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Lilly Grünberg

Verführung der Unschuld 2

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www.Elysion-Books.com

Lilly Grünberg

Unter verschiedenen Namen hat sich die Autorin Lilly Grünberg in die Herzen der Erotik- und SM-Leser, aber auch in die der Fantasy-Liebhaber geschrieben.

Unter dem Namen »Lilly Grünberg« sind bei Elysion-Books bisher die Romane »DEIN« und »SEIN« einer romantischen Soft-SM-Trilogie erschienen, die 2015 mit »MEIN« ihren Abschluss finden soll.

Weiterhin wurden bei Elysion-Books eine Kurzgeschichte in der Anthologie »Nuancen der Lust« sowie die überarbeiteten Neuauflagen von »Verführung der Unschuld 1« und »Begierde« veröffentlicht. Die Kurzgeschichte »Bunte Ostereier« erscheint 2014 in der Anthologie »Hartgekocht«.

Aktuelle Infos unter www.lilly-romane.de

Lilly Grünberg

Verführung
der
Unschuld

Teil 2

Romantischer SM Roman

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WWW.ELYSION-BOOKS.COM
ELYSION-BOOKS
BAND 4057
1. Auflage: Februar 2014
ORIGINALAUSGABE
© 2014 BY ELYSION BOOKS, LEIPZIG
ALL RIGHTS RESERVED

UMSCHLAGGESTALTUNG: Ulrike Kleinert
www.dreamaddiction.de
FOTOS: © Sergii Shalimov /Fotolia

ISBN 978-3-942602-6-5

Mehr himmlisch heißen Lesespaß finden Sie auf:
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Inhalt

Giulia im Glück

Start in ein neues Leben

Ein Riss im Glück

Wilde Weinberge

Das neue Zuhause der Sklavin

Brisante Begegnungen

Die Pflichten der Sklavin

Stadtbummel

Die Bestrafung

Hemmungslose Lust

Ein zweiter Dominus

Gewissensbisse

Ein erotischer Abend

Ein sadistisches Spiel

Verbotenes Spiel

Gedanken eines Doms

Zukunftsträume

Das Verlies

Das Kennzeichnen der Sklavin

Nichts als Glück

Schwierige Geschäfte

Benutzt

Ein romantischer Nachmittag

Erfreuliche Nachrichten

Gefährliche Begegnung

Wer ist Federico?

Eine überraschende Wendung

Giulias geheimes Gefängnis

Bedrohungen

Freund oder Feind?

In tiefer Verzweiflung

Versteckspiel

Der Unfall

Unglück und Glück

Giulia im Glück

Wie schön das Leben sein konnte! Giulias Herz lief über vor lauter Glück, und manchmal befiel sie eine erdrückende Angst, es könnte plötzlich alles vorbei sein. Denn alles war einfach wunderbar, schöner als sie es sich zu erträumen gewagt hätte. Sie hatte den liebevollsten aller Männer geheiratet, der obendrein attraktiv und erfolgreich war, eine niedliche Tochter geboren, herzensgute Schwiegereltern dazu bekommen, und obendrein ein geräumiges und schönes neues Zuhause.

Mit einem Lächeln beugte Giulia sich über den Kinderwagen, der unter der Schatten spendenden, weit ausladenden Krone eines alten Marillenbaumes stand und streckte ihre Arme nach ihrem fünf Monate alten Baby aus. Fröhlich strampelte die kleine Maria mit den nackten Beinchen und lutschte an der winzigen Rassel, die sie in den Fingerchen hielt. Giulia drückte die Kleine an sich und herzte sie auf die Pausbäckchen, während sie durch den blumenreichen Garten zurück zum Haus schlenderte.

Anfangs hatte sie sich ein wenig gesorgt, die vielen Insekten könnten Maria gefährlich werden. Nicht auszudenken, wenn die Kleine gestochen würde oder ihr gar ein Insekt in den Mund flog. Aber ihre Sorge war unbegründet, wie sie sich von Tante Ilaria überzeugen ließ. Dieser Garten war das reinste Insektenparadies, bot ausreichend Futter für alle Arten von Insekten und Vögeln und ebenso für alle die passenden Nistmöglichkeiten. Da war der Mensch vollkommen uninteressant.

»Bald kommt dein Papa nach Hause. Was meinst du, was sollen wir ihm heute kochen, hm?«

Während Giulia weiter vor sich hinplapperte, als ob ihr Kind jedes Wort verstehen würde, quietschte dieses ausgelassen vor sich hin.

»Weißt du, dass dein Papa und ich uns gaaanz schrecklich lieb haben?«

Giulia gab ihrem Töchterchen einen dicken Schmatz auf die zarte Wange. Sie fühlte tief in sich eine drängende Sehnsucht, die jeden Tag intensiver wurde und von der Sonne zusätzlich genährt wurde. Lorenzo war ein aufmerksamer und liebevoller Ehemann, und er war in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft sehr verständnisvoll gewesen und hatte sie geschont. Inzwischen hatten sie wieder Sex und Giulia genoss Lorenzos Zärtlichkeit und Leidenschaft. Es würde jedoch nicht mehr lange dauern – entsprechende Andeutungen machte er von Zeit zu Zeit – und er würde sie zum ersten Mal seit Beginn ihrer Schwangerschaft zu einem dieser erotischen Spiele auffordern, in die er sie zusammen mit seinem Bruder eingeführt hatte. Ein Spiel mit Dominanz und Unterwerfung, mit Lust und Lustschmerz. Giulias Herzschlag steigerte sich, wenn sie nur daran dachte. Vielleicht geschah es ja schon heute? Ein wenig konnte sie dazu auch betragen …

Die Haustür war wie meist nur angelehnt. Zum hinteren Eingang der Landhausvilla kamen nur Besucher, die sich auskannten. Fremde verirrten sich nicht hierher.

Der großzügige Eingangsbereich wechselte übergangslos in die Wohnküche im Landhausstil. Alles passte zusammen. Das stark gemaserte Eichenparkett, die dazu passenden Küchenmöbel aus naturbelassenem Holz, der rustikale Esstisch mit Sitzbänken statt Stühlen, die geschwungenen gusseisernen Wandleuchten, das schlichte Tellerboard. Selbst die Dunstabzugshaube vermochte diese Harmonie nicht zu stören, da sie sich mit ihrem Glasschirm zurückhaltend in das Gesamtbild integrierte.

Nachdem Giulia ihr Kind in einen bereit stehenden, mit weißem Stoff und Rüschen bezogenen Stubenwagen gelegt hatte, holte sie Gemüse und Fleisch aus dem Kühlschrank. Während sie die Zucchini in kleine Stücke schnitt und Auberginenstreifen salzte, schweiften ihre Gedanken wieder ab.

Ihr Tagesablauf hatte inzwischen einen festen Rhythmus zwischen Kind, Haushalt und Einkäufen angenommen, sobald Lorenzo am Morgen das Haus verließ, um den Geschäften seiner Immobilienfirma nachzugehen. Die einzigen Unwägbarkeiten waren die Besuche ihrer Schwiegermutter, die gerne ohne Vorankündigung vorbeikam, um ihre Enkeltochter zu sehen. Diese Absicht verbarg Franca Moreno gerne hinter der Ausrede, eigentlich ihre Schwester Ilaria zu besuchen, in deren großem Haus Giulia und Lorenzo Unterkunft gefunden hatten, seit sie aus der Landvilla ausgezogen waren, die Lorenzo bis dahin mit seinem Bruder bewohnt hatte. Überaus dramatische Tage lagen hinter der Familie Moreno und alle waren froh, dass wieder Ruhe und Glück eingekehrt waren.

