Die Klinik am See – 17 – Kein Tag mehr ohne dich

Die Klinik am See
– 17–

Kein Tag mehr ohne dich

Du bist mir viel wichtiger als meine Karriere!

Britta Winckler

Impressum:

Epub-Version © 2016 KELTER MEDIA GmbH & Co. KG, Sonninstraße 24 - 28, 20097 Hamburg. Geschäftsführer: Patrick Melchert

Originalausgabe: © KELTER MEDIA GmbH & Co.KG, Hamburg.

Internet: http://www.keltermedia.de

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Dargestellte Personen auf den Titelbildern stehen mit dem Roman in keinem Zusammenhang.

ISBN: 978-3-74092-504-8

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Der Matchball war geschlagen, und Renate Degenhardt hatte das Spiel gewonnen. Mit langsamen Schritten ging sie an das Netz und gab ihrer Gegenspielerin die Hand. Eigenartigerweise aber wollte diesmal bei ihr keine rechte Freude über das gewonnene Match aufkommen. Sie fühlte sich nicht richtig wohl. Obwohl dieses Spiel nur eine interne Austragung unter den Mitgliedern des Tennisklubs von Tegernsee war, also keineswegs bedeutend oder gar entscheidend für die bevorstehenden Tennisturniere, bei denen es um Preise und Meisterschaften ging, war Renate doch einigermaßen erschöpft. Hinzu kamen auch noch die in letzter Zeit häufiger werdenden feinen Schmerzen in der Unterleibsregion.

Renate klemmte sich den Tennisschläger unter den Arm und verließ das Spielfeld, an dessen Rand sie der Trainer des Klubs schon erwartete. Er hatte das Spiel aufmerksam verfolgt. Seine Miene spiegelte Unzufriedenheit wider, als Renate vor ihm stand.

»Ich brauche dir wohl nicht zu sagen, Renate, dass du schon viel besser gespielt hast«, sagte er.

»Ich weiß das«, erwiderte Renate verdrossen. »Meine Form ist zurzeit nicht gerade die beste.«

»Nicht die beste? Das ist stark untertrieben«, entgegnete Konrad Steiger, der schon seit Jahren dem Klub als Trainer angehörte, und stieß zischend die Atemluft aus. »Du bist in letzter Zeit miserabel. Das macht mir Sorgen. Was ist los mit dir?« Prüfend sah er die junge Frau an, die in ihrem kurzen Tennisröckchen und mit den wohlgeformten Beinen eine außerordentlich gute Figur abgab. Renate war überhaupt eine ungemein hübsche Erscheinung. Dies und ihr ebenmäßig geformtes Gesicht mit den großen dunkelblauen Augen hatte schon so manchen der männlichen Klubmitglieder auf verlangende Gedanken gebracht.

Renate wusste das, hatte jedoch bisher jeden Versuch einer Annäherung erfolgreich pariert. Nicht, weil sie etwa etwas gegen das starke Geschlecht gehabt hätte, sondern einzig und allein, weil ihr das Tennisspiel wichtiger war und sie sich zum Ziel gesetzt hatte, ein Ass in dieser Sportart zu werden. Das war eigentlich der einzige Grund, weshalb sie keine feste Bindung mit einem Mann eingehen wollte.

