Symbole & Preiskategorien

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Schöne Aussicht
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte
(*) Kostenpflichtige Telefonnummer

Preiskategorien Hotels

€ € € über 150 Euro
€ € 100–150 Euro
bis 100 Euro

Die Preise gelten für ein Doppelzimmer pro Nacht mit Frühstück

Preiskategorien Restaurants

€ € € über 17 Euro
€ € 13–17 Euro
bis 13 Euro

Die Preise gelten für ein Hauptgericht einschließlich Getränk

Inhalt

Die Touren-App

zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte

© huber-images: R. Schmid

Events & News

Schnell die wichtigsten Infos auf dem Smartphone: Events, News, neue Insider-Tipps und ggf. aktualisierte Erlebnistouren als PDF zum Downloaden

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© mauritius images/Westend61

Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!

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© Look: R. Mirau

Burgpalast »

Das monumentale Bauwerk mit seinen Museen thront hoch oben auf dem Budaer Burgberg zur Karte (siehe auch ») (siehe auch »1)

Fischerbastei »

Ein idealer Ort, um sich in Budapest zu verlieben, denn der Ausblick ist wunderbar (Foto) zur Karte (siehe auch »)

Ungarische Nationalgalerie »

Hier ist die bedeutendste Sammlung ungarischer Kunst zu sehen zur Karte (siehe auch »)

Margareteninsel »

Die Park- und Freizeitanlage ist eine Oase der Entspannung und ein angesagter Treffpunkt für lange Partynächte (Foto) zur Karte (siehe auch »)

Parlament »

Seine einzigartige Architektur und die schöne Lage an der Donau machen das "Haus des Landes“ zu einem Wahrzeichen der Stadt zur Karte (siehe auch »)

Sankt-Stephans-Basilika »

Die gewaltige Kuppel der größten Kirche Budapests hat auch eine Aussichtsplattform zur Karte

Andrássy út »

Baukunst, Kultur, Lifestyle: Die Prachtmeile gehört zum Unesco-Welterbe zur Karte

Heldenplatz »

Mit seinen Denkmälern und Museen ist dieser Platz eine Art nationales Gesamtkunstwerk zur Karte

Synagoge In Der Dohány Utca »

Das imposante Gotteshaus mit den Zwiebeltürmen ist die größte Synagoge Europas zur Karte (siehe auch ») siehe auch »1)

Ungarisches Nationalmuseum »

Klassizistischer weißer Bau mit großem Säulenportal – der Tempel der ungarischen Geschichte zur Karte (siehe auch »)

New York Kávéház »

Prunkpalast der Extraklasse: Das traditionsreiche Café bietet royalen Glanz zur Karte

Westend City Center »

Budapests größtes Einkaufszentrum ist ein Magnet in der Pester Innenstadt zur Karte

Zentrale Markthalle »

Ihre Architektur, das bunte Treiben und das große Warenangebot machen sie zu einem der beliebtesten Hauptstadttreffpunkte zur Karte (siehe auch »)

Béla-Bartók-Konzertsaal »

Der Palast der Künste ist eine wunderbare Bereicherung der Budapester Architektur- und Kulturszene. Der Konzertsaal mit seinen 1700 Plätzen ist das Herz des Musentempels zur Karte

Oper »

Ein Prachtbau am Prachtboulevard Andrássy út – und ein großartiger Rahmen für das Musiktheater zur Karte

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© mauritius images/imagebroker: M. Hauser

Die besten MARCO POLO Insider-Tipps

Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten

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© huber-images: R. Taylor

Insider-Tipp Eis, das ganze Jahr über! »

Anjuna macht diesen Traum wahr. Die leckeren Ice-Pops gibt es in vielen Geschmacksrichtungen, sind allesamt vegan und bestehen aus natürlichen Zutaten

Insider-Tipp Schön wohnen »

Das Lavender Circus Hostel beweist: Hostels müssen ihrem Ruf, laut, ungemütlich und eng zu sein, nicht immer gerecht werden. Dieses hier ist familiär und liebevoll gestaltet

Insider-Tipp Stylish »

