Edgar Wallace

 

 

Gucumatz

 

Impressum


Illustrationen: Matthias K. Maier

Gestaltung: Otto Bauer

Übersetzung: Ravi Ravendro





2018 andersseitig.de


ISBN

9783961187058 (ePub)

9783961187065 (mobi)




Covergestaltung: Erhard Koch

Digitalisierung: Erhard Koch


andersseitig Verlag

Dresden

www.andersseitig.de


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1

Reporter Peter Dewin war unzufrieden. Schuld daran war der Fall Lane – besser gesagt eine Kette von rätselhaften Ereignissen, deren Begleitumstände geradezu ans Unwahrscheinliche grenzten.

Übrigens hätte sich auch kein anderer Zeitungsreporter, der etwas auf seinen Ruf hielt, gerne mit einer solchen Sache abgegeben. Gute Kriminalgeschichten ziehen im Zeitungsmetier zwar immer, aber jeder Redakteur lehnt schaudernd ab, wenn von mysteriösen Geheimgesellschaften die Rede ist, an deren Existenz doch niemand glaubt – außer den Autoren von sehr guten oder sehr schlechten Romanen.

Als man Peter Dewin zum erstenmal von der gefiederten Schlange erzählte, lachte er laut; als er zum zweitenmal davon hörte, lächelte er nur noch höhnisch und war durchaus uninteressiert. Solche Märchen waren seiner Meinung nach typisch für die Welt des Theaters – denn es war ein Theater, in dem die außergewöhnliche Geschichte der gefiederten Schlange ihren Anfang nahm ...

Der Beifallssturm schlug gegen die stuckverzierte Decke des Zuschauerraums und brandete von dort zu dem dichtbesetzten Parkett zurück.

Ella Creed tänzelte wieder aus den Kulissen hervor. Ein enganliegendes Kleid brachte ihre Figur ausgezeichnet zur Geltung; sie warf ihren Bewunderern ein reizendes Lächeln zu und verschwand dann mit einer leichten Verneigung – nur um gleich wieder hervorgerufen zu werden.

Sie schaute aufmerksam zum Kapellmeister hinüber, der soeben noch einmal die Anfangstakte des großen Erfolgsschlagers der letzten Monate dirigierte. Das Orchester setzte ein, Ella lief zur Mitte der Bühne, und die Girls der Revue gruppierten sich um sie, um den ungeduldigen Wunsch des Publikums nach einer Zugabe zu erfüllen. Das Solo von Ella, ein Exzentrik-Tanz, war sehenswert, und ein Sturm von Applaus, der besonders von den billigen Plätzen des Hauses ausging, belohnte sie.

Der Vorhang fiel, und Ella trat atemlos an das kleine Pult des Regisseurs.

»Das dritte Mädel von rechts in der ersten Reihe können Sie entlassen; sie tanzt nicht besonders und versucht außerdem unentwegt, die Aufmerksamkeit der Zuschauer von mir abzulenken. Und sagen Sie mir bitte sofort, warum Sie eine Blondine in die zweite Reihe gestellt haben? Ich habe Ihnen doch bestimmt schon zwanzigmal erklärt, daß ich nur Brünette als Hintergrund brauchen kann!«

»Entschuldigen Sie vielmals, Miss Creed« – der Regisseur hatte eine Frau und drei Kinder zu Hause und war darum sehr gefügig –, »ich werde dafür sorgen, daß dem Mädchen noch heute gekündigt wird ...«

»Unsinn, werfen Sie sie einfach hinaus. Meinetwegen können Sie ihr noch ein Monatsgehalt geben, aber nur fort mit ihr!«

Ella Creed war wirklich hübsch, besonders ihren Gang konnte man nur als effektvoll bezeichnen. Doch als sie jetzt vor dem Pult stand, grell beleuchtet von der Tischlampe, wirkte sie nicht mehr so reizvoll wie vorher auf der Bühne. Wenigstens sahen ihre Lippen unter der schwungvollen grellroten Bemalung sehr dünn und hart aus.

An und für sich hätte sie jetzt warten müssen; bis die Kapelle mit ihrem letzten Musikstück zu Ende war, aber Ella hatte eine Verabredung zum Abendessen – und schließlich war sie ja auch kein gewöhnlicher Revuestar, sondern die Besitzerin des Theaters, in dem sie auftrat.

Sie schritt an den Mitgliedern der Tanzgruppe vorbei, die ihr diensteifrig Platz machten. Einige wenige wagten einen Gruß, mußten aber mit einem hochmütigen Blick ihrer Chefin zufrieden sein.

Die Garderobe Ellas war ein kleiner, luxuriös eingerichteter Raum; indirekte Beleuchtung und weiche Teppiche gaben ihm ein sehr intimes Aussehen. Eine Garderobiere half ihr beim Ablegen ihres Kostüms. Sie schlüpfte in einen seidenen Kimono, setzte sich in einen Sessel und ließ sich abschminken. Ihr Gesicht war gerade von einer dicken Schicht Gold Cream bedeckt, als jemand an die Tür klopfte.

