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Inhalt

Inhalt des AusspracheTrainers (separat erhältlich)

Vorwort / Einleitung - Track 1

Begleitendes Tonmaterial

Hinweise zur Benutzung

Katalanisch und die Sprachen Spaniens

Die Sprachverhältnisse auf den Balearen

Die Aussprache des Mallorquinischen

Vier Ausdrücke, die weiterhelfen

Grammatik

Grammatik-Bezeichnungen

Hauptwörter

Hinweisende Fürwörter

Besitzanzeigende Fürwörter

Eigenschaftswörter

Tätigkeitswörter

Persönliche Fürwörter

Fragen

Bindewörter (Konjunktionen)

Verhältniswörter (Präpositionen)

Zahlen & Zählen

Zeitangaben

Konversation

Kurz-Knigge

Floskeln & Redewendungen - Track 2

Bekanntschaften machen - Track 3

Zu Gast sein - Track 4

Einkaufen - Track 5

Essen & Trinken - Track 6

Toilette - Track 7

Unterkunft - Track 8

Unterwegs - Track 9

Fotografieren - Track 10

Geld & Bank - Track 11

Post & Telefon - Track 12

Polizei - Track 13

Krank sein - Track 14

Nichts verstanden? – Weiterlernen! - Track 15

Ortsnamen

Anhang

Literaturempfehlungen

Wörterliste

Deutsch – Mallorquinisch

Mallorquinisch – Deutsch

Der Autor

Impressum

Das Wichtigste im Überblick:

Nichts verstanden? – Weiterlernen!

Die wichtigsten Fragewörter

Die wichtigsten Fragen

Die wichtigten Richtungsangaben

Die wichtigsten Zeitangaben

Die wichtigsten Floskeln

Zahlen

Aussprache

Katalanisches Alphabet

Vorwort

Der Mallorca-Tourismus hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem gesellschaftlichen Phänomen entwickelt, das es in dieser Form noch nie zuvor gegeben hatte: Millionen von Deutschen besuchen die Insel jedes Jahr; immer mehr Menschen träumen von einem Lebensabend an „südlichen Stränden“ und verwirklichen ihn auch. Eine ganze Generation von Urlaubern beginnt, sich nicht mehr wie Urlauber, sondern eher wie wohlhabende Immigranten zu fühlen – und zu benehmen. Der Witz vom „17. Bundesland“ wird zusehends realer, und Mallorca ist für Deutsche längst nicht mehr einfach nur „Ausland“.

Nun rächt es sich allerdings vielfach, dass die Mallorquiner seit dem Beginn des Tourismusbooms in den 1960er Jahren stets bemüht waren, ihren ausländischen Besuchern möglichst exakt das zu bieten, was diese erwarteten – und eben nicht das, was eigentlich charakteristisch mallorquinisch gewesen wäre. So erklärt es sich, dass das Mallorca-Bild der meisten deutschen Urlauber ungefähr so realistisch sein dürfte wie das Deutschland-Bild amerikanischer Oktoberfestbesucher.

Das wichtigste Element mallorquinischer Eigenart ist gewiss die katalanische Sprache. Erst über das Katalanische entdeckt man hinter der spanisch-internationalen Fassade die eigenständige Kultur eines Inselvolks, das noch bis vor wenigen Jahrzehnten nur über eine wöchentlich verkehrende Dampfschifflinie mit dem spanischen Festland verbunden war. Zwar muss man sich von einigen liebgewonnenen und pittoresken Versatzstücken „spanischer“ Folklore trennen (Flamenco und Stierkampf sind nicht eben ur-mallorquinische Freizeitaktivitäten ...), doch wird man dafür reichlich durch die Erfahrung entschädigt, gerade dort, wo man schon alles zu kennen glaubte, Neues zu entdecken. Dazu möchte ich Sie, natürlich auch im Namen der Mallorquiner, herzlich einladen. In diesem Sinne: Willkommen auf dem „kleinen Felsen“, wie die Einheimischen ihre Insel liebevoll nennen: Benvenguts a sa Roqueta!

Ich danke Herrn Prof. Dr. Jaume Corbera von der Universitat de les Illes Balears für seine kritische Durchsicht der mallorquinischen Textteile.

Hans-Ingo Radatz

Begleitendes Tonmaterial

Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter
https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-mallorquinisch-mp3-1298

Auch erhältlich auf Audio-CD unter
https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-mallorquinisch-audio-cd-162

Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem markiert sind.

