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Ingolf Pleil

Mielke, Macht und Meisterschaft

Ingolf Pleil

Mielke, Macht
und Meisterschaft

Dynamo Dresden im Visier der Stasi

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Die Drucklegung erfolgte mit Unterstützung des Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet
diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
www.dnb.de abrufbar.

»Die entscheidende Herausforderung an uns Ostdeutsche ist, ob wir die Kraft und das Selbstbewusstsein aufbringen, vor unserer Geschichte nicht davonzulaufen, sondern uns ihren guten und schlechten Seiten zu stellen. Eine Begegnung mit der Vergangenheit ist immer auch die Konfrontation mit dem eigenen Versagen … Wer seine eigene Verstrickung erkennt und zugibt, wer über die Entwürdigung spricht, der er mit seiner Tätigkeit unterlegen ist, wer seine Angst beschreibt, von seinen Tränen und inneren Kämpfen erzählen und so den anderen zeigen könnte, was sich wirklich abgespielt hat, der würde mit Sicherheit nicht als Feind verurteilt werden, sondern wäre als Gesprächspartner akzeptiert.«

Joachim Gauck

(Zitiert nach: Brodersen, Ingke [Hrsg.]: Die Stasi-Akten.
Das unheimliche Ende der DDR, Hamburg 1991, S. 99 f.)

Inhalt

Vorbemerkung

Die Akteure

Silbernes »D« auf weinroten Trainingsanzügen

Grundstein für dauerhafte Abneigung gegen Berlin

Das »Staatsorgan« MfS

Selbstverständnis und Aufgabe der gutbezahlten »Tschekisten«

Mehr Personal gegen innere als gegen äußere »Feinde«

Die Akten des MfS

»Sicherheitsinteressen« im Sport

Wer Westsender hört und sieht, ist ein Feind

Post und Polizei mussten mitspielen

»Feindliche Handlungen« erkennen und verhindern

Wie die Mannschaft die MfS-Leute sah

Redeverbot mit dem Gegenspieler

Die »Bearbeitung« des Fußballclubs durch das MfS

Die Stasi wirbt um geheime Zuträger

Dekonspiration als Gegengift

Jörg Stübner wollte nur Fußballer sein

Privilegien auf Zuteilung?