So jedenfalls war es bis vor drei Monaten gewesen, bis zu dem Tag, an dem ihr Thomas Just über den Weg gelaufen war. Was sie nicht für möglich gehalten hätte, war passiert – geradezu Hals über Kopf hatte sie sich in den gut aussehenden 28-jährigen Besitzer eines zwar kleinen, aber fast immer ausgebuchten Sporthotels in Bad Wiessee verliebt. Es war nicht nur ein bloßes Verliebtsein, wie es bei Teenagern ja häufig vorkam, sondern eine tiefe Zuneigung, die in ihrem Herzen verwurzelt war. Glücklich aber war Renate darüber, dass ihre Liebe auch von Thomas sehr intensiv erwidert wurde. So intensiv, dass es innere Konflikte in Renate auslöste. Fast jedes Mal, wenn sie mit Thomas zusammen war – und das war seit drei Monaten mindestens zweimal in der Woche der Fall, wenn sie bei ihm übernachtete –, drängte er auf eine baldige Heirat. Sosehr sie Thomas auch liebte und sich darüber freute, dass er sie zu seiner Frau machen wollte, so wenig aber wollte sie ihre persönliche Freiheit aufgeben. Vorläufig jedenfalls nicht, denn zuerst kam für sie die Tenniskarriere, die sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Renate wusste aber nur zu genau, dass daraus nichts werden konnte, wenn sie erst den Ehering am Finger trug und sich dann wahrscheinlich über kurz oder lang Nachwuchs anmeldete. Natürlich wollte sie Kinder haben, die gehörten nun einmal zu einer Ehe, zu einer Familie. Thomas wollte das auch. Vielleicht sogar noch mehr und noch früher als sie. Aus ihren Gesprächen war das mehr als deutlich hervorgegangen.

Manchmal wurde der Zwiespalt in Renate beinahe unerträglich. Die Wahl zwischen Liebe und der damit verbundenen Ehe mit Thomas und ihrer erstrebten sportlichen Karriere fiel ihr nicht leicht. So manche schlaflose Nacht hatte sie mit den Gedanken an ihre Entscheidung verbracht. Das Ergebnis war, dass ihr das Vorwärtskommen im Weißen Sport doch mehr am Herzen lag als eine Ehe mit Thomas. Zuerst wollte sie im Tennis erfolgreich sein!

»Bitte, versteh mich, Thomas«, hatte sie ihn nicht nur einmal in den vergangenen Wochen gebeten. »Ich will nur zu gern deine Frau werden, aber gedulde dich doch.«

»Wie lange?«, war die große Frage von Thomas gewesen.

»Bis ich den Durchbruch geschafft habe«, hatte Renate erklärt. Leiser hatte sie hinzugefügt: »Oder bis sich vielleicht Nachwuchs anmeldet.«

Die Worte konnte sie leicht sagen, wusste sie doch genau, dass das sobald nicht der Fall sein würde, denn seit dem ersten intimen Beisammensein mit Thomas nahm sie regelmäßig die Pille ein. Es konnte also gar nichts passieren. Verständlicherweise hielt sie die Einnahme der Pille vor Thomas geheim, denn sie wusste, dass er nun noch mehr daran interessiert war, dass sie schwanger wurde. Für ihn wäre das dann der nicht zu widerlegende Grund für eine umgehende Heirat gewesen. Klar war ihr dabei, dass sie dann auch nicht mehr Nein gesagt hätte.

Solche Gedanken gingen ihr durch den Kopf, als sie sich nun in der Kabine umkleidete, um dann anschließend noch mit Konrad Steiger im Klubraum einen Kaffee zu trinken. Als sie wenig später den Klubraum betrat und sich zu dem wartenden Trainer setzte, verbannte sie alle Gedanken und Überlegungen über Thomas und die Ehe mit ihm in den Hintergrund ihres Denkens.

Konrad Steiger ließ Renate zunächst in Ruhe von dem Kaffee trinken, den er schon besorgt hatte. Prüfend betrachtete er seine Favoritin für die in Kürze bevorstehenden Meisterschaftskämpfe. Von ihr hing mehr oder weniger das Prestige des Klubs ab, den er praktisch mit aufgebaut hatte. Sein Ehrgeiz verlangte einfach, dass eine der von ihm betreuten Tennisspielerinnen einen Titel gewann und er selbst dadurch den Ruf eines erfolgreichen Trainers bekam. Als er erkannt hatte, dass Renate außerordentlich begabt war, hatte er sie sofort unter seine Fittiche genommen und sich ihr in besonderem Maße gewidmet. Mit Erfolg, wie sich sehr bald herausgestellt hatte. Renate, die das Tennisspiel von Beginn an eigentlich nur als einen unterhaltsamen Freizeitsport angesehen hatte, war inzwischen zur besten Spielerin des Klubs geworden und verlor selten ein Spiel. Noch viel wichtiger aber war, dass er ihr seinen eigenen Ehrgeiz aufgedrängt hatte. So stark und fest, dass Renate sogar die Liebe und die Lebensgemeinschaft mit Thomas hintenanstellte.

