image.png


Impressum

 

Daniels Opfer - erotischer SM Krimi

erotische Erzählungen von

Gina Roth

 

Cover-Foto: emreogan/istock

Cover-Design: Thomas Bedel

 

© 2017 by Roter Mund Verlag eine Marke der ProCon Lang GmbH - All rights reserved

https://rotermundverlag.de/de

ISBN: 978-3-946346-91-3

 

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.


Inhalt

 

Titel

Impressum

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 1

 

Denise war heute nicht da. Eine Welle der Erleichterung überflutete mich, wenn auch mit einem Beigeschmack von schlechten Gewissen. Schließlich waren wir doch Freundinnen, irgendwie. Vielleicht rufe ich sie nach der Arbeit mal an, dachte ich noch. Ich konnte ja nicht ahnen, dass sie nie mehr zur Arbeit kommen würde. Dann hätte ich ein noch schlechteres Gewissen gehabt.

Wir arbeiteten alle in einem Marktforschungsinstitut im Callcenter. Mit wir meine ich Denise, Daniel, Robert und mich.

Robert war inzwischen mein Ehemann, Daniel sein bester Freund, und Denise, naja, die war halt auch da. Würden wir uns nicht zufällig denselben Arbeitsplatz teilen, hätte ich mich nie mit ihr angefreundet. Hatte ich auch jetzt nicht wirklich, denn eigentlich konnte ich sie gar nicht leiden. Das war unfair von mir, denn eigentlich war sie immer sehr nett zu mir. Aber wenn sie wieder mal einen Gesprächspartner an der Strippe hatte, der keine Lust hatte Fragen über Zigaretten oder Süßigkeiten oder zu sonst irgendeinem Thema zu beantworten und ihr patzig kam, oder schlimmer noch, einfach auflegte, dann regte sie sich tierisch auf. Was den Leuten denn einfiele, warum sie keinen Arsch in der Hose hätten um nein zu sagen oder, wenn sie den Arsch in der Hose hatten, warum sie so unfreundlich waren, wir wollten doch nichts verkaufen, wir stellten doch nur Fragen, und wenn man keine Zeit hat kann man doch trotzdem höflich sein und so weiter und so fort. Immer wieder dasselbe Theater. Ja es war ärgerlich und ab und zu hatte ich mich am Anfang auch mit aufgeregt, aber da sie es immer wieder und wieder tat, versuchte ich gelassen zu bleiben und einfach den Nächsten anzurufen, während ich innerlich mit den Augen rollte, weil Denise sich wieder aufregte.

Sie ärgerte sich aber nicht nur über die Leute, sie ärgerte sich allgemein, dass sie in diesem Job hängengeblieben war. Sie hatte studiert, ich weiß nicht mehr was, und danach eine Babypause eingelegt, und danach hatte man ihr gesagt, sie sei nicht mehr auf dem neuesten Stand und sie bekam keinen Job in ihrem Fachbereich. Ihre Ehe scheiterte, und jetzt musste sie sich alleine mit ihrem Sohn durchschlagen. Deswegen tat sie mir auch immer ein bißchen leid, aber das endete meistens in dem Moment, wenn sie wieder das Jammern anfing. Sie war immer noch auf der Suche nach ihrer großen Liebe und nach einem besseren Job, und ein besseres Leben, das sie natürlich verdient hatte.

"Eines Tages bin ich hier weg, und wenn ich einfach durchbrenne, und dann ist alles anders."

Ja. Damit würde sie recht behalten. Aber so wie es dann kam hatten wir uns das wohl nicht vorgestellt.

Später wurde ich zu meinem Vorgesetztem Martin ins Büro bestellt.

"Elena, schönen guten Morgen, weißt du was los ist? Denise ist nicht zur Arbeit erschienen, aber sie hat sich auch nicht krank gemeldet. Ich versuche schon den ganzen Morgen sie zu erreichen, aber sie geht nicht ran."

Huch, das überraschte mich auch. Ich hatte dieses Eines-Tages-Bin-Ich-Hier-Weg für leeres Geschwätz gehalten. Hatte sie es doch wahr gemacht? War sie einfach durchgebrannt? Vielleicht mit diesem komischen afrikanischen Freund, von dem sie immer erzählte? Eigentlich hielt ich ihn mehr oder weniger für ein Phantasieprodukt, denn ich hatte ihn noch nie gesehen. Und wenn er echt war, war er wahrscheinlich doch nur auf ihr Geld ausgewesen. War sie auf einen Betrüger reingefallen? Hätte ich sie eindringlicher vor Heiratsschwindlern aus Afrika warnen müssen? Ich hatte da mal so eine Dokumentation gesehen, dass es regelrechte Liebesmafias gab, die sich an europäische Frauen ranmachten um an ihr Geld zu kommen. Auch wenn Denise nicht reich war, war sie für so einen armen Schlucker aus Afrika ein wahrer Goldesel. Oder war es gar schlimmer, hatte sie einen Unfall gehabt? Jetzt machte ich mir doch Sorgen. Ich würde sie nachher definitiv anrufen. Martin befragte auch noch andere Kollegen, aber niemand wusste etwas.