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Svenja Hofert

30 Minuten

Das Vorstellungsgespräch

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

© 2008 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
4., überarbeitete Auflage 2012

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-405-6

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

• Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

 

Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

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• Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Was Sie erwartet

Gespräch oder Interview?

Platzwahl

Passendes Outfit

Ihre Haltung

Vorabcheck

2. Überzeugen mit Worten und Gesten

Geschichten, Beispiele, Bilder

Nutzen argumentieren

Untypische Begriffe verwenden

Gefühle ansprechen

Pausen machen

„Nicht“, „Kein“ und Einschränkungen vermeiden

Macken

Ungünstige Gesprächsmuster und Einstellungen

Ablenker

3. Fragen und Antworten

Warm-up

Fragen zum Unternehmen

Fragen zum Lebenslauf

Lösungsfragen

Fragen zum Führungsstil

Fragen zur Persönlichkeit

Zielfragen

Stressfragen

Die Gehaltsfrage

Haben Sie noch Fragen?

4. Wunde Punkte und Schönheitsmängel im Lebenslauf

Eine „komische“ Tätigkeit

Häufige Wechsel

Sie wurden herabgestuft

Selbstständigkeit

Zu langes Studium

Schlechte Noten, Abschluss nicht geschafft

Schlechtes Arbeitszeugnis

Lücken

5. Nach dem Gespräch

Nachhaken

Das zweite Gespräch

Fragen im Zweitgespräch

Absage

Fast Reader

Checkliste:
Vorbereitung Vorstellungsgespräch

Die Autorin

Weiterführende Literatur

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie haben eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen? Herzlichen Glückwunsch – die erste Hürde ist geschafft. Und wenn Sie dieses Buch durcharbeiten, ist die zweite ganz sicher sehr viel leichter zu nehmen.

Meine Erfahrung als Karriereberaterin zeigt mir: Es ist die Vorbereitung, die den Unterschied ausmacht. Wer vor dem Gespräch über seine Antworten nachdenkt, kann leichter darauf zugreifen. Und wer sich problematischer Antworten bewusst ist, kann diese vermeiden.

Dieses Buch bereitet Sie optimal auf das Gespräch vor. Sie erhalten einen Leitfaden, mit dem Sie Antworten vordenken können. Sie lernen Ihren eigenen Gesprächsstil kennen, ertappen sich vielleicht auch mal bei kleinen „Macken“ und machen sich bewusst, wie manche Antworten wirken. So können Sie schon nach kurzer Zeit positiv und authentisch antworten.

Zahlreiche Formulierungsbeispiele geben Ihnen Anregungen für passende Antworten. Sie lernen einen souveränen Umgang mit den wunden Punkten, die fast jeder in seinem Lebenslauf hat. Sie lernen zu überzeugen!

Viel Erfolg wünscht Ihnen

Ihre Svenja Hofert

1. Was Sie erwartet

„Der hat die ganze Zeit nur geredet!“

„Das waren vier Stunden hintereinander – eine Tortur!“

„Die waren zu zwölft – im Ernst: Zwölf Leute starrten mich an, stellen Sie sich das vor!“

1.1 Gespräch oder Interview?

Immer wieder erlebe ich Bewerber, die von der Art und dem Verlauf ihres Vorstellungsgesprächs völlig überrascht wurden. Sie hatten sich beispielsweise auf ein lockeres Vier-Augen-Gespräch eingestellt und fanden sich dann vor einem Gremium wieder.

Oder sie wurden bei einem Vorstellungsgespräch in einem mittelständischen Unternehmen von der Redelust des Chefs so überwältigt, dass sie nicht mehr zu Wort kamen.

Informieren Sie sich deshalb zunächst einmal darüber, was für ein Gespräch auf Sie zukommen wird.

• Wie viele Personen sind beteiligt?

• Wie heißen Ihre Gesprächspartner und was ist ihre Funktion?

• Welche Dauer ist angesetzt? Gibt es begleitende Tests, Gruppendiskussionen, eine Präsentation?

Fragen Sie, wenn das Unternehmen Sie nicht von sich aus über den Ablauf des Gesprächs informiert. Erkundigen Sie sich nach den Namen der teilnehmenden Personen!

Im Folgenden präsentiere ich Ihnen die verschiedenen derzeit gängigen Typen eines Vorstellungsgesprächs.

Das Vier- oder Sechs-Augen-Gespräch

Bei der Sechs-Augen-Variante stehen Sie im Mittelpunkt, die Fragen stellen Ihnen je ein Personaler und ein Fachverantwortlicher – entweder aufeinanderfolgend oder durcheinander. Diesen Klassiker unter den Interviews bevorzugt nach wie vor die Mehrzahl der mittelständischen Unternehmen und Konzerne. Der Personaler interessiert sich für Ihre Persönlichkeit, der Fachverantwortliche für Ihr Können.

Beim Vier-Augen-Gespräch sind Sie und der Chef unter sich, vielleicht auch Sie und der Personaler. Wenn Sie zuerst mit dem Chef sprechen, kommt es vor allem auf Sympathie an. Meist dauern solche Gespräche eine Dreiviertelstunde, können sich im Einzelfall aber auch schon mal über drei Stunden strecken.

Tipps

• Manche Personaler nehmen Sie regelrecht in die Zange. Widersprüche fallen auf, bleiben Sie also authentisch. „Gemeine“ Fragen sind meist Absicht – sie sollen Sie aus der Reserve locken.

• Bleiben Sie auch bei Provokationen locker und souverän – und nehmen Sie es nicht persönlich.

• Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen stehen Chefs gern im Mittelpunkt und sind sehr überzeugt von sich und ihren Produkten. Manchmal bedeutet das für Sie: reden lassen und begeistert zuhören. Kehren Sie als Mann bei einem dominanten Chef-Gegenüber bloß nicht das „Alphatier“ heraus, sondern ordnen Sie sich erst einmal unter.

Das Gremiengespräch

Diese Situation mit bis zu zwölf Teilnehmern treffen Sie im öffentlichen Bereich sehr oft an. Neben den Fachverantwortlichen und dem Personaler ist meist auch die Gleichstellungsbeauftragte dabei.

Eine andere Art von Gremiengesprächen gibt es in privatwirtschaftlichen Unternehmen. Dort sind es aber eher drei bis sechs Teilnehmer, manchmal sind sogar Ihre künftigen Kollegen dabei.

Tipps

• Jeder will sich wertgeschätzt fühlen, alle sollten von Ihnen mit freundlichem Blick gewürdigt werden.

• Begrüßen Sie alle persönlich und verabschieden Sie sich auch durch Handreichen. Berücksichtigen Sie die Damen zuerst, seien Sie höflich. Bloß niemanden vergessen.

• Setzen Sie sich unbedingt so, dass Sie allen ins Gesicht sehen können.

• Nicken Sie ab und zu bestätigend, wenn ein Teilnehmer etwas sagt oder fragt.

Das Gruppengespräch

Einige Unternehmen laden gerade Absolventen gerne direkt in eine größere Runde ein. Sie sitzen dann mit anderen Bewerbern zusammen, sollen sich vorstellen und über ein oder mehrere Themen diskutieren. Dabei werden Sie von den Unternehmensvertretern beobachtet: Welche Rolle nehmen Sie in der Gruppe ein? Wie präsentieren Sie sich? Welche Einstellungen und Denkweisen spiegelt Ihre Art zu reden, zu überzeugen, zu diskutieren wider?

Tipps