Vorsicht, das war knapp. Giulia betrachtete den Fingernagel, an dem gerade das Messer geschabt hatte. Alles okay, nur der Nagellack hatte einen kleinen Kratzer davon getragen.

Lorenzo hatte im entscheidenden Augenblick auf sein Herz gehört und sich zu Giulia bekannt. Denn bis dahin hatte er seine Gefühle für Giulia vor seinem Bruder und auch vor sich selbst geleugnet. Aber es war längst mehr als nur ein sexuelles Begehren. Aus der Unterwerfung Giulias als williges Spielzeug für die erotischen Abenteuer, die Federico und er suchten, war eine brennende Liebe geworden.

Selbst als Federico überraschend mit unbekanntem Ziel abreiste, wollte Giulia nicht zurück in das Haus, mit dem soviele Erinnerungen verbunden waren. Sie hätte in der ständigen Angst gelebt, Federico würde eines Tages hinter ihr stehen und sie beschimpfen. Bei Tante Ilaria hatten sie nun sogar einen kompletten Seitenflügel der Villa für sich alleine, umgeben von einem wunderschönen Garten, und fühlten sich so wohl, dass die Pläne, sich ein eigenes Haus zu kaufen, vorerst in einer geistigen Schublade gelandet waren.

Das Kind quengelte leise vor sich hin. Giulia wischte sich die Finger an einem Tuch ab und sah nach. Der Schnuller war aus dem Mund gefallen und die Kleine wischte sich ungeschickt über die müden Augen. Behutsam schob Giulia den Schnuller zurück in den Mund und das Baby nuckelte zufrieden vor sich hin.

xGiulia nahm das Messer wieder in die Hand, schnitt das restliche Gemüse fertig und gab dann alles nach und nach in eine Pfanne. Zuletzt folgten klein geschnittene Hähnchenteile, ein einfaches buntes Gericht, das Lorenzo besonders gern aß.

Wenn Giulia zurückdachte, dann hatten sie die Ereignisse des letzten Jahres in einer Vehemenz überrollt, die rückblickend kaum noch nachzuvollziehen waren und ihr wie die Erinnerung an einen Spielfilm vorkamen. Zuerst hatte sie diese von ihrem Onkel vermittelte Stelle als Hausmädchen bei den Moreno’schen Zwillingen angenommen. Dann hatte sie sich unter der geschickten Verführung der beiden Männer hoffnungslos verliebt und war nach und nach in deren sexuelle Vorlieben eingeführt worden. Bis zu jenem verhängnisvollen Tag, als ihre Schwangerschaft bekannt wurde. Lorenzo und sein Zwillingsbruder Federico hatten von Anfang an betont, dass allein Giulia für die Verhütung verantwortlich wäre und im Falle einer Schwangerschaft ihre Anstellung verlieren würde.

Nie würde Giulia vergessen, wie sie Hals über Kopf das Haus verlassen und völlig planlos flüchten wollte, als der Gynäkologe ihre Schwangerschaft feststellte. Wie naiv sie in die ganze Sache hineingeschlittert war! Einmal, nur ein einziges Mal hatte sie vergessen, die Pille zu nehmen.

Puh! Vor lauter Tagträumerei wäre ihr jetzt fast das Essen in der Pfanne angebrannt. …

Es war der bis dahin glücklichste Tag in ihrem Leben, als Lorenzo ihr in Tante Ilarias Rosengarten einen romantischen Heiratsantrag machte. Für ihn spielte es keine Rolle, ob es sein oder Federicos Kind war, das in ihrem Bauch heranwuchs. Lange Zeit hatte sie diese Ungewissheit als Belastung empfunden, aber seit Maria auf der Welt war, war auch sie davon überzeugt, dass nur Lorenzo der Vater sein konnte. Einen liebevolleren und besorgteren Vater gab es nicht.

Gedankenverloren gab Giulia Gewürze und Knoblauch ans Essen, sammelte die Überreste ein, die sich beim Schneiden auf dem Küchentresen verteilt hatten und putzte mit einem feuchten Tuch nach. Würde es ewig so schön bleiben, ihr jetziges Leben? Das wäre einfach zu schön, um wahr …

»Aaaaah!« Giulia stieß einen quietschenden Schrei aus, als sie auf einmal von hinten umarmt wurde. »Lorenzo! Du sollst dich nicht immer so anschleichen und mich erschrecken.«

Ihr Mann wirbelte sie auf der Stelle zu sich herum, legte eine Hand in ihren Nacken und erstickte weitere Worte mit einem leidenschaftlichen Kuss. Giulia schlang ihre Arme um seinen Hals, eines ihrer nackten Beine um seinen Unterschenkel und verringerte so noch mehr die kurze Distanz. Sie fühlte die Hitze, die seine Brust abstrahlte, die Kraft, die von seinem Körper ausging und sie gab sich völlig dem neckenden Vor- und Zurückschnellen seiner Zungenspitze hin.

»Ah, mein lüsternes Vollblutweib«, lachte Lorenzo, lockerte seinen Griff und blickte auf ihren Busen herab, der sich unter dem dünnen Stoff ihres Sommerkleides hob und senkte. »Hm, und wie es hier wieder duftet.«

Meinte er ihr Eau de Toilette oder das Essen? »Fast fertig, wir können gleich essen«, stellte Giulia fest und schlüpfte aus seinen Armen, um das Besteck aus der Schublade zu holen.

»Ja, wenn das Essen nur fast fertig ist …«, wiederholte Lorenzo gedehnt und begann sein Hemd aufzuknöpfen, ohne sie aus den Augen zu lassen. »Dann könnten wir beide ja erst noch eine Vorspeise einlegen.«

Giulia las es in seinem Blick, was er meinte und lief auf die andere Seite des Esstisches. »Ich meinte eigentlich, dass ich erst noch den Tisch decken muss.«

»Oh nein, du kleine Schwindlerin, du meinst etwas ganz anderes.« Er zog sein Hemd aus und legte es über eine Stuhllehne. »Du bist die Vorspeise.«

Giulia kicherte. »Ach ja? Dann musst du mich aber zuerst fangen. Ich lass mich nämlich nicht freiwillig vernaschen!«

»Meinst du? Das werden wir gleich sehen!«

Lachend rannten sie beide mal links, mal rechts um den Tisch herum. Giulia ließ ihren Mann nicht eine Sekunde aus den Augen und reagierte stets schnell genug. Allerdings rechnete sie nicht damit, dass er sich auf einmal auf den Tisch schwingen und zu ihr herüber rutschen würde. Bereitwillig und doch vor Lust und Übermut kreischend ließ sie sich von seinen Armen einfangen.

»Jetzt gehörst du mir«, keuchte er an ihren Lippen und seine Hände strichen über ihren Körper.

