Anmerkungen zur Geschichte

Im Tal der verrückten Bären wurde für eine Sammlung ungewöhnlicher Westerngeschichten geschrieben, die in den USA beim Verlag Cemetery Dance erschien. Das Buch hieß Four Rode Out und enthielt außerdem Beiträge von Tim Lebbon, Tim Curran und Stephen Vernon (der hier in Form der Figur des Vernon Stephens einen Auftritt hat). Four Rode Out wurde als signierte, limitierte Hardcoverausgabe veröffentlicht und ist längst vergriffen.

Ich wollte schon immer eine Geschichte über Bigfoot schreiben und als ich gebeten wurde, eine Story mit Western-Touch beizusteuern, hielt ich das für die ideale Gelegenheit. Schon als kleiner sechsjähriger Knirps bin ich ein begeisterter Fan von Sasquatch gewesen. Im Laufe der Jahre habe ich eine Reihe von Büchern zu dem Thema zusammengetragen und sogar beträchtliche Zeit damit verbracht, durchs Zentrum des sogenannten Bigfoot Country im Pazifischen Nordwesten zu fahren – in der Hoffnung, einen Blick auf eine der Kreaturen zu erhaschen.

Beim Verfassen der Geschichte habe ich auf diese Hintergrundfolklore zurückgegriffen. Der Hinweis am Anfang, dass diese Novelle auf wahren Begebenheiten basiert, ist korrekt. Tatsächlich griff eine Gruppe geheimnisvoller Hominiden (so bezeichnen wir ernsthaften Bigfoot-Forscher sie nämlich) eine Hütte mit einigen Holzfällern an, nachdem diese eine der Kreaturen getötet hatten. Der Rest der Geschichte ist frei erfunden.

Oder doch nicht ...?

Egal, auf den nächsten Seiten könnt ihr euch jedenfalls auf eine weitere durchgeknallte Westerngeschichte mit Cowboys, Zombies und Dinosauriern freuen.

Die vergessene Schlucht der Verdammten

Die Wüste roch nach toten Menschen.

Die Sonne schwebte über unseren Köpfen, dick und aufgedunsen wie diese polnische Hure aus Red Creek. Die Hitze brachte mich genauso zum Schwitzen, wie es die Hure damals getan hatte. Die Luft fühlte sich so stickig an, als atme man Suppe. Durch die Hitze kam mir der Gestank noch schlimmer vor. Unsere dreckigen, mit Sand und Blut verkrusteten Taschentücher erwiesen sich als nutzlos. Sie stanken fast genauso übel wie die Wüste. Natürlich stank nicht wirklich die Wüste. Der Gestank stammte von den Kreaturen, die uns jagten.

Wir flüchteten bereits seit Tagen. Niemand von uns wusste, wo wir uns befanden. Leppo hatte das Terrain gekannt und uns durch die Wüste geführt, war allerdings am zweiten Tag an einem Hitzschlag gestorben. Wir hatten ihm einen Kopfschuss verpasst, bevor er wiederauferstehen konnte. Zwar konnten wir nicht sicher sein, dass die Seuche auch Menschen befiel, die einer natürlichen Todesursache erlagen, aber wir hielten Vorsicht für besser als Nachsicht. Seither folgten wir der Sonne und suchten den Horizont nach etwas anderem als Sand oder toten Kreaturen ab. Unsere Feldflaschen waren leer. Genau wie unsere Bäuche. Tagsüber wurden wir förmlich gebraten, nachts froren wir.

In Anbetracht aller Umstände wäre ich lieber in Santa Fe gewesen. Dort kannte ich wenigstens Leute, hatte dort Freunde und ein Mädchen. Soweit ich gehört hatte, war die Seuche noch nicht bis dorthin vorgedrungen.

Jorge, der hinter Deke und mir ritt, murmelte etwas auf Spanisch. Es war mir nie gelungen, diese Sprache in den Griff zu bekommen, deshalb wusste ich nicht genau, was er sagte. Es klang wie: ›Im Schwimmbecken sind Ziegen.‹ Aber wahrscheinlich sollte es etwas anderes heißen.

Ich ließ mich im Sattel nach vorne rutschen, während mein Pferd vor sich hin stapfte. Meine Zunge fühlte sich wie Sandpapier an. Meine Lippen waren rissig und geschwollen. Ich versuchte, sie zu befeuchten, bekam jedoch nicht genug Speichel zusammen.

»Sind sie noch hinter uns?« Mir fehlte die Kraft, mich umzudrehen und selbst nachzusehen.

»Immer noch da, Hogan«, brummte Deke. »Schätze, die müssen sich nicht ausruhen. Brauchen wohl auch kein Wasser. Je langsamer wir reiten, desto näher kommen sie.«

Ich wischte mir Schweiß aus den Augen. »Wenn wir die Pferde noch härter rannehmen, brechen sie uns unter dem Hintern zusammen. Dann sind wir im Arsch.«

Hinter uns sog Janelle angesichts meiner Ausdrucksweise scharf die Luft ein. Kratzte mich nicht. Laut dem Pastor hatten wir es mit dem Ende der Welt zu tun. Ich fand, da stellte eine derbe Ausdrucksweise wirklich die geringste unserer Sorgen dar.

»Der Herr wird uns erlösen«, verkündete der Pastor. »Sogar Sie, Mr. Hogan.«

»Weiß ich zu schätzen, Pastor. Richten Sie ihm das nächste Mal, wenn Sie mit ihm reden, meinen Dank aus.«

Deke verdrehte die Augen. Ich grinste, obwohl es an den Lippen wehtat.

Wir bildeten schon einen merkwürdigen Haufen. Deke und ich waren erst vor einem Monat nach Red Creek gekommen. Wir hatten uns dort einen Baumbestand gekauft, den wir roden wollten. Jorge hatte in der Pferdestation gearbeitet. Der Pastor war ... eben der Pastor – bewohnte ein Zelt am Stadtrand und hielt jeden Sonntag einen Gottesdienst ab. Terry war noch ein Kind. Er konnte keinen Tag älter als 14 sein. Noch kein einziges Barthaar am Kinn. Aber schießen konnte er wie ein Mann und ich ging fest davon aus, dass er in Janelle verknallt war. Man konnte mühelos nachvollziehen, warum. Frauen wie sie traf man im Westen nur selten.

Janelle stammte aus Philadelphia. Sie hatte einen doppelt so alten Dandy geheiratet und war mit ihm nach Red Creek gekommen. Keine Ahnung, ob sie ihn wirklich geliebt hat oder nicht, jedenfalls ließ sie sich nicht unterkriegen, als die Leichen den alten Knaben vor der Apotheke wie ein Rudel ausgehungerter Kojoten in Stücke rissen.

Red Creek war keine Metropole, aber doch so groß, dass wir alle uns vor der gemeinsamen Flucht nicht gekannt hatten. Abgesehen von Deke und mir bildeten wir eine reine Zweckgemeinschaft von Fremden. Was für einen unangenehmen Ritt sorgte.