 

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»Sehen Sie nach, wer es ist!« rief Ella ungeduldig. »Ich möchte jetzt niemand empfangen.«

Das Mädchen kam aus dem kleinen Vorraum zurück.

»Mr. Crewe wartet draußen«, berichtete sie leise.

Ella runzelte die Stirn.

»Gut, von mir aus – lassen Sie ihn herein. Wenn Sie mich abgeschminkt haben, können Sie gehen.«

Mr. Crewe trat lächelnd ein. Er war ein großer, schlanker Mann mit harten Gesichtszügen und ziemlich spärlichen, leicht ergrauten Haaren. Sein eleganter Frack ließ nichts zu wünschen übrig.

»Warte einen kleinen Moment«, bat sie. »Rauche inzwischen eine Zigarette. – Machen Sie schnell«, wandte sie sich wieder an das Mädchen.

Mr. Crewe setzte sich nachlässig auf die Armlehne eines Sessels und sah gleichgültig zu, wie Ella sich abschminken ließ und dann ein neues Make-up auflegte. Endlich stand sie auf und verschwand hinter einem Seidenvorhang, um sich anzuziehen. Man hörte ihre scharfe Stimme, mit der sie der Garderobiere die Meinung über irgendeine kleine Nachlässigkeit sagte. In der besten Laune war sie heute abend wirklich nicht, aber Mr. Crewe ließ sich davon nicht im mindesten beunruhigen. Tatsächlich gab es nur wenige Dinge, die die stoische Ruhe dieses erfolgreichen Börsenspekulanten stören konnten. Und trotzdem war an diesem Morgen etwas vorgefallen, das ihn aus der Fassung gebracht hatte.

Ella kam in einem tief ausgeschnittenen Abendkleid wieder zum Vorschein. Die Perlenschnur, die mit fünf Smaragden besetzte kostbare Spange und die Ringe, die sie trug, sahen aus, als hätten sie zusammen ein kleines Vermögen gekostet.

»Ich habe alles wie ausgemacht erledigt«, begann Mr. Crewe liebenswürdig, als sich das Mädchen zurückgezogen hatte. »Bist du übrigens verrückt, dich mit diesem ganzen Schmuck zu behängen ...?«

»Imitationen!« unterbrach sie ihn lässig. »Glaubst du vielleicht, daß ich mit einem Vermögen von zwanzigtausend Pfund herumlaufe, Billy? Und jetzt, was willst du von mir?«

Sie hatte die letzten Worte sehr brüsk gesagt, aber er schien gar nicht zugehört zu haben. »Wer ist heute abend das unschuldige Opfer?« erkundigte er sich lächelnd.

»Ein junger Gentleman aus Mittelengland – sein Vater hat ungefähr zehn Millionen. Die Leute sind so reich, daß sie nicht wissen, was sie mit ihrem Geld anfangen sollen ... Übrigens muß mein Kavalier jeden Augenblick kommen – warum besuchst du mich eigentlich?«

Mr. Leicester Crewe zog seine Brieftasche heraus und entnahm ihr ein Kärtchen; es hatte ungefähr die Größe einer kleinen Visitenkarte, ohne daß aber ein Name darauf stand. Dafür war in der Mitte eine merkwürdige Figur eingedruckt – das Bild einer gefiederten Schlange. Darunter standen die Worte:

Damit Sie es nicht vergessen.

»Was soll das sein? Ein Vexierbild? Blödsinn – eine Schlange mit Federn?«

Mr. Crewe nickte.

»Die erste Karte – sie sah genauso aus wie diese – wurde mir vor einer Woche mit der Post zugesandt; und diese hier fand ich heute morgen auf meinem Schreibtisch.«

Sie starrte ihn erstaunt an.

»Was soll das nur?« fragte sie neugierig. »Eine neuartige Werbung für irgendeinen Gebrauchsartikel?«

Leicester schüttelte den Kopf und las noch einmal laut die merkwürdigen Worte: »›Damit Sie es nicht vergessen.‹ Ich habe das dunkle Gefühl, daß es eine Warnung ist ... Hast du dir vielleicht einen Spaß damit machen wollen?«

»Ich? Ich bin doch nicht verrückt! Glaubst du, daß ich nichts Besseres zu tun habe, als Dummheiten auszuhecken? – Weshalb sollte es denn eine Warnung sein?«

Mr. Crewe strich sich nachdenklich über die Stirn.

»Ich weiß nicht recht ... Es gibt mir eben zu denken ...«

Ella zuckte lachend die Schultern.

