Details

Die Diebin


Die Diebin

Aus dem Leben einer devoten Frau
1. Auflage

von: Martina Taler

CHF 7.00

Verlag: Schwarze-Zeilen Verlag
Format: EPUB
Veröffentl.: 12.06.2021
ISBN/EAN: 9783945967935
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 211

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

In der jungen Bundesrepublik wächst die überdurchschnittlich intelligente Heike auf. Nach dem Studium möchte Sie Wohlstand und Luxus - und zwar möglichst sofort. Ohne langsam auf der Karriereleiter aufzusteigen, zumal diese Möglichkeit für Frauen in dieser Zeit kaum bestand. So nutzt Sie ihre Intelligenz für Ihre Raubzüge. Auch im Bett weiß sie ganz genau was sie will und lebt dort ihre devote Ader aus.
Doch sie will immer mehr ...
Vorwort
Wunderkind & Studentin
Francesco
Frau
Erster Diebstahl
Autodiebstahl
Juwelenraub
Bankraub
Kambele
Zurück in Deutschland
Erklärungen zu BDSM
Martina Taler wurde 1982 in Süddeutschland geboren. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre arbeitete sie bei einer Versicherung. Immer noch lebt sie im Süden Deutschlands, zusammen mit einen viel zu dicken Kater, ihrem wohlgenährten Ehemann, zwei Töchtern – und 84 Paaren Schuhen.
Sie mag Zärtlichkeit, Lachen, italienisches Essen und spannende Krimis. Partnerschaft, Liebe und spielerische Unterwerfung sind für Sie kein Widerspruch.
Ihre temporeichen Geschichten vereinen Spannung, Humor und prickelnde SM-Erotik.
In der jungen Bundesrepublik wächst die überdurchschnittlich intelligente Heike auf. Nach dem Studium möchte Sie Wohlstand und Luxus - und zwar möglichst sofort. Ohne langsam auf der Karriereleiter aufzusteigen, zumal diese Möglichkeit für Frauen in dieser Zeit kaum bestand. So nutzt Sie ihre Intelligenz für Ihre Raubzüge. Auch im Bett weiß sie ganz genau was sie will und lebt dort ihre devote Ader aus.
Doch sie will immer mehr ...
In der jungen Bundesrepublik wächst die überdurchschnittlich intelligente Heike auf. Nach dem Studium möchte Sie Wohlstand und Luxus - und zwar möglichst sofort. Ohne langsam auf der Karriereleiter aufzusteigen, zumal diese Möglichkeit für Frauen in dieser Zeit kaum bestand. So nutzt Sie ihre Intelligenz für Ihre Raubzüge. Auch im Bett weiß sie ganz genau was sie will und lebt dort ihre devote Ader aus.
Doch sie will immer mehr ...
1974 erhalten Metall-Arbeiter elf Prozent mehr Lohn. Die Preise steigen. Die Inflation ist da. Willy Brandt tritt zurück. Helmut Schmidt wird Bundeskanzler. Die BRD ändert das Alter der Volljährigkeit. Jetzt gilt man schon mit achtzehn Jahren als erwachsen.
***
Ich war inzwischen vierundzwanzig Jahre alt, hatte genug Geld und bereits einiges von der Welt gesehen - aber ich hatte erst einen Mann. Und dieser hatte mir gerade eröffnet, dass er sich mit seiner Sekretärin nun auch privat treffe. Ich platzte schier vor Eifersucht. Und das, obwohl Francesco und ich eine offene Beziehung führen wollten. Jetzt war ich doch eifersüchtig. Ganz offensichtlich war ich nicht bereit für eine solch offene Beziehung. Das sagte ich Francesco aber nicht zu. Dazu war ich zu stolz. Zu dumm und zu stolz. Stattdessen spielte ich am Telefon die Eiskalte. Ich sprach mit meinem Freund, als wäre mir seine neue Beziehung egal. Ich sagte ihm nicht, dass er mich traurig machte. Ich bat ihn nicht darum, mich zu besuchen, um zu reden. Statt klug zu sein und mit ihm über meine Gefühle zu sprechen, redete ich mir ein, dass wir unsere Freiheit brauchten.
Während ich noch Pläne schmiedete, was ich mit meiner Freiheit anfangen sollte, wurde ich vom Schicksal in den Griff genommen. Und von einem anderen Mann. Es begann mit einem Anruf von Tim. Wir kannten uns nun schon vier Jahre. Wahrscheinlich kratzte er sich gerade - beim Telefonieren - am Kopf oder am Kinn. Als ob er das beim Nachdenken brauchte. Zuerst hatte ich ihn für ungebildet und einfältig gehalten. Doch schon bald hatte ich gemerkt, dass er recht schlau war. Nicht gebildet. Aber schlau. Ihm war es nicht anders gegangen. Er hatte mich für ein plapperndes, naives Dummchen gehalten und festgestellt, dass dem nicht so war. Anfangs verband uns nur eine Freundschaft zu Francesco. Inzwischen hatten wir viele Geschäfte gemacht. Zu beiderseitiger Zufriedenheit. Immer lief alles wie geplant. Wir beide planten gründlich, arbeiteten sorgfältig, waren pünktlich und - zumindest zu einander - ehrlich.