Wie (gut) die Mode von jungen ungarischen Designern aussieht, können Sie im Monofashion Shop buchstäblich am eigenen Leib erfahren

Insider-Tipp Höfischer Glanz »

Im Gozsdu-Hof, einem wunderbar restaurierten Gebäudekomplex im jüdischen Viertel, öffnen sich immer neue Räume zum Staunen und Schauen

Insider-Tipp Minikaffeehaus »

Zauberhaft ist das Csészényi Kávézó és Pörkölő mit hausgemachten Kuchen und tollen Kaffeesorten. Im Winter lockt die heiße Schokolade mit Marshmallows, im Sommer eine große Limoauswahl

Insider-Tipp Bildergeschichten »

Wer Handgemaltes von Manga bis Graphic Novel mag, wird sich leicht für das Internationale Comicfestival begeistern können

Insider-Tipp Summer in the City »

Stressfreie Spielstunde: Die kleine Parkanlage Károlyi Kert ist eine Oase der Entspannung für Kinder, aber auch für die Eltern. Und das mitten im Großstadttrubel

Insider-Tipp Design vom Markt »

Handgearbeitete Einzelstücke von Einhorn-Ansteckern bis hin zu kreativen Handyhüllen finden Sie auf dem Wamp Design Market. Im Sommer open air in Pest, im Winter behütet-überdacht in Buda

Insider-Tipp Retrocafé »

Sie lieben den realsozialistischen Charme des ehemaligen Ostblocks? Im Bambi Eszpresszó kriegen Sie dazu auch einen Happen zu essen und Kaffee, Bier oder Weinschorle

Insider-Tipp Kunst im Zimmer »

Das Boutiquehotel Brody House ist ein Unikat! Es vereint Kunst und außergewöhnliches Design, in den verwandten Brody Studios (Foto) gibt’s einen Club

Insider-Tipp Konzert ahoi! »

An Deck der alten ukrainischen Barkasse A38 das Donaupanorama bestaunen und im Bauch des Schiffs Konzerten lauschen

Insider-Tipp Behaglich futtern »

Authentische ungarische Küche muss nicht viel kosten, um zu schmecken. Das rustikale Pozsonyi Kisvendéglő ist ein guter Anlaufpunkt bei Hunger auf Gulaschsuppe, Paprikahuhn und Co.

Insider-Tipp Kitschklamotten mit Geschmack »

In der Humana Vintage Butik gibt es einzigartige Secondhandmode vom schultergepolsterten Glitzerfummel für die Dame bis hin zum Flower-Power-Herrenanzug. Die Klamotten sind verrückt, haben aber Stil!

Insider-Tipp Holocaust-Mahnmal »

Zahlreiche Schuhe sind am Donauufer zwischen Kettenbrücke und Parlament aufgereiht. Sie erinnern als Mahnmal eindrucksvoll an die Hinrichtungen von Budapester Juden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs (Foto)

Insider-Tipp Panoramablick »

Der Ausblick von Budapests höchstem Punkt, dem Elisabethturm auf dem János-hegy, ist phantastisch. Von den Höhenzügen der Budaer Berge liegt Ihnen die Donaumetropole zu Füßen

Insider

© mauritius images/Travel Collection: G. Hänel

Best of ...
Tolle Orte zum Nulltarif

Neues entdecken und den Geldbeutel schonen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Reif für die Insel »

Die gut 2 km lange, autofreie Margareteninsel ist ein Freizeitpark zum Nulltarif. Wiesen laden zum Picknick ein, Wege und Gärten zu ausgedehnten Spaziergängen. Schöne Ausflugsziele sind der Wasserturm, der Musikspringbrunnen und der japanische Garten

Pilgern auf Osmanisch »

Wer keine Lust auf den Touristentrubel und das Eintrittbezahlen auf der Fischerbastei hat, doch eine schöne Aussicht über Donau und Budapest erleben möchte, sollte die Türbe des Gül Baba am Fuß des Rosenhügels aufsuchen. Osmanische Nostalgie gibt’s inklusive!

