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PRAXISHILFEN

Praktische Geriatrie

Der ältere Patient beim Hausarzt

Der ältere Patient beim Hausarzt, Band 7

Arzneimanagement im Alter

Hausarzt wie Apotheker müssen sich heute mit einer leitliniengerechten und sinnvollen Arzneimitteltherapie des alternden Menschen auseinandersetzen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker ist notwendig, um im Rahmen eines kritischen Arzneimanagements Arzneimittel- und Therapiesicherheit für den geriatrischen Patienten zu gewährleisten.

Die Herausgeber Dr. Landendörfer und Prof. Dr. Mader sind langjährig erfahrene Hausärzte. Mit der Reihe „Praxishilfen – Praktische Geriatrie“, die in Kooperation mit der Zeitschrift Der Allgemeinarzt erscheint, stärken Sie Ihr geriatrisches Know-how.

Kompakt und direkt umsetzbar lesen Sie im Band 7
das Wichtigste zum Thema „Arzneimanagement im Alter“:

image Veränderungen der Pharmakokinetik und Pharmakodynamik im Alter

image Praktische Pharmakotherapie bei häufigen geriatrischen Erkrankungen

image Praxisbezogene Umsetzung des Arzneimanagements im Alltag

image Hilfestellung durch Therapielisten

image Arzneimanagement in Pflegeheimen und bei Krankenhausentlassung

image Medikationsplan

Mit diesem kompakten und übersichtlichen Buch informieren Sie sich rasch und gezielt im Praxisalltag und gewährleisten damit auch die optimale hausärztliche Versorgung Ihrer älteren Patienten.

„Ich hoffe, dass der 7. Band der Reihe „Praxishilfen – Praktische Geriatrie“ seinen Weg zu vielen Hausärzten, Ärzten in Weiterbildung und Studierenden im PJ Allgemeinmedizin finden wird.“

Prof. Dr. med. Wilhelm Niebling

Zum Autor

Dr. rer. nat. Günter Beck studierte Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Nach dem Staatsexamen promovierte er im Fach Pharmazeutische Technologie unter Prof. Dr. E. Nürnberg. Seine Dissertation beschäftigte sich mit komplexen Emulgatorstrukturen in Oleogelen.
Während dieser Zeit Ausbildungstätigkeit für Apotheker. Heute leitet er eine öffentliche Apotheke im ländlichen Raum mit dem Tätigkeitsschwerpunkt der Versorgung geriatrischer Patienten. Pharmazierat bei der Regierung von Oberfranken (behördliche Apothekenüberwachung und -revision).

P. Landendörfer,

F. H. Mader (Hrsg.)

PRAXISHILFEN

Praktische Geriatrie

Der ältere Patient beim Hausarzt

Günter Beck

Arzneimanagement im Alter

Probleme – Strategien – Lösungen

Band 7

47 Tabellen, 9 Abbildungen

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

ISBN 978-3-87409-650-8 (EPUB)
ISBN 978-3-87409-651-5 (MOBI)

Band 7 der Reihe Praxishilfen – Praktische Geriatrie

Herausgeber der Reihe:
Dr. med. Peter Landendörfer, Geriater
Prof. Dr. med. Frank H. Mader
Fachärzte für Allgemeinmedizin, Lehrbeauftragte für Allgemeinmedizin an der Technischen Universität München

Autor:
Dr. rer. nat. Günter Beck, Apotheker, 91332 Heiligenstadt

Dieses Buch wurde mit größtmöglicher Sorgfalt geschrieben; dennoch sind einzelne Fehler nicht auszuschließen. Darüber hinaus ist jede Wissenschaft ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse. Soweit in diesem Buch eine Dosierung oder Applikation sowie sonstige Daten erwähnt werden, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autor, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass die Angaben dem aktuellen Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes entsprechen. Es kann jedoch vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand der Originalliteraturstellen auf ihre Richtigkeit und/oder Aktualität überprüft werden.

Der Autor freut sich über konstruktive Kritik bzw. Hinweise auf Fehler oder Ungenauigkeiten im Text. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um freie Warennamen handelt.

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung der Herausgeber und des Autors unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

In Kooperation mit: Der Allgemeinarzt
www.allgemeinarzt-online.de

Titelillustration: © Claus Ast

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1. Auflage 2016
© Verlag Kirchheim + Co GmbH
Kaiserstr. 41, 55116 Mainz
www.kirchheim-shop.de

Inhalt

Vorwort

Geleitwort

AGrundlagen

1Der ältere Mensch und seine Medikamente

1.1Multimorbidität

1.2Alterungsprozess und Funktionsdefizite

1.3Multimedikation

1.4Fehlbehandlung

1.5Medikationsmanagement

2Arzneimittel im Alter – was ist anders?