Als erstes Anzeichen der Seuche erlebten wir, dass eines Nachts ein fiebriger, stöhnender Mann in den Ort gestolpert kam. Am Arm hatte er eine üble Bisswunde und an seinem Oberschenkel fehlte ein Stück Fleisch. Der Doc behandelte ihn, so gut er konnte, doch der arme Teufel starb trotzdem. Davor hatte er dem Doc und seinen Helfern noch von der Rattenfängerseuche oder Hamelns Rache berichtet. So nannten es die Leute im Osten wegen irgendeiner Geschichte über einen Flötenspieler und Ratten.

Angeblich hatte die Seuche mit Ratten angefangen. Sie überrannten das Indianerreservat im Osten, was zumindest für mich keine Überraschung darstellte. Ich hatte die Bedingungen in jenen Reservaten selbst erlebt und fand, die Menschen dort wären besser dran, wenn sie auf dem Boden eines Klohäuschens schliefen. Eine grauenhafte Art zu leben.

Jedenfalls handelte es sich um keine gewöhnlichen Ratten: Sie waren tot. Ihre Gedärme hingen raus. Maden klebten an ihren Körpern. Trotzdem bewegten sie sich noch. Und sie bissen. Und wen oder was auch immer sie bissen, wurde krank und starb. Vorwiegend bissen sie die Indianer. Die Indianer wurden krank und starben und die Regierung schien sich nicht weiter darum zu kümmern – bis die Indianer wiederauferstanden und anfingen, Weiße zu fressen. Doch zu diesem Zeitpunkt konnte man schon nichts mehr dagegen tun.

Der Mann erzählte dem Doc davon, dann starb er. Der Doc trommelte einige hohe Tiere der Stadt zusammen und während sie gerade eine Besprechung zu dem Thema abhielten, stand der tote Kerl wieder auf und biss die Helfer des Docs. Dann erwachten die ebenfalls wieder zum Leben und fingen ihrerseits an, Leute zu beißen.

Die Rattenfängerseuche breitete sich rasant aus, sprang von einer Person auf die nächste über. Auch andere Spezies erfasste sie. Bevor wir aus Red Creek verdufteten, sah ich tote Pferde, Hunde und Kojoten, wie sie auf den Straßen Bewohner angriffen. Und natürlich jede Menge tote Menschen. Zu dem Zeitpunkt wankten bereits mehr Leichen als Lebende durch die Gegend. Zu unserem Glück bewegten sich die Toten langsam. Sonst hätten wir es nie geschafft, ihnen zu entkommen. Einfach lief die Sache trotzdem nicht ab. Sie hatten uns durch ihre schiere Masse im Saloon eingekesselt. Wir mussten uns den Weg nach draußen freikämpfen und brannten dabei den Großteil von Red Creek nieder.

Wie tötet man etwas, das bereits tot ist? Ihnen in den Kopf zu schießen, scheint zu funktionieren. Ihnen den Schädel mit einem Hammer, einer Spitzhacke oder einem Stück Holz einzuschlagen, klappt auch. Dagegen kann man ihnen locker sechs Kugeln in die Brust jagen und sie greifen trotzdem weiter an. Man kann ihnen die Arme und Beine abhacken und sie winden sich immer noch wie ein Wurm am Haken. Aber erwischt man sie am Kopf, kippen sie um wie ein Sack Kartoffeln.

Ich schaute zum Himmel hinauf und kniff die Augen zusammen. Die Sonne hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Es fühlte sich sowieso an, als seien wir kein Stück vorangekommen. Unsere Pferde schleppten sich durch den Sand und taumelten dabei. Janelle hustete. Ich drehte mich um, weil ich mich vergewissern wollte, ob es ihr gut ging. Sie fächelte mit einer Hand vor ihrer Nase herum. Als sie merkte, dass ich sie beobachtete, runzelte sie die Stirn.

»Dem Gestank nach kommen sie näher, Mr. Hogan.«

»Ich weiß.«

»Nun, was gedenken Sie, dagegen zu unternehmen?«

Ich blickte an ihr vorbei und betrachtete den Horizont. In der Ferne zeichneten sich Hunderte schwarzer Punkte ab. Jeder Punkt stand für eine tote Kreatur – die Bevölkerung von Red Creek und noch einige andere. Auch alle infizierten Tiere hatte sich der Verfolgung angeschlossen. Eines musste man den Toten lassen – sie waren verdammt entschlossene Bastarde.

»Ich habe vor, in Bewegung zu bleiben«, antwortete ich. »Abstand zu wahren. Wir haben nicht genug Munition, um sie alle zu töten, und selbst wenn wir genug hätten, schätze ich mal, dass sie außer Reichweite sind. Niemand von uns ist ein Revolverheld. Und selbst wenn, keiner von uns ist ein besonders guter Schütze – nicht mal Ihr Freund dort.« Ich nickte in Terrys Richtung. Der Junge errötete.

Janelle streckte mit finsterer Miene die Nase in die Luft. Ich konzentrierte mich wieder auf den Weg vor uns und bemühte mich dabei, mein Grinsen zu verbergen. Deke kicherte neben mir.

»Die hat dich ins Herz geschlossen«, flüsterte er.

Ich zuckte mit den Schultern, was mich einige Mühe kostete. Gerade versuchte ich, genug Kraft aufzubringen, um etwas zu erwidern, als mir vor uns etwas auffiel. Ein Grüppchen niedriger Hügel durchbrach die flache Landschaft. Es sah aus, als habe Gott sie einfach mitten in die Wüste fallen lassen. Jorge musste sie auch bemerkt haben, denn er plapperte etwas und deutete in die Richtung.

»Seht mal.« Deke tätschelte die Flanke seines Pferdes. »Wir könnten uns auf einem der Hügel verschanzen, dort in Stellung gehen. Auf sie schießen, wenn sie hochklettern.«

»Bis uns die Patronen ausgehen«, erinnerte ich ihn. »Und dann sind wir umzingelt.«

»Wir könnten Steinbrocken auf sie runterwerfen.«

»Ich bin nicht sicher, ob das klappt, aber ich schlage vor, wir reiten trotzdem zu den Hügeln. Vielleicht geben die Kreaturen auf, wenn sie uns aus den Augen verlieren. Oder wir finden etwas auf der anderen Seite.«

»Wasser?« Terrys Tonfall klang hoffnungsvoll.

Bevor ich etwas erwidern konnte, verfinsterte sich der Himmel. Wir schauten nach oben. Janelle kreischte. Jorge gab einen erstickten Laut von sich. Deke und Terry sogen hörbar die Luft ein. Der Pastor murmelte ein Gebet. Ich starrte nur entsetzt hin.

Der Himmel ließ sich vor lauter toten Vögeln kaum noch erkennen. Sie bewegten sich, als seien sie noch lebendig, kreisten und flogen wie eine Einheit, allerdings langsam. Einzelne Körperteile plumpsten herab. Sie stanken. Der Schwarm hielt geradewegs auf uns zu, stürzte zu Boden wie Hagelkörner.

»Reitet los!« Ich bohrte die Stiefelabsätze in die Flanken meines Pferdes und hoffte, dass die Stute mehr Kraft besaß als ich. Anscheinend verfügte sie noch über einige Reserven, denn sie preschte los wie ein geölter Blitz und wirbelte mit den Hufen Staubwolken auf. Dekes Stute schloss sich an und hielt mit uns Schritt. Die anderen galoppierten hinter uns her. Ich schaute mich nach Deckung um, doch es schien weit und breit nichts zu geben.

