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Die Sowjetmacht Bd. 2


Die Sowjetmacht Bd. 2

Das Erste Jahr
Die Sowjetmacht, Band 2 1. Auflage

von: Alexander Rabinowitch

CHF 20.00

Verlag: Mehring Verlag
Format: EPUB
Veröffentl.: 10.12.2022
ISBN/EAN: 9783886347902
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 677

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Die Oktoberrevolution 1917 in Russland prägte nicht nur die Geschichte Europas, sondern veränderte die ganze Welt. Das erste Jahr der Herrschaft der Bolschewiki ist Gegenstand der umfangreichen Untersuchung des amerikanischen Historikers Alexander Rabinowitch. Der Mehring Verlag veröffentlicht im März 2010 das Buch 'Die Sowjetmacht. Das erste Jahr', das nach zwanzigjähriger Forschungsarbeit entstanden ist. Seit 1991 war es Rabinowitch möglich, in den Archiven der Regierung und Kommunistischen Partei in Moskau und danach in Leningrad zu arbeiten. 1993 erhielt er sogar Zugang zu den ehemaligen KGB-Archiven. Detailreich folgt das Buch den Auseinandersetzungen innerhalb der bolschewistischen Partei, schildert Rabinowitch Persönlichkeiten der revolutionären Bewegung, zeigt er die bedrohlichen Hindernisse, die sich dem jungen Regime entgegenstellen. Gestützt auf sein Studium der Archive lehnt Rabinowitch die Darstellungen der Russischen Revolution ab, die viele Jahrzehnte die Geschichtswissenschaft und die öffentliche Diskussion dominiert haben: Erstens die Schule der stalinistischen Fälschung, die nicht nur in der ehemaligen Sowjetunion verbreitet war, und zweitens die Tendenz, die die Oktoberrevolution als Putsch einer Partei ansah, die über keine Unterstützung in den Massen verfügte und daher mit Terror regierte.
Vorwort und Danksagung
Abkürzungen
Prolog: Die Bolschewiki und die Oktoberrevolution in Petrograd
Teil 1 Die Niederlage der gemäßigten Sozialisten
1. Die Regierungsbildung
2. Aus Rebellen werden Herrscher
3. Konsolidierung der Kräfte
4. Das Schicksal der Konstituierenden Versammlung
Teil 2 Krieg oder Frieden?
5. Der Kampf gegen Lenin
6. „Das sozialistische Vaterland ist in Gefahr“
7. Ein obszöner Frieden
Teil 3 Die Sowjetmacht am Abgrund
8. Ein ereignisreicher Frühling
9. Die Krisen dauern fort
10. Die Nordkommune und das Bündnis zwischen Bolschewiki und Linken Sozialrevolutionären
11. Der Selbstmord der Linken Sozialrevolutionäre
Teil 4. Triumph und Terror
12. Der Weg zum „roten Terror“
13. Der rote Terror in Petrograd
14. Die Feiern zum „Größten Ereignis der Weltgeschichte“
15. Der Preis des Überlebens
Chronologie der wichtigsten Ereignisse
Anmerkungen
Ausgewählte Literaturhinweise
Alexander Rabinowitch, emeritierter Professor an der Indiana University in Bloomington, wird weltweit als Experte für die Geschichte Russlands anerkannt. Besondere Beachtung verdient seine Vorreiterrolle bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung der beiden Revolutionen des Jahres 1917.
Weitere Schwerpunkte seiner Forschungen bildeten die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg und die sowjetisch-amerikanischen Beziehungen. Als einer der ersten Wissenschaftler aus dem Westen erhielt er Zugang zu sowjetischen Archiven, um die Geschichte der Kommunistischen Partei zu rekonstruieren.
Sein Klassiker 'The Bolsheviks Come to Power' (1976) war die erste umfangreiche Studie eines Historikers aus dem Westen, die unter Gorbatschow in der Sowjetunion publiziert wurde, und hat sich in der Fachwelt als Standardwerk etabliert.
Rabinowitch ist Autor von “Prelude to Revolution: The Petrograd Bolsheviks and the July 1917 Uprising” (1968) und Mitherausgeber von “Russia in the Era of NEP: Explorations in Soviet Society and Culture” (1991). Er lehrte an Universitäten in Amerika, Europa, Russland und Asien und hat zahlreiche Beiträge für internationale Fachzeitschriften verfasst.
Im Mehring Verlag ist Alexander Rabinowitchs Studie 'Die Sowjetmacht. Das erste Jahr' erschienen. 2012 folgte die Veröffentlichung der deutschen Ausgabe seines Hauptwerks 'Die Revolution der Bolschewiki 1917'.
Die Ursachen für die Entwicklung der Bolschewistischen Partei während des ersten Jahrs der Sowjetmacht in Petrograd und die Faktoren für die Herausbildung eines autoritären Einparteiensystems sind einerseits in den Umständen zu suchen, die durch die Februarrevolution und den Sturz von Zar Nikolaus II. geschaffen worden waren, liegen andererseits aber auch im Charakter und in der Zusammensetzung der Bolschewistischen Partei von 1917 und in der Dynamik der Oktoberrevolution, die sie an die Macht getragen hatte.
Aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg hatte die russische Gesellschaft politische und wirtschaftliche Instabilität, technologische Rückständigkeit und eine tiefe soziale Spaltung geerbt. Vor diesem Hintergrund wirkten eine verheerende Kriegsführung, eine Kette militärischer Niederlagen, volkswirtschaftliche Verwerfungen und die allgemeine Empörung über die Ausschweifungen der Monarchie als Auslöser der Februarrevolution, die zwei Anwärter auf die Staatsmacht hervorbrachte: Da war zum einen die offizielle Provisorische Regierung, in der zunächst bekannte Liberale den Ton angaben und die später, von April an, aus einer brüchigen Koalition zwischen Liberalen (vorwiegend Konstitutionellen Demokraten bzw. Kadetten) und gemäßigten Sozialisten bestand. (Letztere gehörten vorwiegend den gemäßigten Sozialdemokraten bzw. Menschewiki und den Sozialrevolutionären als Vertretern der Bauernschaft an.) Der zweite Anwärter auf die Macht war der Sowjet – zunächst der Petrograder Sowjet, der während der Februarrevolution entstanden war, und von Mitte des Sommers an auch die nationalen Exekutivkomitees weiterer Sowjets: das Allrussische Zentrale Exekutivkomitee der Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten und das Allrussische Exekutivkomitee der Sowjets der Bauerndeputierten. Diese nationalen Ausschüsse wurden auf Kongressen gewählt, zu denen Vertreter der Stadt- und Bauernsowjets aus dem ganzen Land entsandt wurden, und verfügten daher aufgrund ihrer weitaus größeren und überdies ständig zunehmenden Unterstützung von Arbeitern, Bauern, Soldaten und Matrosen über mehr politisches Gewicht als die Provisorische Regierung.

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