Cover Page

A
Allgemeines und Regelwerke

B
Materialtechnische Grundlagen

C
Bauphysikalische Planungs- und Nachweisverfahren

D
Konstruktive Ausbildung von Bauteilen und Bauwerken

E
Materialtechnische Tabellen

Vorwort

Die ganzheitliche Betrachtung des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes mit einer Gesamtbewertung der baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Maßnahmen unter Berücksichtigung der nutzungsbedingten Gefährdungspotentiale und Schutzziele spielt bei der Planung und Errichtung von Bauwerken eine maßgebende Rolle. Alle an Entwurf, Planung und Ausführung von Bauwerken Beteiligten sowie Bauproduktehersteller, Materialprüfanstalten und Bauaufsichtsbehörden müssen ein hohes Maß an Fachkenntnis sowie einen Überblick über den aktuellen Stand aller relevanten Bereiche besitzen. Nur durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit können sichere und optimierte Brandschutzkonzepte entwickelt und realisiert, Umplanungen vermieden und Genehmigungsverfahren optimiert werden.

Der Bauphysik-Kalender 2016 widmet sich dem vorbeugenden baulichen sowie dem abwehrenden Brandschutz. Er soll für die Planung und Ausführung bei Neubauten und im Bestand eine aktuelle, verlässliche und praxisgerechte Arbeitsgrundlage schaffen. Die folgenden Inhalte werden vermittelt:

Zu Beginn der Rubrik A Allgemeines und Regelwerke wird die Neuauflage des Brandschutzleitfadens des Bundes vorgestellt und kommentiert. Darin werden einheitliche Brandschutzgrundsätze für Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung von Gebäuden des Bundes geliefert und die Schutzzielbetrachtung und Risikobewertung für gebäudespezifische Brandschutzkonzepte gefordert.

Im Anschluss folgen zwei Beiträge mit Ausführungen zur europäischen Harmonisierung im Brandschutz und zu den bauordnungsrechtlichen Regelungen hinsichtlich der Verwendung von Bauprodukten in Deutschland, die sich sowohl inhaltlich als auch in ihrer Form aufgrund des Urteils des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) vom 16. 10. 2014 ändern werden. Im vierten Beitrag wird der aktuelle Stand hinsichtlich des Leistungsbildes und der Honorierung für den Brandschutz, insbesondere nach der Veröffentlichung des neuen AHO-Heftes Nr. 17 in 2015, vorgestellt. Ein weiterer Beitrag behandelt den vorbeugenden Brandschutz aus zivilrechtlicher Sicht, indem die Brandschutzleistungen, die den Architekten und Ingenieuren obliegen und worin der jeweilige, werkvertragliche Brandschutz-Erfolg von Architekten und Ingenieuren besteht, abgehandelt werden.

Im Bereich des abwehrenden Brandschutzes behandelt ein weiterer Beitrag die Brandschutzbedarfsplanung zur Aufstellung von leistungsfähigen Feuerwehren in den Kommunen.

In der Rubrik B Materialtechnische Grundlagen werden materialtechnische Betrachtungen im Brandschutz aufgeführt. Dazu gehören das Brandverhalten von Kunststoffen sowie Beschichtungs- und Verkleidungssysteme, die als Lösungen für brandschutztechnische Ertüchtigungsmaßnahmen für Bauteile angewendet werden können.

Zu den Nachweisverfahren im Brandschutz wird im ersten Beitrag der Rubrik C Bauphysikalische Planungs- und Nachweisverfahren ausführlich auf die Ingenieurmethoden im Brandschutz eingegangen. Mit der Anwendung derartiger Berechnungsverfahren ist es mittlerweile möglich u. a. die erforderlichen Brandschutzmaßnahmen, insbesondere bei komplexeren Aufgabenstellungen, objektiv zu bestimmen und zu bewerten. Die brandschutztechnischen Nachweise von Bauteilen bzw. Tragwerken auf Grundlage der aktuellen Teile 1-2 der Eurocodes 1 bis 6 ist Schwerpunkt von fünf weiteren Beiträgen in dieser Rubrik. Die jeweiligen Eurocodeteile 1-2 sind mittlerweile mit ihren nationalen Anhängen in allen Bundesländern bauaufsichtlich eingeführt.

