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Der magische Ring

Selbstschutz oder Energievampirismus

Sabine Guhr-Biermann

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Der magische Ring
Selbstschutz oder Energievampirismus

Autorin: Sabine Guhr-Biermann
ISBN 978-3-934982-23-9
2. überarbeitete. Auflage 2018
© Libellen-Verlag · Leverkusen

Coverbild: © slava_14 / Fotolia

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Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Die Autorin und der Verlag übernehmen keine Haftung für Schäden, die sich aus dem Gebrauch oder eventuellen Missbrauch der in diesem Buch beschriebenen Übungen ergeben.

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Inhalt

Vorwort

Einleitung

Der Feind in meinem Bett

Der Kollegenstreit

Verwünschung oder die Dummheit, auf die Wünsche anderer einzugehen

Magie – schwarz oder weiß?

Gebete – die Himmelsöffner der Fischezeit

Schutzengel – die tüchtigen Jobsucher von Morgen

Geistiger Schutz – die Aura als Sicherheitsstufe

Geistige Rituale – Wege hin zum Selbstschutz

Unser Lebensbaum – die Kraftzentrale unseres Körpers

Übungen, um die Wirbelsäule zu stärken

Der innere Kämpfer – unser Retter in der Not

Energetische Notfalltropfen – die schnelle Hilfe

Talisman – der Treuespender

Der magische Ring

Erbstück – der versteckte Informationsträger

Edelsteine – die eigenwilligen Helfer auf Erden

Die Magie des Geldes

Die Magie des Namens

Freitag der 13. – Irrglaube oder Wahrheit?

Orakeln oder der Blick in die Zukunft

Kontakte mit Verstorbenen – die Macht der Geister

Poltergeister und Spukgespenster

Haare und magische Rituale

Der Umgang mit Energievampiren

Die energetische Putzkolonne für zu Hause

Befreiung von aufgestauten Schmerzenergien

Trennungsrituale

Scheidungsrituale

Die unsichtbare Tarnkappe

Kobolde und Feen – Traum oder Wirklichkeit?

Schutz für andere – Unterstützung der Heilkräfte

Die positive Lebenseinstellung

Schlusswort

Vorwort

Immer wieder wird mir die Frage gestellt: Was kann ich tun, wenn ich mich emotional verfolgt fühle? Wie oft passiert es uns, dass wir uns energetisch angebunden fühlen, uns von der unsichtbaren, jedoch stark spürbaren Last wieder befreien wollen, ohne zu wissen, wie wir dies anstellen können. Wir fühlen uns der Situation hilflos ausgeliefert, ohne einen Lösungsweg zu haben. Dabei sind gerade Lösungen solcher Probleme so einfach, wenn man das dahinter liegende Prinzip der energetischen Verbundenheit versteht. Doch wer kann uns sagen, wie wir uns verbinden und wie wir uns wieder lösen können? Würden wir diesen Prozess genauer kennen, dann wüssten wir auch, was wir tun müssen, damit wir uns aus der Umklammerung, die uns so viel Kraft kostet, wieder befreien.

Doch die meisten wissen es wirklich nicht und verstricken sich immer mehr. Damit dies endlich ein Ende haben kann, und wir wieder lernen, anders mit uns selbst umzugehen, habe ich dieses Buch geschrieben. Ein Buch, welches dir viele Lösungsansätze vermitteln wird, die du dann ganz nach Belieben einsetzen kannst.

Hintergrund: Da wir uns noch relativ frisch im Wassermannzeitalter befinden, bekommen wir momentan sehr heftig unsere Verstrickungen zu spüren. Im Fischezeitalter, welches wir vorher hatten, war es fast normal, dass Menschen sich emotional tief verbunden hatten. Die meisten Beziehungen gingen über einen solchen Verbund, der dann schwer zu lösen war. Gerade Familien rückten sehr dicht zusammen und lebten auf engem Raum.

Im Wandel der Zeit – vor etwa 50 Jahren beginnend – wurde mehr und mehr sichtbar, dass viele sich lösen wollten. Und gerade heutzutage fällt es den meisten wie Schuppen von den Augen, wenn sie erkennen, mit welchen Verbindungen sie in ihrem Inneren zu kämpfen haben. Viele fühlen sich dann schlichtweg energetisch verfolgt, doch genau betrachtet ist das nicht der Fall. Solange wir jedoch glauben, dass einer von außerhalb auf uns zukommen und uns beherrschen kann, solange sind wir unfrei und werden auch alles dafür tun, um unsere innere Gefängnismauer geschlossen zu halten. Und das ist unser wirkliches Problem.

