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Das ambivalente Genie in Achim von Arnims


Das ambivalente Genie in Achim von Arnims "Raphael und seine Nachbarinnen"


1. Auflage

von: Sarah Fromm

CHF 15.00

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 06.10.2016
ISBN/EAN: 9783668315099
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 17

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Das Genie in Literatur und Film, Sprache: Deutsch, Abstract: Das menschliche Interesse an Genies existiert schon lange. Außergewöhnliche, überirdisch wirkende Begabungen, das Beherrschen von scheinbar für den Durchschnittsmenschen nicht erlernbaren Fähigkeiten, faszinierten die Menschen schon zu früher Zeit – und doch wandelte sich die Auffassung von dem, was ein Genie ausmacht, bis heute stetig. So verschieden diese Auffassungen waren und sind, so vielfältig finden wir die Genie-Darstellung auch in der Literatur vor. Besonders interessant sind hierbei die literarischen Werke über solche Genies, die historisch tatsächlich existierten. Beispiele hierfür sind die sogenannten Künstlerromane. Einen solchen habe ich für diese Hausarbeit ausgewählt.

Achim von Arnims „Raphael und seine Nachbarinnen“ ist ein Künstlerroman der Romantik. Die um 1822 entstandene Erzählung berichtet von der Lebens-und Schaffensgeschichte des historischen Malers Raphael, der in eine fiktiv-biographische Schilderung eingebettet wird. Teile der Erzählung scheinen an den Künstlerbiographen Giorgio Vasari angelehnt, dessen Biographien in der heutigen Forschung zwar nicht völlig unumstritten, aber doch für viele Kenntnisse über Künstler der Renaissance als wichtige Quellen gelten. Die Unsicherheiten um die Vertrauenswürdigkeit der Vasarischen Quelle sowie Vergleiche des fiktiven Raphaels mit dem historischen Raphael sollen für meine Untersuchung keine Rolle spielen. Viel mehr Relevanz soll in dieser Hausarbeit der Frage nach dem Genie-Charakter des fiktiven Raphaels zukommen.

Den Erzählpart des Werkes übernimmt der Ich-Erzähler Baviera, der sich als Gehilfe Raphaels zu erkennen gibt und von seiner Zeit mit Raphael und den Geschichten, die dieser ihm über sich selbst erzählt hat, berichtet.

Die vermeintliche Nähe des Erzählers zum Künstler schafft auf den ersten Eindruck eine recht überzeugende Darstellung des Genies Raphaels und seines unumstrittenen künstlerischen Erfolges. Bei genauerem Hinsehen jedoch fallen einige Unstimmigkeiten der Erzählung auf, die die Sicht auf Raphael als vollkommenes Genie in Frage stellen. Solche Unstimmigkeiten sollen in dieser Hausarbeit aufgedeckt werden um der Frage nachzugehen, inwiefern man in „Raphael und seine Nachbarinnen“ tatsächlich von einem künstlerischen Genie sprechen kann.