»Zu den Hügeln!«, brüllte ich. »Dort könnten Bäume oder eine Höhle sein.«

Ich spähte über die Schulter, um mich zu vergewissern, dass Jorge den Plan verstanden hatte. Was ich sah, ließ mich erstarren. Janelle saß regungslos mit nach oben gewandtem Gesicht auf dem Pferd und starrte mit geweiteten Augen auf den Schwarm der toten Vögel. Ihr Pferd tänzelte nervös. Terry hielt die Zügel ihres Gauls in der Hand und hielt gleichzeitig seinen eigenen unter Kontrolle. Er redete auf Janelle ein, endlich weiterzureiten, doch falls sie ihn hörte, ließ sie es sich nicht anmerken.

Terry hantierte mit seiner Schrotflinte. Seine Hände zitterten und er hatte deshalb verdammte Mühe, die Waffe aus der Halterung zu lösen. Ich packte ihn am Arm. Er lugte zu mir hoch und ich nahm Angst in seinen Augen wahr, ein Spiegelbild meiner eigenen.

»Lass es«, sagte ich. »Du vergeudest nur deine Munition. Mach dich lieber aus dem Staub.«

Er spähte zu Janelle. »Aber Miss Perkins ...«

»Ich übernehm sie. Du reitest weiter.«

Er starrte mich an, wollte eindeutig nicht von Janelles Seite weichen. Vermutlich malte er sich aus, wie er sie rettete und sie es ihm später dankte, indem sie den Schlafsack mit ihm teilte, sollten wir je einen sicheren Ort erreichen, um unser Lager aufzuschlagen. Ich zerstörte seine Träume abrupt. Für solchen Unfug hatten wir jetzt keine Zeit.

»Hau jetzt endlich ab.« Ich schlug seinem Pferd aufs Hinterteil. »Los!«

Das Tier preschte hinter den anderen her und ich wandte mich Janelle zu, packte das Zaumzeug ihres Pferdes und zog daran. Die Stute wieherte und bleckte die Zähne. Janelle tat dasselbe. Ich brüllte beide an, als die Vögel näher kamen. Janelle konnte mich aufgrund des entsetzlichen Lärms, den die toten Viecher veranstalteten, wohl nicht hören.

Frustriert wendete ich mein Pferd und hielt weiterhin das Zaumzeug von Janelles Klepper fest. Mit der anderen Hand umklammerte ich meinen Colt. Ich wusste, dass er gegen die Vögel eine sinnlose Verteidigungsmaßnahme darstellte, trotzdem fühlte ich mich besser dabei, ihn zwischen den Fingern zu spüren. Ich presste die Knie gegen die Flanken meines Pferdes, trieb es weiter voran und hoffte, dass Janelles Stute mithalten konnte.

Das tat sie auch – ungefähr 200 Meter weit. Dann forderten Erschöpfung, Hitze und Durst ihren Tribut. Das Tier geriet ins Stolpern, schnaubte und sackte zu Boden. Die Stute fiel nicht um, sonst wäre es wohl sowohl für Janelle als auch für sie vorbei gewesen. Stattdessen schien das Pferd irgendwie die Beine einzuklappen. Ich schnappte mir Janelle, hievte sie aus ihrem Sattel und bugsierte sie hinter mich. Sie schlug mir auf die Schultern, zog an meinen Haaren und bestand darauf, auf ihrem eigenen Pferd weiterzureiten. Ich ignorierte sie, biss die Zähne zusammen und trieb meinen Gaul weiter an.

Nur einmal schaute ich zurück. Was ich sah, stimmte mich zugleich froh und traurig. Die toten Vögel fielen kreischend und krächzend über Janelles Pferd her, hüllten es von Kopf bis Fuß ein, hackten an Augen und Haut herum. Die leichte Beute würde sie vorübergehend davon abhalten, uns zu verfolgen.

Deke und die anderen warteten auf uns. Ich trieb sie lauthals an, weiterzureiten. Es kam nicht infrage, unseren kurzzeitigen Vorteil zu vergeuden. Es konnte nicht lange dauern, bis die Vögel den Kadaver blank gepickt hatten. Ich ging davon aus, dass sie sich anschließend zusammen mit den Überresten von Janelles Pferd und all den anderen Kreaturen, die hinter uns herschlurften, wieder an unsere Fersen heften würden.

Wir schlossen zu den anderen auf und ich übernahm die Spitze. Deke und Jorge flankierten mich. Terry und der Pastor ritten hinter uns her. Ich hielt die Augen auf die Hügel gerichtet und schwieg, allerdings entging mir keineswegs, wie mich Terry und Janelle mit verletzten Blicken anstarrten.

Der Tag wurde heißer. Wie sehr hätte ich mir Regen gewünscht!

Bevor wir die Hügel erreichten, verloren wir Jorges Pferd. Der Rest unserer Tiere stolperte heftig, hatte seine letzten Kraftreserven aufgebraucht. Jorge weinte, als er dem armen Klepper mit einem Beil den Garaus machte. Ich fragte mich, wie es ihm gelang, Tränen zu produzieren. Ich selbst fühlte mich so ausgetrocknet, dass ich kaum spucken, geschweige denn weinen konnte.

Wir alle stiegen ab und führten unsere Pferde das letzte Stück. Das gefiel mir zwar nicht, aber es gab keine andere Möglichkeit, wenn wir vermeiden wollten, dass sie tot unter uns zusammenbrachen. Janelle beschwerte sich darüber, laufen zu müssen, aber niemand von uns achtete auf sie, außer Terry, der tatsächlich anbot, sie zu tragen. Er errötete und schien unter ihrem verächtlichen, finsteren Blick zu schrumpfen, während wir anderen bei der Vorstellung kicherten, wie Janelle auf seinen Schultern durch die Wüste ritt.

Das Gelände veränderte sich, wurde zunehmend felsiger. Schon bald erreichten wir die ersten Ausläufer der Hügel. Deke ließ uns anhalten und schirmte seine Augen mit den Händen ab.

»Seht ihr, was ich sehe?«

Wir schauten in die Richtung, in die er zeigte, und ich stieß einen Pfiff aus.

»Hol mich der Teufel.«

Eingekeilt zwischen zwei der Hügel empfing uns der Zugang zu einer schmalen Schlucht. Die Landschaft schien sich wie ein Bogen darüber zu spannen und einen Moment lang wirkte der Zugang fast wie eine Tür. Ich wischte mir den Schweiß aus den Augen und schaute noch einmal hin. Nein. Keine Tür. Nur steile Schluchtenwände, schattig und sicher erheblich kühler als die Stelle, an der wir uns gerade befanden.

»Gehen wir da rein«, schlug ich vor. »Zumindest kommen wir so eine Weile aus der Sonne und haben ein Versteck. Gut möglich, dass es dort einen Bach oder Tümpel gibt.«

Das schien die anderen aufzumuntern. Sie beschleunigten ihre Schritte. Sogar die Pferde spürten offenbar, dass sich das Blatt für uns wendete. Sie stapften mit neuer Kraft voran. Ich schaute in die Richtung zurück, aus der wir gekommen waren. Ein paar Vögel kreisten in der dunstigen Luft. Auf die Entfernung konnte ich nicht erkennen, ob sie noch lebten oder nicht, jedenfalls kamen sie nicht näher. Allerdings humpelten drei kleine Punkte durch die Wüste. Der Größe und den Bewegungen nach zu urteilen, musste es sich um tote Hunde oder Kojoten handeln. Definitiv zu weit entfernt, um eine echte Gefahr dazustellen, dennoch hielt ich es für klug, mehr Abstand zwischen sie und uns zu bringen.

