cover
Symbole und Preiskategorien
Symbole und Preiskategorien

Inhalt

Symbole & Preiskategorien

Rein ins Erleben

Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!

Die besten MARCO POLO Insider-Tipps

Best of...

Tolle Orte zum Nulltarif

Typisch Korfu

Schön, auch wenn es regnet

Entspannt zurücklehnen

Auftakt

Im Trend

Fakten, Menschen & News

Essen & Trinken

Einkaufen

Stadt Korfu

Highlights

Sehenswertes

Essen & Trinken

Einkaufen

Sport & Strände

Am Abend

Übernachten

Auskunft

Ziel in der Umgebung

Der Norden

Highlights

Acharávi & Róda

Ágios Geórgios, Afiónas & Arillás

Barbáti & Nissáki

Kassiópi

Paleokastrítsa, Lákones & Liapádes

Der Süden

Highlights

Ágios Geórgios Argirádon

Ágios Górdis

Messongí– Moraítika

Zentrales Korfu

Highlights

Dafníla & Dassiá

Guviá & KontokÁLi

Pélekas, Glifáda & Mirtiótissa

Erlebnistouren

Sport & Wellness

Mit Kindern unterwegs

Events, Feste & Mehr

Links, Blogs, Apps & Co.

Bloss nicht!

Praktische Hinweise

Sprachführer Griechisch

Impressum

Reiseatlas

Detailkarte Kerkira

Autor

Mit dem digitalen Service von MARCO POLO sind Sie noch unbeschwerter unterwegs: Auf den Erlebnistouren zielsicher von A nach B navigieren oder aktuelle Infos abrufen – das und mehr ist nur noch einen Fingertipp entfernt.

Touren-App

Ganz einfach orientieren und jederzeit wissen, wo genau Sie gerade sind: Die praktische App zu den Erlebnistouren sorgt dank Offline-Karte und Navigation dafür, dass Sie immer auf dem richtigen Weg sind. Außerdem zeigen Nummern alle empfohlenen Aktivitäten, Genuss-, Kultur- und Shoppingtipps entlang der Tour an.

Update-Service

Immer auf dem neuesten Stand in Ihrer Destination sein: Der Online-Update-Service bietet Ihnen nicht nur aktuelle Tipps und Termine, sondern auch Änderungen von Öffnungszeiten, Preisen oder anderen Angaben zu den Reiseführerinhalten. Einfach als PDF ausdrucken oder für Smartphone, Tablet oder E-Reader herunterladen.

Hier geht’s lang zu den digitalen Extras:

http://go.marcopolo.de/kor

Highlights.jpg

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM »

In Kérkyra begegnen Sie der Antike und Höhepunkten archaischer Kunst zur Karte (siehe auch >>)

BYZANTINISCHES MUSEUM »

Ikonen im angemessenen Rahmen einer alten Kirche in Kérkyra, stimmungsvoll mit Kirchenmusik untermalt zur Karte (siehe auch >>)

ESPLANADE »

Café an Café unter historischen Arkaden in Kérkyra. Hierher kommt man, um zu sehen und gesehen zu werden (Foto) zur Karte (siehe auch >>)

MON REPOS »

Das Schloss nahe Kérkyra, wo Prinz Philip das Licht der Welt erblickte zur Karte (siehe auch >>)

VASSILÁKIS »

Korfus Liköre in Kérkyra verkosten und kulinarische Mitbringsel erstehen zur Karte (siehe auch >>)

WOCHENMARKT »

Bunt ist der Markt in Kérkyra im Schatten der Alten Festung zur Karte (siehe auch >>)

ROOF GARDEN CAVALIERI »

Ein weiter Blick vom Hoteldach über die Stadt Kérkyra, die Insel und das Meer bis hinüber zum Festland (Foto) zur Karte (siehe auch >>)

ACHÍLLION »

Hier verbrachte erst Kaiserin Sisi und dann Kaiser Wilhelm II. schöne Urlaubstage im eigenen Schlösschen mit seinem prächtigen Park zur Karte

PALEÓ PERÍTHIA »

Das schön unter dem Gipfel des Pantokrátors gelegene Geisterdorf erwacht dank guter Tavernen zu neuem Leben zur Karte

ALONÁKI »

Die weitab jeder Siedlung gelegene Taverne bietet seltene korfiotische Spezialitäten in einem Paradiesgarten zur Karte