Oh ja, sie wollte ihn. Ihr Körper verlangte mit jeder Sekunde dieses Spiels mehr nach ihm. Ihre Hände streichelten seine Brustwarzen, während sie sich erneut küssten und seine Hände ihren Rock empor rafften und ihre Pobacken umfassten. Und dann – stutzte er und hielt in seinem Kuss inne.

»Mein kleines ungezogenes Weib hat ja gar nichts unter dem Kleid an«, murmelte er rau.

»Schon den ganzen Tag nicht«, hauchte Giulia und knabberte zart an seiner Lippe.

Für einen kurzen Augenblick geschah nichts, dann klatschte seine Hand laut auf ihre Pobacke.

»Findest du nicht auch, dass sich das für eine anständige verheiratete Frau nicht gehört?«

Giulia kicherte und streckte ihren Po ein wenig heraus. Sie sehnte sich nach ein wenig Schmerz, nach dem Gefühl, sich ein bisschen Strafe verdient zu haben.

Ein zweiter Klaps erfolgte, ein dritter, ein vierter, und brannten auf ihrer Haut. Giulia stöhnte. Sie fühlte ihre Schamlippen feuchter werden, schwellen, und ihre Lust wurde immer größer. Und dann entfachten seine Klapse ein Feuer, das sie zum ersten Mal aufschrie.

Sofort hörte er auf, hob sie mit dem Po auf den Tisch, und während sie sich erneut küssten, hungrig, gierig, öffnete sie seine Hose. Den Rest übernahm er selbst, schob Hose und Slip bis über seine Pobacken herunter und zog ihren Schoß zu sich, direkt über seinen Schwanz und drang in sie ein.

Giulia japste vor Begierde. Sie schlang ihre Beine um seine Hüften, doch er nahm sie, legte sie sich über die Schultern und drängte Giulia zurück auf die Tischplatte. Mit langsamen Bewegungen fachte er ihre Lust noch mehr an, stieß tief in sie hinein, während sie sich an seinem Nacken festhielt, um ihn weiter zu küssen. Alles um sie herum wurde zur Nebensache. Sie waren nicht in ihrer Küche, sie vögelten nicht gerade auf dem Küchentisch. Nein. Sie waren irgendwo, weit weg, besessen von ihrer Lust, von dem Geruch des Schweißes, der ihre Körper bedeckte, der allmählich beißender wurde, eine eigenartige Note annahm … und dann kamen sie beide, laut keuchend, um Atem ringend, und für einen Moment ganz Eins.

Erschöpft sank Giulia auf den Tisch zurück. Sie sahen sich beide an und mussten lachen.

»Was riecht hier eigentlich so merkwürdig?«

Giulia starrte ihn für eine Sekunde reaktionslos an, dann fuhr sie mit einem Aufschrei hoch: »Das Essen!«

Start in ein neues Leben

Ursprünglich war Mariellas Weg geradlinig verlaufen. Als vorbildliche Tochter eines ehrgeizigen Vaters, der weder Geld noch Mühe scheute, in ihre Bildung zu investieren, hatte sie Medizin studiert. Schließlich sollte sie eines Tages in seine Fußstapfen treten.

Alles verlief nach Vaters Plänen, bis zu jenem einschneidenden Erlebnis während einer Nachtschicht. Seither wusste sie, dass sie nicht dafür gemacht war, ihr Leben zwischen Patienten und Krankenakten zu verbringen und zu hoffen, dass ein potentieller Ehemann bereit war, seine Familienpläne und sein Sexleben ihren Arbeitszeiten unterzuordnen. Und erst recht ihrem Erfolg …

Mariellas Dienst hatte am frühen Abend begonnen. Seither waren erst drei Stunden vergangen und die Dämmerung setzte allmählich ein, als der Krankenpfleger sie zu einem Patienten rief, der eine Spritze gegen seine starken Schmerzen benötigte. Danach folgte er ihr auf den Gang hinaus und sie spürte förmlich, wie er ihr hinterher sah. Angesichts des Kittels, der wie eine zweite Haut an ihrem Körper klebte und ihren Po nachformte, fühlte sie sich nackt und zugleich sexy. Es war der unerträglichen Hitze zuzuschreiben, unter der Krankenhauspersonal und Patienten seit Tagen litten, dass Mariella unter ihrem Arztkittel nichts weiter als einen String trug. Selbst ein Büstenhalter war ihr zu warm erschienen.

Kurz darauf kam der Pfleger erneut in ihr Arztzimmer, diesmal jedoch ohne anzuklopfen. Er trat einfach ein und drehte den Schlüssel herum, den Mariella wie immer nach dem Aufschließen von innen ins Schloss gesteckt, um ihn nicht zu verlegen. Dann machte er das Deckenlicht aus. Von draußen entstand nun der Eindruck, sie wäre im Haus unterwegs. Niemand würde sie stören. Im Gegenlicht des Krankenhausflurs, das durch die in der Tür eingelassene Milchglasscheibe gedämpft wurde, erschien der Körper des Mannes wie eine dunkle Silhouette und sie hielt angespannt den Atem an.

Den Namen des Krankenpflegers hatte sie längst vergessen. Nicht aber, was anschließend in jener Nacht geschehen war. Er war langsam näher an ihren Tisch herangetreten und nur mit Mühe gelang es ihr zu fragen, was jetzt anliege. Mit rauer Stimme erwiderte er: »Du brauchst eine Sonderbehandlung.«

Er reichte ihr die Hand und zog sie aus ihrem Schreibtischstuhl noch, knöpfte ihren Kittel nur soweit auf, dass er ihn straff über ihre Schultern und Brüste schieben konnte, so dass sie darin fast wie in einer Fessel gefangen war, und sie ließ es wie paralysiert geschehen. Ihre Brüste waren schön, wohlgerundet und prall, und es war schon eine Weile her, dass sie Zärtlichkeit empfangen hatten. Der Pfleger wog jede Brust in seiner Hand, fuhr mit den Daumen über ihre Nippel, die sich augenblicklich verhärteten, und packte dann fester zu.

Es gelang ihr nicht, ein lüsternes Aufstöhnen zu unterdrücken.

»Du bist unverschämt heiß.« Seine Stimme klang kratzig, als konnte er selbst kaum seine Lust im Zaum halten. Er zwirbelte ihre Nippel und der leichte Schmerz schoss ihr direkt in ihren Schoß. Sie verspürte das drängende Bedürfnis, ihre Schenkel zu spreizen, um ihren schwellenden Schamlippen mehr Raum zu schenken.

Um nicht noch einmal laut vor Lust aufzustöhnen, biss sie sich auf die Unterlippe, und auch als er eine Mullbinde aus der Tasche zog und diese benutzte, um ihr nun die Hände fest auf den Rücken zu fesseln, wehrte sie sich nicht. Im Gegenteil, jeder Handgriff von ihm saß und putschte ihre Lust in einer Weise auf, wie sie es noch nie kennengelernt hatte, und auch dieses Gefühl, ihm in gewisser Weise ausgeliefert zu sein, war unbeschreiblich erregend und machte sie schwindlig. Wieder packte er ihre Brüste, griff fest zu, knetete sie, als wolle er keine Zweifel aufkommen lassen, dass sie ihm ausgeliefert war, und zwirbelte ihre Brustwarzen so hart, dass sie laut vor Schmerz aufstöhnte. Doch auch dieser Schmerz barg für sie eine Überraschung, denn er machte sie nur noch geiler.