»Nun, wie fühlst du dich jetzt?«, begann Konrad Steiger das Gespräch, als Renate die Tasse absetzte. »Sage mir um Himmels willen nicht, dass du krank bist.«

»Ich bin nicht krank, Konrad«, erwiderte Renate ruhig, »aber ich fühle mich halt nicht wohl. Ich bin eben im Augenblick nicht in Form. Das kann doch vorkommen. Oder etwa nicht?« Leichte Gereiztheit klang aus den Worten heraus.

»Kann, aber soll nicht«, gab der Trainer zurück. »Besonders nicht kurz vor den Meisterschaftsspielen.«

»Was soll ich dagegen tun?«

»Das kommt darauf an, was du unter einem Formtief verstehst, Renate«, antwortete Konrad Steiger. »Ist es organisch oder seelisch? Hat es etwas mit deinem Freund zu tun?« Er wusste selbstverständlich von Renates Liebelei mit dem jungen Hotelbesitzer aus Bad Wiessee. Gefallen hatte es Steiger von Anfang an ohnehin nicht. Er war der Meinung, dass die Liebe einer anstrebenden Tennisspielerin keinen Nutzen brachte, weil sie vom Ziel ablenkte.

»Lass Thomas aus dem Spiel!«, begehrte Renate auf. »Er hat damit gar nichts zu tun.« Es ärgerte sie, dass der Trainer ausgerechnet in diesem Moment von dem Mann ihres Herzens sprach. Es genügte ihr, dass sie selbst zwiespältige Gedanken im Zusammenhang mit Thomas hatte.

»Schon gut, schon gut.« Steiger winkte ab. »War ja nicht böse gemeint. Ich denke ja nur an dein Vorwärtskommen«, fuhr er fort. »Wir sind uns doch einig, dass du die Einzige in unserem Klub bist, die das überhaupt zu schaffen vermag. Oder bist du anderer Meinung? Du willst doch auch nach vorn, nach oben.« Fragend und gleichermaßen auffordernd sah er Renate an.

»Natürlich will ich«, entgegnete sie beinahe heftig.

»Also, dann tu etwas gegen dein Formtief«, sagte der Trainer. »Wirst du etwa von körperlichen Schmerzen geplagt?«, wollte er wissen.

»Ja und nein«, antwortete Renate leise. »Doch darüber möchte ich mit dir nicht sprechen.«

»Verstehe«, murmelte Konrad Steiger. »Eine Frauensache wahrscheinlich. Hm, dann gibt es nur eines: Geh zum Arzt und lass dich durchchecken.«

Daran hatte Renate in den vergangenen Tagen auch schon gedacht, hatte eine Konsultation beim Arzt aber immer wieder hinausgeschoben. Nun aber würde ihr wohl nichts anderes übrig bleiben, wenn sie nicht auf die Meisterschaftsspiele verzichten wollte. Das aber wollte sie auf keinen Fall, denn der Titel lockte ganz enorm. Den wollte sie sich nur zu gern holen. Es musste etwas geschehen, damit sie diese Unterleibsschmerzen, die ihr die Konzentration während des Spiels raubten, verlor. Schmerzen im wahrsten Sinne des Wortes waren es ja eigentlich nicht. Es war eben nur so ein merkwürdiges Gefühl des Unwohlseins, das ihr in letzter Zeit zu schaffen machte.