Diffuse Andeutungen als Kontaktaufnahme

Überzeugung, hinter der sich sanfter Druck verbirgt

Kreide-Kreuze an der Telefonzelle und andere James-Bond-Spiele

»Beförderung« eines Vorlauf-Kandidaten

Verpflichtung per Handschlag

Schweres Geschütz gegen Gütschow

Stimmungen erkunden im Betrieb oder Wohngebiet

Kommen und Gehen der Spieler wie der Inoffiziellen

Misstrauen gegen die eigenen Leute

Mancher Sportler blieb auch unbehelligt

»Abschöpfen« der Vereinsspitze

Karriere eines ehrgeizigen Rundfunk- und Fernsehmechanikers

Die Staatssicherheit intrigierte mit all ihren Mitteln

Verbindung zu gegnerischen Stellen – Strauß und Kohl wurden aktenkundig

Rundum-Überwachung für Klaus Sammer

Ein IM auf der Trainerbank

Informanten durchsetzten das Umfeld

Der normale Berichtsalltag im Doppelleben der IM

»Niemand hätte das L. Eigendorf zugetraut«

Bespitzelung der Spieler zum Schutz vor »negativen Fremdeinflüssen«

Ob in der Fanpost oder beim Skat – überall lauerte der Verrat

In der Nationalmannschaft durfte es keine Probleme geben

Fluchtpläne und die Folgen – Der Fall Weber, Kotte und Müller

IM »Klaus Ihle« war ein zufälliger Glückstreffer für das MfS

Ausreisewünsche setzten einen gewaltigen Apparat in Bewegung

Ein Brief und ein Bericht brachten die Stasi zum Rotieren

Das Ende für drei Spitzenspieler

Kontrollierte Berichterstattung und Schülerproteste

»Da brauchen Sie nicht zu diskutieren, die Spieler sind gesperrt«

Manche IM-Karriere endete ganz simpel

Ein IM wird zum »Verräter«

Das MfS als Sponsor und Fürsorger

Kleine und manchmal große Wünsche wurden schnell erfüllt

Besondere Leistung – Dienst im Wachregiment

Interne Einsatzpläne lagen immer bereit

Als Ermittlungsorgan voll im Einsatz

Stasi-Offizier: »Abwerbung war Ausdruck des Kalten Krieges«

Die anderen Interessengruppen rund um die Mannschaft

Fußball als Prestigeobjekt der Partei

Umgang der Partei mit der Sicherheit und dem MfS

1 000 Tulpen mit Goldrand für Hertha-Anhänger

Bei Personalentscheidungen redete die SED-Bezirksleitung mit

Die Genossen beobachteten Leistungsentwicklung und Dopinggebrauch

Der sportliche Klassenkampf des DTSB

DTSB-Chef setzte sich für René Müller ein

Sportlernachwuchs scheiterte an der Politik

Die harte Hand im Fall Peter Kotte

Dresdner wollten Müller und Kotte in der Liga spielen lassen

Honecker, Krenz und die Schiedsrichter

Scheinarbeitsverhältnis für OibE »Oskar«

Die Rolle der Dresdner in Mielkes SV Dynamo

Die Zentrale Leitung wachte über die Sportvereinigung

Mielkes Auftritte als 1. Vorsitzender

»Vom Westkontakt bis zum Klassenverrat ist es nicht weit«

»Bayern, HSV vor dem Bankrott, Schalke und 1860 München schon pleite«

Mielke: Wieso konnte Schmidt so »entarten«?

Hauptsache: Dynamo gewinnt

Nachwort

Anhang

Anmerkungen

Meister und Pokalsieger im DDR-Fußball

Abkürzungsverzeichnis

Zitierte und verwendete Literatur und Quellen

Danksagung

Angaben zum Autor

Vorbemerkung

Anfang der siebziger Jahre sorgen mehrere Fußballmannschaften aus der DDR auf internationaler Bühne für Aufsehen. Der 1. FC Magdeburg gewinnt 1974 sogar ein Europacup-Finale. Sternstunden für die Fußballfans liefern auch die Spieler der Sportgemeinschaft Dynamo Dresden. Gegen die Stars von Bayern München scheiden die Dresdner im Europapokal der Landesmeister in der Saison 1973/74 nur knapp aus. Weitere große Namen wie Ajax Amsterdam oder FC Liverpool stehen an der Anzeigetafel im Dresdner Dynamo-Stadion, das bis Ende der sechziger Jahre und nach der Wende Rudolf-Harbig-Stadion heißt. Nach sechs nationalen Meistertiteln, drei davon in Folge (1976/77/78), und drei Pokalsiegen, zwei davon im Doppel mit der Meisterschaft 1971 und 1977, spricht die Öffentlichkeit vom legendären »Dresdner Kreisel«.

Doch mit dem Meistertitel 1978 ist die Herrlichkeit plötzlich vorbei. Dynamo Dresden, eine Diensteinheit der Volkspolizei, kann höchstens noch auf Platz 2 gelangen, hinter dem BFC Dynamo, dem Lieblingsverein von Erich Mielke, dem Minister für Staatssicherheit der DDR. »Ihr müsst das doch verstehen, die Hauptstadt braucht einen Meister«, soll er den Dresdnern nach einer umstrittenen Niederlage gegen den Berliner Verein in der Umkleidekabine gesagt haben. Zehn Jahre hintereinander wird ausschließlich der BFC DDR-Fußballmeister.

Welche Rolle spielte dabei das Ministerium für Staatssicherheit, das MfS? Hatte die »Bearbeitung« von Dynamo Dresden nur politische oder auch sportliche Gründe? Sollte mit dem Rausschmiss der Spieler Weber, Kotte und Müller 1981 die Mannschaft bewusst geschädigt werden? Der »Befehl von oben« geisterte zu DDR-Zeiten durch die Diskussionen, aber was war da wirklich dran? Oder war die vermeintliche Anweisung gar nicht notwendig, weil die Verantwortlichen in Dresden und auch der Rest der Mannschaft die »geplante Republikflucht« der drei ebenso bewerteten? Spielte Dynamo Dresden in den achtziger Jahren einfach nur zu schwach, um Meister zu werden? Die Staatssicherheit besaß ihre Zentrale in Berlin und in jedem Bezirk der DDR eine Bezirksverwaltung. Wurde in dieser Struktur von Berlin »durchgestellt«, wie mit den Dresdner Fußballern umgegangen werden soll, oder spielten die von »der Firma« an der Elbe ihr eigenes Spiel? In welcher Rolle gefielen sich die Funktionäre der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), stürmten sie mit der Stasi mit, waren sie nur Zuschauer oder doch die Lenker im Hintergrund?