Er lachte leise. »Dachte ich mir doch, dass dir das gefällt, Frau Doktor. Du bist kein verzärteltes, anständiges Frauchen, wie du nach außen vorgibst. Du brauchst es härter!«

»Ja«, hauchte sie artig, in seinen Worten fassungslos die Wahrheit über sich selbst erkennend.

»Das heißt ab jetzt: Ja, mein Gebieter.«

Mariella schluckte. Was geschah hier mit ihr? Plötzlich drückte seine Hand ihren Kittel fest zwischen ihre Schenkel, direkt auf ihr Geschlecht.

»Sag es! Du willst es härter!«

Was sollte sie antworten? Ach so. »Äh, ja, mein Gebieter.«

Sie hörte das Grinsen heraus, als er antwortete. »So ist es recht.«

Mit festem Griff schob er sie zu der Untersuchungsliege, die an der Wand stand, drehte sie um und drückte sie mit dem Oberkörper darauf nieder. Dann schlug er den Kittel über ihrem Po hoch und zerriss mit einem Ruck ihren String.

Mariella keuchte erschrocken auf und fühlte mit unfassbarem Staunen, wie sehr sie diese raue Geste anmachte. Würde er sie jetzt einfach nehmen?

»Hat dich schon mal jemand gezüchtigt?«

»Nein«, antwortete sie verwirrt.

»Wie heißt es korrekt?«

»Nein, mein Gebieter.«

»Dann wird es Zeit, dass dir jemand Manieren beibringt. Dein Hintern ist wie geschaffen für eine ordentliche Züchtigung.«

Was sollte das heißen? Sie fand ihren Po ganz in Ordnung, schön rund und knackig, ohne zu ausladend zu sein. Und – was meinte er mit einer Züchtigung? Er würde doch nicht …

Im nächsten Moment verstand sie, als sein Ledergürtel fest auf ihre Haut klatschte und einen heißen Streifen hinein brannte. Als sie sich reflexartig aufrichtete, packte er sie wie einen Welpen mit der freien Hand im Genick und drückte sie auf die Liege hinunter.

Doch das war erst der Anfang. Zielsicher traf der Ledergurt mit jedem Hieb ihre nackte Haut. Zu Anfang eher überraschend, ging das Brennen bald in einen intensiven Schmerz über, und es fiel ihr schwer, nicht laut zu schreien. Ein Endorphinrausch mit überraschenden Ausmaßen tobte durch ihre Adern und lähmte jegliche Entscheidungen ihres Kopfes. Jeder neue Hieb putschte ihre Lust noch mehr auf und brachte sie näher an den befreienden Höhepunkt.

Es dauerte einen Augenblick, bis sie registrierte, dass er aufgehört hatte. Der Flächenbrand auf ihrer Haut raubte ihr schier den Atem – da fühlte sie, wie er sein Geschlecht gegen ihre Schamlippen drängte, die sich wie zugeschwollen anfühlten. Indes drang er mühelos in sie ein und nahm sie in einem schnellen und harten Ritt, seine Hand in ihre Haare verkrallt und ihren Kopf nach hinten gezogen, bis sie beide kurz nacheinander kamen.

Zuerst wollte Mariella nicht glauben, dass dies wirklich passiert war. Doch sie brauchte nur über ihren Po zu streifen oder sich im Spiegel zu betrachten und sie erhielt die Gewissheit: Es war geschehen! Ihre Sucht war geweckt und schon wenige Tage später tauchte sie mit einem Kollegen in der Hoffnung, beim Nachtdienst ihrem Gebieter erneut zu begegnen. Doch vergeblich. Seine Nacht mit Mariella war die letzte gewesen, ehe er die Klinik verlassen hatte.

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Der Ehevertrag war härter ausgefallen als erwartet. Mariella erkannte, dass sie sich unbedingt bald eine Strategie zurecht legen musste, um den Luxus genießen zu können, der sie umgab. Wenn sie Federicos erotische Fantasien und seinen Hunger nach Sex befriedigte, der dem ihren sehr ähnlich war, vielleicht würde er ihr dann soweit verfallen, überlegte sie, dass er ihr mehr Freiheit und Selbstständigkeit zugestehen würde. Denn vorerst verfügte sie weder über Geld, noch über ein Auto oder die Möglichkeit, in die Stadt zu fahren und zu shoppen, wann es ihr beliebte.

Auf der Suche nach einem reichen Ehemann, der ihr ein Leben in Luxus und sexuelle Erfüllung bieten würde, hatte sich Mariella ganz bewusst darauf eingestellt, jegliche Bedingungen zu akzeptieren, und sie zweifelte keinen Augenblick daran, das Richtige zu tun. Sie war klug und schön. Ihre gleichmäßig bei nacktem Sonnenbad bronzierte Haut bildete einen attraktiven Kontrast zu ihren langen, ungewöhnlich blonden Haaren, und ihre hellblauen Augen wirkten in dem gebräunten Teint noch leuchtender und reiner, als sie in Wirklichkeit waren.

Nein, sie durfte dies nicht dem Zufall überlassen. Um den einen, den Besonderen zu finden, der ihre Bedürfnisse befriedigte, musste sie einen anderen Weg beschreiten. Und sie war bereit, dabei volles Risiko einzugehen und sich einer sehr speziellen Heiratsvermittlung anzuvertrauen. An die große Liebe glaubte sie sowieso nicht. Die hatte bei ihren Eltern auch nicht lange gehalten. Warum also den Bund fürs Leben nicht auf andere Weise angehen …

In Federico hatte man für sie einen ebenbürtigen Partner gewählt, der ihr an Selbstbewusstsein und Intelligenz in nichts nachstand, und auch ihrem Traum von einem unbeschwerten Leben in Luxus entsprach. Die ersten gemeinsamen Tage hatten bereits gezeigt, dass er genau wusste, was er wollte. Nichts anderes hatte sie sich gewünscht, als einen dominanten Mann, der ihr die Befriedigung geben konnte, nach der ihr Körper verlangte, und wofür ein gewisses Maß an Unterwerfung ihrerseits und das Akzeptieren der einen oder anderen Demütigung erforderlich war.

Alles war sehr schnell gegangen. Kaum hatte sie ihren Zukünftigen kennengelernt, war sie schon mit ihm verheiratet. Nicht einmal ihre Eltern und Freunde hatte sie einladen dürfen. Federico lebte seine Rolle als Dominus ganz und gar und bestimmte ihr Leben von der ersten Sekunde an. Eine vergleichsweise unromantische Trauung auf dem Standesamt und eine kurze kirchliche Trauung in einer Kapelle, mit fremden Trauzeugen, in einem von ihm innerhalb einer halben Stunde ausgewählten Hochzeitskleides. Alles höchst professionell für seine Familie, wie er sagte, von einem Fotografen dokumentiert. Auf ihre Frage, warum sie nicht erst zu ihm nach Hause fuhren und im Familienkreis heirateten, war er nicht eingegangen.