Kulturvergnügen an Feiertagen »

An den drei Nationalfeiertagen 15. März, 20. August und 23. Oktober bieten eine Reihe von hochkarätigen Museen, darunter das Museum der Bildenden Künste, zur Feier des Tages freien Eintritt für alle

Kirchenraum im Fels »

Für dieses Erlebnis müssten die Mönche eigentlich Eintritt nehmen: Wenn Sie sich in der Gellért-Felsenkapelle eine Auszeit vom Besichtigungsmarathon gönnen, erleben Sie wohltuende Geborgenheit und Ruhe in dem kleinen Höhlenraum

Mit Livemusik ins neue Jahr »

Die Silvester in Budapest sind etwas ganz Besonderes und noch dazu kostenlos: Es gibt Bühnen mit Livemusik, und es treten auch bekannte ungarische Bands auf. Traditionell machen die Leute mit Spielzeugtröten einen Höllenlärm. Gute Laune mitbringen und rein ins Vergnügen!

Fitness für null »

Sport muss bekanntlich nicht immer etwas kosten, außer so einige Kalorien. Umso besser, dass es in Budapest mehrere Open-Air-Fitnessstudios gibt, die jedem offenstehen. Besonders beliebt sind die Fitnessgeräte unter der Margaretenbrücke, die vor allem Jogger gern in Anspruch nehmen

Best of ...
Typisch Budapest

Das erleben Sie nur hier

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Brücken-Ikone »

Die Kettenbrücke, diese Tausende von Tonnen schwere Dame aus Eisen und Stein, ist unglaublich anziehend. Tagsüber huschen geschäftige Budapester und bummeln Touristen von einer auf die andere Seite, spätabends kann man der Stadt von hier aus beim Schlafengehen zusehen. Einfach magisch!

Place to be »

In Sachen Lifestyle und Nachtleben gibt der Liszt Ferenc tér, auch „Budapester Broadway“ genannt, den Ton an. Hier, unweit des eleganten Prachtboulevards Andrássy út, liegt ein Szenecafé neben dem anderen

Umwerfendes Ambiente »

Das New York Kávéház muss man einmal gesehen haben! Es ist der atemberaubendste Vertreter der Budapester Kaffeehaus- tradition. Andere Cafés sind lauschiger, aber hier können Sie sich beim Kaffeetrinken sattsehen am überwältigenden Dekor

Märchenburg im Stadtwäldchen »

Als ungarische Patrioten 1896 mit einer großen Ausstellung das 1000-jährige Jubiläum der „Landnahme“ feierten, war die märchenhafte Vajdahunyad-Burg der Publikumsrenner. Der frei erfundene Mix verschiedener Architekturstile sollte die Errungenschaften der ungarischen Baukunst feiern. Heute bietet die Burg unter anderem eine romantische Kulisse für hochkarätige Sommerkonzerte

Szene im Hinterhof »

Die Hinterhöfe des alten jüdischen Viertels zwischen Rákóczi út und Király utca sind zur angesagten Nightlifelocation geworden. Überall, wo Gebäude vom Verfall bedroht waren, haben sich alternative „Ruinenkneipen“ angesiedelt, so auch der Szimpla kert

Erlebnis und Erinnerung »

Die maurisch-byzantinischen Zwiebeltürme der Synagoge in der Dohány utca sind das Wahrzeichen eines in Europa einzigartigen städtischen Kosmos: des heute wieder sehr lebendigen jüdischen Viertels. Die Synagoge ist eine Augenweide und erinnert zugleich an die Leiden und Opfer der Ghettozeit

Best of ...
Schön, auch wenn es regnet

Aktivitäten, die Laune machen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Sonntagsbrunch »

Verregnete Sonntage eignen sich bestens, um es langsam angehen zu lassen. Im Déryné Bisztró können Sie das in schicker Umgebung, bei relaxter Livemusik und einem ausgedehnten, reichhaltigen Brunch

Willkommen im Opernhaus »

Pracht der Neorenaissance: Schon ein Blick ins Foyer zeigt, dass sich eine Führung durch die wunderbare Oper lohnt

Fast Food zum Anbeißen »

