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Gewidmet PD Dr. med. Gerhard Ohlenschläger (1930–2008)

Arzt und Biochemiker, mit dem 1997 mein Studium der Eumetabolik begann. Ohne sein den Mediziner-Durchschnitt weit überragendes biochemisches und medizinisches Wissen, ohne seine vielfältigen Erfahrungen, seine vielen Vorträge und persönlichen Gespräche und Unterweisungen, in denen er mich für diese exzellente Form der biologischen Medizin begeisterte, wären die so kraftvollen Rezepturen in diesem Buch nicht entstanden.

Ohli, Du bleibst unvergessen!

Lorenz Geßwein

Wieder neue Kraft

Bei Burnout-Syndrom,
krebsbedingter Erschöpfung und CFS –
Ein wirkungsvoller Weg aus der Erschöpfung

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Der Inhalt des Buches wurde sorgfältig recherchiert, dennoch handeln Leserinnen und Leser in eigener Verantwortung, was die Umsetzung der angebotenen Anleitungen und Vorschläge betrifft. Der Autor und der Verlag übernehmen für eventuelle Schäden keine Haftung.

© M.A.M. Maiworm GmbH
Hochheim 2012

Alle Rechte vorbehalten

Umschlag: Jürgen Bücker

Lektorat: Anke Zimmermann

Satz: Jürgen Bücker

Druck: TZ-Verlag, Roßdorf

Printed in Germany

ISBN: 978-3-943261-04-2
eISBN: 978-3-943261-39-4

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Inhalt

Einleitung

1.Die äußeren Ursachen von mangelnder Lebenskraft

2.Die biochemisch-physiologischen Ursachen von mangelnder Lebenskraft

3.Eumetabolik – die therapeutische Auffüllung der Mikronährstoff-Speicher

3.1Die große biologische Sicherheit hoch dosierter Mikronährstoffe

3.2Die falschen Annahmen der Kritiker der Eumetabolik

3.3Argumente für die Wirksamkeit der Eumetabolik

3.4Die offiziellen Zufuhr-Empfehlungen für Vitalstoffe

3.5Eumetabolik – überlebensnotwendiges Umdenken für den modernen Menschen

3.6Ersetzen hoch dosierte Vitalstoffe natürliche Nahrungsergänzungsmittel?

4.Die eumetabolische Therapie des Burnout-Syndroms

4.1Schritt 1: Labormedizinische Mikronährstoff-Analysen

4.2Schritt 2: Mikronährstoff-Hochdosis-Ersatz (Kraftpaket 1.1)

4.3Schritt 3: Labormedizinische Mikronährstoff-Analysen

4.4.Schritt 4: Mikronährstoff-Hochdosis-Ersatz (Kraftpaket 1.2)

4.5.Schritt 5: Labormedizinische Mikronährstoff-Analysen

4.6Schritt 6: Mikronährstoff-Ersatz (Kraftpaket 1.3)

5.Die eumetabolische Therapie der Krebs-Fatigue

5.1Schritt 1: Labormedizinische Mikronährstoff-Analysen

5.2Schritt 2: Mikronährstoff-Hochdosis-Ersatz (Kraftpaket 2.1)

5.3Schritt 3: Labormedizinische Mikronährstoff-Analysen

5.4Schritt 4: Mikronährstoff-Hochdosis-Ersatz (Kraftpaket 2.2)

5.5Schritt 5: Labormedizinische Mikronährstoff-Analysen

5.6Schritt 6: Mikronährstoff-Ersatz (Kraftpaket 2.3)

6.Die eumetabolische Therapie des Chronischen Fatigue-Syndroms (CFS)

6.1Schritt 1: Labormedizinische Mikronährstoff-Analysen

6.2Schritt 2: Mikronährstoff-Hochdosis-Ersatz (Kraftpaket 3.1)

6.3Schritt 3: Labormedizinische Mikronährstoff-Analysen

6.4Schritt 4: Mikronährstoff-Hochdosis-Ersatz (Kraftpaket 3.2)