Gewünscht hätte sie sich eine pompöse Hochzeit, am besten mit einem Bericht in der regionalen Presse, auf jeden Fall aber mit der offiziellen Einführung in seine Familie und Verwandtschaft, und mit der Chance, ihrem eigenen Vater zu zeigen, welche gute Partie sie gemacht hatte. Stattdessen hatte Federico ihr noch nicht einmal erlaubt, ihren Vater zu benachrichtigen. Kein Handy, kein Geld, nicht einmal über ihren Ausweis verfügte sie. Sicher, sie hatte freiwillig den Heiratsvertrag unterschrieben, der ihre Rechte und Pflichten regelte, aber das bedeutete in ihren Augen nicht, dass der Rest ihres Lebens in völliger Unterwerfung verlaufen würde. Liebessklavin ja, echte Sklavin nein. Eigentlich war sie dazu auch nur bereit, um ihre sexuellen Fantasien auszuleben. Und seit ihrer Hochzeit war es noch nicht einmal dazu gekommen. Dabei hatte er ihr bei ihrem ersten Kennenlernen auf seiner Luxusyacht gezeigt, wozu er fähig war. Mit einer Züchtigung, einem Knebel und Fesseln hatte er ihre Lust aufgepeitscht und sie dann in einem wilden Ritt von hinten genommen, als bestiege ein Hengst eine Stute.

Von einer unerklärlichen Unruhe seinerseits vorwärts getrieben, hatte zu ihrem Leidwesen alles im Eilverfahren stattgefunden. Der Ehevertrag, die Hochzeit, und sogar der Sex in ihrer Hochzeitsnacht. Er hatte sie aufs Bett geworfen, ihr Kleid hochgeschlagen und sie einfach genommen. Kein Vorspiel, keine heißen Küsse, kein Spaß. Wäre sie nicht so heiß auf Sex gewesen, so voller euphorischer Erwartung, was sie mit ihm erleben würde, dann wäre sie nicht erregt genug gewesen, um diesen Akt ohne Schmerzen zu erleben. Wirklich lustvoll war es jedoch nicht gewesen und Mariella fragte sich, ob sie einen Fehler gemacht hatte.

Als sie ihn enttäuscht von sich stoßen wollte, setzte er sich auf sie, hielt ihre Hände fest und schaute sie unverwandt an, ehe er ihr unmissverständlich erklärte, dass sie nun sein Eigentum sei. Und obwohl ihr Verstand rebellierte, wollte sie in diesem Moment nichts anderes, als von ihm unterworfen werden und ihm gehören.

Immerhin hatte Federico in einem Punkt nicht übertrieben, als er ihr erzählt hatte, von einer alteingesessenen luccesischen Familie abzustammen. Über dem Portal der Stadtvilla seiner Eltern prangte das Wappen der Morenos. Als sie ankamen, standen einige Touristen davor und schossen davon und von der prächtigen Fassade Fotos für ihr Urlaubsalbum.

Der erste Besuch bei ihren Schwiegereltern verlief positiv. Der Patrone war ganz offensichtlich sehr froh, seinen Sohn nach längerer Abwesenheit wiederzusehen. Seine Frau hingegen wirkte ein wenig reserviert, als wären Mutter und Sohn im Streit auseinander gegangen und hätten diesen Konflikt noch nicht bereinigt. Vielleicht hatte er sich aber auch nur zu selten gemeldet und sie nahm ihm das übel.

Über Federicos Verkündung, dass ihre Hochzeit bereits stattgefunden hatte, waren seine Eltern fast ein wenig bestürzt. Sichtlich beeindruckt schien der Patrone hingegen über Federicos nicht ohne Stolz vorgetragenen Hinweis, dass Mariellas Vater ein wohlhabender Großindustrieller sei und sie selbst Medizin studiert habe.

»Eine Frau Doktor in unserer Familie? Respekt.« Der Patrone nickte, wie um seine Worte zu bekräftigen, und zog neugierig die Augenbrauen hoch, Mariella zugewandt. »Und wo werden Sie künftig praktizieren?«

»Meine Frau hat es nicht nötig zu arbeiten, Patrone«, schritt Federico eilig ein. »Wir wollen selbstverständlich möglichst schnell eine Familie gründen und Mariella wird sich in erster Linie um die Kinder kümmern.«

Mariella lächelte, als wäre dies auch ihr bevorzugtes Ziel. Natürlich wollte sie Kinder haben, aber sie hätte gerne noch ein paar Jahre gewartet und zuerst das Leben und soweit möglich die Vorteile einer Ehe genossen. Das war ihr eigentliches Ziel einer Heirat gewesen. Sex, Luxus und Reisen.

Wenn sie ihre Position festigen wollte, war es jedoch unumgänglich, möglichst bald schwanger zu werden. Das forderte bereits der Heiratsvertrag. Wäre sie nicht innerhalb von zwei Jahren schwanger, würde die Ehe geschieden und sie erhielte nur eine kleine Abfindung. Federico hatte seine Wünsche klar ausgesprochen: sie war seine Liebesklavin, die jeglichen seiner Wünschen jederzeit und voller Lust zur Verfügung zu stehen habe. Im Übrigen legte ein weiterer Paragraph fest, dass sie ihm nicht nur ein Kind gebären solle, sondern dieses Kind ein Sohn sein müsse, und diesem solle alsbald ein zweiter folgen.

Als ob es in ihrer Macht läge, das Geschlecht zu beeinflussen! Dieser Wunsch offenbarte ein Denken wie im tiefsten Mittelalter!

Mariella hatte sich mit Mühe den Einwand verkniffen, Federico solle sich mal mit dem biologischen Ablauf einer Zeugung beschäftigen. Dann wüsste er nämlich, dass allein er mit seinem Samen für das Geschlecht des Kindes verantwortlich sei. Sofern er in der Lage wäre, seine Spermien soweit zu kontrollieren. Aber dann unterließ sie die Bemerkung angesichts seiner strengen Miene. Über dieses Thema konnte man offensichtlich nicht mit ihm diskutieren.

Seit sich die beiden von der Patrona und dem Patrone verabschiedet hatten und in Federicos Racing-grünen Austin Healey gestiegen waren, war das Gesicht ihres Ehemannes wie versteinert. Mariella wüsste zu gerne, was in dem Kopf mit dem markanten Profil vor sich ging, das sie an Statuen römischer Adliger erinnerte. Genauso stolz und arrogant und undurchschaubar.

Ein Riss im Glück

Beim Essen wirkte Lorenzo ungewöhnlich ernst und geistesabwesend. Dies kam so selten vor, dass es Giulia sofort auffiel. Obwohl sie noch nicht solange zusammenlebten, kannte sie jeden seiner speziellen Gesichtsausdrücke, und dieser verhieß nichts Gutes. Selbst nach einem arbeitsintensiven Tag oder Geschäften mit komplizierten Kunden gelang es ihm normalerweise abzuschalten, sobald er nach Hause kam. Dann fragte er sie, wie ihr Tag gewesen war, und ob sie mit Töchterchen Viola seine Eltern besuchte hatte, die eine Stadtvilla bewohnten, oder ob seine Mutter überraschend vorbei gekommen sei. Oder was sie sonst unternommen hatte.