»Und deshalb kommst du zu mir? Da kannst du gleich wieder gehen – vergiß nicht, daß ich eine Verabredung mit einem netten jungen Mann habe ...«

Plötzlich hielt sie mitten im Satz inne. Sie hatte ihr kleines Abendtäschchen geöffnet, um ihr Taschentuch herauszunehmen. Er schaute auf und sah, daß sich ihr Gesichtsausdruck veränderte. Als sie die Hand wieder aus der Tasche zog, hielt sie eine längliche Karte zwischen den Fingern – sie sah genauso aus wie die, die er ihr eben gezeigt hatte.

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»Was soll das bedeuten ...?« Sie warf ihm einen argwöhnischen Blick zu.

Crewe nahm ihr die Karte aus der Hand. In der Mitte war ebenfalls das Bild einer gefiederten Schlange und die gleiche Inschrift.

»Als ich vor der Vorstellung hierherkam, war die Karte noch nicht in der Tasche«, sagte sie ärgerlich und drückte auf einen Klingelknopf. Das Mädchen kam herein.

»Haben Sie das Ding hier in meine Tasche gesteckt? Los, antworten Sie – wenn Sie sich diesen Spaß mit mir erlaubt haben, fliegen Sie noch heute abend hinaus!«

Das Mädchen beteuerte erschrocken, von nichts zu wissen, und lief schließlich heulend davon.

»Leider kann ich sie nicht auf die Straße setzen, gute Dienstmädchen sind heute schwer zu bekommen«, meinte Ella. »Außerdem wird das Ganze doch nur irgendein Unsinn sein. Vermutlich Reklame für eine neue Zahnpasta – nächste Woche klebt das gleiche Bild an allen Plakatsäulen Londons ..., und jetzt, Billy, entschuldige mich bitte – mein Freund wartet.« Mit einem flüchtigen Kopfnicken verabschiedete sie sich.

Das Café de Reims, eines der teuersten Nachtlokale Londons, war neben anderen Attraktionen auch wegen seiner vorzüglichen Küche bekannt; Ella speiste dort mit ihrem Begleiter zu Abend. Der langweilige junge Mann, der sie eingeladen hatte, zeichnete sich lediglich dadurch aus, daß er der Inhaber einer großen Wollfirma war. Trotzdem wurde es zwei Uhr morgens, bis sie aufbrachen. Der junge Herr hätte Ella sehr gern nach Hause begleitet, aber sie lehnte in einer plötzlichen Anwandlung von Schicklichkeitsgefühl ab.

Ein Taxi brachte sie zu ihrem hübschen kleinen Haus in St. Johns' Wood, 904 Arcacia Road. Das Grundstück lag hinter einer hohen Mauer; eine Zufahrt führte durch ein schmiedeeisernes Tor bis zu einem mit Fliesen belegten, glasüberdachten Gang, auf dem man zur eigentlichen Haustür kam.

Nachdem sie den Taxichauffeur bezahlt hatte, klinkte sie das äußere Tor auf und schloß dann von innen zu. Ein Blick zu ihrem erleuchteten Zimmer sagte ihr, daß ihr Mädchen auf sie wartete. Sie ging die Zufahrt entlang ...

»Wenn Sie schreien, drehe ich Ihnen den Hals um!«

Diese Worte wurden ihr direkt ins Ohr gezischt, und sie blieb starr vor Schrecken und Furcht stehen. Aus den dunklen Sträuchern, die die Zufahrt an dieser Stelle einsäumten, tauchte eine breitschultrige, drohende Gestalt auf. Das Gesicht konnte sie nicht erkennen, da es von einem schwarzen Taschentuch halb bedeckt war; weiter hinten sah sie zu ihrem Entsetzen noch eine zweite Gestalt. Ihre Knie wankten, und sie taumelte einen Schritt zurück.

Endlich holte sie keuchend Luft und öffnete den Mund, um zu schreien – aber eine große, schwere Hand legte sich sofort über ihr Gesicht.

»Wollen Sie gleich parieren? Ich bringe Sie um, wenn Sie nur einen Laut von sich geben!«

Dann wurde es Ella Creed glücklicherweise schwarz vor den Augen, und sie, die schon oft eine Ohnmacht vorgetäuscht hatte, verlor zum erstenmal in ihrem Leben wirklich das Bewußtsein.

Als sie wieder zu sich kam, fand sie sich in halbsitzender Stellung gegen die Haustür gelehnt. Die beiden dunklen Gestalten waren verschwunden – und ebenso ihre Perlen und ihre Smaragdspange. Es wäre nichts weiter als ein gewöhnlicher Raubüberfall gewesen, wenn sie nicht an einer Schnur um ihren Hals eine Karte gefunden hätte, auf der das Bild einer gefiederten Schlange war.