Wir bahnten uns den Weg in die Mündung der Schlucht, und einmal mehr musste ich an eine Tür denken. Wir gingen im Gänsemarsch – zuvorderst Deke und ich, Jorge und Terry bildeten die Schlusslichter. Eine kühle Brise trocknete den Schweiß auf meiner Stirn. Ich lächelte. Trotz allem, was wir durchgemacht hatten, fühlte ich mich besser als seit Tagen. Unter den steilen Felswänden konnte uns die Sonne nicht erreichen. Mit etwas Glück galt dasselbe für die Toten.

Der Durchgang verengte sich. Es ging leicht, aber doch merklich bergab. So blieb es eine ganze Weile lang, dann rückten die Felswände noch näher an uns heran. Ich fing schon an, daran zu zweifeln, dass es uns gelingen würde, die Pferde hindurchzuführen, als die Schlucht eine Biegung machte und sich verbreiterte.

Mit geweiteten Augen stand ich da, halb überzeugt, es mit einem Trugbild zu tun zu haben, bis sich Deke hinter mir räusperte.

»Setz dich in Bewegung, Hogan. Worauf wartest du?«

»Sieh selbst.«

Ich lenkte mein Pferd zur Seite, damit die anderen durchkonnten. Nacheinander drängten sie aus der schmalen Felsspalte hervor und blieben stehen, reagierten genau wie ich.

»Das ist mit Sicherheit auf keiner Karte verzeichnet, die ich je gesehen habe«, flüsterte Deke.

»Ja«, gab ich ihm recht. »Ist es wohl nicht.«

Vor uns erstreckte sich bis zum Horizont das verflucht noch mal größte Tal, das ich je zu Gesicht bekommen hatte. Gefüllt mit Bäumen und Pflanzen jeglicher Art – Gewächsen, die an sich keine Berechtigung hatten, in einer Wüste zu gedeihen. Nach der kahlen Ödnis, die wir gerade durchquert hatten, fühlte sich das üppige Grün wie ein ziemlicher Schock an. Ein breites, klares Gewässer floss mitten durch das Tal – nicht ganz ein Fluss, aber eigentlich zu groß, um noch als Bach durchzugehen.

Die Luft im Tal schien eine andere zu sein. Sie roch wie nach einem Gewitter und fühlte sich feuchter an, allerdings nicht so heiß wie in der Wüste. Obwohl wir keine Lebewesen sehen konnten, hallten durch die Bäume und Büsche die Geräusche von Tieren – kehliges Grollen, aber auch ein schrilles Vogelgezwitscher, wie ich es nie zuvor gehört hatte. Ich möchte festhalten, dass es sich um keine gewöhnliche Wüstenoase handelte, sondern um ein riesiges verborgenes Tal, eingebettet zwischen Hügeln. Das Terrain unterschied sich grundlegend vom Rest der Wüste. Ich fand keine Erklärung dafür.

Der Pastor musste wohl dasselbe gedacht haben, denn er meinte: »Wüsste ich es nicht besser, könnte ich auf die Idee kommen, zurück in meiner Heimat zu sein.«

»Wieso?«, fragte Terry.

»Weil mich das hier an die Wälder in Virginia erinnert. Nur ist das ausgeschlossen.«

»Eine Oase«, meldete sich Deke zu Wort. »Es muss eine Oase sein.«

»Dafür ist das Gebiet zu groß«, klärte ich ihn auf. »Das ist ein komplettes Tal.«

Janelle starrte zu den in der Brise schwankenden Wipfeln hinauf. »Wie ist das möglich? Ob wohl jemand in Red Creek davon gewusst hat?«

»Spielt das denn eine Rolle?« Deke zuckte mit den Schultern. »Ob jemand davon gewusst hat oder nicht, jetzt sind wir hier. Ich finde, der Pastor sollte dem Herrgott für uns danken, denn so, wie ich das sehe, sind unsere Gebete erhört worden. Wir haben hier Schutz, Schatten, Lebensmittel und Wasser. Die Bäume werden uns vor den toten Vögeln verbergen.«

Wir führten die Pferde zum Bach hinab. Das dichte Unterholz klatschte gegen unsere Beine und streifte unsere Gesichter. Wolken aus Mücken und Moskitos umschwirrten unsere Augen und Ohren, doch wir schenkten ihnen kaum Beachtung. Im Gegensatz zu den Toten holten sich die Insekten nur ein klein bisschen von uns.

Die Pferde tranken gierig. Wir taten es ihnen gleich und klatschten uns das Wasser lachend ins Gesicht. Es erwies sich als kalt und klar, was ich eigenartig fand. Auf den Hügeln hatte kein Schnee gelegen. Da das Wasser aus der Wüste hereinfloss, hätte es nicht so kalt sein dürfen. Es zu trinken, tat an den Zähnen weh, aber das kümmerte mich nicht. Ich stürzte es hinunter, bis sich mein Magen zusammenkrampfte. Dann übergab ich mich und trank noch mehr, spritzte mir immer wieder von dem kalten Nass in die Augen.

Deke sprang johlend hinein und watete hinaus, bis ihm das Wasser bis zur Taille reichte. Terry, Jorge und ich legten unsere Ausrüstung ab und folgten ihm. Ich drehte mich zu Janelle und dem Pastor um, die uns vom Ufer aus beobachteten.

»Kommt doch rein«, rief ich mit klappernden Zähnen. »Es ist toll.«

»Das bezweifle ich.« Janelle lächelte. »Ihre Haut verfärbt sich schon blau.«

»Scheiße.« Deke lachte. »Meine verdammten Eier schrumpfen gerade.«

Darüber kicherten wir alle, sogar Janelle. Terry und Jorge spritzten sich gegenseitig nass. Deke tauchte unter und prustend wieder auf. Ich winkte Janelle und dem Pastor zu.

»Ehrlich, kommt alle rein.«

»Ich fühle mich hier ganz wohl«, entgegnete Janelle. »Das wäre nicht damenhaft.«

Der Pastor schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, ich kann nicht schwimmen, Mr. Hogan.«

»So tief ist es nicht«, ließ Deke ihn wissen.

Bevor der Pastor etwas erwidern konnte, ergriff Jorge das Wort.

»Was sagt er?«, fragte Deke.

Jorge legte einen Finger an die Lippen und die andere Hand an ein Ohr.

»Ich höre nichts«, sagte Terry.

In den Büschen entlang des Ufers raschelte es. Die Pferde wieherten und schüttelten unruhig ihre Mähnen, scharrten mit den Hufen. Ich griff nach meiner Pistole und erkannte zu spät, dass ich sie mit dem Rest meiner Sachen am Ufer zurückgelassen hatte. Dann teilte sich das Unterholz und sowohl Janelle als auch der Pastor schrien auf.