Nichts. Lorenzo erzählte nichts von seinem Tag. Lorenzo fragte nichts zu ihrem Tag. Wie ferngesteuert wanderte seine Gabel zwischen Teller und Mund hin und her, während er vor sich auf den Tisch starrte und gar nicht wahrzunehmen schien, was er gerade aß. Als sich seine verschlossene Miene auch beim abschließenden Espresso nicht änderte und ein Teilchen des köstlichen sizilianischen Gebäcks, das er so gerne aß, ohne Regung in seinem Mund verschwand, versuchte Giulia seine Aufmerksamkeit durch ein Räuspern auf sich zu lenken.

»Äähm, Schatz? Was ist los? Du erzählst heute gar nichts. Wie sind deine Geschäfte verlaufen? Gab es ein Problem?«

Als erfolgreicher Immobilienmakler hatte Lorenzo ein beträchtliches Vermögen gemacht, das ihnen ein sorgenfreies Leben garantierte. Dabei war es mittlerweile alles andere als einfach, landschaftlich schön gelegene, weitläufige Landsitze mit gut erhaltenen Gebäuden oder gar repräsentative Stadtvillen mit vielen Zimmern, dezent auf den modernsten Stand renoviert, für die anspruchsvolle Kundschaft ausfindig zu machen. Landflucht betraf nur die einfache Bevölkerung. Großgrundbesitz oder Villen wurden höchst selten veräußert. Das Geschäft mit hochwertigen Immobilien wurde also schwieriger. Bereitete ihm dies Sorgen, wie er vor einiger Zeit angedeutet hatte, oder war ein potentieller Kunde kurz vor Vertragsabschluss abgesprungen?

Sein Ruf eilte Lorenzo bis weit über die Grenzen Luccas hinaus und hatte ihm etliche sehr ergiebige Aufträge eingebracht. Längst hätte er sich eine luxuriöse Villa in Mailand oder Florenz leisten können. Aber Lorenzo war bodenständig geblieben. Ihm gefiel es in Lucca, wo er aufgewachsen war und die Wurzeln seiner Ahnen lagen. Und er war diszipliniert und fleißig, wie er es vom Patrone, seinem Vater gelernt hatte. Nur weil sein Reichtum gesichert war, würde er nicht die Hände in den Schoß legen.

»Lorenzo? Wie war dein Tag?«, versuchte Giulia erneut seine Aufmerksamkeit zu erlangen.

Sein leicht gesenkter Kopf schreckte hoch, die weltentrückten, matten Augen gewannen wieder an Glanz und seine Schultern strafften sich. Mit einem Seufzer nahm er die Espressotasse und trank aus. »Entschuldige, Liebes. Lass uns rüber ins Wohnzimmer gehen. Ich muss etwas mit dir besprechen.«

Sein Verhalten war wirklich ungewöhnlich. Normalerweise scherzte er ein wenig mit ihr, wenn er heimkam, bezog Giulia in seine Geschäfte ein, indem er ihr von den Immobilien und seinen Erlebnissen mit Kunden erzählte und war ganz versessen darauf, nach dem Essen seine Tochter in die Arme zu nehmen. Vor allem aber war er nie so ernst, egal wie stressig sein Tag gewesen war. Irgendwie passte sein Verhalten heute nicht zu ihm.

Giulia ignorierte das schmutzige Geschirr. Die Küche aufräumen und den Geschirrspüler füllen konnte sie auch später. Etwas Brisantes lag in der Luft.

Lorenzo hatte bereits die Bremse des Stubenwagens gelöst und diesen vor sich her ins Wohnzimmer geschoben, und sie folgte ihm gespannt darauf, was ihn so sehr beschäftigte.

Das Wohnzimmer war großzügig angelegt, mit einer gelungenen Zusammenstellung aus erlesenen antiquarischen Vitrinenschränken und modernem Sofa bestückt. Eine doppelflügelige Tür führte hinaus auf die Terrasse, die ebenfalls ausreichend Platz bot. Die Wohnzimmerwände waren in dezenten Ockerabstufungen marmoriert, und schlossen zur weiß gestrichenen Decke mit einer Stuckleiste ab. Alles passte sehr gut zusammen. Lorenzo hatte einen ausgefeilten Geschmack und Giulia zu jedem einzelnen Möbelstück erklärt, warum ihm dies gefiel. In der Art und Weise wie er dies tat, hatte sie nie das Gefühl, dass er lehrmeisterlich war und sie wie ein Dummchen behandelte, obwohl sie sich aufgrund ihres einfachen Schulabschlusses und der abgebrochenen Lehre als Floristin manchmal minderwertig fühlte. Aber sie lernte von ihm, und das war gut so.

»Komm, setz dich zu mir«, sagte Lorenzo und klopfte überflüssigerweise mit der Hand auf die Sitzfläche des Sofas. Giulia saß immer neben ihm, einfach weil sie es liebte, sich eng an ihn zu kuscheln. Im Augenblick allerdings war ihr nicht danach. Seine ernste Miene schürte ihr Unwohlsein. Fast fühlte sie sich wieder wie das Hausmädchen, das sie noch vor rund einem Jahr gewesen war, und ihr Herz klopfte hart in ihrer Brust. Hatte sie vergessen etwas zu erledigen, was er ihr aufgetragen hatte? Eigentlich war sie sich keiner Schuld bewusst, und selbst wenn dies mal geschah, machte er deswegen kein Aufhebens.

Lorenzo nahm ihre Rechte in seine Hand und zog sie auf seinen Oberschenkel. Die Wärme seines Körpers strahlte durch die leichte Sommerhose und sie hätte liebend gerne ihre Finger in seinen muskulösen Oberschenkel gegraben. Aber dies war nicht der geeignete Augenblick.

»Ich muss dir etwas sagen, Giulia, was für dich vielleicht ein wenig unangenehm ist.« Er schaute sie an und sie erwiderte seinen Blick aus den dunklen Augen. Für einen Moment verharrte er, als suchte er noch nach den passenden Worten. »Der Patrone hat mich angerufen. Heute Nachmittag.« Wiederum hielt er inne, als hätte er die rechten Worte noch nicht gefunden, ihr eine unangenehme Botschaft zu übermitteln. »Also, um es kurz zu machen: Federico ist wieder da.«

Giulia erstarrte. Binnen Sekunden jagten Bilder an ihrem inneren Auge vorbei. Die Morenos im Doppelpack, äußerlich einander so ähnlich, dass sie kaum auseinander zu halten waren. Elegant gekleidet, muskulös, maskulin, sicher im Auftreten. Aber bei intimer Begegnung von so unterschiedlichem Charakter, dass Giulia bei dem Gedanken an ihren Schwager ein kalter Schauer überflutete.

Lorenzo drückte ihre Hand ein wenig fester. »Federico stand heute plötzlich bei meinen Eltern vor der Tür. Und er war nicht allein. Er hat ihnen seine … Also, er hat ihnen seine Frau vorgestellt.«

Für Sekunden wurde Giulia schwarz vor Augen und sie blinzelte mehrmals, bis Lorenzos Gesicht wieder Konturen annahm. »Dein Bruder hat geheiratet?«, stieß sie mühsam hervor. »Wen?«

So, wie sie Federico kennengelernt hatte, unsensibel und dominant, konnte sie sich nicht vorstellen, dass sich eine Frau in ihn verliebte. Nach seiner überraschenden Abreise hatte er von Zeit zu Zeit eine Postkarte an seine Eltern geschickt, mit dem Hinweis, sie sollten sich keine Sorgen machen. Er nähme sich lediglich eine Auszeit, um über seine Zukunft nachzudenken. Das war alles. Nicht einmal telefonisch war er zu erreichen, wie die Patrona beklagt hatte. Offensichtlich hatte er seine Handynummer geändert und wollte nicht erreichbar sein.