Hinweise zur Benutzung

Dieser Sprachführer gliedert sich in drei Hauptabschnitte: Grammatik, Konversation und Wörterlisten.

Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht alle Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt. Wer nach der Lektüre dieses Büchleins tiefer in die Grammatik der katalanischen Sprache eindringen möchte, findet im Anhang Hinweise auf weiterführende Literatur. Es ist zwar sinnvoll, den Grammatikteil zumindest einmal zu überfliegen, doch können Sie auch sofort mit dem Konversationsteil beginnen und die Grammatik nur zum Nachschlagen verwenden.

Im Konversationsteil finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie die katalanische Sprache „funktioniert“, und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später auf Mallorca hören werden. Denn was man vorher schon einmal gelesen hat, versteht man später viel leichter. Sowie man sich auch nur ein wenig vom Allerallgemeinsten entfernt, wird es unwahrscheinlich, dass Sie exakt den gewünschten Satz hier finden werden.

Benutzen Sie die Beispielsätze also auch als Fundus von Satzschablonen und -mustern, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen. Damit Sie die Wortfolge in den katalanischen Beispielsätzen nachvollziehen können, ist eine Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift ergänzt. Jedem katalanischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung. Wörter, die hier in Klammern stehen, sind für das Verständnis ergänzt worden, z. B.:

Som alemany.

(ich-)bin Deutscher

Ich bin Deutscher.

Wird ein katalanisches Wort im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, werden diese zwei Wörter in der Wort-für-Wort-Übersetzung mit einem Bindestrich verbunden, z. B.:

des port

von-der Hafen

des Hafens

Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie die Beispielsätze leicht Ihren eigenen Bedürfnissen anpassen. Selbst wenn die Ergebnisse nicht immer perfekt ausfallen sollten, wird man Sie gewiss verstehen.

Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz Deutsch–Mallorquinisch und Mallorquinisch–Deutsch von je ca. 1.000 Wörtern, mit denen man schon eine Menge anfangen kann.

Katalanisch und die Sprachen Spaniens

Das moderne Spanien ist kein Zentralstaat wie Frankreich oder Großbritannien, sondern gliedert sich, ähnlich wie die Bundesrepublik Deutschland, in autonome Regionen, die in mancher Hinsicht unseren Bundesländern vergleichbar sind. In einigen dieser Regionen gibt es neben dem Spanischen (Kastilischen) noch eine weitere Amtssprache: In Galicien ist dies das Galicische mit über zwei Millionen, im Baskenland und in Navarra das Baskische mit etwa 500.000, und in Katalonien, den Balearen und im Land València das Katalanische mit etwa acht, nach anderen Angaben über zehn Millionen Sprechern. Katalanisch ist damit keineswegs eine kleine Sprache. Tatsächlich haben mindestens 14 europäische Staatssprachen weniger Sprecher, darunter Dänisch, Finnisch, Isländisch, Litauisch, Norwegisch und Slowakisch.

Katalanisch ist eine romanische Sprache und somit verwandt mit dem Französischen, Spanischen, Italienischen, usw. Für einen Spanischsprecher klingt Katalanisch daher ungefähr so vertraut (oder fremd) wie für uns das Niederländische: Man merkt die Verwandschaft und versteht auch einiges, hat aber doch das Gefühl, dass es sich um zwei verschiedene Sprachen handelt.

Die Literaturtradition des Katalanischen geht bis ins 13. Jahrhundert zurück, und einer der berühmtesten mittelalterlichen Schriftsteller war der Mallorquiner Ramon Llull (lateinisch: Raimundus Lullus). Nicht zuletzt aufgrund dieser alten Schreibtradition ist das geschriebene Katalanisch eine relativ einheitliche Sprache.

Mit der Entstehung eines zentral regierten, einheitlichen spanischen Staats zu Beginn des 18. Jahrhunderts fasste in den bis dahin praktisch einsprachigen katalanischen Ländern auch das Spanische als Bildungssprache Fuß, und das Katalanische sank für zwei Jahrhunderte zu einer fast nur noch gesprochenen Volkssprache herab. Auf diese Zeit der sogenannten decadència folgte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Wiedergeburt (renaixença) des Katalanischen als Literatursprache, eine Bewegung, die allerdings in Katalonien viel stärker war als in València und auf den Balearen.