 

 

2

»›Glücklicherweise trug Miss Creed nicht ihre Juwelen, sondern täuschende Imitationen, so daß den Verbrechern keine Kostbarkeiten in die Hände fielen. Die Polizei ist im Besitz einer Karte mit der rohen Zeichnung einer gefiederten Schlange. Stündlich erwartet man eine weitere interessante Entwicklung des Falles.‹

Das ist also die Geschichte«, fügte der Nachrichtenredakteur des ›Kurier‹ seiner Vorlesung mit einer Selbstzufriedenheit hinzu, die Leute seines Schlages immer dann anwenden, wenn sie ihre Untergebenen fortschicken, um unlösbare Aufgaben zu lösen. »Die gefiederte Schlange gibt dem Fall eine besondere Nuance – ich verspreche mir eine Sensation ...«

»Dann engagieren Sie doch gleich auch einen Sensationsschriftsteller für die Berichterstattung!« erklärte Peter Dewin grimmig.

Peter war ein großer, etwas nachlässig gekleideter junger Mann mit ziemlich saloppem Auftreten. Wenn er sich sauber rasierte und einen Frack anzog, was bei gewissen beruflichen Anlässen beim besten Willen nicht zu umgehen war, sah er geradezu flott und elegant aus. Was er allerdings durchaus nicht wahrhaben wollte. Auf der Redaktion des ›Kurier‹ erzählte man von ihm, daß seine Vorliebe für Verbrechen und Verbrecher fast verdächtig wäre und daß er sich nichts Schöneres vorstellen könne, als in der Woche sieben Tage lang Detektiv zu spielen.

»Das Ganze gibt Stoff für einen Schauerroman, aber nicht für eine anständige Kriminalreportage, die Hand und Fuß hat«, erklärte er jetzt entrüstet. »Eine gefiederte Schlange – um Gottes willen! Ich wette, daß es sich nur um einen raffinierten Theatertrick handelt, den sich diese Creed ausgedacht hat, um wieder einmal in der Öffentlichkeit genannt zu werden. Um das zu erreichen, würde sie sogar aus einem Ballon springen!«

»Ist sie wirklich einmal aus einem Ballon gesprungen?« erkundigte sich der phantasielose Nachrichtenredakteur eifrig.

»Nein, natürlich nicht«, entgegnete Peter brummig. »Aber im Ernst, Parsons, übergeben Sie diese Geschichte doch lieber dem Theaterkritiker – der freut sich vielleicht darüber.«

Mr. Parsons zeigte nur auf die Tür. Peter hatte schon genug Erfahrungen als Journalist gemacht, um zu wissen, wie weit man einen Nachrichtenredakteur ärgern darf, ohne unmittelbar Gefahr zu laufen. Er schlenderte deshalb achselzuckend zum Reporterzimmer zurück und klagte seinen scheinheilig mitfühlenden Kollegen sein Leid.

Eines stand bei ihm auf jeden Fall fest – keine Schlange, mochte sie nun gefiedert sein oder nicht, sollte die Ursache dazu abgeben, daß er seine Stellung verlor.

Bekanntschaften, die man mit fremden Leuten in Cafés schließt, sind immer mit einer gewissen Gefahr verbunden. Wenn man zu einem andern sagt: »Darf ich Ihnen vielleicht den Zucker reichen?«, so ist das noch lange kein vollwertiger Ersatz für eine formelle Vorstellung.

Daphne Olroyd dachte darüber nach, als sie an einem grauen Novembernachmittag langsam auf den Eingang des Astoria- Hotels zusteuerte. Aber auch formelle Vorstellungen garantieren keineswegs für späteres gutes Betragen. Auf jeden Fall stand es bei ihr fest, daß trotz der etwas formlos geschlossenen Bekanntschaft Peter Dewin ein anständiger Mensch war. Davon war sie fester überzeugt als von Leicester Crewes gutem Charakter oder von der Anständigkeit seines ziemlich zweifelhaft aussehenden Freundes.

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Vor allem hatte sie sich schon lange angewöhnt, sich bei der Beurteilung von Menschen auf ihr eigenes Gefühl zu verlassen. Und das sagte ihr in diesem Fall, daß der große, nachlässig gekleidete junge Mann es nicht falsch verstehen würde, daß sie seine Einladung zum Tee ohne Zögern angenommen hatte.

Peter Dewin stand mitten im Vestibül des Hotels und schaute bereits ängstlich wartend auf die Drehtür, als sie eintrat.

»Ich habe einen Tisch ausgesucht, der möglichst weit von dieser prächtigen Kapelle entfernt ist. Oder ziehen Sie vielleicht die Nähe des Orchesters vor ...? Ich kann den dauernden Krach nicht ausstehen.« Er führte sie zu einem Ecktisch und flüsterte ihr dabei so ungeniert Bemerkungen über die Leute zu, an denen sie vorbeigingen, daß sie unwillkürlich lachen mußte.