Anhand der Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, der SED, gesellschaftlicher Organisationen wie dem DTSB und Zeitzeugen-Interviews mit Spielern und Trainern geht dieses Buch solchen Fragen nach. Grundlage dafür ist die Abschlussarbeit des Autors im Studiengang Journalisten-Weiterbildung am Fachbereich Politik und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin unter dem Titel »Motive und Vorgehen des MfS bei der Bearbeitung der Fußballoberligamannschaft der Sportgemeinschaft Dynamo Dresden in den Jahren 1978 bis 1989«. Für 72 Spieler, die im Untersuchungszeitraum wenigstens ein Spiel in der Oberligamannschaft absolviert haben, wurden Auskünfte bei der Gauck-Behörde beantragt. Ebenso wurden Anfragen für sieben Funktionäre, für Vereinsvorsitzende, Stellvertreter, den Mannschaftsarzt, vier Trainer, wobei einer in diesem Zeitraum auch Spieler war, und neun Schiedsrichter gestellt.

Neben den Spielern und Trainern, die zu Zeitzeugengesprächen bereit waren, mit ihrem Name dafür einstehen und deshalb Respekt verdienen, waren für die Recherche zu diesem Buch auch Matthias Sammer – von 1985 bis 1990 bei Dynamo Dresden, später bei Borussia Dortmund Spieler (1993–1998) und Trainer (2000–2004) – und Ulf Kirsten – von 1983 bis 1990 in Dresden und anschließend bei Bayer Leverkusen (1990–2003) – angesprochen worden. Eine Reaktion gab es überhaupt nur aus Leverkusen. Mit Verweis auf die hohe Trainingsbelastung wurde ein Gespräch abgelehnt. Sammer wurde nach Stationen beim Deutschen Fußballbund (DFB) 2012 Sportdirektor beim FC Bayern München. Ulf Kirsten war nach seiner aktiven Zeit als Spieler Trainer bei Bayer Leverkusen. 2012 übernahm er eine Tätigkeit bei einer Sportagentur. Eine Absage erteilte auch Eduard Geyer, seinerzeit Trainer beim Bundesligisten FC Energie Cottbus (1994–2004). Es gebe in der Öffentlichkeit größtenteils ohnehin kein Interesse an sachlicher Aufarbeitung, so der ehemalige Dresdner Spieler und Fußballlehrer Ende der 1990er Jahre. Er arbeitete 2007/2008 nochmals als Trainer bei Dynamo Dresden und ging später in den Ruhestand.

Angeschrieben wurde Hans Modrow, von 1973 bis zur Wende 1989 der 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden, dann vorletzter Ministerpräsident der DDR und war von 1999 bis 2004 für die PDS Abgeordneter im Europaparlament. Er beantwortete Fragen zu ihm vorgelegten Dokumenten.

Äußern sollte sich auch der letzte Generalsekretär der SED und Vorsitzende des Staatsrates Egon Krenz, der an Honeckers Sturz im Politbüro beteiligt war, sich aber nicht lange halten konnte. Dem Autor ließ er lediglich einen »generellen Hinweis« zukommen: »… Ihre Fragen zeigen, daß Sie offensichtlich von der Vorstellung ausgehen, nichts sei in der DDR ohne Politbüro oder MfS geschehen. Ich muß Sie da enttäuschen …«1 Zu tiefergehenden Ausführungen war er nicht bereit.

Sowohl der Nachfolger des Deutschen Fußballverbandes der DDR (DFV), der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV), als auch der Verein selbst, erklärten, es gebe keinerlei Archivmaterialien zum Untersuchungsgegenstand. In der offiziellen Vereinsgeschichte, die im Internet abrufbar ist, werden die politischen Umstände der Vergangenheit nahezu vollständig ausgeblendet.

Neben dem Archiv der SED-Bezirksleitung in Dresden sind auch umfangreiche Akten in der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (SAPMO) genutzt worden, so vom Deutschen Turn- und Sportbund der DDR (DTSB), dem ZK der SED sowie der Sportvereinigung (SV) Dynamo.

