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„Ja, die arme Effi“ - Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“ als Vermittler und Auslöser von Emotionen


„Ja, die arme Effi“ - Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“ als Vermittler und Auslöser von Emotionen


1. Auflage

von: Monique Schwertfeger

CHF 15.00

Verlag: Grin Verlag
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 03.12.2007
ISBN/EAN: 9783638869997
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 17

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Literatur und Emotionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Menschen reagieren auf fiktionale Ereignisse ebenso emotional wie auf das wirkliche Leben. Solche Gefühlsreaktionen bedeuten jedoch in den meisten Fällen keine Verwechslung von Realität und Fiktion, sondern sind ein Produkt angeborener sozialer Verhaltensweisen und komplexer neuronaler Vorgänge. Reaktionen wie Schrecken und Mitleid zum Beispiel geschehen spontan, fast reflexartig. Aber auch über Gedanken lassen sich Emotionen hervorrufen: Bestimmte literarische Textsorten, vorwiegend lyrische Texte, appellieren an das Einfühlungsvermögen des Lesers und lassen ihn an der Gefühlswelt fiktionaler Personen teilhaben.
Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“ ist einer der bekanntesten und meist erforschtesten Romane der Literaturwissenschaft. Es stellte sich mir die Frage, warum das so ist. Dabei stieß ich auf zahlreiche Rezensionen zum Werk aus damaliger und heutiger Zeit, die immer wieder einen Ausdruck von Gefühlen spüren ließen. "Ja, die arme Effi!" schrieb Fontane selbst am 2. März 1895, nachdem der letzte Teil des Romans in der Deutschen Rundschau vorabgedruckt war, an den Verleger Hans Hertz.
Bei genauerer Betrachtung der Rezensionen kam es mir so vor, als wecke Fontanes Roman Emotionen jeglicher Art beim Leser. Es ist die Rede von Trauer und Tränen, aber auch von innerem Frieden.
Kann man nun davon ausgehen, dass „Effi Briest“ den Leser emotional gefangen nimmt, so wie es Tucholsky beschreibt? Wenn ja, wie erzeugt dieser Roman eine ästhetische Präsenz, die zugleich als messbare Emotion (Trauer, Glück o.ä.) erfahren wird? Und letztlich bleibt die Frage, wie ein literarischer Text auch bei wiederholter Lektüre oder in anderen zeitlichen Kontexten immer wieder die gleichen bzw. ähnliche Erregungszustände stimulieren kann?
Diese Arbeit soll anhand von sprachlichen und motivischen Besonderheiten im Werk darstellen, wie Theodor Fontane es geschafft hat, eine gewisse ästhetische Präsenz zu erschaffen, die beim Leser Emotionen bzw. Stimmungen hervorrufen. Dazu ist es vorab notwendig, den Begriff Emotion zu definieren. Anschließend möchte ich darstellen, welche literarischen Möglichkeiten es zum Auslösen von Emotionen gibt. Dabei beziehe ich mich im Kapitel 4.1. auf Simone Winkos Werk: Kodierte Gefühle. Zu einer Poetik der Emotionen in lyrischen und poetologischen Texten um 1900. Diese Erläuterungen werden dann genutzt, um den Roman „Effi Briest“ auf seine ästhetisch-emotionale Präsenz zu untersuchen