Ich rechnete mit einer weiteren toten Kreatur – vermutlich einem Pferd oder einem Menschen –, aber es stürmte keine Leiche aus dem Gebüsch. Stattdessen handelte es sich um die größte Echse, die ich je gesehen hatte – und sie lebte. Das Vieh stand auf den Hinterbeinen, überragte die Pferde bei Weitem, maß vom Kopf bis zum Schwanz um die viereinhalb Meter und wog mindestens eine Tonne.

Trotz seiner Größe bewegte sich das Ungetüm extrem schnell. Mit ausgestreckten Armen rannte es auf zwei Beinen auf Janelle und den Pastor zu. Jede Hand wies drei Finger auf. Die mittleren Finger besaßen Krallen in der Größe und Form einer Sichel. Das Vieh hatte einen riesigen Kopf und ein noch riesigeres Maul, randvoll mit pfeilspitzengroßen Zähnen. Die Zunge peitschte durch die Luft, während die Kreatur zischende, kehlige Laute von sich gab.

Kreischend stürzte sich Janelle ins Wasser. Der Pastor folgte dicht hinter ihr. Mir fiel auf, dass er sich in die Hose gepinkelt hatte. Dann blieb der Mann stehen und betrachtete abwechselnd die Echse und das Wasser, als versuche er, eine Entscheidung zu treffen, wovor er sich mehr fürchtete.

Die Kreatur schlitzte den Hals von Terrys Pferd auf. Blut spritzte durch die Gegend, als das Tier noch zwei Schritte weiterwankte und dann umkippte. Die anderen Pferde stoben auseinander. Gleichzeitig lösten sich drei weitere Riesenechsen aus dem Gebüsch und griffen die Gäule an, deren Schreie im Moment des Abschlachtens mit zum Schlimmsten zählen, was ich je gehört habe.

Wir eilten zum anderen Ufer, während die Echsen mit ihrer Beute beschäftigt waren, sie zerrissen und zerfetzten, die Schnauzen in den Bäuchen vergruben und darin herumwühlten. Ich schaute zurück und bemerkte, dass der Pastor bis zu den Knien im Wasser stand. Zitternd beobachtete er voll Grauen die Echsen beim Fressen.

»Kommen Sie!«, brüllte ich. »Solange sie noch abgelenkt sind!«

Er schüttelte den Kopf.

»Jemand muss ihm helfen«, rief Janelle. »Einer von euch muss zu ihm.«

»Drauf geschissen«, gab Deke zurück und watete ans Ufer. »Ich geh nicht mal für meine Ausrüstung zurück. Glauben Sie, da täte ich es für ihn?«

Janelle sog empört die Luft ein. »Er ist ein Mann Gottes.«

»Dann wird Gott ihn sicher beschützen«, erwiderte Deke. »Oder er lernt Gott ziemlich bald persönlich kennen.«

»Ich hole ihn.« Terry stapfte platschend ins Wasser.

Fluchend hechtete ich hinter ihm her.

»Hogan!«, rief Deke. »Was zum Geier soll das werden? Komm zurück!«

»Unsere Kanonen sind dort drüben«, sagte ich. »Die werden wir brauchen.«

Zumindest gab das eine gute Ausrede her. Tief in meinem Inneren fragte ich mich, ob ich es nicht stattdessen für Janelle tat. Jedenfalls watete ich hinter Terry her. Wir schafften es halb durch den Bach, bevor wir innehielten. Die Echsen fraßen noch. Bislang hatten sie dem Pastor keinerlei Beachtung geschenkt. Er stand da und blickte zwischen uns hin und her. Sein Kinn bebte, seine Beine zitterten.

»Kommen Sie, Pastor.« Ich winkte ihm zu und bemühte mich, leise zu sprechen. Die Bewegung erregte die Aufmerksamkeit einer der Echsen. Sie hob die blutige Schnauze und schnaubte, legte den Kopf schief und musterte Terry und mich. Ich hatte mal beim Überqueren einer Weide den Angriff eines Bullen überstanden. Der Ausdruck in den Augen der Echse erinnerte mich an den des Bullen, kurz bevor er auf mich losgegangen war.

»Terry«, flüsterte ich. »Rühr dich nicht. Steh einfach still.«

Er nickte. Sämtliche Farbe wich aus seinem Gesicht.

»Pastor«, sagte ich mit ruhiger, gleichmäßiger Stimme. »Sie müssen uns sofort folgen. Spielt keine Rolle, ob Sie schwimmen können. Terry und ich tragen Sie notfalls. Aber schwingen Sie Ihren Arsch hier rüber.«

Nickend rückte er vor. Das Wasser schwappte um seine Knie. Seine Lippen murmelten ein stummes Gebet, die Augen hielt er geschlossen.

»So ist’s gut«, flüsterte ich. »Ganz sachte. Schön langsam.«

Ich schaute zu den Echsen. Mittlerweile beobachteten uns alle vier. Steif und angespannt standen sie da, bereit zum Sprung. Einer der Kreaturen fehlte ein Auge. Die linke Gesichtshälfte glich einem Gewirr von Narbengewebe, was wohl von einem früheren Kampf herrührte.

»Riesen auf der Erde«, murmelte der Pastor. »Leviathan.«

Durch das gurgelnde Wasser konnte man ihn kaum verstehen. »Was?«

»Das ist ein Bibelvers, Mr. Hogan. ›In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde‹.«

»Ich kenne nur den Spruch ›Jesus ist der Retter‹. Ich nehm Sie da mal beim Wort.«

Der Pastor blieb stehen und keuchte, als das Wasser seine Taille erreichte. Eine der Echsen schlich auf den breiten Bach zu.

»K-kalt«, stammelte der Geistliche. »Es ist so kalt.«

»Das ist schon in Ordnung. Wir haben Sie gleich. Terry, gib ihm die Hand.«

»Hogan!«, rief Deke.

»Bin gerade ein klein wenig beschäftigt«, gab ich zurück.

Die Echse am Ufer senkte den Kopf und beschnupperte die Stelle, wo der Pastor eben noch gestanden hatte. Die anderen drei wandten sich von uns ab und starrten in den Wald. Ich folgte ihrem Blick und erkannte den Grund. Die drei toten Kojoten waren uns in die Schlucht gefolgt. Sie standen unter den Bäumen und beobachteten uns mit leeren, leblosen Augen. Einem fehlte ein Ohr. Bei einem anderen ragten die gebrochenen Rippen durch das Fell. Sie hechelten nicht. Sie knurrten nicht. Sie starrten uns einfach nur an. Fliegenschwärme schwebten über ihnen.

»Oh Scheiße«, stieß Terry aus.

Die Augen des Pastors weiteten sich. »Was ist? Stimmt etwas nicht?«

Er machte Anstalten, sich umzudrehen, aber ich hielt ihn davon ab.

»Achten Sie gar nicht darauf. Geben Sie einfach Terry die Hand. Verschwinden wir, bevor sie beschließen, uns als Nachtisch zu verspeisen.«

Als sich Terry nach der zitternden Hand des Pastors streckte, sprang die Echse am Ufer in den Bach. Wasser spritzte über unsere Köpfe. Gleichzeitig schlurften die toten Kojoten auf die Lichtung. Die anderen drei Echsen griffen sie sofort an. Die mit dem fehlenden Auge packte einen Kojoten mit ihren mächtigen Kiefern und schüttelte den Kadaver hin und her.

