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Impressum

 

Erotik in Nylon

Hauchzarte Fantasien

erotische Erzählungen von

Audrey de Corenne

 

Cover-Foto: iancucristi/istockphoto.com

Cover-Design: Thomas Bedel

 

© 2016 by Roter Mund Verlag eine Marke der ProCon Lang GmbH - All rights reserved

ISBN: 978-3-946346-55-5

 

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.


Inhalt

 

Titel

Impressum

Inhalt

Der Duft der Frau

Hot Legs

Offen für alles

Nylons, Leder, Bodystockings

Der Duft der Frau

 

Marco öffnete die Schublade seines Nachtschränkchens und nahm etwas heraus: einen Briefumschlag – groß und reißfest. Ganz vorsichtig, fast zärtlich, entnahm er dem Umschlag ein paar seidenweiche, sehr exklusive schwarze Nylons. Solche Strümpfe bekam man nicht einfach mal so im Supermarkt, das merkte man schon, wenn man sie nur ansah. Das Material war speziell, die Textur seidig und schwerer als normal – viel exklusiver als es normale Nylons waren. Die Strümpfe waren solche, die man in den 50er Jahren an Frauenbeinen bewundern konnte, Kunstwerke, teuer und für manche Frauen unerschwinglich. Diejenigen, die sich so etwas nicht leisten konnten, malten sich die Naht, die vom Oberschenkel bis zu den Fersen hinab verlief, mit einem Stift auf die Beine. Doch diese herrlichen Exemplare hier in Marcos Händen liefen in einer echten kubanischen Ferse aus – einem speziellen Muster um dem Strumpf am Fuß mehr Festigkeit zu geben und gleichzeitig unfassbar heiß auszusehen. Und die Strümpfe kamen nicht fabrikneu aus der Verpackung. Sie waren bereits getragen worden. Marco, 37 und Single, liebte heiße, lange Frauenbeine in Nylons. Auf der Suche nach einer geeigneten Partnerin war er im Web auf eine Onlinebörse gestoßen, in der Männer wie er die Objekte ihrer Begierde von Frauen, die sie speziell für sie trugen, kaufen konnten. Zuerst hatte er diese Seite weggeklickt – er war doch kein Perverser! Aber dann hatte er doch immer wieder daran denken müssen. Marco war weiß Gott kein Typ, der sich Frauen auf irgendwelchen Schmuddelseiten ansehen musste – er war ein erfolgreicher Anwalt, verdiente gut, sah attraktiv aus und achtete auf seine Fitness. Aber er verbrachte zu viele Stunden in der Kanzlei und war schon lange allein. Im Fitnessstudio hielten sich zu den Zeiten, zu denen er trainierte, kaum Frauen auf, also suchte er online nach einer passenden Frau – allerdings ziemlich erfolglos. Warum eigentlich nicht?, hatte er sich eines Nachts gedacht und die Onlinebörse erneut aufgerufen. Ich schaue jetzt einfach mal rein. Und kurz nach seiner Registrierung sah er auch schon ihre Anzeige.

„Hauchzarte Nylons und sexy Wäsche trage ich nur für DICH. Juristin, Anfang 30, mit Vorliebe für erotische Fantasien. Schreib mir!“

Marcos Kopfkino explodiert beinahe. Wer sie wohl war? Und wie viele seiner Kolleginnen waren wohl ähnlich verrucht in ihrem Privatleben? Was trugen sie unter ihren strengen Kostümen, oder was trug Frau Vorsitzende unter ihrer Richterinnenrobe? Nach zwei schlaflosen Nächten hatte er ihr schließlich geschrieben und nach einem umständlichen Prozedere, da beide um Anonymität bemüht waren, hatte er ihre Nylons endlich in der Hand – und ihren Duft in der Nase. Sie hatte das zarte Gewebe für ihn mehrere Tage getragen, auch zur Arbeit, wie sie ihm versichert hatte. Es war nicht elastisch, wie moderne Strümpfe, sondern warf Falten und schimmerte. Die Nylons dufteten nach Rosenparfüm, nach Lederschuhen – Marco stellte sich dabei geschlossene schwarze High Heels mit Zehenöffnung vor – und nach ihrem Körper. Er versenkte sein Gesicht in den weichen, duftenden Schätzen und atmete tief ein. Nach der Bestellung hatte er es tatsächlich geschafft, Miriam – so ihr Nickname – zu einem Webcam-Chat zu überreden – so verrückt war er nach ihr. Einerseits schämte er sich ein wenig dafür, andererseits … es gab doch Tausende anderer Männer und Frauen, die sich so online fanden. Miriam genoss es, von einem völlig Fremden begehrt zu werden. Sie genoss es, insgeheim Tabus zu brechen und sich in außergewöhnlicher Kleidung sexy zu fühlen. Außerdem war es ja keine Straftat, schöne Beine in exklusiver Wäsche und Strümpfen sexy zu finden. Also, was war schon dabei? Am Abend war es dann so weit. Miriam rief ihn auf Skype an, er antwortete unter seinem Nickname „Jack“, und kurz darauf erschien sie auf dem Bildschirm.

„Hallo Jack.“

„Hallo Miriam. Ich kann dir gar nicht sagen, wie aufgeregt ich bin. Es ist so schön, dich endlich zu sehen.“

Sie hatten verabredet, Masken zu tragen, und da er keine Ahnung hatte, wie er das machen sollte, hatte er im Supermarkt einfach eine Strumpfhose besorgt und sie sich in Bankräuber-Manier über den Kopf gezogen. Eigentlich ziemlich passend, fand er. Miriam dagegen verbarg ihr Gesicht hinter einer eleganten schwarzen Seidenmaske. Er konnte erkennen, dass ihre Augen grün waren. Kastanienbraune Haare fielen in seidigen Locken um ihr Gesicht. Ein sinnlicher, tiefroter Mund lächelte ihn an, und als sie sich von der Webcam etwas wegbewegte, konnte er einen Blick auf ihren Körper werfen. Eine wohlgerundete, weibliche Figur in einem eleganten Korsett in schwarz und dunkelrot. Ihre Brüste wölbten sich in den C-Körbchen – herrliche, pralle Brüste mit zart gebräunter Haut. Das Korsett bestand aus einem seidigen Stoff, der sich an Miriams Taille und ihre Hüften schmiegte. Ihre scharfen Kurven wurden nur noch von ihren unglaublich schönen Beinen getoppt. Das Korsett war links und rechts mit jeweils drei Strapsen versehen, die die schwarzen Nylons an ihrem Platz hielten. Wohlproportionierte Schenkel, schlanke Waden, dazu schön geformte Füße in atemberaubend eleganten High Heels. Nun fing Marco endgültig Feuer. Sie war wahnsinnig sexy, hatte Klasse, war wie eine Diva aus den 50er Jahren. Was konnte er tun, um sie im realen Leben zu treffen?

„Ich bin auch ein bisschen nervös. Du siehst ja sehr verwegen aus mit deiner Strumpfmaske.“

„Ich glaube, mir fehlt da noch die Fantasie. Ich hoffe, es sieht nicht zu … gefährlich aus.“

„Ehrlich gesagt gefällt es mir sogar. Ich stehe auf das Gefühl, einem Bad Boy gegenüberzusitzen. Sag mir, worauf du stehst und was ich machen soll.“

„Ich liebe deine herrlich langen Beine. Die Strümpfe, die du mir geschickt hast, sind unglaublich sinnlich. Das Material, der Duft … kannst du mir deine Beine aus der Nähe zeigen?“