2.1Die Pharmakokinetik im Alter – das LADME-Schema

2.2Änderung der Pharmakodynamik im Alter

2.3Alter und Frailty

2.4Compliance und Adherence

BAltersorientierte Pharmakotherapie

3Gebräuchliche Arzneimittel im Alter

4Der chronische Schmerz

4.1Relevanz im Alter

4.2Therapie

4.3Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

5Arterielle Hypertonie

5.1Relevanz im Alter

5.2Therapie

5.3Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

6Koronare Herzkrankheit (KHK)

6.1Relevanz im Alter

6.2Therapie

6.3Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

7Herzinsuffizienz

7.1Relevanz im Alter

7.2Therapie

7.3Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

8Vorhofflimmern (VF)

8.1Relevanz im Alter

8.2Frequenz- und Rhythmuskontrolle

8.3Orale Antikoagulation im Alter

8.4Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

9Atmungsorgane

9.1Relevanz im Alter

9.2Therapie

9.3Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

10Osteoporose

10.1Relevanz im Alter

10.2Therapie

10.3Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

11Das Stoffwechselsystem – Diabetes mellitus Typ 2

11.1Relevanz im Alter

11.2Therapie

11.3Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

12Morbus Parkinson

12.1Relevanz im Alter

12.2Therapie

12.3Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

13Demenz

13.1Relevanz im Alter

13.2Therapie

13.3Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

CPraxisalltag

14Praktisches Management im Alltag

14.1Kommunikation

14.2Pharmazeutische Betreuung im Alter

14.3Medikamentenversorgung in Pflegeheimen

14.4Medikamente und PEG-Sonde

15Therapielisten – eine Hilfe im Praxisalltag?

15.1Die Beers-Liste

15.2Die Priscus-Liste

15.3Die FORTA-Klassifikation

15.4Fazit für den Praxisalltag

16Multimedikation bei Krankenhausentlassung

1710 Regeln für das kritische Arzneimanagement im Alter

Abkürzungsverzeichnis

Fußnoten

Literatur

Anhang

Sachwortverzeichnis

Vorwort

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Dr. rer.nat. G. Beck

Die Absicht, Krankheiten und menschliches Leiden zu behandeln und dabei auch eine Pharmakotherapie einzusetzen, ist so alt wie die Menschheit selbst. Heute hat der demographische Wandel dazu geführt, dass Hausarzt wie Apotheker sich mit einer leitliniengerechten und sinnvollen Arzneimitteltherapie des alternden Menschen auseinandersetzen müssen.

Die Reihe „Praxishilfen – Praktische Geriatrie“ greift hausärztlich relevante Einzelthemen auf, die für die Betreuung des älteren Patienten wichtig sind. „Arzneimanagement im Alter“, Band 7 der Reihe, umfasst sowohl das pharmakologische Wissen um die betreffenden Wirkstoffe, vor allem aber auch dessen standardisierte Umsetzung im hausärztlichen Praxisalltag, wenn es um die Bedürfnisse des alten Menschen geht. Der Hausarzt steht dabei im Spannungsfeld zwischen einer evidenzbasierten Medizin und einer individuellen Behandlung seiner Kranken. Selbständigkeit und die Lebensqualität seiner älteren Patienten stehen dabei als Therapieziele an oberster Stelle.

Für den Apotheker ist das Beratungsgespräch in der Apotheke das wichtigste Instrument, um arzneimittelbezogene Probleme, Interaktionen oder den Fehlgebrauch von Arzneimitteln zu erkennen. Viele solcher Gespräche habe ich in den letzten beiden Jahrzehnten während meiner Tätigkeit in der öffentlichen Apotheke geführt. Dabei hat sich gezeigt, dass im Rahmen einer hausärztlichen Tätigkeit und einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker ein kritisches Management der Arzneimitteltherapie notwendig ist, um Arzneimittel- und Therapiesicherheit für den Patienten gewährleisten zu können.

Die Einbindung des Apothekers in die Erstellung von Medikationsplänen sowie eine optimierte Form der Kommunikation zwischen Arzt und Apotheker zum Wohle unserer Patienten und Kunden gilt als erstrebenswertes Ziel für die weitere Zukunft. Das kritische Arzneimittelmanagement für den älteren Patienten kann schon heute ein hilfreiches Werkzeug sein, um diese Vision zu verwirklichen.