6.5Schritt 5: Labormedizinische Mikronährstoff-Analysen

6.6Schritt 6: Mikronährstoff-Ersatz (Kraftpaket 3.3)

6.7Schritt 7: Labormedizinische Mikronährstoff-Analysen

6.8Schritt 8: Mikronährstoff-Ersatz (Kraftpaket 3.4)

7.Wissenswertes über die in dieser Therapie verwendeten Mikronährstoffe

7.1S-Acetyl-L-Glutathion (Eumetabol)

7.2Vitamin B12

7.3Vitamin D3

7.4Vitamin C

7.5Vitamin A

7.6Zink

7.7Magnesium

7.8Calcium

7.9Quercetin

7.10Aminosäuren-Mischung

7.11Natriumbicarbonat

7.11.1Messungen des Blut-pH-Wertes

7.12Glandulae suprarenales comp.

8.Vermeide, was Dich müde macht!

8.1Sorgen, Ängste und Gereiztheit

8.2Nervlicher Stress und Hektik

8.3Physische Erschöpfung und Überarbeitung infolge von Schlafmangel und mangelnder Ruhephasen

8.4Reizüberflutung der Sinnesorgane

8.5Einnahme von Arzneien mit schädlichen, toxischen Nebenwirkungen

8.5.1Antibiotika

8.5.2Impfungen

8.5.3Und dann auch noch die Amalgambelastung!

8.6Drogenkonsum aller Art

8.7Zu häufige, lange und intensive Wirkung von Stress durch Strom und Strahlung (Elektrosmog)

8.7.1Lagerungshinweis für Mikronährstoffe

8.7.2Gabriel-Technologie – eine einzigartige Symbiose aus feinstofflichen Wirkungsquellen und messtechnischer Nachweisbarkeit

8.7.2.1Die Gabriel-Technologie – passive Träger mit strukturellen Informationen

8.7.2.2Einordnung der Gabriel-Technologie

8.8Zu häufiger und großer Verzehr von denaturierten Nahrungsmitteln, tierischem Eiweiß und Fett

8.9Umwelt-Schadstoffe

8.10Schimmelpilze und Mykotoxine

8.11Zu große Mengen von energievermindertem Wasser und Flüssigkeiten

8.12Mangelnde Bewegung an der frischen lichterfüllten Luft (Mangel an hochwertigem Sauerstoff und Biophotonen)

8.13Übermäßige Sexualbetätigung (bei Männern)

8.14Exzessive sportliche Betätigung (zu lange währende körperliche Überanstrengung)

9.Wie geht es mit uns weiter?

10.Anhang

10.1.Kontakt zum Autor

10.2.Bezugsadresse für die Kraftpakete

10.3.Das Fatigue-Labor

10.4.Die Therapiekosten

10.4.1Ungefähre Therapiekosten für das Burnout-Syndrom

10.4.2Ungefähre Therapiekosten für die Krebs-Fatigue

10.4.3Ungefähre Therapiekosten für das Chronische Erschöpfungs-Syndrom

Abbildungsverzeichnis

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Einleitung

„Die Natur hat immer Recht, und die Irrtümer sind immer des Menschen.“
Goethe

Ohne genügend Lebenskraft läuft im Alltag nichts richtig gut. Diese Erfahrung müssen in unserer modernen Welt leider immer mehr Menschen machen. Es ist erschütternd, wie viele Menschen unter körperlichem und seelischem Energiemangel leiden. Bei manchen ist die Erschöpfung sogar so groß, dass der Alltag zur schwer erträglichen Qual wird. Außerdem gibt es in Deutschland und anderen Industrienationen einige Tausend Menschen, die unter dem Chronischen Fatigue (Erschöpfungs-) Syndrom leiden. Bei ihnen kann die körperliche Schwäche sogar zur Behinderung führen, die zu dauerhafter Bettlägerigkeit zwingt.