Immerhin wollen wir alle frei sein und damit uns das gelingen kann, brauchen wir die unterstützende Hilfe unseres inneren Ichs. Doch bevor wir uns überhaupt mit Lösungen beschäftigen können, werden wir uns zuerst noch einmal anschauen, wie wir uns einst verbunden haben, damit wir überhaupt den passenden Schlüssel zu unserem inneren Verlies finden können.

Ich wünsche nun allen Lesern viel Spaß und Erfolg auf dem Weg zur inneren Freiheit, der einzigen, die überhaupt existiert.

Die Autorin

Einleitung

Zu Beginn werden wir uns erst einmal bewusst damit auseinander setzen, wie wir uns einst verbunden haben und vor allen Dingen, welchen Grund wir dafür hatten. Gehen wir mal davon aus, dass wir alle andere Menschen um uns herum brauchen, da wir symbolisch betrachtet „Herdentiere“ sind. Das heißt, wir alle lieben es in Gesellschaft zu sein. Würden wir uns nun mehr mit uns selbst beschäftigen, dann hätten wir es gerade in Bezug auf energetische Verstrickungen wesentlich einfacher, doch genau das ist häufig nicht der Fall.

Wir suchen andere, Gleichgesinnte, mit denen wir uns austauschen können, damit wir uns nicht alleine fühlen. Schon alleine unsere Kinder stellen über lange Zeit für uns eine wichtige Komponente im Leben dar. Wir werden Jahre, ja, zumeist ein Leben lang mit ihnen zu tun haben. Somit fallen wir nicht unter eine Gattung, die ihren Nachwuchs auf die Welt bringt, um ihn dann sich selbst zu überlassen. Nein, gerade unsere kleinen Babys brauchen besonders viel Aufmerksamkeit und Liebe. Und dieser Wunsch nach Wärme und Liebe, der uns allen angeboren ist, wird uns ein Leben lang begleiten.

Somit suchen wir also nicht nur Menschen, mit denen wir uns einfach nur gut verstehen können. Nein, wir suchen andere, die unserem tiefen inneren Wunsch nach absoluter Zuneigung und Wärme entsprechen. Somit suchen wir Personen, mit denen wir uns tief emotional austauschen können. Doch gerade die emotionale Nähe ist das, was uns auch oftmals in ein inneres Gefängnis gleiten lässt.

Immer dann, wenn wir uns zu sehr mit einem anderen Menschen einlassen, wird dieser die für uns wertvolle Aufgabe der emotionalen Ernährung übernehmen, und somit stehen wir in einer direkten Abhängigkeit zu dieser Person. Das heißt, wir sind der anderen Person im wahrsten Sinne des Wortes emotional ausgeliefert. Wir tun alles dafür, dass diese Person uns liebt. Es ist uns wichtig, wie diese Person uns sieht. Wir erfahren über den Blick des anderen, wie wichtig wir in unserem Leben sind. Somit stehen wir in einer direkten emotionalen und energetischen Abhängigkeit zu dieser Person.

Doch woher kommt diese Abhängigkeit? Schauen wir uns noch einmal ein Baby an, wie dringend es die Liebe seiner Mitmenschen und besonders seiner Mutter braucht. Ohne diese Fürsorge ist es nicht in der Lage zu überleben. Deshalb ist der Blick dahin auch so wichtig. Doch oftmals passiert es, dass sich ein Kind nicht geliebt fühlt. Vielleicht waren die Eltern mit der für sie neuen Situation des Elterndaseins überfordert? Vielleicht spielten auch andere Themen eine wichtige Rolle?

Doch egal was, das Kind wird denken, dass es nicht genug Zuneigung bekam und ein Manko in sich entwickeln. Und genau das ist das Problem. Dieses Manko, das nun sehr früh in der Kindheit entsteht, wird später dafür sorgen, dass dieser Mensch anderen immer wieder gefallen will, nur um das Gefühl des „Ich-genüge-doch“-Prinzips zu erreichen.

Somit wird dieser Mensch alles dafür tun, um seinen emotionalen Zieheltern zu gefallen. Verstanden? Nein? Ein Kind, welches das Gefühl in der frühen Kindheit entwickelt hat, nicht zu genügen, wird sich immer wieder andere Personen suchen, die es als Zieheltern identifizieren kann und wird alles dafür tun, um endlich den Vorstellungen dieser für ihn wichtigen Personen zu entsprechen. Das heißt aber auch, dass nicht der erwachsene Mensch bewusst emotionale Bindungen auf solch einer Schiene eingehen wird, nein, es sind die inneren, unglücklichen Kinder, die sich diese Ebene der Heilung aussuchen.