Der Verlust der katalanischen Schriftsprache während der sogenannten decadència brachte es mit sich, dass die einfachen Leute der einzelnen katalanischsprachigen Gebiete im Laufe der Zeit das Bewusstsein der sprachlichen Einheit verloren. Man sprach zu Hause und im Alltag seinen jeweiligen katalanischen, mallorquinischen oder valencianischen Dialekt, verwendetete aber für alles Offizielle und Überregionale das Spanische, das in der Schule wie eine Fremdsprache unterrichtet wurde.

So erklärt sich die Haltung vieler Mallorquiner zu ihrer eigenen Sprache. Sie lieben sie zwar, finden es aber völlig normal, dass wichtige Transaktionen auf Spanisch abgewickelt werden. Da sie in der Schule nur auf Spanisch schreiben gelernt haben, empfinden sie die anderen katalanischen Dialekte (einschließlich der Schriftsprache!) als fremd; und schließlich wehrt man sich vielfach gegen die Bezeichnung „Katalanisch“ und zieht es vor, stattdessen „Mallorquinisch“ (mallorquí) zu sagen.

Schule und Massenmedien beginnen erst langsam, diese Vorurteile abzubauen. Insofern ist dieser spezifisch auf die mallorquinische Umgangssprache abgestellte Sprachführer sicher am besten geeignet, bei den Mallorquinern uneingeschränkte Sympathie auszulösen. Die tatsächlichen Unterschiede zwischen dem Schriftkatalanischen und dem Mallorquinischen sind demgegenüber längst nicht so wichtig und in jedem Fall geringer als die Dialektunterschiede im Deutschen. Dazu der folgende Beispielsatz zum Vergleich:

Schriftdeutsch: Mein Wagen ist nicht angesprungen, ausgerechnet heute, wo ich es so eilig habe.

Schwiizertüütsch: Min Wage isch nöd aachoo, uusgrächnet hüt, wonis so prässant han.

Schriftkatalanisch: El meu cotxe no ha arrencat, i això avui que tinc tanta pressa.
gesprochenes Mallorquinisch: Es meu cotxo no ha arrencat, i això avui que duc tanta de pressa.

Die Sprachverhältnisse auf den Balearen

Ein traumatischer Rückschlag für das Katalanische war der Sieg General Francos im Spanischen Bürgerkrieg und die darauffolgenden Jahrzehnte der Diktatur, während derer der öffentliche Gebrauch des Katalanischen verboten war. Erst die Wiedereinführung der Demokratie in den 1970er Jahren beendete diesen absurden Zustand. Heute bildet die Insel Mallorca zusammen mit Menorca, Eivissa (Ibiza) und Formentera die autonome Region Illes Balears (Balearische Inseln), deren Landesverfassung ausdrücklich das Katalanische als die Landessprache („la llengua pròpia“) nennt.

Das Spanische ist Staatssprache Spaniens und damit als zweite Amtssprache auf den Balearen ebenfalls offiziell. Dem rechtlichen Status nach müsste das Katalanische also auf den Balearen eigentlich völlig gesichert sein. Warum dies dennoch bei weitem nicht der Fall ist, lässt sich nur aus der jüngeren Geschichte der Inseln verstehen.

Das bereits angeschlagene kulturelle Selbstbewusstsein der Mallorquiner ist durch die jüngste Geschichte noch weiter geschwächt worden: In den 1960er Jahren begann der internationale Mallorca-Tourismus solche Ausmaße anzunehmen, daß immer mehr Arbeitskräfte vom Festland benötigt wurden, um der Touristenscharen Herr zu werden. Noch 1960 waren Festlandspanier auf der Insel so selten gewesen, dass sie im Ort meist unter Spitznamen wie es Murciano („der Murcianer“, d. h. „der aus Murcia“) o. ä. bekannt waren. Die Integration solcher forasters (eigentlich „Fremde“; ist aber nicht so abschätzig gemeint, wie es klingt) war unproblematisch und bestand nicht zuletzt darin, dass die Zuwanderer die Landessprache erlernten.