Einer der führenden Forscher und Ärzte auf dem Gebiet des Chronischen Erschöpfungs-Syndroms, Charles Lapp, beschrieb die Dramatik dieser Erkrankung so: „Im Lexikon der englischen Sprache findet sich kein Wort, mit dem man die fehlende Ausdauer, den Mangel an Energie, das absolut überwältigende Krankheitsgefühl und das Elend beschreiben könnte, von dem diese Krankheit begleitet ist.“

Ein anderer Experte für das „Chronische Erschöpfungs-Syndrom“, Dr. Charles Shepherd, gesteht sogar ein, dass CFS eine „außerordentliche Herausforderung für die Medizin“ ist. Und selbst an CFS Erkrankte machen erschütternde Aussagen wie: „CFS ist vielleicht nicht tödlich, aber es beendet viele Leben!“ Oder „CFS ist wie lebenslängliche Einzelhaft, und der eigene Körper ist die Gefängnismauer.“1

Das sogenannte Burnout-Syndrom wird als Zustand des Ausgebranntseins mit starker emotionaler Erschöpfung und reduzierter Leistungsfähigkeit umschrieben. Unter ihm leiden viele Tausend Menschen.

Und Krebs-Patienten, die eine anstrengende schulmedizinische Therapie ihres Leidens mitgemacht haben, kennen die sogenannte krebsbedingte Erschöpfung (Krebs-Fatigue bzw. Cancer-related fatigue – CRF), bei der ebenfalls eine mehr oder weniger große körperliche Schwäche, jedoch auch seelische Antriebslosigkeit und Erschöpfung erfahren werden.

Darüber hinaus gibt es immer mehr Menschen, die weder unter CFS, noch dem Burnout-Syndrom, noch der Krebs-Fatigue leiden, aber dennoch – teilweise schon seit Jahren – so kraftlos und erschöpft sind, dass sich inzwischen Depressionen und Ängste hinzugesellt haben und ihre Probleme erweitern und verschlimmern.

Für jedes technische Gerät wissen Fachleute, wie man ihm genügend Energie für seine optimale Funktion zuführt bzw. wie man seine Batterien oder Akkumulatoren wieder auflädt. Beim menschlichen Körper scheinen die Fachleute indessen bislang keine optimale Lösung dieses Energieproblems gefunden zu haben. Die wissenschaftlichen Forschungen nach den Ursachen und erfolgreichen Therapien dieses Leidens laufen international jedoch auf Hochtouren. Und inzwischen scheint sich herauszukristallisieren, dass zumindest auf der biochemischen Ebene das Hauptproblem gefunden wurde.

In den Zellen unseres Körpers gibt es die Mitochondrien. Das sind kleinste Werkzeuge (Organellen) in jeder Zelle, die Tag und Nacht unsere Energie in Form eines bestimmten Moleküls – ATP (Adenosintriphosphat) – produzieren. In einer menschlichen Zelle befinden sich durchschnittlich 1.000–2.000 Mitochondrien. Sehr leistungsstarke Zellen, wie beispielsweise Leber- oder Herzmuskelzellen, können auch 2.000–8.000 Mitochondrien enthalten. Die Eizelle enthält sogar über 100.000 Mitochondrien.

In den Mitochondrien, in den „Energiekraftwerken“ unseres Körpers, scheint das Kernproblem auf der biochemischen Ebene zu liegen: Bei den oben beschriebenen körperlichen Erschöpfungszuständen sind zu viele Mitochondrien defekt oder es sind nur noch zu wenige vorhanden. Als Folge davon wird zu wenig von dem energiereichen Molekül ATP hergestellt, sodass es dem betroffenen Menschen an Energie mangelt.

Diese Erklärung ist zumindest wissenschaftlich plausibel. Aber dann stellt sich natürlich die Frage, welchen praktischen therapeutischen Nutzen diese Erkenntnis hat. Wenn das die biochemische Ursache der krankhaften Erschöpfungszustände wäre, müsste es doch auch einen biochemischen Weg geben, um aus dieser oft lähmenden qualvollen Erschöpfung wieder herauszukommen!