KAP DRÁSTIS »

Ganz im Nordwesten steigert sich Korfus Küstenszenerie zu einem Höhepunkt zur Karte

ANGELÓKASTRO »

Die korfiotische Engelsburg, Naturerlebnis und grandioser Aussichtspunkt zugleich zur Karte

KORÍSSION-SEE »

Korfu einmal nicht so grün, doch dafür mit kilometerlangem Strand, der in hohe Dünen übergeht – und auf Wunsch jede Menge Einsamkeit bietet zur Karte

PANTOKRÁTOR »

Eine Straße schraubt sich auf Korfus höchsten Gipfel in 906 m Höhe hinauf. Oben erwarten Sie eine Kirche mit alten Fresken und ein phantastischer Rundblick zur Karte

KAIZER’S THRONE »

Spektakuläre Sonnenuntergänge über der korfiotischen Hügellandschaft bei Pélekas genießen – so schön wie zu Kaiser Wilhelms Zeiten zur Karte (siehe auch >>)

Highlights.jpg
Insider-Tips.jpg
Insider-Tipp

Täglich frisch »

Nur 20 Schritte von der Haupteinkaufsgasse der Altstadt entfernt, versteckt sich die Taverne Bellissimo. Drei Generationen sorgen für täglich wechselnde Köstlichkeiten und freundlichen Service

Insider-Tipp

Königliche Badebucht »

Nur wenige Korfu-Urlauber kennen im Park von Mon Repos die kleine Bucht, in der einst Majestäten baden gingen

Insider-Tipp

Hotel mit Weitblick »

Das 1861 erbaute Hotel Konstantinoúpolis fügt sich eher unauffällig in die Häuserreihe am Alten Hafen ein. Doch der Blick aus den Fenstern und von den Balkonen reicht bis nach Albanien

Insider-Tipp

Im Zitronenhain »

Im Lemon Garden in Acharávi sitzen Sie zentral und doch ganz weltabgeschieden bei Drinks, Kuchen und gutem Essen mitten im Zitronenhain

Insider-Tipp

Anders wohnen »

Im Pélekas Country Club residieren Sie stilvoll auf einem venezianischen Gutshof weit abseits von jedem Straßenverkehr

Insider-Tipp

Große Hilfe »

Wer die Diapontischen Inseln besuchen oder ein Motorboot mieten will, wird die Hilfe von San Stefano Travel in Ágios Stéfanos garantiert zu schätzen wissen

Insider-Tipp

Langusten ohne Schnickschnack »

Die etwas abseits gelegene Taverne Gregóris oberhalb des meist menschenleeren Astrakéri Beach serviert Hummer und Langusten zum günstigen Preis, zubereitet, wie Fischer es lieben

Insider-Tipp

Buddha auf Korfu »

Am Dorfrand von Nímfes steht eine der eigenwilligsten Kirchen der Insel: Naós Evstrámenou. Sie gleicht einer buddhistischen Stupa oder Dagoba

Insider-Tipp

Fahrt entlang der Küste »

Am Ende des Feldwegs zum Kap Drástis liegt ein kleines Motorboot, dessen Skipper mit denen, die herfinden, kurze Fahrten entlang der Felsküste macht (Foto)

Insider-Tipp

Chillen in der City »

Der schönste Platz zum Entspannen innerhalb der Hauptstadt sind die Terrassen des Gartenlokals Tabernita Mexicana direkt unterhalb der Neuen Festung

Insider-Tipp

Herrlicher Garten »

In der Pension Skála in Paramónas mit schön angelegtem Garten wohnen Sie wie im Paradies weitab vom Massentourismus

Insider-Tipp

Gute Kondition gefordert »

Service total für Biker und gute geführte Touren bietet The Corfu Mountainbike Shop in Dassiá. Vom schlichten Verleih bis zu geführten Tagestouren und einem kompletten Fly-&-Bike-Programm reicht das Spektrum der MTB-Profis

Insider-Tipp

Glück gefunden »

Nach einem Bummel durch das abseits der Hauptstraße noch sehr ursprüngliche Dorf Makrádes kommen sie zum Café Spíti Tichí. Übersetzt bedeutet tichí „Glück“. Und glücklich können Sie hier im Garten bei hausgemachtem Kuchen wirklich werden

