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Impressum

 

Geil an jedem Ort

erotische Erzählungen von

Anna Sky

 

Cover-Foto: RobertoDavid/istock

Cover-Design: Thomas Bedel

 

© 2018 by Roter Mund Verlag eine Marke der ProCon Lang GmbH - All rights reserved

https://rotermundverlag.de/de

ISBN: 978-3-947594-20-7

 

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.


Inhalt

 

Titel

Impressum

Inhalt

Der attraktive Fremde am Strand

Erwünschte Beobachter

Ein Spaziergang im Wald

Wiedersehen auf dem Festival

Der attraktive Fremde am Strand

 

14 Tage Sonne, Strand und Meer. Darauf hatte sich Karina schon so lange gefreut. Endlich keine Mails mehr, keinen Kaffee aus dem ekligen Automaten und vor allem keine nervigen Kolleginnen, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun hatten, als über andere zu lästern. Endlich war sie weg aus der hektischen Großstand, weg von ihren lauten Nachbarn und konnte zwei Wochen lang die ruhige Natur genießen. Sie entschied sich ganz bewusst dafür, ihren Urlaub ganz alleine zu verbringen. Von ihren verheirateten oder verlobten Freundinnen wurde sie dafür verständnislos und mitleidig angeguckt. „Du kannst doch als Frau nicht ganz alleine verreisen! Was werden die Leute bloß sagen?!“, sagten sie immer wieder. „Fahr nur eine Woche und dann kann ich dich begleiten“, bot ihre beste Freundin ihr an. Aber sie wollte weder nur eine Woche fahren, noch Gesellschaft haben. Das war ihre Auszeit vom Alltag und den wollte sie ganz nach ihren Vorstellungen gestalten.

Dafür buchte sie ein ruhiges Hotel auf einer spanischen Insel. Weit weg von den Touristen und Abiturienten. Sie hatte einen Haufen Bücher eingepackt und konnte sich nichts Besseres vorstellen, als einen Roman nach dem anderen am Strand zu verschlingen.

Die Anreise verlief problemlos und direkt am Flughafen wartet bereits ein Shuttlebus auf sie, der nach und nach die Hotels in der Umgebung anfährt. Verwundert steigt sie als einzige aus dem Bus und bleibt vor dem riesigen Anwesen stehen, das auf einem kleinen Hügel liegt.

Weit und breit ist kein Mensch zu sehen und langsam macht sie sich Sorgen, ob es die richtige Entscheidung war dieses Hotel zu nehmen. Es wirkt doch sehr verlassen und einsam. Nervös läuft sie die Treppen zum Haus hoch und betritt die offene Eingangstür.

„Hallo?“ ruft sie durch den leeren Raum, als sie die Rezeption betritt. Als sie keinen Ton hört, stellt sie ihr Gepäck ab und macht sich weiter auf die Suche nach Mitarbeitern oder anderen Gästen.

„Hallo? Ist jemand da?“, ruft sie erneut. Wieder antwortet keiner und panisch kramt sie nach ihrem Handy, um zu gucken, ob das Hotel in der Zwischenzeit nicht vielleicht sogar geschlossen wurde. Gerade als sie in grüner Schrift „geöffnet“ in der Beschreibung liest, meldet sich jemand.

„Ah hallo! Entschuldigung. Ich war gerade hinten und habe mich um ein paar Gäste gekümmert“, sagt ein freundlich wirkender Mann.

Erleichtert atmet Karin auf. Nicht nur, weil sie endlich jemanden gefunden hatte, sondern auch, weil es offensichtlich auch noch andere Gäste hier gab.

„Sie müssen Karin sein?“, fragte der junge Mann sie. Verwundert nickt Karin. Wie konnte er das denn ahnen? Er sieht ihren verwirrten Blick und erklärt sich schnell: „Sie sind heute der einzige Gast, der eincheckt. Wir haben Sie also bereits erwartet. Das hier ist ein sehr kleines, familiengeführtes Hotel. Wir wissen über alle Gäste Bescheid.“ Und dann zwinkert sie ihr zu. „Ich heiße übrigens Carlos. Meinen Eltern gehört das Haus und in den Semesterferien helfe ich manchmal hier aus. Ich studiere in Barcelona, bin aber auf der Insel groß geworden. Wenn Sie also Fragen haben, können Sie mich gerne ansprechen. Ich weiß alles über die Insel“, sagt er fröhlich, bevor er Karin dann eincheckt.

„Mit Ihnen sind gerade übrigens nur fünf weitere Gäste hier. Der Strand ist privat. Es kommen also keine anderen Leute dahin. Sie können hier also wirklich richtig entspannen“, erzählt er weiter, als er ihr den Schlüssel aushändigt und sich ihr Gepäck schnappt. Sie will protestieren und es selbst tragen, aber da läuft er schon voraus. „Ich zeige Ihnen jetzt ihr Zimmer!“, sagt er bestimmend und läuft durch den Hinterausgang.

Karin bleibt für einen Augenblick stehen und kann kaum glauben, wie wunderschön es ist. Direkt unter dem Hotel beginnt bereits der Strand und nur wenige Meter weiter ist das türkisblaue Meer.

„Oh, Sie haben ja gar kein Zimmer. Sie haben die Hütte“, sagt er grinsend und bleibt vor einer winzigen Hütte stehen. Sie liegt ca. 70 Meter neben dem Hauptgebäude und ist damit noch näher am Strand. Direkt vor dem Eingang befindet sich eine hölzerne Terrasse, auf der zwei Liegestühle stehen. Karin kann sich gut vorstellen, dass sie hier ein paar schöne Stunden verbringen kann.

Carlos schließt die Tür auf und lässt Karin eintreten. Die ganze Hütte ist aus hellem Holz und wirkt dadurch sehr freundlich. Die Fenster sind groß und lassen viel Licht rein.

Karin schaut sich um und kann ihr Glück kaum fassen. Genau so etwas hat sie sich vorgestellt. Mitten im Raum steht ein riesiges Bett. Es gibt noch eine kleine Sofaecke sowie einen Schreibtisch.

„Und hier hinten ist das Badezimmer“, sagt Carlos und stellt ihr Gepäck ab. Karin läuft ihm hinterher und blickt in ein großzügiges Bad mit Badewanne, Dusche und zwei Waschbecken. Direkt daneben befindet sich ein kleines Ankleidezimmer, um das Gepäck verstauen zu können.

„Gefällt es Ihnen?“, fragt Carlos erwartungsvoll.

„Ja und wie!“, antwortet Karin strahlend.