In dem vorliegenden Buch wird aufgezeigt, wie die Einnahme von bestimmten biochemischen Substanzen – ohne unangenehme oder schädliche Nebenwirkungen – in vielen Fällen eine starke Verbesserung oder sogar völlige Überwindung der raschen Ermüdbarkeit und körperlich-geistigen Schwäche oder schweren lähmenden Erschöpfung ermöglicht.

Darüber hinaus wird erläutert, welche negativen Lebensgewohnheiten und stressende störende Einflüsse aus dem persönlichen Lebensstil zu einem Problem für die Mitochondrien werden können. Es wird aber auch erklärt, wie wir diese negativen Lebensgewohnheiten und belastenden Einflüsse mit nicht zu großem Aufwand positiv verändern können.

Um möglichst vielen betroffenen Menschen die Lektüre dieses Buches zu vereinfachen, wurde bewusst auf die Darstellung und Erklärung vieler biochemischer Einzelheiten verzichtet. Medizinische Fachbegriffe werden so selten wie möglich benutzt, und wenn sie doch ab und zu einmal Verwendung finden, werden sie sofort erklärt. Dennoch konnte nicht vermieden werden, dass auf einzelnen Seiten relativ schwierige biochemische Sachverhalte kurz und vereinfacht beschrieben sind.

Die fachkundigen Leser werden deshalb Einiges vermissen. Aber ich denke, dass es beispielsweise keinen Nutzen für die erfolgreiche Therapie von chronischen Erschöpfungszuständen hätte, wenn ich hier ausführlich nitrosativen Stress und seine Bedeutung für die Entstehung von Erschöpfungszuständen erläutern würde. Um mit diesem Buch erfolgreich arbeiten zu können, ist es nicht notwendig, die teils komplizierten und teils auch sehr komplizierten biochemischen und molekularbiologischen Fakten und Zusammenhänge zu erläutern. Deshalb werden auch im 7. Kapitel die biochemischen und molekularbiologischen Funktionen der einzelnen Mikronährstoffe nicht genau beschrieben.

Es geht aber doch letztlich nur um eines:

Wie kann man selbst schwere chronische Erschöpfungszustände erfolgreich überwinden?

Wir müssen erkennen, dass das besorgniserregend verbreitete Problem der individuellen krankhaften Erschöpfung ein Problem des modernen Lebensstils vieler Menschen in unserem Kulturkreis ist. Um wieder neue Kraft zu schöpfen und eine möglichst robuste körperliche Vitalität zu erlangen, ist es also unerlässlich, den landläufigen stresserfüllten Lebensstil der modernen Zeit zu korrigieren.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass der in dieser Schrift beschriebene Weg ein wissenschaftlich begründeter und wirkungsvoller Weg aus der Erschöpfung ist. Gehen muss ihn der betroffene Mensch aber selbst.

1www.tired.ch

1. Die äußeren Ursachen von mangelnder Lebenskraft

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Jeder Mensch kann leicht nachvollziehen, dass im Alltag ohne genügend Lebenskraft nichts richtig gut läuft. Normalerweise kommt ein Mensch mit hinreichender Energie für körperliche und geistige Tätigkeiten durch den Alltag, wenn er ausreichend nächtlichen Schlaf hat, eine genügende Menge Nahrung und Flüssigkeit verzehrt sowie genügend Bewegung und Ruhephasen hat. (Die asiatische Medizin weiß, dass Bewegungsmangel zu einer Stagnation des Flusses der Lebenskraft führt.)

In der heutigen Zeit ist es aber unübersehbar, dass es einem zu großen Teil der Bevölkerung an grundlegender Lebenskraft mangelt. Der allgemein große Verbrauch an verschiedenen Aufputschmitteln und die Klagen von zu vielen Menschen über dauernde Müdigkeit bis hin zu schwerer Erschöpfung zeigen die traurige Situation deutlich.