»Tja, dann werde ich mich wieder auf den Weg machen«, unterbrach der Trainer Renates Gedanken. »Meine Frau wird schon auf mich warten.« Er stand auf und klopfte Renate leicht auf die Schulter. »Also, Mädchen, geh zum Arzt, lass dich untersuchen!«, beschwor er sie. »Sieh zu, dass du so rasch wie möglich dein Formtief überwindest. Du weißt, was für dich auf dem Spiel steht.«

»Für dich aber auch«, konnte sich Renate nicht enthalten, etwas spitz zu bemerken.

Konrad Steiger erwiderte darauf nichts. Er verabschiedete sich mit ein paar freundlichen Worten und verschwand wenig später aus dem Klubhaus.

»Zum Arzt«, murmelte Renate vor sich hin. »Aber zu welchem?« Diese Frage beschäftigte sie noch, als sie etwas später in ihrem kleinen Auto saß und der väterlichen Villa am Rande von Tegernsee zufuhr. Sie und ihr Vater hatten zwar den alten Dr. Richter in Tegernsee als Hausarzt – der hatte ihr sogar auf diese schöne Welt verholfen, auch wenn dafür ihre Mutter hatte ihr Leben lassen müssen –, doch irgendwie fehlte ihr das nötige Vertrauen zu diesem Mediziner, der seinem Alter nach der Opa-Generation angehörte.

So ähnlich drückte sich Renate auch etwas später gegenüber ihrem Vater aus, der an ihrer sportlichen Karriere sehr interessiert war und nicht wenig stolz auf sie sein würde, wenn sie einen Meistertitel erwarb.

»Ich verstehe dich, Mädchen«, sagte er. »Ihr jungen Leute haltet nicht viel von der alten Garde, die eurer Meinung nach mit der Entwicklung der modernen Medizin nicht ganz mitzukommen scheinen. In gewisser Weise stimmt das ja auch.«

»So krass wollte ich das nicht aufgefasst wissen, Vater«, wehrte Renate verlegen ab, denn als Mensch schätzte sie den alten Dr. Richter. »Nur …«

»Ich verstehe«, unterbrach der Herr des Hauses seine Tochter lächelnd. »Tja, dann gibt es nur noch eines: Du gehst zu Dr. Lindau in die Klinik am See. Der ist ein Fachmann auf dem Gebiet von Frauenkrankheiten, wie man weiß.«

»Ich habe aber doch keine Frauenkrankheit, Vater«, begehrte Renate auf. »Es ist nur ein …«

»Geschenkt, Mädchen«, fiel der Vater Renate ins Wort. »Was immer du auch sagen willst, ich verstehe davon doch nichts. Ich bin kein Mediziner. Kurz und gut, ich rate dir, mit deinen Sorgen zu Dr. Lindau zu gehen. Wenn du möchtest, mache ich einen Termin für dich aus.« Fragend sah er seine Tochter an.

»Ach ja, das wäre nett von dir«, kam die erleichterte Antwort.

»In Ordnung. Für wann?«

Renate überlegte kurz. »Ginge es für morgen?«

»Weshalb nicht?«, gab der Vater zurück. »Dr. Lindau und ich kennen uns, und so überlastet wird er wohl nicht sein, dass er dich nicht morgen schon vornehmen kann. Warte, ich werde gleich in der Klinik anrufen.«

»Danke, Vater«, sagte Renate. »Ich gehe jetzt in mein Zimmer und komme in zehn Minuten herunter.«

»Inzwischen werde ich telefonieren und sage dir dann Bescheid.« Vater Degenhardt blickte seiner hübschen Tochter liebevoll nach, als sie das Zimmer verließ, und griff dann nach dem Telefon.

*

»Tupfer …«

»Klemme …«

Solche und ähnliche Worte aus dem Mund des Chirurgen der Klinik am See waren in der Stille des OPs zu hören, und das leise Klirren der in die Ablageschale fallenden Instrumente. Dr. Hoff arbeitete ruhig und sicher. Zwischendurch wechselte er ein paar Worte mit dem ihm am OP-Tisch gegenüberstehenden Chefarzt.