Das lag nun alles ein Jahr zurück. Ein erlebnisreiches Jahr voller Höhen und Tiefen. Ein Jahr, in dem Lorenzo und Giulia sich auf einer romantischen Hochzeitszeremonie das Ja-Wort gegeben hatten und für zwei Wochen in die Toscana abgetaucht waren. Und es war das Jahr, in dem Giulia ihre gemeinsame Tochter zur Welt gebracht hatte, wie Lorenzo immer wieder gerne betonte. Ob sie genetisch analysiert nun wirklich seine oder doch eher die Tochter seines Zwillingsbruders war, war inzwischen ohne Bedeutung. Jetzt war sie seine Tochter, die er von ganzem Herzen liebte. Darüber hinaus war es auch das Jahr, in welchem Lorenzo seinen dreißigsten Geburtstag gefeiert hatte. Der erste Geburtstag in seinem Leben, den er ohne seinen Bruder verbrachte.

Nur selten dachte Giulia noch daran zurück, wie die beiden Männer sie mit ihrer erotischen Ausstrahlung zu einem fortwährenden Spiel aus Schmerz und Verlangen verführt hatten. Naiv hatte sie sich ihren Wünschen unterworfen und eine Form der Lust kennengelernt, die ihr bis dahin vollkommen unbekannt gewesen war.

Dann war von einem Tag auf den anderen alles anders geworden, ganz anders. Lorenzo sorgte sich aufrichtig darum, ob es ihr auch wirklich gut ging. Seit Beginn ihrer Schwangerschaft hatten sie sehr zärtlichen Sex miteinander gehabt. Lorenzo zeigte seine ganze Einfühlsamkeit, eine Seite, die sie bis dahin von ihm nicht kennengelernt hatte. Aufregende und auch ein wenig anstrengende Lustspiele gehörten der Vergangenheit an. Nichts sollte das gesunde Heranwachsen des Kindes in ihrem Bauch beinträchtigen. Gleichwohl hatte Lorenzo in den letzten Wochen keinen Hehl daraus gemacht, dass er sich darauf freue, ihr bald einmal bei einem erotischen Spanking den Hintern zu versohlen. Und was sie selbst betraf, lösten seine Worte in ihrem Schoß ein erwartungsvolles Prickeln aus.

Nein, daran wollte sie jetzt nicht denken. Was dies betraf, wurde Giulia nämlich auch von zwiespältigen Gefühlen gequält. Einerseits hatten sie diese Spiele heiß gemacht und ihr Verlangen nach mehr geschürt. Sie fürchtete sich auch nicht vor Lorenzo, denn er würde sie gewiss nicht überfordern. Da vertraute sie ihm blindlings. Andererseits saß die Angst tief, die Federico ihr bei jedem Spiel eingejagt hatte, indem er geschickt verbarg, wo die ernsthafte Bestrafung für ihre durch Schusseligkeit begangenen Fehler aufhörte und wo das erotische Spiel begann. Sie war ein Opfer seiner geschickten Erpressungen und seiner unwiderstehlichen Dominanz gewesen.

»Und, wie ist sie? Wen hat Federico geheiratet?«

»Keine Ahnung.«

»Aber dein Vater muss doch etwas gesagt haben! Ist sie intelligent, hübsch oder verrucht?«

Lorenzo schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Du weißt doch, der Patrone spricht nie viel.«

Es hatte einige Zeit gedauert, bis Giulia sich daran gewöhnt hatte, dass Lorenzo von seinem Vater als dem Patrone sprach. Die Morenos stammten von einem Adelsgeschlecht ab und das Oberhaupt der Familie war seit jeher respektvoll mit »Patrone« angesprochen worden. Auf Giulia wirkte dies sehr befremdlich, denn bei ihren Eltern war es nie so steif und förmlich zugegangen wie bei den Morenos. Auch wenn ihr Lorenzos Eltern ihm Rahmen ihrer Möglichkeiten mit einer gewissen Herzlichkeit begegneten und sie sich angenommen fühlte.

»Er hat nur gesagt, dass die Frau meines Bruders Mariella heißt«, fuhr Lorenzo fort. »Und dass sie groß ist, blond und blauäugig.«

Nun, das war doch immerhin eine Aussage. Die Aussage eines Mannes, der eine Frau genau anschaute. Natürlich gab es auch unter den eher dunkeläugigen und schwarzhaarigen Italienern Menschen, die mit nordischem Aussehen geboren wurden. Gleichwohl war dies ungewöhnlich. Dagegen entsprach sie mit ihren braunen gelockten Haaren und ihren katzengrünen Augen schon fast dem Durchschnitt.

»Die beiden sind wohl nur kurz geblieben«, unterbrach Lorenzo ihre Überlegungen. »Federico hat angekündigt, dass er mit ihr in unsere Villa einziehe und sich ein eigenes Immobiliengeschäft aufbauen will, ohne mich.«

Giulia runzelte die Stirn. Zwei Morenos, die sich Konkurrenz machen würden? Das war gar nicht gut fürs Geschäft. Du meine Güte, wie sich innerhalb von ein paar Monaten alles geändert hat. Als sie die Brüder kennenlernte, schienen sie ein Herz und eine Seele zu sein. Als könnte nichts und niemand sie auseinanderreißen. Ihre Schlafzimmer lagen Tür an Tür, sie frühstückten zusammen, sie arbeiteten zusammen, sie feierten zusammen, sie teilten dieselbe Leidenschaft für das Sammeln erotischer Accessoires … Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass die Gemelli jemals irgendetwas entzweien könnte. Und dann war ausgerechnet sie der Anlass dafür. Ein kleines Dienstmädchen.

»Er wird also wieder in eure Villa einziehen?«, wiederholte sie überflüssigerweise.

Lorenzo nickte. Wie er sich dabei wohl fühlte? Vermisste er die Villa und alles, was dazu gehörte?

Der Landsitz, malerisch in den Weinbergen oberhalb von Lucca gelegen, war in Giulias Augen riesig. Soweit man schauen konnte, war die vom Großvater der Zwillinge geerbte Villa von üppigem Grün umgeben. Sogar die schmale Auffahrtsallee, die sich von hohen Pinien gesäumt zu dem höher gelegenen Haus hinauf schlängelte, verschwand im dichten Bewuchs. Aus Angst sich zu verlaufen hatte sie sich nicht einmal an ihren wenigen freien Tagen getraut, das Gelände allzu weit zu erkunden.

Lorenzo hatte Giulia erzählt, dass die Villa Mitte des 17. Jahrhunderts von einem ihrer mütterlichen Vorfahren, dem Grafen Cesare Borgo, erbaut worden war. Nach typischer Bauart bestand sie aus zwei Geschossen, über denen sich nur im Eingangsbereich noch ein drittes erhob. Es war eines von vielen Gebäuden jener Zeit, in denen die reichen Luccesischen Familien ihre verfeinerte Lebenskunst mit einem repräsentativen Landsitz krönten. Die sanfte Hügellandschaft, die Lucca umsäumte, war geprägt davon. Bevor sie eingezogen waren, hatten die Gemelli das Gebäude mit Sorgfalt und Liebe zum Detail restaurieren lassen, auch das noch erhaltene, exquisite Mobiliar, wovon ein Teil nun in ihrem Wohn- und Speisezimmer stand.

