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Kurzbeschreibung:

Paisley ist erst einundzwanzig, als sie ihre Eltern durch einen Hausbrand verliert. Sie zieht zu ihrer Schwester Peach, um kurz darauf in Havard zu studieren. Als sie im Nachtclub "Peaches" Eliot begegnet, ist sein erster Satz: "Ich glaube, wir sollten heiraten."

Paisley hält das für einen Scherz, doch dass Eliot gar nicht zu Scherzen aufgelegt ist, merkt sie erst, als er ebenfalls als Student in Havard auftaucht.

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Prolog

Nur langsam lichtete sich der Nebel und die tanzenden bunten Punkte entpuppten sich als flackernde Discolichter.

Die Geräusche wurden deutlicher und Stimmen drangen zu ihm durch. Eliot schüttelte den Kopf, damit er ihn spüren konnte, damit sich seine Sicht wieder klar stellte. Was war das denn gewesen? Was hatte ihn von einer Sekunde zur anderen von den Füßen gehauen und zu Boden gerissen? Die Frage war, wie lange er ohne Bewusstsein gewesen war.

Irgendjemand hielt ihm eine Hand hin, damit er wieder in die Vertikale kam. Anhand der Manschettenknöpfe erkannte er, dass es nur Dale sein konnte. Mittlerweile nahm er auch Stimmen wieder wahr und hörte Gelächter.

»Hey, Eliot! Ich denke mal, damit hast du jetzt nicht gerechnet.« Dale grinste breit und Eliot wusste nicht so recht, was sein Freund damit sagen wollte.

Als er den Kopf drehte, brandete ein stechender Schmerz auf. »Aua!«, brummte er und fuhr sich unsicher über das Kinn, tastete die Haut ab. Es war eindeutig, dass ein Kinnhaken ihn hatte zu Boden gehen lassen.

»Verdammt, Eliot! Du solltest in Zukunft besser auf dich aufpassen. Ich würde mich an deiner Stelle in Acht nehmen.« Bradford Parker, sein Chef und bester Freund, klopfte ihm lachend auf die Schulter. »So etwas habe ich wirklich noch nie gesehen. Du solltest trainieren gehen.« Die beiden Männer wandten sich grinsend ihren Frauen zu.

Als sein Blick auf die kleine Rothaarige fiel, die ihn mit ihren grünen Augen aufmerksam musterte, fiel ihm wieder ein, warum die Faust sein Kinn getroffen und ihm für einige Minuten das Licht ausgeknipst hatte.

Die Erkenntnis traf ihn unvermittelt: Diese grünen Augen würden ihn ins Verderben reißen, waren aber jeden Kinnhaken wert!

 

1

»Meinst du, es war wirklich nötig, Eliot einen Kinnhaken zu verpassen, nur weil er unsere kleine Schwester geküsst hat?« Peach schaute Harper zweifelnd an, die gerade in ein Brötchen biss. Peach hatte sie und Harper zum Frühstück eingeladen, nun saßen sie gemeinsam in ihrer Wohnung und ließen sich über den Abend der Einweihung von Bradfords neuem Club aus. Seitdem waren einige Tage vergangen und Paisley hoffte, dass Eliots Verletzung mittlerweile verheilt war. Sie hatte immer wieder an ihn denken müssen. Eliot, dieser verrückte Kerl, der sozusagen statt eines Hallo! behauptet hatte, er und sie würden irgendwann heiraten.

Paisley huschte immer wieder ein Lächeln über das Gesicht, sobald sie an ihn dachte. Er hatte sie einfach geküsst und Harper war auf sie beide zugerast und hatte ihm, ohne lange zu überlegen, einen Kinnhaken verpasst, ihn einfach k. o. geschlagen.

»Paisley, wirklich. Ich halte es für keine gute Idee, wenn du in Bradfords Club tanzt. Es muss doch einen anderen Job geben, mit dem du dein Studium finanzieren kannst.« Harper war mit ihrem Job gar nicht einverstanden und gab das immer wieder zum Besten. »Peach, sag doch auch mal was.«

»Ich finde es nicht schlimm, wenn Paisley tanzt. Es ist ja nicht so, als würde sie strippen.«

Harper verzog das Gesicht. »Du bist voreingenommen. Deinem Mann gehört schließlich der Club.«

»Er ist nicht mein Mann.« Peach trank einen Schluck Kaffee und köpfte das Frühstücksei, als wäre es zum Tode verurteilt.

»Aber du wohnst jetzt hier mit ihm. Da wird es sicherlich nicht mehr lange dauern, bis er dir einen Heiratsantrag macht. Warte es nur ab.«

»Ah, Harper spricht aus Erfahrung. Nur weil du so schnell Mrs Harper King – Multimillionärin – wurdest, muss das nicht auf alle anderen zutreffen.« Peach schaute auf den Ehering ihrer Schwester.

»Ich habe auf einen Ehevertrag bestanden, doch Dale wollte nichts davon hören. Ihm ist das Geld so was von egal.«

»Tja, wenn man genug davon hat, kann man sich diesen Luxus erlauben. Aber ich muss für mein Studium hart arbeiten und Tanzen ist nun mal etwas, was ich gut kann. Also, warum sollte ich kein Geld damit verdienen?« Paisley sah ihre Schwestern herausfordernd an. Sie wollte einfach nicht nachgeben, denn sie mochte die Arbeit im Club, und wenn sie genau darüber nachdachte, mochte sie auch Eliot.