Sowohl der Pastor als auch Terry rutschten aus und versanken unter der Oberfläche. Prustend und fuchtelnd tauchten sie wieder auf. Der Pastor klammerte sich an Terrys Schultern fest und zog ihn beinahe erneut unter Wasser. Die Echse marschierte mit einem schrillen Laut vorwärts. Ich bespritzte sie mit Wasser, um sie zu verscheuchen, bewirkte damit jedoch lediglich, dass sie noch schneller auf uns zuschwamm.

»Lassen Sie los«, presste Terry röchelnd hervor. »Kann nicht atmen ...«

Schluchzend umklammerte ihn der Pastor noch fester. Beide gingen abermals unter, dann hatte die Echse die beiden erreicht und befand sich so dicht in meiner Nähe, dass ich ihren Atem im Gesicht spüren konnte. Sie roch nach verwestem Fleisch. Die Kiefer schlossen sich um Terrys Kopf und hievten ihn aus dem Wasser. Seine Arme und Beine zuckten und ich konnte ihn im Maul schreien hören. Die Kreatur schlitzte ihn mit den sichelförmigen Klauen vom Schritt bis zum Hals auf, während sie mit den Hinterbeinen den Pastor unter die Oberfläche drückte. Terrys Eingeweide platschten ins Wasser.

Am entfernten Ufer kreischten Janelle, Deke und Jorge. Ich taumelte rückwärts, konnte meinen Blick nicht von dem Gemetzel losreißen. Die Echse war mit Terry und dem Pastor beschäftigt, schenkte mir deshalb keinerlei Beachtung, genauso wenig wie die anderen drei. Die labten sich an den Pferden und den Kojoten.

Ich wankte aus dem Gewässer und forderte die anderen brüllend auf, wegzurennen. Ohne zurückzuschauen, stürmten wir in den Wald, panisch und verängstigt. Schon bald hatte uns das Grün verschluckt.

Wir schlugen unser Lager in einem gewaltigen hohlen Baum auf, wie ich noch nie zuvor einen gesehen hatte, wenngleich ich sie aus Erzählungen über Kalifornien kannte. Zumindest vermutete ich, dass es sich um einen von ihnen handeln musste. Jedenfalls bot er genug Platz, dass wir vier im Inneren gemütlich sitzen konnten. Die Baumkrone war irgendwann abgebrochen, aber der Stamm stand noch. Es gelang uns, aus Blättern und Zweigen ein primitives Dach zu basteln. Im Inneren warteten Insekten – Käfer, Ameisen und dergleichen –, wesentlich größer, als ich sie kannte, doch sie schienen harmlos zu sein. Janelle fürchtete sich vor ihnen, aber noch mehr fürchtete sie das, was draußen lauern mochte.

Wir hatten nur, was sich in unseren Taschen befand – ein Stück Papier und einen Bleistift, Dekes Kompass, einen Beutel Kautabak, Janelles Rüschentaschentuch, etwas Geld und ähnlichen Kleinkram. Als die Sonne unterging, wurde es kalt. Wir hatten weder Streichhölzer noch einen Feuerstein, also kuschelten wir uns aneinander, um uns warm zu halten.

Janelle schlief mit der Wange an meiner Schulter ein. Als sie atmete, rieben ihre Brüste an meinem Arm, weich und warm. Dadurch kam mir alles, was wir durchgemacht hatten, gleich viel erträglicher vor.

Einige Echsen zogen so dicht an uns vorbei, dass wir sie sehen konnten. Unsere Angreifer vom Bach befanden sich jedoch nicht darunter. Eine hatte die Größe einer Kuh, einen langen Hals und einen noch längeren Schwanz. Sie beschnupperte die Umgebung des Baums, zeigte sich jedoch interessierter am Fressen der Blätter als an uns. Eine andere Echse, der Größe nach noch ein Baby, besaß einen Schnabel wie eine Ente.

Eine andere der Kreaturen brachte die Erde zum Beben, als sie vorbeistapfte. Bäume knickten um und stürzten zu Boden. Wir sahen die Beine und das Hinterteil, nicht jedoch den Rest des Monstrums. Einige der Echsen wiesen Federn auf, doch es schien eher die Ausnahme zu sein.

Unmittelbar vor Sonnenuntergang wurde es im Wald richtig dunkel, als etwas über uns hinwegflog. Ich reckte den Kopf nach oben, um den Himmel abzusuchen. Durch die Zweige erhaschte ich einen flüchtigen Blick auf eine fliegende Kreatur mit einer Flügelspanne von geschätzt viereinhalb Metern. Eher eine Fledermaus als ein Vogel.

Wir blieben die ganze Nacht im Baum und wechselten kaum ein Wort. Wenn doch, dann nur kurz und in gedämpftem Flüsterton, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.

Janelle und Deke schliefen. Jorge schloss die Augen, schlug sie aber jedes Mal auf, wenn aus dem Wald ein Geräusch ertönte. Deke weinte im Schlaf, was ich ihm gegenüber allerdings nicht erwähnte. Immerhin weinte ich selbst. Der Unterschied bestand lediglich darin, dass ich dabei nicht schlief.

»Was sind das für Geschöpfe?«, fragte Janelle am nächsten Morgen.

»Verdammt große Echsen«, antwortete Deke.

»Das weiß ich. Aber woher stammen sie?«

»Ich habe dazu eine Theorie«, meldete ich mich zu Wort. »Ihr kennt doch alle diese großen Knochen in Stein, die Leute ausgraben, oder?«

»Klar«, erwiderte Deke. »Es gibt reiche Menschen, die sie sammeln.«

Janelle nickte. »Man nennt sie Fossilien. Überreste von Dinosauriern.«

»Genau«, sagte ich. »So nennt man das. Ich vermute, diese Echsen sind zum Leben erwachte Varianten dieser Fossilien. Es sind Dinosaurier.«

»Der Pastor hätte da vermutlich eine andere Auffassung vertreten«, entgegnete Deke. »Ihn schienen sie an etwas aus der Bibel zu erinnern. Allerdings wüsste ich nicht, dass Dinosaurier in der Heiligen Schrift vorkommen.«

»Tja, der Pastor ist tot. Ich sage mal, er ist uns eher keine Hilfe mehr.«

Janelle runzelte die Stirn. »Sie sollten etwas mehr Respekt für die Toten zeigen, Mr. Hogan.«

»Tu ich normalerweise. Aber unsere jüngsten Erfahrungen mit Toten haben mich ein wenig verstimmt. Ist schwierig, jemandem Respekt entgegenzubringen, der einen fressen will.«

»Aber der Pastor ist nicht wie diese Toten gewesen.«

»Nein, das stimmt. Schätze, damit gehört er zu den wenigen Glücklichen.«

»Du vergisst dabei etwas«, merkte Deke an. »Sind Dinosaurier nicht ausgestorben?«

»Anscheinend hat man vergessen, ihnen das zu sagen.«

Jorge beobachtete uns nacheinander, als wir redeten, und versuchte eindeutig, der Unterhaltung zu folgen. Seine Miene wirkte dabei etwas verzweifelt. Ich lächelte ihn an. Er lächelte zurück, dann deutete er nach draußen.