Danken möchte ich an dieser Stelle den beiden Herausgebern, Dr. Peter Landendörfer für die vielen fachlichen Diskussionen geriatrischer Fragestellungen sowie Prof. Dr. Frank H. Mader für seine unermüdliche und geduldige Lektorierung des Textes. Besonderer Dank gilt auch Prof. Dr. Wilhelm Niebling für seine Bereitschaft, das Geleitwort zu diesem Band zu verfassen, sowie für seine wertvollen fachlichen Anregungen und Hinweise während der Ausarbeitung des Manuskripts.

Dr. rer. nat. Günter Beck
Apotheker u.
Pharmazierat
91332 Heiligenstadt,
Juni 2016

 

 

Gewidmet
meiner Frau Gundula
und unseren beiden Kindern
David und Naomi

Geleitwort

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Prof. Dr. med. W. Niebling

Mit dem vorliegenden Band „Arzneimanagement im Alter“ findet die von Peter Landendörfer und Frank Mader herausgegebene Reihe „Praktische Geriatrie – der ältere Patient beim Hausarzt“ ihren Abschluss.

Das Thema ist von hoher Relevanz im hausärztlichen Alltag; wird doch ein Großteil (etwa 70 %) der jährlich über 650 Millionen Arzneimittelverordnungen zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) von Hausärzten und hausärztlichen Internisten veranlasst. Der Arzneimittelverbrauch steigt im höheren Lebensalter deutlich an. 2014 entfielen auf die Gruppe der 80- bis unter 85-jährigen GKV-Versicherten 1 642 definierte Tagesdosen (eine DDD entspricht der täglichen Dosis eines Arzneimittels in der zugelassenen Hauptindikation). Über 75-jährigen Frauen werden deutlich mehr Arzneimittel verordnet als Männern der entsprechenden Altersgruppen. Eine Umfrage unter GKV-Versicherten im Alter über 65 Jahre ergab, dass eine große Mehrheit dem Verschreibungsverhalten ihrer behandelnden Ärzte vertraut. Hingegen konnte sich nur ein Teil der Befragten, denen eine nicht altersgemäße Medikation verordnet worden war, an eine entsprechende Beratung durch ihren Hausarzt oder Apotheker erinnern. Ohne Zweifel haben Arzneimittel zu den Erfolgen der modernen Medizin einen wesentlichen Beitrag geleistet. Viele unserer Patientinnen und Patienten erreichen bei oft erstaunlich guter Gesundheit und einem hohen Maß an Lebensqualität und Selbständigkeit ein hohes Alter. Die Kehrseite der Medaille „Demographie“ ist jedoch geprägt von Multimorbidität und als deren häufige Konsequenz Multimedikation (Polypharmazie). Mehr als die Hälfte der über 75-Jährigen in westlichen Industrienationen sind von Multimorbidität betroffen. Selbstmedikation mit OTC-Präparaten, die unkoordinierte Inanspruchnahme verschiedener Ärzte (und Apotheken) sowie das Fehlen eines Medikationsplanes sind Risikofaktoren für Multimedikation; diese wiederum ist ein Prädiktor für die Verordnung „potentiell unangemessener Medikamente“ im Alter (PIM: Potentially Inappropriate Medication). Auch eine leitlinienkonforme Therapie kann bei multimorbiden Patienten zur Verordnung von 10 und mehr Medikamenten mit einer nahezu unüberschaubaren Anzahl von Nebenwirkungen und Interaktionen führen.

Der vorliegende Band ist ein Plädoyer für eine Kooperation von Hausarzt und Apotheker mit dem Ziel einer evidenzbasierten und rationalen Arzneitherapie geriatrischer Patienten.

Im einleitenden Kapitel werden Grundbegriffe und altersassoziierte pharmakologische Aspekte in knapper Form dargestellt. Im Hauptteil des Buches findet sich ein Überblick zum sinnvollen Einsatz von Medikamenten bei häufigen geriatrischen Erkrankungen und Beratungsanlässen in der hausärztlichen Praxis. Der Autor gibt Hinweise zu Dosierung, häufigen Nebenwirkungen, Interaktionen und Kontraindikationen sowie zum Monitoring. Die farblich hervorgehobenen Merksätze unter anderem mit Verweisen auf die Leitlinien der DEGAM basieren auf einer jahrelangen Erfahrung des Autors als Apotheker in der Beratung seiner älteren Patienten und deren Angehörigen. Das abschließende Kapitel befasst sich mit relevanten Aspekten der geriatrischen Arzneimitteltherapie im Pflegeheim oder an der Schnittstelle zur stationären Versorgung. Zudem finden sich Hinweise auf die gängigen Listen von potentiell im Alter ungeeigneten Medikamenten, aber auch praktische Tipps zur Medikamentenverabreichung über Sondensysteme.