Insider-Tipp

Ausritt für alle »

Sally-Ann Lewis war einst Cowgirl in Wyoming. Seit 1992 führt sie Reiter jeden Niveaus auf zweistündigen Trails durch Korfus Olivenhaine und Weingärten. Die Ställe von Trailriders liegen beim Dorf Áno Korakianá

Insider-Tipp

Quer über die Insel wandern »

220 km lang ist der Corfu Trail (Foto), auf dem Sie die Insel durchwandern können. Ein wenig Pioniergeist ist freilich noch nötig, denn die Markierung ist keineswegs perfekt, aber das nächste Dorf liegt auf Korfu ja immer in Sichtweite

Insider

Kultur gratis »

Rockfestivals, Jazzkonzerte, Opernaufführungen, Auftritte traditioneller korfiotischer Orchester – alles umsonst oder zum symbolischen Eintritt von 1 Cent! An sage und schreibe rund 30 Abenden zwischen Anfang Juni und Mitte August sorgt das alljährliche International Festival of Corfu dafür, dass Langeweile keine Chance hat

Panorama mit Flugzeugen »

Grandios ist das Panorama am kostenlosen Aussichtspunkt Kanóni mit der Mäuseinsel und der Klosterinsel Vlachérna im Vordergrund (Foto). Bewegung kommt ins Bild, wenn Urlauberjets auf Augenhöhe über den Inseln zur Landung einschweben. Bringen Sie sich ein Picknick mit, Getränke sind hier teuer! (siehe auch >>)

Korfus Inselbrauerei »

Wer Bier nicht nur trinken, sondern auch sehen will, wie es in einer kleinen Privatbrauerei produziert wird, hat dazu in der Corfu Brewery bei Arillás kostenlos die Gelegenheit. Vier verschiedene Biere bilden die Produktpalette und können auch verkostet werden

Von Schwimmbecken zu Schwimmbecken »

Wie wär’s mit etwas Pool-Tourismus? In vielen kleineren Hotels können Sie, selbst wenn Sie dort nicht wohnen, gratis den Pool benutzen – solange Sie einen Drink bestellen. Es lebe die erfrischende Abwechslung!

Start frei zum Nachtflug »

Das Nachtleben in Korfu-Stadt ist längst nicht so teuer, wie man annehmen würde. Die vielen Clubs im angesagten Nightlife-Viertel am Fährhafen kosten nur in Ausnahmefällen Eintritt. Party on!

Essen mit Aussicht – auf Entspannung »

Wer in der wunderschön gelegenen Taverne Panórama in Petríti zu Mittag speist, bekommt zum hervorragenden Essen eine kostenlose Dreingabe: die Benutzung der Liegestühle am Strand

Vorsicht: Kopf einziehen! »

Die Korfioten feiern Ostern besonders eigenwillig: Unzählige Ton- und Wasserkrüge werden am Ostersamstag in der Altstadt von Korfu aus Fenstern und von Balkonen auf die Gassen geworfen. Tausende schauen dem feuchten Spektakel nach der prachtvollen Osterprozession fröhlich zu

Zwergorangen ganz groß »

Die bitteren Früchte des Koum-Kouát-Baums sind ein neues Markenzeichen der Insel. Probieren Sie selbst: Liköre, Marmeladen, Pralinés und vieles mehr gibt es bei Familie Vassilákis in der Stadt und in deren Probier- und Verkaufsgeschäft am Achíllion (Foto)

Ein Leben fürs Olivenholz »

Oliven liefern Früchte und Öl, aber auch ein einzigartiges Holz, das Schnitzern viel Können abverlangt. Einer der besten ist Thomás, der sich diesem Kunsthandwerk in seinem Atelier By Tom in der Altstadt von Korfu seit Jahrzehnten widmet

Besinnliche Minuten »

Bei einem Besuch von Korfus bedeutendster Kirche Ágios Spirídonas können Sie den Einheimischen tief in die Seele schauen. Ständig kommen Gläubige, küssen die Ikonen, verehren die Reliquie des Inselheiligen und sprechen Fürbitten, denn für viele Korfioten ist hier – zwischen Malereien, Ikonen und dem Silbersarkophag des hl. Spiridon – der Himmel auf Erden

Fisch im Garten Eden »

Korfioten lieben üppige Gärten – und die Fischsuppe bourdétto auf Basis des Skorpionfischs. In der Taverne Alonáki bei Chalikúnas bekommen Sie beides: eine besonders köstliche Version des Traditionsessens, serviert in einem wahren Gartenparadies

Lebensfreude im Gleichtakt »

Tanzen wie Alexis Zorbas: Dank des gleichnamigen Filmwelterfolgs wurde der Sirtáki zum Synonym des griechischen Tanzes. Auf der Terrasse der Bar Golden Beach können Sie nicht nur sehen, wie sich die Profis bewegen, Sie können selbst den Zorbas geben!