Es war eine seiner kleinen Eigenheiten, nicht gerade geizig mit den Informationen umzugehen, die er sich über Gott und die Welt zu verschaffen wußte. Und es kam ihr fast so vor, als ob sie neben einem lebenden Nachrichtenbüro herginge.

»Hier sind wir – nehmen Sie doch bitte den Sessel.« Er schob ihn für sie zurecht. »So, sitzen Sie bequem?«

Peter Dewin war hier ziemlich bekannt. Viele schauten herüber, um festzustellen, ob es auch wirklich er sei, da er ungewöhnlicherweise in Begleitung einer Dame war.

Daphne erfuhr heute zum erstenmal, welchen Beruf er hatte. Interesse dafür brauchte sie nicht zu heucheln – Journalisten waren für sie schon immer mit einem gewissen Nimbus umgeben gewesen.

»Und worüber schreiben Sie besonders?« erkundigte sie sich.

»Hauptsächlich über Verbrechen, Morde, Raubüberfälle und dergleichen«, erklärte er obenhin, während er seine schwarze Hornbrille aufsetzte. »Wenn es nicht genügend Verbrechen gibt, berichte ich auch über Hochzeiten und Begräbnisfeierlichkeiten. Ja, ich habe mich sogar schon so weit herabgelassen, über eine Parlamentsdebatte zu schreiben. – Was ist nur mit dieser verflixten Brille los, ich kann gar nichts sehen!«

»Warum setzen Sie sie dann überhaupt auf?« fragte sie erstaunt.

»Sie gehört ja gar nicht mir«, entgegnete er vergnügt und nahm sie wieder ab. »Ich habe sie eben für einen Kollegen beim Optiker abgeholt.«

Sie schaute ihn zweifelnd an, mußte dann aber doch lächeln.

»Wie gefalle ich Ihnen heute?« erkundigte sie sich.

»Sie sind sehr hübsch ... Das bemerkte ich schon, als ich Sie das erste Mal traf. Eigentlich habe ich nicht gedacht, daß Sie heute kommen würden. War ich nicht zu frech?«

»Nein, durchaus nicht«, erwiderte sie lächelnd. »Ich fand Sie vielleicht etwas außergewöhnlich ...«

»Das bin ich auch«, unterbrach er sie. »Ich habe mich auch noch niemals verliebt – bis jetzt war ich eigentlich immer der Meinung, daß man dabei seinen Verstand und Witz ziemlich umsonst vergeudet.«

Der Kellner kam und stellte Kannen und Tassen vor sie auf den Tisch.

»Sind Sie nicht die Sekretärin von Mister Crewe?«

Sie schaute ihn verwundert an.

»Ich habe Sie neulich dort gesehen – als ich bei ihm war, um ihn zu interviewen. Erst heute morgen habe ich mich wieder daran erinnert.«

Gedankenvoll rührte er seinen Tee um und runzelte die Stirn.

»Kennen Sie die Dame dort drüben? Sie sieht Sie dauernd an.«

»Das ist Mrs. Paula Staines«, erklärte sie. »Sie ist um sieben Ecken mit Mr. Crewe verwandt.«

Peter beobachtete die elegante Dame, sie saß aber zu weit von ihm entfernt, als daß er ihr Gesicht genauer hätte sehen können. »Sind Sie eigentlich mit Ihrer Stellung zufrieden?« erkundigte er sich dann plötzlich.

»Mit meinem Posten bei Mr. Crewe?« Sie zögerte. »Wenn ich ehrlich sein soll – eigentlich nicht. Ich bin auch dabei, mir eine andere Stellung zu suchen, habe aber leider noch keinen Erfolg gehabt.«

Er sah sie aufmerksam an.

»Ist Crewe nicht ein wenig eigenartig? Er hat keinen besonders guten Ruf. Sein Vermögen hat er auf etwas seltsame Art erworben – über Nacht wurde er plötzlich reich, und niemand weiß, woher dieser Geldsegen kam. Es wäre wirklich besser, wenn Sie von ihm fortgingen.«

»Interessieren Sie sich so sehr für ihn? Oder ist das nur Ihr allgemeiner Informationstrieb ...?«

»Spotten Sie nicht, ich interessiere mich wirklich für ihn. Und habe mir schon die verschiedensten Theorien gebildet – aber keine von allen stimmt. – Nun essen Sie doch endlich einmal Ihre Torte auf!«

Daphne nickte folgsam.

»Nachher muß ich zu einer Dame gehen, über die ich einen Artikel schreiben soll, der für sie mindestens 1000 Pfund Reklamewert hat – und dabei hat sie noch nicht einmal für 10 Pfund Schmuck eingebüßt.«

»Meinen Sie vielleicht Miss Ella Creed?« fragte Daphne überrascht. »Die junge Dame, die vor ihrer Haustür überfallen wurde?«

»Kennen Sie sie etwa?« fragte er.