»Paisley, die Mädchen sind dort leicht bekleidet und die Männer meinen, sie wären Freiwild. Du bist ein Mädchen vom Lande und weißt nicht, wie es in der Stadt zugeht.« Harper ließ sich einfach nicht umstimmen.

»Ich komme zwar vom Land, bin aber nicht dumm. Und ich komme genau daher, wo du auch herkommst. Es gibt außerdem im Club Security, die auf uns aufpasst. Es besteht also keine Gefahr.« Paisley gingen langsam die Argumente aus. »Nächste Woche beginnt die Uni. Ich habe mich dazu entschieden, Peachs Wohnung hier zu übernehmen, also muss ich Geld verdienen, auch wenn ich ein Stipendium habe. Ich werde mich voll und ganz auf das Kunstgeschichte-Studium konzentrieren. Ihr braucht also keine Angst zu haben, dass ich unter die Räder komme.«

»Kunstgeschichte?«, fragten Harper und Peach wie aus einem Mund.

»Verhext!«, riefen wieder beide im Chor. Ein altes Spiel aus Kindertagen, das Paisley jedes Mal die Augen verdrehen ließ.

»Ja, ich habe mich für Kunstgeschichte entschieden.« Sie konnte nur hoffen, dass jetzt keine Fragen nach dem Warum-Wieso-Weshalb folgen würden.

»Aber warum? Was willst du damit später anfangen?« Peach salzte ihr Ei und sah Paisley dabei die ganze Zeit an.

»Du solltest eventuell damit aufhören, wenn du das Ei noch essen möchtest.« Paisley deutete auf den Salzstreuer in Peachs Hand.

»Oh, mir ist heute sowieso nicht nach Ei. Also sag schon, warum Kunstgeschichte?«

Nervös fuhr sich Paisley durch ihre Haare. »Ich will später vielleicht in einer Galerie arbeiten oder in einem Auktionshaus. Man kann einiges mit diesem Studium anfangen. Ich halte es für eine gute Idee. Seid ihr mit dem Frühstück fertig?« Sie begann, den Tisch aufzuräumen. Irgendwie musste sie diese beiden Nervensägen doch loswerden.

»Du meinst wohl, ob wir mit unseren bohrenden Fragen fertig sind. Keine Angst, kleine Schwester. Wir freuen uns ja für dich. Aber das mit dem Job im Club solltest du dir wirklich noch einmal überlegen. Und pass auf, dass du nicht in Eliots Nähe kommst, sonst bricht Harper ihm nächstes Mal vermutlich den Kiefer.«

 

*

 

Freitagabend. Der Club brummte und Paisley hatte gerade ihren Dienst auf einem der Table angetreten, da grabschte sie der erste Kerl an. Das geschah öfter, als sie ihren Schwestern erzählen konnte. Wüssten sie, was hier abging, hätten diese sie mit Sicherheit daran gehindert, heute zur Arbeit zu erscheinen.

Sie blickte sich nach einem der Security-Männer um, doch Greg war nirgends zu sehen, also musste sie sich allein darum kümmern.

Paisley hielt die Hand des Gastes fest, der nach dem Bund ihres knappen Höschens griff. »Mein Freund, wenn du nicht sofort die Finger von mir nimmst, dann werde ich dir leider wehtun müssen.« Sie bog seinen kleinen Finger nach hinten, was ihn in die Knie gehen ließ.

»Ist okay, Baby! Ich habe dich verstanden.« Der Typ hob die andere Hand in die Höhe und winselte fast. Paisley gab ihm einen kleinen Schubs, sodass er nach hinten taumelte und von einem großen Körper aufgefangen wurde.

»Alles in Ordnung, Mister?« Eliot Jenkins musterte den Gast von oben herab.

»Die Schlampe da oben hat mich angegriffen!«, keifte er wie ein Waschweib.

»Mister, reden Sie von der Dame da oben auf dem Table?«, hakte Eliot nach und der Gast nickte eifrig.

Paisley verfolgte mit wachsamen Augen, was zu ihren Füßen geschah.

Eliot warf ihr ein bezauberndes Lächeln zu, beugte sich zu dem Gast und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Daraufhin schaute der Gast irritiert von Paisley zu Eliot und wieder zurück, nahm sein Getränk in die Hand und machte sich auf den Weg zu einer anderen Bar.

Eliot reichte ihr die Hand und half ihr herunter. »Was hast du ihm gesagt?«, fragte sie erstaunt.

Er beugte sich vor und flüsterte leise: »Ich habe ihm gesagt, dass du die Frau bist, die ich bald heiraten werde, und dass er gefälligst seine dreckigen Finger von dir lassen soll, wenn er nicht im Krankenhaus aufwachen will.«

Einen Augenblick starrte sie ihn an, dann lachte sie. »Du bist so was von verrückt, Eliot. Das hast du nicht gesagt.«

»Geh hin und frag ihn.« Er nickte in Richtung der Bar, an die sich der Gast verzogen hatte.