Schnecken und Muscheln »

Nicht nur Hobbybiologen, sondern auch Taucher und Ästheten faszinieren die grandiosen Erscheinungsformen von Hausbesitzern auf dem Meeresgrund, die das Shell Museum in Benítses zeigt

Shopping unter Arkaden »

Die Arkaden an den Haupteinkaufsgassen der Altstadt, insbesondere die an der Odós N. Theotóki, schützen Sie beim Shoppen vor sengender Sonne und kräftigem Regen

Schmuck mit ganz persönlicher Note »

So verwandelt sich die Muschel, die Sie beim Strandspaziergang gefunden haben, in ein Schmuckstück: Bei Ilios Living Art in Ágios Geórgios Pagón werden Korfus Naturschätze in Gold, Silber oder Bronze gegossen

Einfach abtauchen »

Wenn Sie dem Regen ein echtes Schnippchen schlagen wollen, dann tauchen Sie einfach unter: An Bord der Calypso Star eröffnet sich Ihnen vor den großen Fenstern im Rumpf die Unterwasserwelt (siehe auch >>)

Seifen aus Olivenöl »

Wie in eine andere Zeit versetzt fühlt man sich in der mehr als 150 Jahre alten Seifenmanufaktur Patoúnis (Foto). Äußerst freundlich werden Sie in Produktionshalle und Lager eingelassen, dürfen nach Herzenslust fotografieren und günstig einkaufen. Wer vorher anruft, kann sich auch führen lassen

Vorübergehend nach Asien ausweichen »

Das Museum der Asiatischen Kunst in der Stadt Korfu entführt Sie für mindestens eine Stunde in Gegenden, in denen heftige Regenschauer zum üblichen Wetterprogramm gehören. Von Indien bis Zentralchina geht Ihre Reise durchs Trockene

Wellness und Nachhaltigkeit »

Der Wellnessbereich im Saint George’s Bay Country Club ist einer der jüngsten der Insel. Die Anlage ähnelt einem korfiotischen Dorf mit ganz individueller Landhausarchitektur

Einsame Strände »

Sie wollen am Strand ganz allein sein? Dann mieten Sie sich in Paleokastrítsa ein Motorboot und fahren Sie als Ihr eigener Kapitän die vielen Strände an der Bucht ab (Foto). Sie finden bestimmt den einen oder anderen, wo noch niemand sein Handtuch ausgebreitet hat

Zen als Lebensform »

Wie in einem buddhistischen Zenkloster fühlen Sie sich im Meditationshaus Korfu. Auch als Tagesgast sind Sie willkommen, um im Zen-Do und dessen Garten zu meditieren

Sonntagnachmittag beim Kricket »

Für Nichteingeweihte ist Kricket, das britische Traditionsspiel, ein Buch mit sieben Siegeln. Umso entspannter schaut man sonntagnachmittags vom Café auf der Esplanade in Kérkyra zu, wie auf englischem Rasen die Schläger geschwungen werden – meditative Ruhe, very British!

Wo die Orchideen blühen »

Romantiker lieben ihn, den Britischen Friedhof im südwestlichen Stadtgebiet von Kérkyra. In der märchenhaften Oase mit den kolonialen Grabdenkmälern blühen im Frühjahr und Herbst zahlreiche wilde Orchideen

Im antiken Tempel träumen »

Maler der Romantik hätten am kleinen dorischen Tempel im Schlosspark Mon Repos mit Sicherheit ihre Staffelei aufgestellt. Urlauber mit Sinn für Romantik können sich zwischen den antiken Gemäuern gemütlich ins Gras betten – kein Wärter pfeift Sie hier zurück auf die Beine