Es stellt sich also die Frage, was sich im Vergleich zu früheren Zeiten geändert hat, als der individuelle Mangel an Lebenskraft noch nicht so auffallend verbreitet war. Menschen, die wegen ständiger Erschöpfung zu mir in die Praxis kommen, berichten in der Regel, dass sie in der Nacht acht bis neun Stunden oder sogar länger schlafen, dass sie sich relativ ausgewogen ernähren, genügend trinken, auf ausreichende körperliche Bewegung achten und versuchen, genügend kleine Ruhepausen einzulegen. Aber dennoch kranken sie an der raschen Erschöpfbarkeit, der quälenden Müdigkeit, dem Hoffnung raubenden Gefühl des innerlichen Ausgebranntseins, dem niederschmetternden, resignierenden Gefühl, mit den körperlichen und geistigen Kräften völlig am Ende zu sein.

Wenn Menschen so schwer an mangelnder Lebenskraft leiden, aber alle bekannten grundlegenden Voraussetzungen für ausreichend individuelle Energie erfüllen, muss es andere Faktoren geben, die zu dieser chronischen Müdigkeit und Schwäche führen.

Wenn wir länger und tiefer über dieses Problem nachdenken, sehen wir, dass sich unser modernes Leben ungefähr in den letzten 60 bis 100 Jahren, und dann noch einmal verstärkt etwa in den letzten 10 bis 30 Jahren, enorm verändert hat: Es ist grundlegend hektischer, stressreicher und viel technisierter geworden. (Dabei könnte und sollte uns die Technisierung das Leben viel einfacher und unbeschwerter machen. Dass uns dies noch nicht gelingt, hat bestimmte Gründe, die wir hier nicht näher erläutern können. Ich werde aber später noch ausführlicher auf die gesundheitlichen Risiken von bestimmten technischen Anwendungen zu sprechen kommen.)

Es ist jedoch klar: Wir können nicht zu einem Lebensstil zurückkehren, wie er vor 30 oder mehr Jahren die Regel war – und die meisten Menschen wollen das auch nicht, weil die moderne Technik uns ja auch viele Vorzüge und Bequemlichkeiten beschert hat. Aber wir sollten uns der Probleme und Gefahren des kollektiven modernen Lebensstils bewusst werden und diese lösen und überwinden. Das ist individuell oft leichter als es anfangs erscheint.

Die asiatischen Hochkulturen haben schon vor drei bis fünf Jahrtausenden tiefe und weise Gedanken über die Bedingungen für ein glückliches und gesundes Leben gehabt. Und in den mehrere jahrhundertelangen Zeitabschnitten, in denen diese weisen Gedanken von Völkern verständnisvoll umgesetzt wurden, erfreuten sich die Menschen meist bis ins hohe Alter eines gesunden Körpers und lebten in sehr weitgehender psychischer und sozialer Harmonie. Dies war möglich, weil die Menschen beharrlich bestimmte geistige und spirituelle Naturgesetze befolgten und so in weitreichendem Einklang mit der kosmischen Natur lebten.

So wird das Verlangen nach den materiellen Dingen zum großen Teil die erste und wahre Ursache für unsere immer erschöpfter werdende Zivilisation.

Wenn wir unser modernes Leben aus der weisen und tiefen Sicht der jahrtausendealten asiatischen Hochkulturen betrachten, erkennen wir unter anderem, dass viele von uns mit großem Aufwand vergeblich versuchen, Glücklichsein mit materiellen Dingen zu erlangen. (Dabei ist der Wunsch nach angenehmer materieller Fülle nicht naturfremd – denn die universelle Natur ist materielle Überfülle. Aber so, wie unsere Kultur strukturiert und organisiert ist, verbrauchen die allermeisten Menschen zu viel Zeit und körperliche und geistige Kraft, um eine angenehme materielle Fülle und Schönheit für sich zu erlangen. Ganz abgesehen davon haben wir kollektiv noch nicht das Bewusstsein erreicht, um diesen universellen Drang nach materieller Fülle so umzusetzen, dass keinem anderen Schaden zugefügt wird.)