»Gleich haben wir es«, rief er Dr. Hoff zu und warf einen fragenden Blick auf dem am Kopfende des OP-Tisches stehenden Dr. Reichel.

Der verstand. »Herztätigkeit nach wie vor konstant«, beantwortete er die unausgesprochene Frage des Chefarztes.

Wenige Sekunden später atmeten die drei Ärzte erleichtert auf – die Kaiserschnittgeburt war vollzogen. Eine der OP-Schwestern übernahm den neuen Erdenbürger – einen ein wenig zierlich geratenen Jungen –, um ihn weiter zu betreuen, zu waschen und zu wiegen und was sonst noch nach so einer Geburt getan werden musste.

Dr. Lindau zog seinen Mundschutz herunter, streifte die hauchdünnen Gummihandschuhe ab und wandte sich zum Gehen. »Mich brauchen Sie jetzt ja nicht mehr«, rief er dem Chirurgen zu und verließ den OP. Minuten später befand er sich bereits auf dem Weg in sein im Parterre gelegenes Büro und Sprechzimmer. Es war kurz nach drei Uhr nachmittags, als er das Vorzimmer betrat, in dem seine Sekretärin das Regiment führte.

»Neuigkeiten, Frau Stäuber?«, fragte er und schritt zur Tür, die in sein Allerheiligstes führte.

»Nein, Herr Doktor, außer dass Ihre Tochter seit einigen Minuten auf Sie wartet«, antwortete die Sekretärin.

»Bei mir drin?«

»Ja.«

Dr. Lindau nickte und betrat sein Zimmer. »Hallo, Astrid«, rief er seiner Tochter zu, der Kinderärztin und Leiterin der Kinderabteilung, erfreut zu. »Was führt dich zu mir?«

»Tag, Paps«, gab die junge Medizinerin lächelnd zurück. »Ich wollte nur bei dir vorbeischauen, ehe ich nach Hause fahre, und fragen, ob du heute mit uns zu Abend isst.«

»Das kommt darauf an, was es gibt«, entgegnete Dr. Lindau schmunzelnd.

»Das weiß ich noch nicht, denn Alexander und ich hatten die Absicht, heute außerhalb zu essen, und Alexander wollte, dass du mitkommst.«

»So, Alexander wollte das …«, gab Dr. Lindau zurück. »Du etwa nicht?« In seinen Augen blitzte es belustigt auf.

»Aber, Paps«, tat Astrid betont entrüstet. »Du weißt doch, dass ich mit meinem Mann in diesem Punkt immer einig bin. Selbstverständlich möchte ich auch, dass du mit uns isst.«

»Das hört sich schon besser an«, meinte Dr. Lindau. »Natürlich komme ich mit, sogar sehr gern, wenn es eine Einladung ist.«

»Das ist es«, versicherte Astrid lächelnd.

»Gut. Wann also?«

»Um sechs. Geht das?«

»Es geht«, bestätigte Dr. Lindau. »Ich mache heute pünktlich Schluss und …« Er unterbrach sich, weil das Telefon läutete. »Ja, was gibt es?«, fragte er.

»Ein Herr Degenhardt aus Tegernsee möchte dringend mit Ihnen sprechen«, meldete die Sekretärin. »Sind Sie da? Soll ich verbinden?«, fügte sie hinzu.

»Ja, tun Sie das.« Blitzschnell überlegte Dr. Lindau, woher ihm der Name Degenhardt bekannt war. Eine Sekunde später wusste er es. Da meldete sich der Mann auch schon.

»Degenhardt aus Tegernsee. Spreche ich mit Herrn Dr. Lindau?«

»Am Apparat«, bestätigte Dr. Lin­dau. »Was kann ich für Sie tun, Herr Degenhardt?«

»Sie erinnern sich an mich, Herr Doktor?«

»Selbstverständlich, Herr Degenhardt«, erwiderte Dr. Lindau, ging aber nicht weiter auf diese mehr oder weniger flüchtige Bekanntschaft ein. »Womit kann ich Ihnen helfen?«, fragte er stattdessen.