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Alltag und Erziehung im mittelalterlichen Kloster


Alltag und Erziehung im mittelalterlichen Kloster

Ein kompakter Überblick
1. Auflage

von: Kirsten Schmelzer

CHF 8.00

Verlag: Grin Verlag
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 08.12.2003
ISBN/EAN: 9783638235754
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 12

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Germanistik), Veranstaltung: Einführung in die ältere deutsche Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ursprünge der monastischen Gemeinschaften lassen sich sehr gut aus überlieferten Texten
von Johannes Cassianus zu Beginn des 5. Jahrhunderts entnehmen. Seinem Bericht zufolge
läßt sich die Lebensweise der Mönche bis in die Zeit der apostolischen Predigt
zurückverfolgen. Es gab Massen von Begeisterten, die den Predigten der Apostel lauschten.
Nach deren Tod jedoch kühlte bei einigen der Eifer ab. Diejenigen, deren apostolischer Eifer
und die Erinnerung an die klassische Vollkommenheit in Erinnerung geblieben war, verließen
die Gemeinschaft derer, die ein nachlässigeres Leben für sich und die Kirche Gottes als
zulässig sahen. Sie begannen die Regeln, die ihrer Überzeugung nach für die gesamte Kirche
aufgestellt waren, allein und auf sich gestellt strengstens zu befolgen. Sie verzichteten auf die
Ehe, hielten sich von Verwandten und deren Leben fern. Aufgrund der Strenge ihres einsamen
und familienlosen Daseins wurden diese von der Masse der Gläubigen getrennten allmählich
monachi genannt. Die Gemeinschaften, die sie bildeten, bezeichnete man als Klosterwesen, während ihre Zellen und Unterkünfte Kloster genannt wurden.1 (Kloster (lat. claustrum) meint
die abgeschlossene, gemeinsame Wohnung von Ordensleuten.)
So fasste Cassianus zur Unterrichtung für Mönche Südgalliens die Ursprünge der
monastischen Gemeinschaft zusammen.
Für ihn waren die Entscheidung für das Zölibat, die Askese, der Verzicht auf jegliche Form
von Privateigentum sowie die damit verbundene Zusammenlegung der Güter grundlegende
Bestandteile zur Aufrechterhaltung der monastischen Gemeinschaft mit den Inhalten ihres
Ursprungs. Dass dies nicht eines jeden Mönchs Auffassung oder Interpretation der
apostolischen Predigt war, wird sich im Laufe der Jahrhunderte noch zeigen.
Ein weiterer Aspekt des Berichts von Cassianus ist, das sich mit dem gemeinschaftlichen
Leben im Kloster organisatorische Strukturen herausbildeten.

1 Aus: Le Goff: Der Mensch des Mittelalters, S. 50