Bild: Kalamáki Beach

Wo die Adria ins Ionische Meer übergeht, setzt die Maschine zum Sinkflug an. Erste griechische Inselzwerge grüßen von unten herauf. Dann steigt Korfu aus der See auf. Ganz oben im Nordwesten säumen schmale Sandstrände imposante Steilküsten, etwas weiter südlich umgreifen breite Sandstrände weite Buchten. Die Insel (112 000 Ew.) ist die nördlichste und mit 611 km2 die zweitgrößte der Ionischen Inseln. Das Flugzeug sinkt tiefer, gleitet über dichte Teppiche aus Olivenwäldern hinweg, aus denen immer wieder Zypressen wie spitze Nadeln aufragen. Darin eingebettet träumen jahrhundertealte Dörfer auf Hügelkuppen, an Berghängen, in kleinen Tälern vor sich hin. Der Flug geht weiter, führt über die Inselhauptstadt hinweg. Deutlich sind der Hafen und die beiden venezianischen Burgen zu erkennen, die die venezianische Altstadt begrenzen. Auf der anderen Seite der Meerenge steigen die hohen Berge des griechischen und albanischen Festlands auf. Über dem Funkfeuer von Lefkími im flachen Süden wendet der Flieger, setzt zum Landeanflug an. Bald sinkt er unter die Kammlinie der grünen Küstenhügel, kommt den Dörfern am Ufer sehr nahe. Die Maschine scheint wassern zu wollen, trifft aber genau den Aufsetzpunkt der Landebahn, die in eine Lagune hineingebaut wurde.

Das Erlebnis Korfu beginnt. Die Stadt, von den Griechen wie die ganze Insel Kérkyra genannt, ist vom Flughafen nur einen Spaziergang weit entfernt. Der Weg führt über die Uferpromenade direkt auf die Alte Festung zu, eine von fünf venezianischen Burgen der Insel. Vor dem Eingang breitet sich die weite Grünfläche der Esplanade aus. An deren Schmalseiten durften die Briten ihre Spleens ausleben: Ans eine Ende setzten sie einen Wasserspeicher in Form eines antiken Tempels, auf die andere einen stattlichen Palast für ihre Inselverwalter. Einer von ihnen steht, in eine altrömische Toga gewandet, als Denkmal davor.

Straßencafés unter schattigen Arkaden

Die Franzosen, die vor den Briten kurz über die Insel herrschten, schenkten ihr Sinnvolleres: eine Reihe von Straßencafés unter schattigen Arkaden. Da schlürfen die älteren Korfioten gern ihren griechischen Mokka, während die Jugend eisgekühlte Kaffeevarianten bestellt. Besonders viel ist dort am frühen Abend los, wenn die Korfioten ihre traditionelle volta zelebrieren, an den Cafés entlang auf und ab spazieren, um zu sehen und gesehen zu werden. Tagsüber sind die breiten, mit Marmor gepflasterten Gassen zwischen Esplanade und Altem Hafen dichter bevölkert. Dann laden zahlreiche kleine Geschäfte unter Arkaden zum Shopping ein. Viele weitere Läden sind im ehemaligen Judenviertel der Altstadt, Evraikí, zu finden, während das größte Altstadtviertel Cambiéllo allein dem Wohnen vorbehalten ist.

Für eine Städtereise ist Kérkyra ganzjährig ein empfehlenswertes Ziel. Auf der übrigen Insel sind allerdings kaum Kulturgüter anzuschauen. Dass es davon auf Korfu so wenige gibt, hat zwei Gründe: Zum einen konnten bisher nur wenige Ausgrabungen stattfinden, weil die antiken Siedlungen heute mit Wohnhäusern überbaut sind, zum anderen war die Insel im antiken Griechenland ihrer Randlage wegen nie von großer Bedeutung.

Von Sisi als Feriendomizil errichtet, von Kaiser Wilhelm II. geliebt: Villa Achíllion

Erst als die Venezianer 1386 Herren über die Insel wurden, gewann Korfu wegen der Nähe zur Adria an Gewicht. Die neuen Herren nutzten sie vor allem als Quelle für Olivenöl, das sie damals für Beleuchtungszwecke benötigten, und förderten darum den Olivenanbau nach Kräften. Den Venezianern haben es die Korfioten zu verdanken, dass sie nie unter türkische Herrschaft gerieten. Auf Korfu fehlt jeglicher türkisch-orientalische Einfluss. Auch das macht die Insel so anders: Nirgends stehen wie anderswo in Griechenland Moscheen. Der Volksmusik fehlt die orientalische Fremdheit der ägäischen Klänge, und auch in der Kunst sind die Ionischen Inseln, deren Hauptinsel Korfu ist, eigene Wege gegangen.