In der Zentralen Markthalle gibt’s alles, was Ungarn an kulinarischen Köstlichkeiten zu bieten hat. Versäumen Sie nicht den Stand mit lángos im 1. Stockwerk: Wie köstlich ein Kartoffel-Hefe-Fladen mit Füllung sein kann, erlebt man nur dort

Eine Villa voller Kunst »

Im Kogart an der eleganten Andrássy út befinden Sie sich in einer feinen Villa, umgeben von hochkarätigen Kunstwerken. Das Haus beherbergt eine der größten ungarischen Privatsammlungen zeit- genössischer Kunst

Faszination Aquarium »

Im Süden von Buda liegt das Shoppingcenter Campona – hier verlockt das Tropicarium zu einem kurzweiligen und familienfreundlichen Abstecher in die Unterwasserwelt der Ozeane

Budapester Unterwelt »

Budapest ist auch eine Stadt der Höhlen! In den Budaer Bergen können Sie in der Pálvölgyi-Höhle und der Szemlőhegyi-Höhle in die Tiefe hinabsteigen und die Hauptstadt von unten bewundern

Best of ...
Entspannt zurücklehnen

Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Wellness mit Bier »

Müde vom Sightseeing? Dann lassen Sie sich doch mal im Beer Spa verwöhnen. Hier macht man es sich in rustikalen Holzwannen gemütlich, die mit sprudelndem Mineralwasser und natürlichen Bier- zutaten gefüllt sind. Und das flüssige Gold? Gibt’s selbstverständlich auch zu trinken!

Auf dem Fluss schippern »

Die Schönheiten der ungarischen Hauptstadt kommen erst vom Wasser aus so richtig zur Geltung. Bei einer Schiffsfahrt auf der Donau erleben Sie das beeindruckende Panorama ganz entspannt – an Sommerabenden mit einer angenehmen Brise

Chillen auf der Brücke »

Bei schönem Wetter trifft sich das junge Budapest gern auf der Freiheitsbrücke. Die grüne Metallkonstruktion ist ideal, um sich bei Bier oder Limonade den wunderschönen Donau-Ausblick zu geben

Sound für die Seele »

Die Budapest Klezmer Band ist das Aushängeschild einer Musik, die sich immer mehr Publikum erobert, sei es in Clubs oder beim alljährlichen Jewish Art Days Festival. Die mitreißende Mischung aus melancholischen und heiteren Tönen ist eine wunderbare Seelen- massage

Badefreuden »

Das Széchenyi-Bad im Stadtwäldchen ist eine architektonische Luxusoase. Mit ihrem angenehm warmen Wasser sind die Open-Air-Pools des Thermalbads bei jedem Wetter ein relaxtes Vergnügen

Klassische Töne »

Der Béla-Bartók-Konzertsaal ist Teil des Palasts der Künste. In diesem Hightechsaal mit ausgezeichneter Akustik können Sie Konzerte der Ungarischen Philharmoniker und Auftritte von Orchestern und Solisten aus aller Welt genießen

Auftakt

Entdecken Sie Budapest!

© Getty Images: gehringj

Freiheitsbrücke

Es lässt sich drehen und wenden, wie man will, von oben, von unten oder vom Wasser der Donau aus betrachten – Budapest bleibt immer schön. Und das mit all seinen Macken: dem bröckelnden Putz hundertjähriger Gebäude, der umstrittenen Politik, die in seinem Parlament gemacht wird, den eigensinnigen Hauptstadtbewohnern mit ihrer tief verwurzelten Melancholie. Den Budapest-Bann wird man so schnell nicht wieder los: Wer sich einmal nachts auf der Fischerbastei stehend von den kleinen Lichtern der Stadt hat hypnotisieren lassen oder tags per Straßenbahn mit Blick auf die Donau über die Freiheitsbrücke gerattert ist, der ist – zack! – schwer verliebt.