Den Einwanderungsströmen der letzten Jahrzehnte war die Integrationskraft der ohnehin sehr toleranten Mallorquiner indes nicht gewachsen. Die schiere Masse der Zuwanderer schuf in Verbindung mit der antikatalanischen Staatsideologie der Franco-Diktatur ein Klima, in dem die Einheimischen zusehends angehalten waren, sich den Zuwanderern anzupassen. Daher kommt es, dass die Mallorquiner heute allesamt gut Spanisch sprechen, die Neu-Mallorquiner dagegen nur in Ausnahmefällen auch das Katalanische beherrschen.

Der neue offizielle Status des Katalanischen, den die Demokratie mit sich gebracht hat, konfrontiert die Zuwanderer nun mit einer kulturellen Realität ihrer neuen Heimat, die unter Franco mit allen Mitteln aus dem öffentlichen Leben verbannt worden war. Familien, die oft schon seit dreißig oder mehr Jahren auf der Insel leben und (abgesehen von der Sprache) längst vollständig gesellschaftlich integriert sind, werden dadurch nun auf ein Problem gestoßen, von dem man ihnen bei ihrer Einwanderung gesagt hatte, es existiere überhaupt nicht: Kann man Mallorquiner sein, ohne die Landessprache zu sprechen? Auf diese Frage gibt es keine einfache Antwort.

Jedenfalls befindet sich Mallorca heute in einer Umbruchsituation: Entweder es gelingt, die Neu-Mallorquiner davon zu überzeugen, daß das Mallorquinische auch ein Stück ihrer eigenen Identität ist – oder die Sprache wird zu einem folkloristischen Relikt, das nur noch am heimischen Herd der wenigen Familien gesprochen wird, die ihren Stammbaum bis auf König Jaume den Eroberer zurückführen können.

In dem Maße, in dem Mitteleuropäer auf Mallorca Ferienhäuser kaufen und dort mehr als nur Kurzbesucher werden, müssen auch sie in diesem Konflikt Stellung beziehen: Lernt man nun Spanisch oder Katalanisch? Dass die Entscheidung nicht automatisch auf das Spanische fällt, dafür möchte ich mit diesem Buch werben.

Die Aussprache des Mallorquinischen

Konsonanten (Mitlaute)

h stets „stumm“
hora åre Stunde, l’hora låre die Stunde, hi ha (i)ja es gibt
l dunkles „l“ wie im engl. „ball“, „child“ oder wie in „Kölsch“,
wenn es ein Kölner ausspricht.
ll „lj“ auch am Wortanfang und -ende
Mallorca me-ljår-ke, llum ljum Licht, fill filj Sohn
l.l, tl langes, dunkles „l“
excel.lent ekßell-lent exzellent, batle ball-le Bürgermeister
ny „nj“, auch am Wortende
puny punj Faust, aranya e-ra-nje Spinne
(i)x „sch“, ein voranstehendes „i“ wird meist nicht gesprochen
baix basch niedrig, xocolata schokolate Schokolade
tx „tsch“
Andratx andratsch
b, d, g zwischen Vokalen als stimmhafte Reibelaute sprechen:
„b“ wird zu w, „d“ zu einem stimmhaften th-Laut wie in engl.
„father“, und „g“ wird oft gerieben wie ein dt. „r“
(deshalb das katalan. „r“ immer als Zungenspitzen-R sprechen!)
trobar trova finden), nedar netha schwimmen
aig „atsch“
maig matsch Mai
eig „etsch“
lleig ljetsch hässlich
oig „otsch“
roig rrotsch rot
uig „utsch“
puig putsch Hügel
r / rr 1) am Wortanfang ist „r“ stets kräftig gerollt
ric rrik reich
2) im Wortinneren wird ein stark gerolltes („rr“) und ein nur
einmal kurz angestoßenes („r“) unterschieden; das kurze „r“,
ähnelt eher einem deutschen „d“
moro måro Maure, morro mårro Lippe
3) am Wortende wird „r“ nicht gesprochen, zieht aber die
Betonung auf die letzte Silbe
cantar kenta singen, primer prime erster
s 1) am Wortanfang stimmloses „ß“, nie stimmhaft
sala ßale Raum
2) zwischenVokalen stimmhaftes „s“ wie in „Rose“
rosa rråse Rose
ss,c,ç zwischenVokalen stimmlos wie „ß“
massa masse zuviel, traça trasse Spur, bicicleta bißiklœte Fahrrad

Die Aussprache von c, qu und g(e, i)(a, o, u)jç