»Ich stimme ihm zu«, meinte Deke. »Lasst uns von hier verschwinden.«

»Wir müssen den Weg zurück in die Wüste finden«, pflichtete ich ihm bei.

»Aber dort sind immer noch die Toten«, gab Janelle zu bedenken.

»Die gibt es hier im Tal auch«, erinnerte ich sie. »Dafür gibt’s in der Wüste keine Dinosaurier. Wenn ich’s mir aussuchen kann, versuche ich mein Glück lieber mit den Toten, statt mir über beides den Kopf zu zerbrechen.«

Deke kratzte die Stoppeln an seinem Kinn. »Weißt du noch, wie’s zurück zum Eingang der Schlucht geht?«

»Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe völlig die Orientierung verloren, als wir weggerannt sind. Ich habe gehofft, jemand von euch kennt den Weg.«

Deke und Janelle verneinten und als wir versuchten, Jorge danach zu fragen, starrte er uns lediglich verwirrt an und deutete noch einmal nach draußen.

»Versuch’s mit deinem Kompass«, forderte ich Deke auf. »Finden wir raus, wo wir uns befinden und in welche Richtung wir müssen.«

Er zog ihn aus der Tasche, wischte die Kondensationsfeuchtigkeit vom Glas ab und starrte ihn verdutzt an.

»Was ist?«, fragte Janelle.

»Das verfluchte Mistding funktioniert nicht«, murmelte Deke. »Es rotiert nur ständig und pendelt sich nicht auf Norden ein.«

»Lass mal sehen.« Ich unternahm selbst einen Versuch. Tatsächlich, die Nadel drehte sich unablässig im Kreis. Ich gab ihm den Kompass zurück. »Was hast du für das Teil bezahlt?«

»Fünf Cent.«

»Tja, fünf Cent zu viel.«

»In der Wüste hat er funktioniert.«

»Tja, jetzt funktioniert er nicht.«

Jorge deutete schon wieder nach draußen.

»Wir können nicht einfach blindlings durch dieses Tal stolpern«, meinte Deke. »So werden wir gefressen.«

»Das mag schon sein«, gab ich ihm recht. »Aber hierbleiben können wir auch nicht.«

»Was schlägst du dann vor, Hogan?«

»Ich sage, wir kämpfen uns zu höherem Gelände durch. Das Tal ist von Hügeln umgeben. Wir klettern auf einen von denen rauf und auf der anderen Seite zurück in die Wüste. Ohne die Pferde sollten wir das leicht schaffen.«

»Da ist noch ein Problem«, warf Deke ein. »Wie halten wir ohne Pferde die Toten auf Abstand, falls wir es überhaupt schaffen, von hier wegzukommen?«

Ich zuckte mit den Schultern. »Die sind langsam. Und wenn ich mir überlege, in was für einer miesen Verfassung sich die Kojoten gestern befunden haben, behaupte ich mal, die Wüste macht ihnen schwerer zu schaffen als uns. Solange wir in Bewegung bleiben, dürfte es uns gelingen, sie auf Abstand zu halten. Mit etwas Glück fallen sie schon bald auseinander.«

»Und wenn Sie sich irren?«, hakte Janelle nach.

Darauf hatte ich keine Antwort parat – die anderen auch nicht.

Kaum wurde es hell, schlichen wir uns aus dem Stamm hinaus und hielten den Atem an. Als uns nichts aus dem Unterholz angriff, entspannten wir uns. Ich erkletterte einen anderen Baum und verschaffte mir rasch einen Überblick über unsere momentane Position. Die Hügel ragten am Horizont auf und umringten das Tal. Darüber trieben fahle Wolken und berührten beinahe die Gipfel. Ich erspähte ein paar Dinosaurier – Wesen mit langen Hälsen und sanftmütigen Augen, die mit stumpfen Zähnen an Baumwipfeln knabberten. Sie erinnerten mich an Kühe, natürlich viel größer. Mich schauderte, als ich sie mit einem beklommenen Gefühl beobachtete. Bei ihrer Größe hätten sie mich im Nu erreichen können. Zum Glück ignorierten sie mich völlig.

Wir traten den Marsch durch das Tal an. Ich übernahm die Führung, gefolgt von Deke und Janelle. Jorge lief am Schluss. Wir gingen langsam und verständigten uns mithilfe von Handzeichen. Tiergeräusche erfüllten den Wald, allerdings keine, die ich erkannte. Es wurde gekrächzt, kehlig gegrunzt und ausgiebig gezischt und gezwitschert, wobei Letzteres fast, aber nicht ganz wie die Laute von Vögeln klang.

Das erste Geräusch, das wir sehr wohl zuordnen konnten, war das eines umknickenden Baums – ein lautes Krachen wie vom Rohrstock einer Schullehrerin, der jemandem auf den Hintern klatscht. Wir konnten nicht sagen, aus welcher Richtung es stammte. Dann hörten wir, wie der Baum zu Boden fiel. Der Wald erbebte unter der Wucht des Aufpralls. Direkt danach knickte ein weiterer Baum. Wir erhaschten einen flüchtigen Blick auf den Verursacher – ein Schwanz so groß wie eine Postkutsche, Hinterbeine größer als eine Scheune. Die Kreatur entfernte sich von uns.

Wir eilten auf direktem Weg weiter, wollten auf keinen Fall die Aufmerksamkeit dieses Geschöpfs erregen. Dabei bewegten wir uns so schnell, dass wir den toten Dinosaurier erst bemerkten, als er aus dem Unterholz hervorgeschlurft kam.

Janelles schriller Schrei hallte durch das Tal. Deke und ich hechteten zur Seite. Jorge stand nur da und glotzte die über ihm aufragende Kreatur an, die mit ihrem unversehrten Auge auf ihn herabstarrte. Ich erkannte die Echse auf Anhieb wieder. Es handelte sich um dieselbe, der wir am Vortag begegnet waren. Das fehlende Auge und die Narben im Gesicht ließen keinen anderen Schluss zu. Bei unserer letzten Begegnung hatte der Dinosaurier noch gelebt. Anscheinend hatte er den toten Kojoten nicht vertragen, den er verspeist hatte, denn nun stand er tot vor uns – infiziert mit der Rattenfängerseuche. Er stank bereits.

Ein Fliegenschwarm umschwirrte das Ungetüm. Seine Bewegungen wirkten träge, trotzdem erwies es sich als schnell genug, um Jorge zu erwischen. Der versuchte zwar wegzurennen, aber der Dinosaurier hieb nach seinem Rücken, schlug die Krallen in seine Haut und hob ihn vom Boden. Jorge zuckte und fuchtelte wie ein Betrunkener bei einem Squaredance. Er öffnete den Mund, um zu schreien, und erbrach stattdessen Blut. Die Klauen der Echse brachen durch seine Brust hervor, dann zerteilte ihn der Dinosaurier in zwei Hälften.

Ich schnappte mir Janelles Hand und zwang sie, mit mir zu fliehen. Deke lief schwer atmend und mit hochroten Wangen an meiner Seite. Ich wollte ihn fragen, ob es ihm gut ging, konnte jedoch den Atem dafür nicht opfern. Ohne darauf zu achten, wohin wir rannten oder was rings um uns vorbeizog, stürmten wir durch das Grün. Der einäugige Koloss stapfte hinter uns her. Wir konnten ihn zwar nicht sehen, aber sein stetes, dröhnendes Stampfen hielt mit uns Schritt.

