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Bitte, der Nächste! Dr. Isegrimms Rezeptfolgen


Bitte, der Nächste! Dr. Isegrimms Rezeptfolgen


1. Auflage

von: Friedrich Wolf

CHF 7.00

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 22.10.2024
ISBN/EAN: 9783689123383
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 177

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Mit scharfsinnigem Witz und tiefgründiger Satire hält der Autor dem Deutschland der Nachkriegszeit den Spiegel vor. Doktor Isegrimm führt durch eine Zeit, in der die Wunden des Krieges noch frisch sind, und deckt in brillanter Schärfe gesellschaftliche Absurditäten, menschliche Schwächen und politische Missstände auf. Ein Werk, das die Grenzen zwischen Medizin, Politik und Philosophie humorvoll überschreitet und zugleich an die moralische Verantwortung eines Volkes erinnert, das sich neu erfinden muss.
Tröstliches, mahnendes und zugleich hilfreiches Vorwort
Medizinisches aus Deutschland
Der flankierte Doktor
Der Uhrenbetreuer
Friede in Sicht!
Der Drehwurm
Der Diplostreik
Totalmassage des Volkskörpers – Bayrischer Rekord 1947
Dysenteria heraldica – Die Wappencholik
Rechte und Pflichten der Leiche
Zwangsvorstellungen
Avitaminose A + C
Hypertrophie M – Michtrifftsjanicht
Arterienverkalkung als Befähigungsnachweis
Das Stahlbad als Verjüngungskur
Die vierte Generation
Blutvergiftung
Pädagogischer Sadismus: „Die Lerche sitzt auf dem Lärchenbaum!“
Versündigungswahn
Erste Symptome
Blubomundfäule als erstes Symptom. Ein mikroskopischer Fall – vorerst
Dementia praecox. Unterabteilung „Furor teutonicus“
„Moral insanity“
Ist ein Idealist ein Verbrecher?
Ein medico-juristisches Phänomen
Verarmungswahn. K. d. G. als Kompensation
Chinesische Ärzte. Honorar für Nichtbehandlung
Hygiene
Perversion. Der Traum vom Löwen und Lamm
Anthropitis. Vermenschung
Aus Dr. Isegrimms perspektivischer Hausapotheke
Nutrex
Das Leben ohne Nerven
Progressions- und Regressionsserum
Der Pneumomensch
Schlafkrankheit. Auf dem Scheiterhaufen
Kriminelle Makrobiotik
Nahrungssperre oder Der Bienenkongress
Autopsychoanalyse oder Selbstverfolgungswahn
Euthanasie
Gebärstreik
Rudimentäre Organe. Die Kentaurin
Crescentia Huber. Berittene Gendarmeriewachtmeisterswitwe
Die Verschwörung der Ärzte
Ehetauglichkeitsattest
Gewichtstabellen und Gewöhnung
Kriegsbeschädigtenfürsorge
Der Nabel der Welt
Die geniale Blutblase
Holzhammertherapie contra Amnesie
Anomalien
Die schwarze Träne
Radioaktivität
Friedensnobelpreisträger 1948
Totaltherapie
Zellularlehre und Streichhölzchengleichung
Umgekehrte Haftpsychose
Berlin – ein zweites Cannae?!
Rezidiv in der U-Bahn
Berliner Metastasen
Der „Jenseitige Blick“
Erhöhung des Lebensalters oder Fletschere mit Luft!
„Vertrauenswürdige“ Hygiene. Plattfußmetastasen im Gehirn
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.

Werkverzeichnis
Totalmassage des Volkskörpers – Bayrischer Rekord 1947
Zweifellos – Bayern liegt bei dem demokratischen Aufbau unseres Volkskörpers in Front! Die durch den Kultusminister Dr. Hundhammer geforderte Volksabstimmung, ob in den Schulen die Prügelstrafe wieder eingeführt werden solle, hatte eine Rekordziffer aller bisheriger Wahlbeteiligungen – eine solche von 94,4%! – zu verzeichnen. Die überwältigende Mehrheit des Bayernvolkes, 1 148 170 erwachsene Bayern, stimmten heute für die Prügelstrafe, für den Rohrstock.
Hierdurch hat Bayern endlich das lang erwartete, klare Bekenntnis zum Preußentum, zu Fridericus Rex und seinen Potsdamer Grenadieren abgelegt; denn gerade der Alte Fritz – so gut er auch die Flöte blies und mit Voltaire französisch parlierte –, auf die Prügelstrafe glaubte er bis zuletzt nicht verzichten zu können, in gleicher Weise wie seine preußischen Grenadiere, die sich am längsten von allen deutschen Soldaten den Korporalstock gefallen ließen.
Also, teure Bavaria, unsern Glückwunsch!
Die Sache hat bloß einen Haken: die Materialbeschaffung! Zu der Sorge um die Kohle kommt nun auch noch die Sorge um die Beschaffung der Rohrstöcke! Hoffen wir, dass Bayern genügend Valuta aufbringen wird, um aus Indien und Afrika hinreichend Bambusrohr herzubringen! Auf eine diesbezügliche Anfrage hat der Kultusminister bereits geantwortet: „Die Ausfindigmachung eines geeigneten Instruments zur Züchtigung mag der heute oft recht behelfsmäßigen Findigkeit der Lehrer überlassen bleiben.“ Wir sind überzeugt, dass der Ruf des bayerischen Kultusministers zur „Ausfindigmachung“ geeigneten Züchtigungsmaterials in Bayern nicht ungehört verhallen wird.
Es lebe die Totalmassage des Volkskörpers!

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