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Der Volkszuchtwart


Der Volkszuchtwart


1. Auflage

von: Friedrich Wolf

CHF 1.00

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 24.09.2024
ISBN/EAN: 9783689122508
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 14

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

"Der Volkszuchtwart" ist eine eindringliche Erzählung aus den letzten Tagen der Weimarer Republik, die die bedrohliche Ideologie der nationalsozialistischen Rassenlehre auf beklemmende Weise beleuchtet. Im Zentrum steht ein fanatischer Oberamtsarzt, der Menschen nach ihrem äußeren Erscheinungsbild kategorisiert und keine Skrupel hat, die „rassische Reinheit“ über medizinische Ethik zu stellen. Doch die perfide Logik seines Denkens wird durch ein unerwartetes Ereignis erschüttert, das seine eigene Familie in den Fokus rückt. Diese Geschichte hält dem Leser den Spiegel der Vergangenheit vor, um die Gefahren ideologischer Verblendung und fanatischer Überzeugungen aufzuzeigen. Ein schmerzhaft aktueller Roman über Menschen, die sich dem Wahn einer rassistischen Doktrin beugen und welche verheerenden Folgen dies nach sich zieht.
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
Die Zigeuner bezogen in der Unterstadt ihre gewohnten Winterquartiere, flickten Körbe, legten Karten und handelten und tauschten Geigen. Sämtliche Geigen, die Karl Spindler, der Führer der Sippe, vorspielte, hatten einen wunderbaren tiefen Celloklang; Kenner warnten, sagten, es läge an der Art des Leims, nach einem Jahr aber bekämen die Geigen die „Zigeunerkrankheit“ und fingen an zu summen.
Immerhin, wenn Karl Spindler spielte, dachte kein Mensch daran. Seine schwarzen wurstförmigen Finger sprangen mit einer unfassbaren Leichtigkeit über die Saiten, das Instrument stöhnte und jauchzte in allen Lagen, Karl hatte seinen schwarzen Zottelkopf gegen das braune Holz gepresst und schwankte mit seinem riesigen Körper wie eine Lokomotive auf einem Urwaldgeleise. So hatte ihn Ute bei ihrer Freundin einmal spielen gesehn. Am nächsten Tag kam Karl zum Tausch in das Haus des Oberamtsarztes, zu einer Stunde, die Ute bestimmt hatte. Sie handelten lange um eine Geige mit einem Löwenkopfhals, gelangten aber zu keinem Ergebnis; in den nächsten Tagen brachte der Zigeuner Gitarren und Mandolinen, man einigte sich offenbar nicht. Immer ließ der Zigeuner ein Instrument zum Probieren bei Ute zurück.

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