»Nur vom Sehen. Sie kommt manchmal zu Mr. Crewe, und er war auch sehr bestürzt über den Vorfall. Auch er hat an dem Tag, an dem Miss Creed überfallen wurde, eine Karte mit dem Bild der gefiederten Schlange erhalten und hat sich sehr darüber aufgeregt.«

Peter sah sie nachdenklich an.

»Ich glaube eigentlich nicht, daß es damit etwas auf sich hat«, meinte er schließlich. »Hinter phantastischen Geschichten wie dieser steckt meistens nichts als leeres Gerede. – Was haben Sie nachher vor?« erkundigte er sich nach einer kleinen Pause.

Sie lachte ihn an.

»Ich habe mich um eine andere Stellung beworben – ohne den Schatten einer Hoffnung, daß ich dabei Erfolg haben werde.«

Vor dem Hoteleingang trennte er sich von ihr und schlenderte dann zum ›Orpheum‹ – dem Theater, das Miss Creed gehörte. Er erwartete nicht, daß sie schon um diese Zeit dort sein würde, und freute sich um so mehr, als er erfuhr, daß sie schon in ihrer Garderobe sei und ihn sprechen wolle.

Offensichtlich war sie kurz vorher eingetroffen, denn sie hatte ihren Pelzmantel noch an. Peter begegnete ihr zum erstenmal, doch kannte er den Mann, der neben ihr stand, sehr gut.

Joe Farmer war wirklich eine sehr bekannte Persönlichkeit in London. Er war etwas untersetzt und hatte ein rotes, ziemlich gewöhnliches Gesicht. Man sah ihm von weitem den neureichen Unternehmer an. Hauptsächlich zeichnete er für Boxveranstaltungen verantwortlich, außerdem war er aber auch noch Eigentümer einer ganzen Reihe berüchtigter Nachtlokale. Bei den Rennen ließ er einige Pferde laufen, die in Berkshire trainiert wurden, und wenn sein Ruf auch nicht der beste war, erfreute er sich doch einer gewissen Popularität.

Wie viele Leute seines Schlages hatte er eine Schwäche für Brillanten. Auch jetzt blitzte in seiner Krawatte ein Stein, den man beim besten Willen nicht übersehen konnte. Er begrüßte Peter mit einem freundlichen Grinsen und streckte ihm seine fette, etwas feuchte Hand hin.

»Das ist der richtige Mann – an den mußt du dich wenden, Ella«, sagte er mit seiner tiefen, heiseren Stimme, die nach einer chronischen Kehlkopfentzündung klang. »Kommen Sie, Peter, alter Junge – nehmen Sie Platz. Darf ich dir vorstellen, Ella dies ist Mr. Dervent ...«

»Dewin, mein Bester«, entgegnete Peter gelangweilt. »D-e- w-i-n.«

Joe Farmer lachte heiser.

»Na, für mich sind Sie eben Peter. Werden Sie sich den nächsten großen Boxkampf ansehen, den ich arrangiere?«

»Rede doch jetzt nicht von Boxkämpfen!« fuhr Ella ärgerlich dazwischen. »Sind Sie Journalist?« wendete sie sich dann an Peter. »Vermutlich kommen Sie wegen des Überfalls, den man gestern abend auf mich gemacht hat. Ehrlich gesagt, ich habe mich noch niemals in meinem Leben so gefürchtet.«

Sie sprach sehr hastig.

»Es ist wirklich ein Glück, daß ich nicht meine echten Juwelen trug. Heutzutage kann es sich eine Dame einfach nicht leisten, Schmuck im Wert von 20000 Pfund spazieren zu tragen. Das finden Sie doch auch, Mr. Dewin?«

»Kann ich die Karte einmal sehen?« unterbrach er den Wortschwall.

Sie öffnete ihre Handtasche und zog ein schmutzig aussehendes Stück Karton heraus, das an einer Schnur befestigt war. »Das hing um meinen Hals, als ich wieder zu mir kam«, berichtete sie. »Übrigens habe ich durchaus nicht die Geistesgegenwart verloren, als ich dem Verbrecher gegenüberstand ...«

»Würden Sie die Leute, die Sie überfallen haben, wiedererkennen?«

Sie schüttelte den Kopf.

»Nein, es war ja ganz dunkel. Das Taxi war schon weggefahren, und das Licht der Straßenlampen dringt nicht durch die vielen Bäume und Sträucher.«

Peter untersuchte die Karte mit dem Bild der gefiederten Schlange genau.

»Glauben Sie nicht, daß sich ganz einfach jemand einen schlechten Scherz mit Ihnen erlaubt hat?«

Offensichtlich ärgerte sie sich über seine Frage.