Oft ist es gerade das Unperfekte, die absurden Kontraste, die die Stadt so liebenswert machen. Allen voran sind da Buda und Pest, die beiden durch die Donau getrennten Stadthälften. Sie sind wie vollkommene Gegensätze, die sich doch charmant anziehen. Entdecken Sie selbst, wie unterschiedlich Stimmung, Architektur und Geschichte beider Seiten Budapests sind. Sicher ist aber auch: Die Höhen der grünen Budaer Berge und das Retro-Urbane der großbürgerlichen Pester Wohnhäuser gehören einfach zusammen.

Oft ist es gerade das Unperfekte, das die Stadt liebenswert macht

Budapest ist auch mehr als 25 Jahre nach der Wende eine Stadt im Um- und Aufbruch. Sie ringt um Authentizität, Modernität und mehr Lebensqualität. Glänzender wird die Stadt mit jedem Jahr. Dafür steht beispielsweise das Projekt „Neues Stadtzentrum“: Vom Szabadság tér, dem Freiheitsplatz, bis zum weiter südlich gelegenen Kálvin tér zieht sich nun eine verkehrsberuhigte Straße. Die zentralen Plätze, darunter der Kossuth Lajos tér vor dem Parlament, wurden neu gestaltet, und die Pester Redoute am Donaukorso erstrahlt wieder in altem Glanz. Das gilt auch für die prächtige Liszt-Ferenc-Musik- akademie am Liszt Ferenc tér.

Nächstes großes Bauprojekt ist das „Liget Budapest“: Das Stadtwäldchen hinter dem Heldenplatz soll bis 2020 großzügig umgestaltet, neue oder modernisierte Kulturinstitutionen wie das Haus der Ungarischen Musik und das Transportmuseum sollen zum Leben erweckt werden. Die Budapester sind skeptisch: Bauvorhaben ziehen in Ungarn vermehrt leider auch meist Korruption an, während Krankenhäuser und Schulen in der Stadt und auf dem Land immer weiter verfallen. Und sowieso: Man hält eben auch gern an alten Traditionen fest. Viele Ungarn äußern sich negativ über die sozialistische Vergangenheit des Landes, während sie gleichzeitig Nostalgiker sind.

Etwa 1,7 Mio. Menschen leben in der Hauptstadt. Budapest wird auch der „Wasserkopf“ Ungarns genannt, denn im Verhältnis zu den 9,8 Mio. Bewohnern Ungarns staut sich hier ein beachtlicher Teil der Bevölkerung. Zum Studium und auf der Suche nach Arbeit und besseren Lebensverhältnissen zieht es viele Ungarn von der Provinz ins stattliche Budapest – oder nach Deutschland oder Österreich, wo der Euro lockt! Die Trends der vergangenen Jahre zeigen, dass deutlich mehr Ungarn, vor allem unverheiratete unter 40 Jahren, ihre Heimat verlassen, um im Ausland zu arbeiten. Manche kommen aus Heimweh zurück, so wie Ági: Die 26-jährige Budapesterin arbeitet mittlerweile wie viele junge Ungarn in einem multinationalen Unternehmen, als Teamleiterin verdient sie mit 300 000 Forint netto überdurchschnittlich gut. Gerade hat sie sich mithilfe eines Bankkredits und Erspartem ihre erste Eigentumswohnung gekauft – und kann endlich auf die überteuerten Hauptstadtmieten pfeifen.

© huber-images: R. Schmid

Der Blick von der Fischerbastei auf das Parlament ist einfach umwerfend

Im Sommer ist Budapest ein einziges Open-Air-Eldorado

Nirgendwo sonst im Land wird so gut verdient wie in Budapest. Vielen Arbeitnehmern eröffnet ihre Arbeit aber kaum Chancen auf Wohlstand – bei Lebenshaltungskosten, die weitgehend auf westeuropäischem Niveau liegen, ermöglichen die Löhne nur ein bescheidenes Dasein. Der Alltag ist für die meisten Budapester hart, und dennoch sind sie die größten Fans ihrer Stadt. Denn hier spielt die Musik: Die großen Bands treten nur in der Hauptstadt auf, nur hier finden die großen Sportereignisse und Festivals statt, und auch das Verreisen geht von Budapest aus am geschicktesten.