Wir sollten erkennen, dass wirkliches Glücklichsein bedingungslos ist und von tief innen kommt. Tief innen, wo das geistige Herz des Lebens wohnt. Je mehr wir uns diesem spirituellen Herzen durch Lebenserfahrungen nähern, desto mehr realisieren wir bedingungsloses Glücklichsein. Unser derzeitiges Leben bewegt sich indessen in der Spannung zwischen Angst und Gier – eine Spannung, die letztlich Erschöpfung verursacht.

Dieser in den hoch industrialisierten Ländern kollektiv gelebte übertriebene Materialismus hat viele negative Auswirkungen – bis hin zu Kriegen und Ausbeutung von Menschen, Tieren und unserer Erde. Insofern kann man die krankhafte Erschöpfung von immer mehr Menschen in den stark leistungsorientierten Industrienationen als ein Warnsignal betrachten, das uns zeigt, dass wir von dem rechten Weg zum wahren Glücklichsein abgekommen sind.

Stellen wir jedoch die entscheidende praktische Frage: Welche einzelnen Faktoren führen zu quälender chronischer Müdigkeit und krankhafter Erschöpfung? Die Antwort finden wir, wenn wir die jahrtausendealten Erkenntnisse asiatischer Heilkunst mit dem modernen Wissen von Biologen, Toxikologen und erfahrenen Ärzten und Heilpraktikern kombinieren.

Die folgenden psychischen Einstellungen, Verhaltensweisen und Einflussgrößen können – in Kombination mehrerer Faktoren – zu krankhafter Erschöpfung führen:

• Sorgen, Ängste

• Nervlicher Stress, Gereiztheit und Hektik

• Physische Erschöpfung und Überarbeitung infolge von Schlafmangel und mangelnder Ruhephasen

• Reizüberflutung der Sinnesorgane

• Einnahme von Arzneien mit schädlichen, giftigen Nebenwirkungen sowie Amalgamfüllungen in Zähnen

• Drogenkonsum aller Art

• Zu häufige, lange und intensive Wirkung von Stress durch Strom und Strahlung (Elektrosmog): z. B. Magnetfelder, Mobilfunk und Radioaktivität

• Zu häufiger und großer Verzehr von denaturierten Nahrungsmitteln, tierischem Eiweiß und Fett (und überhaupt Unmäßigkeit im Essen, die zu Übersäuerung des Körpers führt)

• Durch den Lebensstil bedingte Einwirkung und Aufnahme zu großer Mengen von Schadstoffen aus der Umwelt

• Einwirkung von Schimmelpilzen und Mykotoxinen

• Aufnahme zu großer Mengen von energievermindertem Wasser und Flüssigkeiten (Mangel an biologisch hochwertigem Wasser bzw. Flüssigkeiten)

• Mangelnde Bewegung an der frischen lichterfüllten Luft

• Übermäßige Sexualbetätigung (besonders bei Männern)

• Exzessive sportliche Betätigung (zu lange währende körperliche Überanstrengung)

Diese Auflistung der Ursachen krankhafter Erschöpfung muss von jedem Therapeuten und Patienten sorgfältig daraufhin überprüft werden, welche Erschöpfung auslösenden Faktoren im individuellen Fall eine Rolle spielen. Nach Erkenntnis der Ursachen muss eine möglichst gründliche und schnelle Vermeidung und Beseitigung erfolgen. Menschen, die unter ständiger zermürbender Müdigkeit oder krankhafter Erschöpfung leiden, sollten sich klarmachen, dass sie ohne die Beseitigung der Ursachen keine deutliche Besserung oder Heilung ihres Leidens erwarten können.

Und es sollte einleuchtend sein, dass durch die konsequente Vermeidung und Beseitigung der Krankheitsursachen der Mensch langfristig vitaler, gesünder und glücklicher wird.

Die rasch zunehmende Verbreitung von schwerwiegenden lähmenden Erschöpfungszuständen bei Menschen in den Industriegesellschaften ist eine logisch und biologisch nachvollziehbare Konsequenz einer tief greifenden schweren Disharmonie im kollektiv-kulturellen und individuellen Lebens-Bewusstsein.