In der Rubrik D Konstruktive Ausbildung von Bauteilen und Bauwerken werden aktuelle Fragestellungen und Entwicklungen aus Forschung und Praxis im Bereich des Brandschutzes behandelt.

Ein aktuelles Thema stellt die Problematik der Sonderbauten mit großen Menschenansammlungen dar. Im ersten Beitrag dieser Rubrik werden die Schutzziele und besonderen Anforderungen an Versammlungsstätten, unter Berücksichtigung der Novellierung der Muster-Versammlungsstättenverordnung im Jahr 2014, vorgestellt.

Im zweiten Beitrag wird der Brandschutz bei hölzernen Konstruktionen detailliert beschrieben. Die Bedeutung des Holzbaus geht mittlerweile weit über den klassischen Einfamilienhausbau hinaus. So zeigt der Baustoff Holz sein Potential auch immer öfter in mehrgeschossigen Gebäuden, bei Umnutzungen und Aufstockungen von Bestandsgebäuden.

Die Problematik des natürlichen als auch maschinellen Rauch- und Wärmeabzuges wird in zwei Beiträgen behandelt, in denen auf den aktuellen Stand der Normung eingegangen sowie Praxisbeispiele aufgezeigt werden.

In einem weiteren Beitrag werden Überlegungen zu einer sachgerechten Risikobewertung bei der Erstellung von Brandschutzkonzepten vorgestellt, die es ermöglichen, Brandschutzkonzepte so aufzustellen, dass einerseits eine ausreichende Brandsicherheit gewährleistet wird und diese andererseits effizient, sinnvoll und wirtschaftlich sind. Das Zusammenwirken aller Brandschutzkomponenten soll gezielt erkannt und genutzt werden können, um insbesondere die Erfordernis und Wirkung von Kompensationsmaßnahmen zum Nachweis einer ausreichenden Brandsicherheit in einem Brandschutzkonzept abzuleiten.

Das in der Öffentlichkeit umfangreich diskutierte Thema des Brandverhaltens von Wärmedämm-Verbundsystemen, insbesondere mit expandiertem Polystyrol (EPS) als Dämmstoff und die damit einhergehenden Brandschutzmaßnahmen, werden in einem weiteren Beitrag behandelt.

Der siebte Beitrag der Rubrik D befasst sich mit den drei Themengebieten, die den abwehrenden Brandschutz maßgeblich betreffen, nämlich die Flächen für die Feuerwehr, Löschwasserversorgung und Löschwasserrückhaltung. Dabei wird auf allgemeine Rechtsgrundlagen und thematisch notwendige Details eingegangen.

Ausführungen zum „Brandschutz im Bestand“ und dem Umgang mit Abweichungen in Bestandsgebäuden sind die Schwerpunkte zweier weiterer Beiträge.

Im letzten Beitrag der Rubrik wird auf Fehler bei der Brandschutzplanung eingegangen. Bei der Aufstellung von Brandschutzkonzepten können Fehler bei der bauordnungsrechtlichen Einordnung der Gebäude, bei der Risikoanalyse oder bei den konzeptionellen Planungen passieren. Der Beitrag zeigt mögliche Fehlerquellen auch anhand von Beispielen aus der Praxis auf.

Die Rubrik E Materialtechnische Tabellen beinhaltet neben den jährlich aktualisierten bauphysikalischen Materialkennwerten einen Beitrag mit materialtechnischen Tabellen für den Brandschutz. Hier werden Kennwerte angegeben, die vor allem für die zunehmend im Brandschutz eingesetzten Brandsimulationen sowie Ingenieurmethoden relevant sind.

Mit seinen vielfältigen Beiträgen stellt der Bauphysik-Kalender 2016 eine solide Arbeitsgrundlage sowie ein aktuelles Nachschlagewerk nicht nur für die Praxis, sondern auch für Lehre und Forschung dar. Für kritische Anmerkungen sind die Autoren, der Herausgeber und der Verlag dankbar.

Der Herausgeber möchte an dieser Stelle allen Autoren für ihre Mitarbeit und dem Verlag für die angenehme Zusammenarbeit herzlichst danken.

Hannover, im Februar 2016

Nabil A. Fouad

BAUPHYSIK KALENDER 2016

Brandschutz

Herausgegeben von

Univ. Prof. Dr.-Ing. Nabil A. Fouad

16. Jahrgang

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