Im Sommer ist Budapest ein einziges Open-Air-Eldorado. Donauufer, Stadtwäldchen und Parks: Budapester machen die Stadt in jeder freien Minute zu ihrem Tummelplatz. Sie gehen raus – und sie gehen aus. Das gilt auch für Familien: Die Ü30er Szilvi und Tomi wohnen mit ihren zwei Kindern in einem Plattenbauhochhaus auf der Budaer Seite. Das Budget ist knapp, aber am Freizeitvergnügen wird nicht gespart. Das eigene Auto – ein roter 2015er Suzuki Swift, eines der Lieblingsautos der Ungarn – ist Luxus- und Prestigeobjekt. Zoo, Kindereisenbahn, Ausflüge in die Budaer Berge, Skaten auf der Margareteninsel – die Familie hat sich in Budapest einen bunten Erlebnisraum abgesteckt. Machen Sie mit, packen auch Sie Ihre Skates ein!

Eine Vertreterin der älteren Generation ist Márta: Sie wurde in Budapest geboren und ist der Stadt ihr Leben lang treu geblieben. Die Rentnerin trifft man meistens im Kaffeehaus. Dort tratscht sie bei einem Stück Dobos-torta mit ihren Freundinnen – und das, sagt Márta, muss sein, auch wenn die 80 000 Forint Rente das eigentlich nicht erlauben. Eine weitere Freude sind die Besuche in den Thermalbädern: Vor allem für ältere Menschen sind sie mehr als nur Heilbäder, sie sind Kontaktbörse und Unterhaltung. Beides sollten Sie nicht verpassen: die Kaffeehäuser und die Thermalbäder, denn sie gehören einfach zu Budapest.

Aus allem das Beste machen, darin sind alle Budapester geübt. Vor allem aber verbindet sie eines: Budapester sind – Budapester. Gesegnet mit dem unerschütterlichen Selbstbewusstsein, tempo- und tonangebend zu sein. Wochentags bevölkern sie ihren städtischen Kosmos, freitags beginnt im Sommer der Exodus. Bevorzugte Ausflugsziele sind der nahe gelegene Velence-See, der Balaton (Plattensee) und das Donauknie. Zu den Stadtflüchtern gehören Budapester, die sich in den sozialistischen Jahren ein Ferienhäuschen zulegen konnten, oder die Freunde und Verwandte besuchen. Oder sie haben Ferienschecks im Gepäck, eine Art Urlaubsgeld von Betrieben. Budapester sind Großstädter einer etwas anderen, typisch ungarischen Art. Wichtiger als das Ich ist das Wir, familiäre Bande sind eine tragende Säule des Lebens. Familienmitglieder halten zusammen, feiern gemeinsam Geburtstage, Ostern und Weihnachten, sind die wichtigsten Unterstützer in der Not. Soziale Beziehungen prägen den Alltag in jedem Alter: In den Studentenwohnheimen werden Freundschaften fürs Leben geschlossen, es wird zusammen gefeiert und gekocht. Teure Kino- und Clubbesuche sind zwar die Ausnahme, aber reichlich Spaß ist trotzdem garantiert.

Am Sankt-Stephans-Tag wird auf den Straßen und Plätzen gefeiert

Hunderttausende Budapester sind am wichtigsten Nationalfeiertag, dem Sankt- Stephans-Tag am 20. August, auf den Straßen, Plätzen und Brücken unterwegs. Geschichte ist in Budapest und in den Köpfen der Budapester allgegenwärtig. Die Geschichtsschreibung Ungarns beginnt 896 mit der „Landnahme“ der sieben Magyarenstämme unter der Führung des Fürsten Árpád. Eine herausragende Stellung nimmt der erste ungarische König Stephan ein, der im Jahr 1000 gekrönt wurde. An ihn erinnert auch die Stephanskrone im Budapester Parlament. Nachdem die Mongolen 1241/42 das Land überrannt hatten, baute König Béla IV. auf dem Burgberg eine erste Burg. König Matthias (1458–90) ließ sie im Renaissancestil ausbauen. Dieser goldenen Ära folgte die knapp 145 Jahre anhaltende Besetzung durch die Türken (1541–1686). Als der Kampf gegen die Besatzer erfolgreich endete, waren Buda und Pest vollkommen zerstört.