2. Die biochemisch-physiologischen Ursachen von mangelnder Lebenskraft

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In biologischen Systemen (Pflanze, Tier und Mensch) werden alle Lebensvorgänge durch einen sogenannten biologischen Elektronenfluss aufrechterhalten. Als materielle Motoren dieses Elektronenflusses sind bestimmte Biomoleküle wirksam, die Elektronen-Donatoren (Elektronenspender) genannt werden.

Diese Biomoleküle heißen auch Radikalfänger, Antioxidantien, Vitalstoffe oder Mikronährstoffe. Es sind beispielsweise Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Vitaminoide, Aminosäuren, Fettsäuren, Coenzyme, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe. Sie werden sowohl teilweise über die Nahrung aufgenommen, als auch – verstärkt durch die Anregung von Glücklichsein – im Körper selbst gebildet.

Die genannten Biomoleküle bzw. Mikronährstoffe geben von sich mühe- und problemlos Elektronen ab und wirken so schädigenden Oxidationen schützend entgegen, die von Freien Radikalen (aggressiven zerstörerischen Elektronenräubern) verursacht werden. Mit diesem Elektronenaustausch erhalten die Biomoleküle den harmonischen biologischen Elektronen- bzw. Energiefluss aufrecht, der für alle Lebensvorgänge notwendig ist.

Mikronährstoffe sind an allen Reaktionen des Stoffwechsels beteiligt. Unter anderem regulieren sie die Verwertung der Nahrung, steuern die Energiegewinnung und den Hormonhaushalt, stärken das Immunsystem und sind unerlässlich beim Aufbau von jeglicher Körpersubstanz. Jeder einzelne Mikronährstoff erfüllt bestimmte Aufgaben und hat bestimmte Wirkungen.

In biologischen Systemen gibt es zum Teil sehr große natürliche Speicher für diese antioxidativ wirkenden Biomoleküle (Radikalfänger). Beim Menschen sollten im Idealfall diese Speicher aufgrund einer generationenlangen gesunden Lebensweise in einer natürlichen, chemisch nicht belasteten Umwelt hoch gefüllt sein.

Von diesem Idealfall hat sich jedoch der moderne Mensch mit der von ihm selbst geschaffenen Umwelt und Lebensweise kolossal weit entfernt! Die individuell übermäßigen Anhäufungen von Sorgen, Ängsten, Stress und giftigen Substanzen (die im 1. Kapitel angedeutet wurden) wirken mehr oder weniger oxidierend; das heißt, sie sind oder produzieren zerstörerische molekulare Verbindungen (Freie Radikale), die sehr viele Elektronen im Organismus verbrauchen. Biochemiker bezeichnen diesen extremen Ablauf als „Bio-Substanz schädigender oxidativer Stress“. Und dieser oxidative Stress hat zu einer verheerenden Ausraubung der natürlichen Mikronährstoff-Speicher geführt!

Die Natur hat ursprünglich Nahrungspflanzen so reichlich mit Vital- bzw. Mikronährstoffen gesättigt, dass Menschen mit guten und vitalen genetischen Anlagen auch unter zeitweise belastenden Bedingungen bei regelmäßigem und genügendem Verzehr dieser ursprünglichen Nahrungspflanzen keinen gefährlichen Mangel entwickeln. (Im alten Indien enthielten die der Nahrung beigefügten Gewürze so viele Mikronährstoffe, dass ihr ständiger Verzehr medizinisch wirksam war.) Die in den modernen Industriegesellschaften üblicherweise verzehrten Nahrungsmittel enthalten aber aufgrund der in der Regel nicht biologisch arbeitenden Landwirtschaft und der zu langen Transport- und Lagerungszeiten immer weniger lebenswichtige Vitalstoffe. Außerdem hat in den Kulturen, die stark von westlich-materialistischen Idealen geprägt sind, die Lebensbelastung in den letzten 60 Jahren durch Anhäufungen von Giften und Stress so sehr zugenommen, dass es fast keine Menschen mehr gibt, die eine gute und vitale genetische Ausstattung besitzen.