Als ich Tim beim letzten Mal sah, trug er einen Anzug und von dem Bäuchlein war nichts mehr zu sehen. Entweder hatte er einen tollen Schneider oder der inzwischen Sechsundreißigjährige hatte begonnen Sport zu treiben.
»Heike, ich hätte da etwas, das dich vielleicht interessieren könnte«, sagte die Stimme aus dem Telefonhörer.
»Ich höre.«
»Nein nicht am Telefon. Da weiß man nie wer mithört«, sagte er und fügte verschwörerisch hinzu: »Darf ich dich einladen. Vielleicht am Samstag zum Abendessen?«
Ich fragte: »Mit Francesco?«
»Nein. Nur du.«
Ich überlegte nicht lange und sagte: »Okay. Wann?«
»Um 18 Uhr. Wie immer bei mir in der Werkstatt.«
»Okay, wir haben ein Date«, sagte ich und wollte witzig sein.
Er lachte nicht. Er sagte nur: »Danke. Bis dann.«
Er legte einfach auf. Seine Umgangsformen waren wahrlich verbesserungswürdig. Ich war neugierig.
Tim stand vor der Werkstatt. Er trug wieder einen Anzug. Er sah gut aus. Das kurze blonde Haar gescheitelt. Ich hatte mich nicht besonders herausgeputzt. Ich trug ein T-Shirt und eine Jeans.
Tim bat mich in eine der Hallen, öffnete mir die Tür und hielt sie auf. Was ich sah, war eine Überraschung. Die Halle war komplett leer und aufgeräumt. Genau in der Mitte der Halle lag ein weißer Teppich. Darauf stand ein Tisch mit zwei Stühlen. Überall brannten Kerzen. Ein Plattenspieler lieferte leise Klaviermusik. An einer Wand stand ein kleines Büffet. Auf dem Tisch in der Mitte standen zwei schlanke weiße Kerzen.
»Hallo Heike«, begrüßte er mich. »Komm herein. Setz dich.«
»Wow, Tim! Wie schön du es hier gemacht hast. Nur für mich?«
»Ja. Nur für dich. Gefällt, ähm gefällt es dir? Ein klein wenig?«
»Ja. Es ist sehr schön«, sagte ich und fragte: »Warum?«
»Ich will dir ein paar Fragen stellen.«
Er rückte mir einen Stuhl zurecht, damit ich mich setzen konnte. Sicher hatte er es so im Film gesehen.
»Danke.«
»Bitte. Magst du Wein? Roten? Weißen?«
»Danke Tim, aber lieber ´ne Cola.«
Er holte die Flasche vom Buffet und schenkte mir ein. Er trank Bier. Wir saßen uns im Kerzenschein gegenüber.
»Was tun wir eigentlich hier? Was willst du, Tim?«
»Ich will dir gerne ein paar Fragen stellen.«
Was wollte er? Mich? Ich fragte: »Warum gerade mir?«
Er kratzte sich am Kopf und meinte: »Du bist der klügste Mensch, den ich kenne.«
Ich lächelte. »Kennst du denn viele kluge Menschen.«
Er lachte nicht. »Ja. Doch. Ein paar. Du bist die Nummer eins.«
»Danke. Vermutlich hast du recht.«
Er lachte noch immer nicht. Er war ganz konzentriert.
»Prost. Auf dich«, sagte er und hob sein Bierglas.
»Und auf dich«, erwiderte ich höflich.
Die Gläser trafen sich. Es klang recht harmonisch.
Er hatte viele feine Leckereine vorbereitet. Verschiedene Canapés, mundgerechte Appetithäppchen. Einige mit Käse und Wurst, andere mit Räucherlachs und Entenleber. Er nahm die mit Käse und Wurst. Ich hielt mich vornehm zurück. Er aß zwei der Canapés, trank einen Schluck Bier und holte ein Foto aus seinem Anzug.
»Das ist Cetin«, sagte er.
Ich musterte den jungen Mann auf dem Foto. Sehr jung, vielleicht zwanzig Jahre, ein typischer Türke, schwarze Haare, Oberlippenbärtchen. Er trug Latzhose, Rollkragenpulli, Bundeswehrparka und Palästinensertuch. Wie ein Alternativer.
»Geht er auf ein Gymnasium?«, fragte ich.
»Ja. Kennst du ihn?«, wunderte er sich.
»Nein.«
Tim schaute mich fragend an. Dann kratzte er sich das Kinn.
Er schüttelte den Kopf und sagte: »Deshalb bist du hier.« Er machte eine kleine Pause, trank von seinem Bier und meinte: »Cetin ist ein guter Autofahrer. Und er ist zuverlässig und ehrgeizig. Er und ich werden eine Bank ausrauben.«
Ich hätte mich beinahe verschluckt.
»Oh, schön. Gut zu wissen«, sagte ich überrascht.

Diese Produkte könnten Sie auch interessieren:

Eine Frage der Chemie
Eine Frage der Chemie
von: Bonnie Garmus
EPUB ebook
CHF 22.00
Morgen kann kommen
Morgen kann kommen
von: Ildikó von Kürthy, Peter Pichler
EPUB ebook
CHF 10.00
Der Papierpalast
Der Papierpalast
von: Miranda Cowley Heller
EPUB ebook
CHF 12.00