»Einen Scherz?« entgegnete sie scharf. »Glauben Sie vielleicht, daß meine Freunde sich so etwas erlauben würden? Nein, diese Kerle waren hinter meinen Juwelen her, und es tut mir leid, daß ich nicht ihre Gesichter gesehen habe, als sie entdeckten, daß sie nur wertlose Imitationen erbeutet hatten!«

Peter ließ sich dann noch berichten, wie sie am Abend vorher die Karte in ihrer Handtasche gefunden hatte.

»Es ist merkwürdig«, meinte Miss Creed, »daß mein Bekannter, der Börsenspekulant Mr. Leicester Crewe, auch eine solche Karte erhielt und ...«

»Ich habe übrigens auch eine bekommen«, mischte sich plötzlich Joe Farmer ins Gespräch. Dabei verzog sich sein Gesicht zu einem ziemlich einfältigen Grinsen. »Sagen Sie mal, was halten Sie eigentlich davon, daß man diesem hübschen Baby hier so etwas angetan hat?« Joe hatte viel mit amerikanischen Boxern zu tun, und seine Sprechweise war danach.

»Passen Sie auf, Peter, ich glaube, ich habe eine ganz, große Geschichte für Sie ...«

»Halt endlich den Mund!« warf Ella wieder dazwischen. »Deine Geschichte gehört jetzt wirklich nicht hierher.«

Sie hatte in so scharfem Ton gesprochen, daß sie sich gleich darauf veranlaßt fühlte abzumildern.

»Mr. Farmer vermutet nämlich, daß der Verbrecher ein Mann sei, mit dem wir einmal eine Auseinandersetzung hatten ..., aber der, den er meint, ist ja längst tot und kann es doch unmöglich gewesen sein.«

Sie schaute Farmer bedeutsam an.

»Je weniger darüber gesprochen wird, desto besser.«

»Ob er wirklich tot oder noch am Leben ist, weiß ich nicht«, erwiderte Joe vorsichtig. »Auf jeden Fall habe ich meine besonderen Ansichten darüber und handele danach. Ich gehöre zu den Leuten, die sich zu nichts drängen lassen!«

»Willst du jetzt endlich ruhig sein!« Diesmal war Miss Creed wirklich böse, und Mr. Farmer gehorchte ihr sofort.

Im allgemeinen konnte Peter nicht viel Neues erfahren, und er ging ziemlich verärgert – und auch etwas bestürzt – zu seinem Büro zurück. Im Vorraum traf er den Nachrichtenredakteur, der gerade weggehen wollte.

»Irgend etwas steckt hinter diesen merkwürdigen Visitenkarten«, erklärte ihm Parsons sofort hartnäckig. »Die ganze Zeit habe ich darüber nachgedacht. Meiner Meinung nach hat die gefiederte Schlange eine ganz besondere Bedeutung. In der Bibliothek habe ich im Konversationslexikon nachgeschlagen und dabei wenigstens herausgefunden, daß sie von den alten Azteken als Gottheit verehrt wurde. An Ihrer Stelle würde ich einmal Mr. Beale aufsuchen.«

»Wer ist Mr. Beale?« fragte Peter.

»Mr. Gregory Beale ist Archäologe«, erklärte der Redakteur geduldig. »Außerdem ist er Millionär. Heute abend kam er von einer Expedition zurück, auf der er die Ruinenstädte der Maya durchforscht hat. Bestimmt kann er Ihnen Genaueres sagen.«

Freundlich grüßend verließ er das Gebäude. Peter war schon auf halber Höhe der Treppe, als ihn der Redakteur noch einmal zurückrief.

»Mr. Beale interessiert sich im übrigen sehr für Sozialreformen«, sagte Parsons noch. »Bieten Sie ihm doch Ihre Begleitung bei einem Spaziergang durch den Osten Londons an. Das gibt einen Artikel von mindestens Spaltenlänge.«

Als Peter wieder die Treppe hinaufstieg, war er in nicht gerade rosiger Stimmung.

 

3

Gregory Beale war in jeder Beziehung ein Sonderling und hatte den Zeitungen durch seine verschiedenen Spleens schon häufig Stoff geliefert. Unter anderem war eine seiner Lieblingsbeschäftigungen das Studium der Lebensgewohnheiten armer Leute. Verkleidet streifte er durch die verrufensten Gegenden Londons; er wohnte und schlief dort – und verteilte von Zeit zu Zeit erhebliche Beträge an Familien, die einen besonders harten Kampf ums Dasein führen mußten. Dabei gab sich der Mann in seiner Verkleidung – mit zerzaustem Bart und feuerroter Krawatte – niemals als Gregory Beale zu erkennen. Er hatte ein Dutzend anderer Namen und änderte seine Adresse von Woche zu Woche. Bald wohnte er in Limehouse, bald in Poplar, bald bei den Victoria Docks oder in Eastham. In der letzten Zeit war ihm die Sorge für die Armen etwas langweilig geworden – möglicherweise hatte er auch einige schlechte Erfahrungen gemacht. Eines Tages erfuhr die Gelehrtenwelt Londons, daß er nach Mittelamerika gegangen sei, um sich dem Studium der alten indianischen Kulturen zu widmen, die ihn schon immer besonders interessiert hatten.