Im Sommer interessieren freilich die Strände die Urlauber am meisten. Sie säumen die Insel ringsum, sind so abwechslungsreich, dass jeder seinen Traumstrand findet. An der dem Festland zugewandten Ostküste, wo die meisten großen Badehotels stehen, werden sie fast ausnahmslos von Kies oder glatten Kieselsteinen gebildet, sind zwar manchmal mehrere Hundert Meter lang, aber immer sehr schmal. Viele Hotels direkt am Ufer bieten zum Ausgleich saftig grüne Liegewiesen rund um den Pool, Tavernen haben Liegestühle in ihre blumenreichen Gärten gestellt und Hängematten zwischen Bäumen gespannt. In geschützten Buchten ragen auch hölzerne Seebrücken in die Meerenge vor. Auf ihnen liegen Sonnenanbeter, steigen über Leitern ins Wasser. Einige dienen auch als Wassersportstationen. Die Ostküste ist zudem ideal für Wasserskifahrer, fürs Parasailing und Tretbootfahren – Surfer hingegen werden hier kaum glücklich werden. Dafür aber Familien mit Kindern, denn die Ufer fallen flach ab. In jedem Supermarkt erhältliche Badeschuhe erhöhen das Badevergnügen!

Wer einen langen, breiten Strand liebt, ist an der Nordküste besser aufgehoben. Da machen auch lange Strandspaziergänge Spaß, zumal am Ufer immer wieder einmal eine Taverne oder eine Lounge Bar zum Stopover einladen. Ihr Besuch lohnt besonders zur Zeit des Sonnenuntergangs, wenn der rote Feuerball irgendwo zwischen der letzten griechischen Insel, Othoní, und dem albanischen Festland im Meer versinkt.

Größte Strandvielfalt bietet die Westküste

Die größte Strandvielfalt hat die der offenen See zugewandte Westküste Korfus zu bieten. Den Auftakt bildet das Kap Drástis im äußersten Nordwesten, wo Mutige von weißen Felsschollen aus ins Wasser steigen und bei ganz ruhiger See ein Stück weit unterhalb der weißen Sandsteinklippen entlangschwimmen können. Bei Peruládes führen Stufen vom Steilufer hinab zum langen, schmalen Sandstrand, der sich unter den Klippen entlangzieht. Kilometerlang sind die goldgelben Strandsicheln um die Buchten von Ágios Stéfanos und Ágios Geórgios Pagón. An der stark zergliederten Bucht von Paleokastrítsa hingegen verstecken sich die meisten der über zwanzig kleinen Strände zwischen Steilufern, sind nur mit dem Boot zu erreichen.

In der Mitte der Westküste haben sich an einigen wenigen Stränden auch große Hotels angesiedelt: in Glifáda, Pélekas und Ágios Górdis. Danach wird es wieder einsamer. Der Strand auf der nördlichen Nehrung zwischen Meer und Chalikúnas-See ist nahezu menschenleer, in den Dünen von Ágios Geórgios Argirádon im Südwesten des Sees verlaufen sich die wenigen Badegäste in einer weiten Mini-Sahara. Im äußersten Süden setzt dann Kávos mit seinen schmalen Stränden einen lautstarken Kontrapunkt: Da wird schon tagsüber Party gefeiert, ist statt Einsamkeit eher Körpernähe am Strand gefragt.

Was ist schöner, als den Tag auf einer der Restaurantterrassen Kérkyras ausklingen zu lassen?