Das Gelände vollzog einen Anstieg. Die Bäume wuchsen erst deutlich schräger aus dem Boden, dann dünnte sich der Bewuchs aus. Janelle stolperte und fiel hin, aber ich hob sie hoch, um sie den Rest der Strecke zu tragen. Dekes Gesicht färbte sich puterrot. Schweiß strömte ihm über den Körper.

»Ist nicht mehr weit«, stieß ich keuchend hervor. »Einfach weiter nach oben.«

Beide nickten. Janelle tippte mir auf die Schulter, um mir zu signalisieren, dass ich sie absetzen sollte. Anfangs wankte sie leicht, doch schon bald fand sie festen Halt. Wir kletterten höher. Die Vegetation wurde zunehmend lichter. Vereinzelte Büsche und ein felsiger Untergrund. Riesige Gesteinsblöcke ragten aus der Erde. Unter uns im Wald schaukelten die Wipfel der Bäume hin und her, als der Einäugige zwischen ihnen hindurchpflügte. Er geriet in Sicht und trat den Weg den Hang herauf an, ohne auch nur eine Sekunde innezuhalten. Er donnerte auf uns zu.

»Es ist zwecklos.« Deke schluchzte und tupfte sich die Stirn mit dem Hemdzipfel ab. »Diese untote Bestie wird nicht müde. Sie verfolgt uns einfach so lange, bis wir nicht mehr können, und dann fällt sie über uns her.«

»Das werde ich nicht zulassen«, gab ich zurück.

»Und wie willst du sie aufhalten?« Deke schaute zurück zu dem Dinosaurier, der langsam näher kam, sich aber noch ein gutes Stück entfernt befand. »Wir haben keine Waffen.«

»Klar haben wir welche.« Lächelnd tätschelte ich den Felsblock neben mir.

»Hogan, du hast den verdammten Verstand verloren.« Mühsam kämpfte sich Deke auf die Beine. »Was hast du vor? Willst du ihn anspucken?«

»Nein. Wenn er noch näher kommt, rollen wir ihm diesen Felsbrocken auf den Schädel. Gestern hattest du dieselbe Idee, schon vergessen?«

»Wird das funktionieren?«, fragte Janelle.

Ich zuckte mit den Schultern. »Schätze, das hängt davon ab, ob wir treffen oder nicht.«

Wir warteten, bis der Dinosaurier dichter herankam. Janelle wurde nervös, aber ich beruhigte sie und beteuerte, dass mein Plan aufgehen würde. Und das tat er auch. Als sich der Dinosaurier unmittelbar unter uns befand, so nah, dass wir ihn riechen und die Insekten hören konnten, die seinen Kadaver umschwirrten, wälzten Deke und ich den Felsbrocken über den Vorsprung im Hang und ließen ihn direkt auf den Schädel der Echse fallen. Ein lautes Krachen, das an die Geräusche der umknickenden Bäume erinnerte, ertönte. Der einäugige Koloss sank zu Boden, der Felsbrocken kullerte weiter den Hügel hinab. Kurz darauf trat der zweifach tote Dinosaurier die gleiche Reise an.

Jubelnd umarmten mich sowohl Janelle als auch Deke. Und dann, bevor mir klar wurde, was geschah, küsste mich Janelle. Ihre Lippen wiesen von der Sonne Blasen und Risse auf, doch das störte mich nicht. Ich zog sie an mich heran und erwiderte den Kuss. Wir hörten erst auf, als Deke sich räusperte.

»Wir sollten los«, meinte er. »Ich vermute, demnächst tauchen hier noch mehr Kreaturen wie dieser Saurier auf.«

»Wahrscheinlich hast du recht«, pflichtete ich ihm bei. »Gehen wir. Machen wir ein Wettrennen zum Gipfel.«

Wir kletterten hinauf, lachten dabei und sprachen über unser unerwartetes Glück. Mir kam kurz der Gedanke, dass wir wegen Jorge und der anderen wohl Bedauern empfinden sollten, und das tat ich natürlich. Aber in jenem Augenblick freute ich mich einfach, am Leben zu sein – und noch mehr über diesen Kuss. In mir breitete sich etwas aus, das ich schon lange nicht mehr verspürt hatte.

Hoffnung.

Diese zerbröckelte allerdings in dem Moment, als wir den Gipfel erreichten. Wir standen da und brachten kein Wort hervor. Janelle begann zu weinen. Statt der Wüste erstreckte sich vor uns weiteres Waldland – ein endloses Meer grüner Baumwipfel, die schaukelten, weil Kreaturen unter ihnen vorbeiwanderten.

»Nein«, flüsterte Deke. »Das kann nicht sein. Das ist auf keiner Karte verzeichnet.«

Ich schlang einen Arm um Janelle. »Ich glaube, dort, wo wir sind, helfen uns Karten nicht mehr weiter, Deke.«

Tief im Tal unter uns brüllte etwas. Ich spähte über die Schulter zurück. Ein weiterer Dinosaurier verließ die Deckung des Waldgebiets. Der Schädel des Ungetüms hatte die Größe eines ausgewachsenen Büffels, die Zähne konnten es mühelos mit Zeltpflöcken aufnehmen. Das Biest musste definitiv tot sein. Dem Aussterben mochte es entkommen sein, nicht jedoch der Rattenfängerseuche. In dieser Hinsicht ist es mit dem Tod schon komisch: Letzten Endes holt er uns alle ein.

Als wir losstürmten, beschäftigte mich die Frage, ob eines Tages jemand auch unsere Knochen wie die von Dinosauriern ausgraben würde – und falls ja, was für ein Tod uns wohl ereilt hatte.

Anmerkungen zur Geschichte

Die vergessene Schlucht der Verdammten entstand, weil mich Joe Lansdale bat, eine Geschichte zu einer Anthologie beizusteuern, die er für Bill Schafer von Subterranean Press zusammenstellte. Er wollte etwas ›Lustiges und Retro-Schundiges‹. Ich schrieb ihm diese Geschichte. Leider erwies sie sich als zu lang und fand deshalb keinen Platz in dem Band. Joe und Bill empfahlen die Story allerdings netterweise an John Joseph Adams weiter, der eine Sammlung von Zombiegeschichten unter dem Titel The Living Dead 2 plante. John nahm Kontakt mit mir auf und die Story fand ein Zuhause. Und nun erscheint sie auch an dieser Stelle.

Obwohl die Handlung im Wilden Westen angesiedelt ist – zumindest bis zu der Stelle, an der die Protagonisten die Dimensionspforte durchqueren und in der Welt der Dinosaurier landen –, handelt es sich bei dem Virus, das die Zombieplage auslöst, um dasselbe wie in meinen Romanen TOTES MEER und dem in dieser Festa-Ausgabe enthaltenen Tief begraben. Betrachtet es als eine Art alternative Realität, in der sich die Zombieapokalypse in der Zeit des Wilden Westens abgespielt hat.

Originaltitel- und Copyrightangaben:

Tief begraben. ›Entombed‹.

© 2011 by Brian Keene.

Im Tal der verrückten Bären. ›An Occurrence in Crazy Bear Valley‹.