Sechs Jahre, nachdem sein Anwalt die Verwaltung des ungeheuren Vermögens übernommen hatte, fuhr der Schnellzug, der Mr. Beale zurückbrachte, langsam in Waterloo Station ein.

Kein Freund holte den Forscher, ab. Er stand ganz allein auf dem Bahnsteig – eine große, sehnige Gestalt mit braungebranntem Gesicht; seine blauen Augen leuchteten noch wie früher, nur seine Haare waren etwas grauer geworden.

Endlich bahnte sich sein Diener John einen Weg durch die Menge, um das Gepäck seines Herrn in Empfang zu nehmen.

»Ah, John Collitt – ich kenne Sie kaum mehr!« sagte Mr. Beale liebenswürdig.

»Jawohl, Sir – ich hoffe, daß Sie eine gute Reise hatten.«

Die Tür eines eleganten Wagens wurde vor ihm aufgerissen.

»Um das Gepäck kümmert sich eine Agentur – fahren Sie mich jetzt sofort nach Hause.«

Er sank in den tiefen Sitz zurück und beobachtete mit fast kindlicher Freude die vielen Bilder Londons, die an ihm vorüberzogen. Ein Mann schob einen Karren mit Äpfeln – auf der Westminster Bridge Street riefen Zeitungsjungen Extrablätter aus – das Parlamentsgebäude war hellerleuchtet.

Mr. Beale atmete tief. Er war wieder daheim!

Der Wagen fuhr durch den finsteren Park in die Brompton Road, bog links ein und hielt vor einem großen, vornehmen Haus. Der untersetzte, kahlköpfige Butler kam eilig die Treppenstufen herunter.

»Willkommen zu Hause, Mr. Beale.«

Basseys Stimme klang heiser. War es nur Erregung, oder war er so alt geworden? Gregory Beale schaute ihn verwundert an.

»Schönen Dank, Bassey.«

Der Hausmeister stieg vor ihm die Treppenstufen empor. Feierlich trat er dann zur Seite und ließ seinen Herrn zuerst durch die Tür gehen.

»Eine junge Dame wartet im Studierzimmer, Sir. Ich wußte nicht recht, was ich mit ihr anfangen sollte. Sie sagt, sie sei auf eine Annonce hin gekommen ...«

Gregory Beale nickte lächelnd.

»Stimmt schon, ich habe telegrafisch in der Zeitung inseriert ... Brauche eine Sekretärin. Bringen Sie die junge Dame bitte her.«

Daphne Olroyd folgte dem Hausmeister. Als sie eintrat, begegnete sie dem freundlich forschenden Blick Mr. Beales.

»Bitte, nehmen Sie doch Platz, Miss ...?«

»Olroyd«, erwiderte sie und lächelte ihn an. »Ich fürchte, daß ich etwas ungelegen komme – leider wußte ich nicht, daß Sie verreist waren.«

»Das wissen die meisten nicht. So bedeutend bin ich nicht, daß diese große Stadt von meiner Ankunft Notiz nimmt. Übrigens haben Sie doch ein Telegramm erhalten, in dem Sie aufgefordert wurden, sich vorzustellen. Mein Anwalt, Mr. Holden, hat es Ihnen gesandt; anscheinend war das Gehalt, das ich in der Annonce angab, so hoch, daß sich viele Leute um den Posten bewarben.«

Bildete sie es sich nur ein, oder klang wirklich ein Ton von Enttäuschung in seiner Stimme? Ihr Mut sank bei diesem Gedanken. Das Inserat hatte sie von einem unbekannten Freund zugeschickt bekommen und sich ohne große Hoffnungen um die Stelle beworben.

»Ich glaube, daß ich fast alle Ihre Ansprüche erfüllen kann«, erklärte sie jetzt schnell, um von vornherein jeden Einwand zu entkräften. »Ich kann sehr schnell maschineschreiben und stenografieren; Französisch spreche ich ausgezeichnet ...«

Er hob abwehrend und beruhigend die Hand.

»Ich glaube Ihnen ja. Wo arbeiten Sie zur Zeit?«

Sie sagte es ihm. Anscheinend machte der Name Leicester Crewe gar keinen Eindruck auf ihn; er fragte sie nur, warum sie die Stellung wechseln wolle.

Sie zögerte etwas mit der Antwort.

»Das hohe Gehalt reizt mich natürlich, aber – vor allem möchte ich von Mr. Crewe fort.«

Er nickte und schaute einige Zeit nachdenklich zu Boden.

»Gut«, sagte er schließlich und fügte dann zu ihrer nicht geringen Freude hinzu: »Ich engagiere Sie – wann können Sie anfangen?«