Ein Mensch, der tief in seinem Inneren der Überzeugung ist, dass er nicht genügt, der muss sich genauso heilen und seinen Glaubenssatz verändern wie ein Mensch, der sich sein Bein gebrochen hat und nun dieses Bein mit Geduld ausheilen lassen muss. Den Heilungsprozess übernimmt der Körper, doch die Person an sich muss schon mitwirken, indem sie das Bein und somit den gesamten Körper so ruhig wie möglich stellt. Nur darüber ist eine Heilung möglich. Genauso funktioniert dies mit unserer Seele. Auch hier wirken Selbstheilungsmechanismen, die automatisch in Gang gesetzt werden und nun dafür Sorge tragen, dass die Seele wieder heilen kann. Immerhin erleben wir durch unsere Erfahrungen und Erlebnisse auch Seelenverletzungen, die genauso einen Heilungsprozess brauchen und auch der wird sich automatisch in Gang setzen.

Gerade die Seelenheilung braucht Lern- und auch Ruhebereiche, damit überhaupt eine Heilung eintreten kann. Und so passiert es nicht selten, dass wir statt eines Medikamentes eine andere Person vor die Nase gesetzt bekommen, damit wir über den äußeren Spiegel unseren inneren erkennen sollen. Ja, du liest richtig. Alles das, was wir erleben, hat immer eine Resonanz in unserem Inneren und diese gilt es zu entdecken und auch zu analysieren. Das ist des Rätsels Lösung. Somit sind sämtliche Verbindungen, die uns belasten, letztlich nur dazu da, uns wachzurütteln.

Wir sollen tief im Inneren erkennen, was sich alles in uns tummelt, nur darum geht es. Die Seele will Heilung erfahren, und damit wir diesen Prozess auch akzeptieren, sucht sie sich äußere Mitspieler/andere Menschen aus, mit denen wir uns emotional verbinden können, damit wir eine reale Chance haben, unsere unterdrückten Aspekte zu erkennen. Somit ist jeder Mensch, mit dem wir im inneren Klinsch liegen, den wir lieber an die Wand klatschen würden, eigentlich in unserem Inneren der Resonanzpartner. Schauen wir uns das genauer an:

Menschen, mit denen wir nur wenig zu tun haben, reizen uns kaum. Wir können uns kurzweilig über einen anderen ärgern, doch letztlich ärgern wir uns nur in unserem Inneren, da dieser Mensch uns eine Verhaltensweise so offen zeigt, die wir selbst in uns tragen – um mehr geht es nicht. Doch von diesen Personen können wir uns auch leicht wieder lösen. Diese Menschen stören uns kaum. Doch was ist mit den anderen? Die, die uns wohl quälen wollen, mit denen wir im inneren Streit liegen? Was ist mit denen? Diese Menschen sind uns sehr nah, sonst könnten sie uns nicht so stark emotional berühren. Wir fühlen diese Personen fast auf unserem Schoß sitzend. Ja, manchmal fast in uns hineinkrabbelnd.

Diese Personen sind uns so nah, dass uns diese Nähe direkt unangenehm ist. Und je mehr wir diese Personen spüren, desto mehr werden wir versuchen, uns zu wehren. Wir wollen diese Nähe nicht und wir wollen diesem Menschen unter keinen Umständen von unserer Energie etwas abgeben. Das ist nicht unser Ziel. Doch trotzdem verlieren wir immer mehr Energie, bis wir irgendwann geschafft in der Ecke liegen, so sehr hat uns der sinnlose Kampf angestrengt. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes ausgelaugt.

Doch was ist überhaupt passiert? Gehen wir noch einmal von der These aus, dass wir eine verletzte Seelenstruktur in uns tragen. Dieser innere Anteil, der sich von uns so nicht angenommen fühlt, will sich nun ausheilen. Die Selbstheilungskräfte sind aktiviert. Damit wir den Heilungsprozess unterstützen, wird ein passendes Spiegelbild im Außen gesucht, damit wir die innere Struktur erkennen können. Das heißt, wir selbst wollen uns mit unserer Seelenverletzung bewusst nicht auseinander setzen. Und damit dieser Verletzungsaspekt überhaupt ausheilen kann, sucht er sich eine Projektion im Außen, die ihm ähnlich ist, damit wir lernen, über den äußeren Spiegel/die äußere Konfrontation auf unsere innere Verletzung zu schauen. Also dienen uns andere Menschen oftmals als Spiegelhalter, damit wir unsere inneren Konstellationen, nach denen wir leben, erkennen können.