Wo griechische Gastfreundschaft noch immer gepflegt wird

So verlockend die Strände auch sind: Das Inselinnere ist mindestens ebenso schön und abwechslungsreich. Viele schmale Straßen gleichen Achterbahnen, führen in stetem Auf und Ab zu immer neuen Aussichtspunkten. Außerhalb der Badeorte stoßen Sie auf zahlreiche kleine Dörfer, die nur wenige Fremde besuchen, wo die traditionelle griechische Gastfreundschaft noch immer gepflegt wird. In einem Kloster bei Lefkími kann es passieren, dass Sie von den letzten Nonnen noch zum Mokka eingeladen werden, den die Schwestern wie viele Korfioten gern mit einem winzigen Schluck Ouzo verfeinern. Bei Kirchenbesichtigungen erhalten Sie vom Küster oft unaufgefordert ein Stück gesegneten Brots, in einer Fischtaverne in Búkari dürfen Sie sich Ihren Nachtisch eigenhändig von den Obstbäumen im Tavernengarten pflücken. Solch kleine Gesten zeugen von menschlicher Wärme, die die Korfioten auch bei Besuchern zu schätzen wissen. So wird Ihr Urlaub viele freudige Erlebnisse für Sie bereithalten.


734 v. Chr.

Mit der Gründung einer olonie durch die griechische Stadt Korinth wird Korfu in die Welt des klassischen Griechenlands einbezogen

229 v. Chr.

Als erste griechische Stadt unterwirft sich Korfu dem aufstrebenden Rom

395–1204

Oströmisch-byzantinische Zeit, Korfu wird von Konstantinopel aus regiert

1386

Die Venezianer übernehmen Korfu, das zu einer ihrer bedeutenden Besitzungen im Mittelmeer wird, und können türkischen Eroberungsversuchen im 16. Jh. zweimal widerstehen

1453

Das Byzantinische Reich zerbricht; nachfolgend beherrschen die Türken ganz Griechenland – mit Ausnahme der Ionischen Inseln

1797–1864

Erst besetzt Napoleon die Ionischen Inseln, dann werden sie unter russischem und türkischem Protektorat unabhängig, 1807 wieder französisch, 1809 britisch und ab 1815 unabhängige Republik unter dem Protektorat Großbritanniens

1864

Die Inseln werden Teil des freien Griechenlands

1941–1944

Besetzung durch Italien und Deutschland

1967–1974

Militärdiktatur; danach Aufbau einer Demokratie

2002

Der Euro ersetzt die Drachme als Landeswährung

2004

In Athen finden die Olympischen Sommerspiele statt

2010–2014

Griechenland kann nur durch striktes Sparen sowie Finanzhilfen der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfondsvor dem Staatsbankrott bewahrt werden

2015

Ein radikales Linksbündnis unter Aléxis Tsípras gewinnt Neuwahlen


Hellas Sirtáki

Aufschwung für den Traditionstanz Lange Zeit tanzten Reigentänze nur die Locals auf traditionellen Festen. Jetzt heißt es auch zu anderen Anlässen in einer Reihe aufstellen, Arme ausbreiten, und los geht es. Im Luna d’argento (Ano Korakiana | www.lunacorfu.com) finden von Mai bis Oktober mehrmals wöchentlich Abende mit Livemusik und professionellen Tänzern statt, die gern zeigen, wie es geht. Zu den Lokalmatadoren zählt die Gruppe Alios (www.alios-corfu.com), die vor allem bei den Greek Nights in großen Hotels auftritt und durch ihre historischen Kostüme besonders fotogen ist. Ganz klassisch wird der Sirtáki auf der Terrasse der Bar Golden Beach (am Strand von Moraítika) aufgeführt. Nach den Profis sind die Zuschauer dran.

Britisches Erbe

Korfu schwingt den Schläger Im 19. Jh. haben die Briten das Kricketspiel nach Korfu gebracht. In den letzten Jahren erwachte es zu neuem Leben. Auch die jungen Korfioten greifen jetzt immer häufiger zu Ball und Schläger. Den Profis und Amateuren können Sie ganz entspannt vom Café auf der Esplanade in Kérkyra dabei zuschauen, wenn diese am Sonntagnachmittag auf dem kurz getrimmten englischen Grasstreifen die Schläger schwingen. Nachhilfe in Regelkunde geben die passionierten Spieler nur zu gern beim lockeren Plausch im Schatten. Nur in den allzu heißen Sommermonaten fallen die Kricketturniere aus. Selbst ein internationales Schülerturnier, an dem Mannschaften aus Korfu, Bulgarien, England, Indien und Südafrika teilnehmen, findet jährlich im April auf dem Eiland statt. Organisiert wird es von der Hellenic Cricket Foundation (www.cricket.gr), die ihren Sitz – wen wundert es – ebenfalls auf Korfu hat.