»Für nächste Woche sind wir alle zu einem Familientreffen bei Federico eingeladen. Dann werden wir seine Frau kennenlernen.«

Was für ein Typ Mensch mochte diejenige wohl sein, die sich getraut hatte, diesen abgebrühten, knallharten Kerl zu heiraten? Viel Zeit zum Kennenlernen hatten sie ja offensichtlich nicht gehabt. Hatte er sie auch wie Giulia mit irgendwelchen Tricks gefügig gemacht? War sie ihm an Bildung und gesellschaftlichem Stand unterlegen? Nein, das konnte nicht sein. Denn gerade dies hatte ja den alles verändernden Streit genährt. Sie musste also elegant, gebildet und aus gutem Hause sein. Federico hatte schließlich keinen Hehl daraus gemacht, dass ein Hausmädchen wie Giulia zwar ein nettes erotisches Spielzeug sei, als Ehefrau jedoch unter seinem gesellschaftlichen Niveau. Ein Bauchgrimmen zog auf. Niemals würde Federico sie als Schwägerin akzeptieren. Er würde sie in jedem Augenblick spüren lassen, dass sie in seinen Augen minderwertig war und schuld an der Entzweiung zwischen seinem Bruder, ihm und den Eltern. Giulia seufzte. Auf diese Begegnung würde sie liebend gerne verzichten.

Fürsorglich legte Lorenzo seinen Arm um Giulias Schultern und zog sie zärtlich an sich. »Mach dir keine Sorgen, Liebes. Ob Federico nun geheiratet hat oder nicht – für uns beide wird sich deswegen nichts ändern. Und ich werde dafür sorgen, dass wir uns nicht öfter als nötig bei meinen Eltern über den Weg laufen.«

»Vielleicht ist ja wenigstens seine Frau ganz nett«, flüsterte Giulia hoffnungsvoll.

»Ganz bestimmt«, erwiderte Lorenzo, aber es klang wenig überzeugend.

Wilde Weinberge

Puh. Mariellas Herz klopfte wild, als Federico in rasanter Kurvenfahrt seinen Sportwagen in Richtung der Zufahrt zum Landgut lenkte. Ihr war keine Zeit geblieben, in Ruhe über den neuen Lebensabschnitt nachzudenken, der jetzt vor ihr lag und die Begegnung mit ihren Schwiegereltern, über die sie nichts, rein gar nichts wusste. Federico schien es nicht für nötig zu halten, ihr irgendwelche Informationen über sich, seine Familie, sein bisheriges Leben, zu geben. Sie wusste lediglich, er war durch den Kauf und Verkauf von Immobilien reich geworden. Das war alles.

Während sie durch die Weinberge rasten und sie inständig hoffte, dass ihnen auf der schmalen Straße niemand entgegen kommen würde, dachte sie nach. Was würde sie erwarten? Schön und gut, sie war mit Federico verheiratet. Eine richtige, amtlich verbriefte Ehefrau. Das war aber auch schon alles. Sie wusste über ihn fast genauso wenig wie Frauen früherer Jahrhunderte, als der Ehemann noch von den Eltern ausgewählt worden war. Nur war es bei ihnen ein klein wenig anders. Er hatte sie sich selbst ausgesucht. Ausgewählt aus zwölf potentiellen Kandidatinnen, von denen jede auf ihre Weise besonders attraktiv gewesen war. Alle perfekt dazu ausgebildet, ihrem künftigen Lebenspartner zu jeder Zeit eine willige Gespielin zu sein, dabei intelligent, gesellschaftsfähig und eloquent.

Mariella schauderte rückblickend, wie alles abgelaufen war. Und nun hatte er sie seinen Eltern – Buon giorno, Überraschung! – ohne Vorankündigung als frisch gebackene Ehefrau präsentiert. War es auf diesen überfallartigen Besuch zurückzuführen, dass seine Eltern sich distanziert verhalten hatten oder gab es etwas in der Vergangenheit, das einen eher zurückhaltenden Umgang zwischen Eltern und Sohn begründete? Federico hatte sie darüber weder vorher noch nachher aufgeklärt, und sie beschloss vorerst abzuwarten, wie sich die Dinge entwickelten.

Im Augenblick war sie nicht mehr und nicht weniger als eine Liebessklavin, die er mit oder ohne Vorspiel bestieg. Bisher war dieser Teil ihrer Beziehung ein Geheimnis, das nur sie und ihn anging, und sie nahm einfach mal an, dass dies auch in Zukunft so bleiben würde. Auch wenn er bei seinen Eltern sicherlich nicht den Eindruck großer Verliebtheit hinterlassen hatte. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihre Hand zu halten oder auf andere Weise vorzugeben, dass er etwas für sie empfinden würde. Auf die Frage der Patrona, wo sie sich kennengelernt hätten, hatte er knapp geantwortet »Beim Segeln, auf meiner Yacht« und hatte sofort wieder von etwas anderem gesprochen.

Was seine Eltern wohl darüber dachten?

Kurve um Kurve schraubte sich der Wagen die Weinberge hinauf. Ein brauner Vogel schreckte am Straßenrand auf, flüchtete in unstetem Flug, taumelnd wie ein Schmetterling, dabei jedoch pfeilschnell. Ein weiterer saß auf einem Pfosten, die schwarz-weiß-gestreifte Kopfhaube nervös auf- und zuklappend. Ein Wiedehopf, stellte Mariellas erfreut fest, weil sie diesen nur aus Büchern kannte.

Plötzlich bremste Federico scharf, zog den Wagen über die andere Fahrbahn nach links hinüber und hielt in einer Bucht an, von der aus man einen fantastischen Ausblick über die Weinterrassen und Lucca hatte. Üppiges Grün soweit das Auge reichte.

Der Motor erstarb.

Schon beugte er sich zu ihr herüber, löste ihren Gurt, die Rückenlehne ihres Sitzes sank ruckartig herab und sie lag nun unter ihm. Verlangend pressten sich seine Lippen auf ihre. Seine Finger öffneten geschickt die wenigen Knöpfe ihrer Bluse, streiften ein Körbchen ihres Büstenhalters nach oben und umfassten ihren Nippel. Seine Berührung entfachte sofort ihre Sehnsucht nach mehr, und sie seufzte in seinen Mund, bis er sich von ihren Lippen löste und sie amüsiert ansah.

»Du magst es, wenn ich von dir Besitz ergreife, nicht wahr?«

Sein Druck wurde härter und Mariella stöhnte auf. Wenn er sich nicht davon überzeugt hätte, dass ein gewisses Maß an Schmerz sie geil machte, so hätte er sie doch nicht gewollt. War das also eine rhetorische Frage? Wollte er einfach nur ein Ja von ihr hören?

»Ja.«

»Ja, was?«

»Ja, mein Gebieter.«

Seine Hand legte sich fester um ihre Brust, umfasste sie vollkommen. Seine Finger pressten sich in ihr weiches Fleisch, mehr und mehr, und entlockten ihr ein Keuchen.