Eine Person, durch die ich mich betroffen fühle, trifft mich. Das heißt, sie berührt mein Herz und setzt dadurch Energien in mir frei, die ich bis dato lieber verschlossen gehalten habe. Also werde ich durch den äußeren Spiegel an meinen inneren Schmerz geführt – somit kann ich diesen Schmerz auch nur in meinem Inneren heilen und nicht im Außen zerstören. Würde ich Zerstörungs-/Vernichtungsabsichten in mir tragen, dann wollte ich mich eigentlich nur selbst vernichten. Da wir jedoch alle einen Überlebenstrieb in uns haben, kann dies so nicht funktionieren. Wir alle wollen in Harmonie leben. Das können wir jedoch nur, wenn wir auch innerlich dazu bereit sind, anders geht es nicht.

Wenn also der „Feind“ im Außen nur die Ablehnung einer inneren Haltung meiner tiefen Seelenverletzung ist, dann stellt sich die Frage: Wer in mir will wen oder was nicht annehmen beziehungsweise wahrhaben? Solange wir im Inneren kämpfen, solange können wir keinen Frieden finden. Wenn das der Fall sein sollte, dann liegt das daran, dass wir uns tief im Inneren selbst ablehnen. Das heißt, wir leben in einem inneren Kampf. Anteile in uns kämpfen gegen andere Anteile, die auch in uns zu Hause sind. Und sollte uns dann auch noch der „Feind“ im Außen begegnen, dann werden die inneren Kämpfer/Soldaten aktiviert und es wird sich eine Strategie ausgedacht. Das ist leider häufig der Fall.

Kennst du auch solche Anwandlungen von dir selbst? Hast du auch lange überlegt, was denn der „Feind“ im Außen zu verrichten vermag? Hast du stundenlang darüber nachgedacht, was er alles tun könnte? Ja? Dann hast du nichts anderes getan, als eine innere Kriegsführung auszutüfteln. Du hast strategisch den Angriff und die Abwehr geplant. Doch genau diese Verhaltensweise ist die falscheste, die wir anwenden können. Denke einmal darüber nach: Sollte ich mich so stark und dauerhaft mit einem anderen Menschen auseinander setzen, dann sende ich Energien aus, die auch teilweise beim Empfänger ankommen werden.

Der andere wird diese spüren und sich auch gleichzeitig in eine Abwehrhaltung begeben. Der Energieverbund wird jedoch mit jedem Gedanken intensiver und auch inniger. Je mehr wir uns also streiten und je länger wir darüber nachdenken, desto mehr Energien werden wir einsetzen und desto tiefer wird sich auch der Verbund bilden. Somit schaffen wir hier keine Loslösung, sondern nur noch eine stärkere Verbindung. Fazit: Streitenergien nützen fast nichts.

Genauso wenig nützt es, wenn wir dem anderen energetisch zeigen wollen, dass wir stärker sind als er und uns vor lauter Wut vor ihm aufbäumen. Natürlich ist es gut zu wissen, wer kräftemäßig der Überlegene ist, doch letztlich sind wir alle stark genug, uns selbst zu schützen. Doch das muss uns erst einmal wieder bewusst werden. Solange wir uns mit dem anderen im Außen beschäftigen, solange sind wir kaum in der Lage, unsere Energien bei uns zu behalten.

Doch genau das ist das Problem. Je geöffneter wir sind, desto angreifbarer sind wir auch. Also kann die Lösung nur darin liegen zu erkennen, dass die Person im Außen eine Resonanz in uns wachruft, mit der wir uns auseinander setzen müssen. Das Feindbild befindet sich nur in uns, und nur wir selbst können dieses innere Chaos beseitigen. Wenn uns das klar geworden ist, dann haben wir eine ganz andere Möglichkeit, mit unserem Leben zu verfahren. Wir können dann die äußere Person loslassen und uns alleine auf unsere innere Unebenheit konzentrieren.

Das Interessante dabei ist, dass wir, wenn wir das Problem verstanden und auch aufgeräumt haben, keinen äußeren Streithammel mehr brauchen, der uns unseren innerlich gelebten Streit vor Augen führt. Nein, wir befinden uns dann nicht mehr im Streit und werden somit auch nicht mehr viel mit Streitenergien zu tun haben. So einfach ist das. Und damit das Ganze noch klarer wird, nehmen wir uns jetzt erst einmal ein Beispiel vor, um den inneren/äußeren Spiegel kennen zu lernen.