1941 trat Ungarn an der Seite Deutschlands in den Zweiten Weltkrieg gegen die Sowjetunion ein. Während der von den ungarischen Pfeilkreuzlern unterstützten Terrorherrschaft der Nazis wurde das Budapester jüdische Viertel zum Ghetto und für Tausende zum Grab. Am Ende des Kriegs lagen weite Teile der Stadt in Trümmern. 1947 kam die Kommunistische Partei an die Macht. Proteste von Budapester Studenten gaben 1956 den Anstoß zum Widerstand gegen das Regime; der Aufstand der „Konterrevolutionäre“ wurde blutig niedergeschlagen. Jahrzehnte später, in der Nacht zum 11. September 1989, öffnete Ungarn seine Grenze und ermöglichte rund 100 000 DDR-Bürgern – darunter vielen, die in einem Budapester Lager untergebracht waren –, die Flucht. Am 23. Oktober, dem 33. Jahrestag des Aufstands von 1956, wurde von einem Fenster des Budapester Parlaments aus die Republik Ungarn ausgerufen. Damit war die sozialistische Volksrepublik Geschichte.

In den letzten 25 Jahren waren die Scheinwerfer in Budapest vor allem auf die blühenden Stadtlandschaften gerichtet: auf die wunderbar restaurierten Glanzlichter des historischen Budapest, auf die gewaltigen internationalen Investitionen in Shoppingcenter und Luxusimmobilien, auf Großprojekte wie das Millenniumsviertel an der Rákóczi-Brücke. Ausgeblendet blieben die Schattenseiten des Fortschritts. Die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Not der öffentlichen Haushalte und die sozialen Spannungen verschärft. So steckt auch hinter dem Wort „international“ für viele Budapester mittlerweile eher ein notwendiges Übel. Einerseits sind internationale Konzerne in der ungarischen Hauptstadt wichtige Investoren und Arbeitgeber, andererseits stehen sie für die Banken, bei denen viele Wohnungseigentümer in der Kreide stehen – bedroht von der Gefahr, das Dach über dem Kopf zu verlieren. Als wirtschaftliches und politisches Zentrum des Landes ist Budapest eine Art Brennglas, das alle Probleme bündelt.

© Laif: M. Galli

Musentempel des 21. Jhs.: Nationaltheater im Millenniumsviertel am Pester Donauufer

Zauberhafte Innenhöfe und charmante Gesten

In der Hauptstadt wird Bilanz gezogen. Die wichtigste Frage lautet: Was haben die vergangenen 25 Jahre den „normalen“ Ungarn gebracht? Budapest besinnt sich mehr denn je auf die schwierigen Lebensbedingungen der meisten Menschen und auf die ureigene ungarische Identität der Stadt. Das Budapest von morgen soll ein anderes sein. Wie es aussehen soll? Die Antwort steht noch aus. Die Schönheit der Stadt ist von alledem unberührt. Sie bahnt sich weiterhin ihren Weg durch die Ritzen mitgenommener Häuserwände und die Wellen des sonnengeplagten Asphalts. Sie ist sichtbar in zauberhaften Pester Innenhöfen und runderneuerten Budaer Metrostationen und in den charmanten Gesten der humorvollen Ungarn. Haben Sie sich schon verliebt?

Im Trend

In Budapest gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten

In Bewegung

Moderner Tanz

Akrobatik, Performance, Installation – die Stücke des Ensembles offline:ontheater (www.offlineon.eu) zeigen eine Neuinterpretation modernen Tanzes. Im Trafó (Liliom utca 41 | www.trafo.hu) gibt’s Experimentierfreudigkeit und innovative Vorstellungen auf der Bühne zu sehen, sowohl ungarische als auch internationale Künstler tanzen hier. Unbedingt sehenswert ist das alljährliche internationale Festival für modernen Tanz Szóló Duó (www.szoloduo.com) im MU Színház (Kőrösy József utca 17 | www.mu.hu).