Der Feind in meinem Bett

Bestimmt kennen wir das alle. Wir haben eine Partnerschaft und sind auf der einen Seite mit unserem Partner absolut glücklich und plötzlich kommt der Tag, an dem wir ihn symbolisch betrachtet erwürgen könnten. Kennst du das? Willst du wissen, warum das so ist? Der Partner übernimmt in dem Moment die Rolle des Spiegelhalters. Wir suchen einen Partner nicht nur allein nach dem Prinzip der Liebesresonanz aus sondern auch nach der Perspektive der Spiegelmöglichkeit innerer Schattenanteile. Das heißt im Klartext, der Partner führt uns so oder so an tiefe innere Gefühle heran. Ob wir diese Gefühle dann auch wieder geweckt haben wollen, ist eine andere Frage. Immerhin müssen wir uns erst einmal darüber klar werden, was der Partner in uns zu sagen hat. Doch schauen wir uns das genauer an:

Eine Partnerschaft, die relativ frisch ist, wird mit Sicherheit noch mit sehr viel liebevoller Energie umgeben sein. Beide Partner geben sich Mühe, um dem anderen zu gefallen. Beide wollen geliebt werden und dafür tun sie viel. Schauen wir uns noch einmal die Liebesbedürftigkeit kleiner Babys an, die geliebt und wichtig sein wollen. Nun, ein bisschen Sehnsucht tragen wir alle in uns, ein wenig sind wir noch bedürftige Babys, und gerade die machen sich in einer Partnerschaft immer besonders gerne ans Werk, um Gefallen zu finden. Das heißt, der Anspruch, der zumeist an einen Partner gestellt wird, ist übergroß. Der Partner soll einem die Liebe geben, die man nicht bereit ist, sich selbst zu geben. Wir alle haben kaum gelernt, uns selbst zu lieben und solange wir dies nicht können, solange werden wir dieses Manko über andere/den Partner auszugleichen versuchen.

Da wir jedoch einen Partner nach dem Prinzip der Resonanz aussuchen, wird auch dieser Partner von uns selbst die bedingungslose Liebe fordern. Somit stehen sich zwei Menschen gegenüber, die viel voneinander erwarten, was sie jedoch gar nicht erfüllen können. Die geforderte Liebe ist dann so hochgesteckt, dass keiner dies zu erfüllen vermag. Und natürlich kommt dieses Gefühlsmanko stets nach vorne und zerstört die sonst so sanfte Energie zweier Liebenden.

So kann es passieren, dass die beiden noch eben in Liebe geschwelgt, nun durch Trauerenergie in Tränen der Verzweiflung ausbrechen. Fast alle Menschen, die Partnerschaft leben, erleben dieses Phänomen, doch die meisten wollen es nicht wahrhaben. Immerhin bekommen wir das Bild der heilen harmonischen Partnerschaft gespiegelt. Wie kann es dann sein, dass wir vor Schmerz fast zusammenbrechen?

Ganz einfach, der Partner ist neben den Eltern die stärkste Person, die uns an unsere Gefühle heranführen kann. Würden wir keine Partnerschaft leben, dann würden uns die Höhen wie auch die Tiefen in unserem Leben fehlen. Eine Partnerschaft, die auch eine Herzensverbindung darstellt, ist somit emotional sehr tief. Beide Partner spüren, wie die tiefe Liebe zum Partner und auch gerade zu sich selbst das Herz erwärmt. Doch nicht nur die innere Liebesenergie wird aktiviert, nein, auch Schattenanteile, die ansonsten sehr wenig zu Wort kommen, werden nun mit Energie zum Leben erweckt und lauern auf den passenden Zeitpunkt, um nach vorne auf die Lebensbühne zu treten. Sie sind darauf aus, sich zu leben und sich zeigen zu dürfen.

Alle Menschen, die sich in Liebe erwärmen wollen, spüren die andere Seite. Doch leider ist den Wenigsten bewusst, dass es ganz normal ist, mit inneren Schmerzanteilen, die noch nicht verarbeitet und ausgeheilt wurden, konfrontiert zu werden. So wundern sich viele, warum auf einmal Wolken aufziehen und die Schönheit der Partnerschaft ein wenig verblassen lassen. Die meisten versuchen dann verzweifelt das Bild gerade zu rücken, nach dem Motto, damit habe ich nichts zu tun.

Sie unterdrücken ihre Bedürfnisse und versuchen, sich mit dem zufrieden zu geben, was sie gerade angeboten bekommen. Nur das dies nicht ausreichen kann. Jeder hat Schattenanteile und gerade diese wollen zu Wort kommen; das ist wichtig zu wissen. Somit ist dieser Prozess ein ganz natürlicher, der zu jeder Partnerschaft gehört. Sollten wir diesen unterdrücken, werden sich die Schattenanteile in der Partnerschaft immer breiter machen, bis wir endlich bereit sind, auch diese Komponenten anzuschauen und zu bearbeiten.