Natürlich wären auch die Angaben eines Hauptakteurs des untersuchten Sachverhaltes interessant gewesen. Doch der frühere Stasichef Erich Mielke war dafür nicht mehr zu sprechen. An seiner Wohnungstür in Berlin erteilte seine Frau Ende 1999 die Auskunft, das Alter Mielkes lasse ein Gespräch nicht zu. »Er versteht Sie überhaupt nicht mehr.« In diesem Alter lasse langsam einiges nach, fügte Frau Mielke noch hinzu. Im April 2000 kam der 92-jährige Mielke in ein Pflegeheim, wo er bald verstarb. Horst Böhm, Chef der Bezirksverwaltung des MfS in Dresden, beging nach der Wende Selbstmord. Der frühere Dresdner Stasi-Offizier Tzscheutschler leugnete bei einem Besuch zunächst, überhaupt der gesuchte Gesprächspartner zu sein, räumte dann aber ein, nicht über diese Dinge reden zu wollen. Ein anderer früherer Offizier verwies auf die inzwischen vergangene lange Zeit, die eine detaillierte Erinnerung nicht mehr zulasse. Ein weiterer hochrangiger Offizier versteckte sich hinter der Anonymität, die er sich als Voraussetzung für ein Gespräch ausbedungen hatte.

Der Forschungsstand zum Thema ist begrenzt.2 Uwe Karte und Gert Zimmermann haben 1993 eine Chronik zum Verein vorgelegt, die das Thema Stasi bei Dynamo Dresden berührt. Die Namen von einigen Spielern, die inoffizielle Mitarbeiter des MfS waren, sind darin nachzulesen. Eine spezielle Untersuchung zu einem prominenten DDR-Verein gibt es bisher nicht. Das vorliegende Buch geht erstmals in umfassender Weise der zentralen Frage nach: Welche Motive hatte das Ministerium für Staatssicherheit der DDR bei der »Bearbeitung« der Fußball-Oberligamannschaft Dynamo Dresden und mit welchen Mitteln ging sie vor? Unter dem geheimdienstlichen Begriff »Bearbeitung« sind dabei sowohl offizielle als auch inoffizielle Kontakte der Stasi zur Sportgemeinschaft Dynamo Dresden zu verstehen. Im ersten Teil gibt es ein paar geschichtliche Erläuterungen zum Verein, der eigentlich eine Polizeidienststelle war, sowie zum Ministerium für Staatssicherheit. Im zweiten Teil werden die Praktiken des Geheimdienstes dargestellt, angefangen von der Anwerbung der inoffiziellen Mitarbeiter (IM) über deren Tätigkeit und die von ihnen gesammelten Informationen bis hin zu den möglichen Gründen für das Ende einer Zusammenarbeit mit dem MfS. Der Umgang mit den aufgedeckten Fluchtplänen im Fall Weber, Kotte und Müller spielt dabei eine herausgehobene Rolle. Die drei letzten Abschnitte schließlich befassen sich mit der Rolle des MfS als »Trägerorgan« sowie dem Wirken von SED, DTSB und Zentraler Leitung der Sportvereinigung Dynamo im Hintergrund, deren Haltung gegenüber Republikflüchtlingen bei Dynamo Dresden und dem Leistungssport überhaupt sowie ihrem Anteil an der Festlegung des Strafmaßes für die »Verräter« Weber, Kotte und Müller. Auf die weitere Entwicklung des Vereins nach 1990 wird im Nachwort eingegangen.

Die Akteure

Silbernes »D« auf weinroten Trainingsanzügen

1950 verlässt ein Großteil der Spieler der Sportgemeinschaft Friedrichstadt die DDR, Dresden verliert sein beliebtes Spitzenteam – die Mannschaft war der Nachfolger des nach dem Krieg aufgelösten Dresdner Sportclubs (DSC). Vier Jahre zuvor war im Land Sachsen die »Sportvereinigung Deutsche Volkspolizei« gegründet worden. Nach dem Exodus 1950 wird unter ihrem Dach eine neue Mannschaft in Dresden formiert, »zusammengewürfelt« aus Spielern der gesamten Republik. Am 2. September 1950 bestreitet diese Truppe ihr erstes Spiel.

Am 27. März 1953 wird in Berlin die Sportvereinigung Dynamo gegründet. Erich Mielke, seit 1950 Stellvertretender MfS-Chef, lässt sich zum ersten Vorsitzenden wählen. Den Namen begründet er mit der Parallele zu Dynamo, der Sportvereinigung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR. Republikweit werden nun Dynamostrukturen in den Bezirken geschaffen, Länder gibt es in der DDR seit 1952 nicht mehr. Am 12. April 1953 findet im Dresdner Filmtheater »Schauburg« die Gründungsveranstaltung der »Sportgemeinschaft Dynamo Dresden« (SGD) statt. Oberstleutnant Heinz Tilch wird ihr erster Vorsitzender. Die Sportler der 14 Sektionen (später 23), in einer davon sind die Fußballer der VP organisiert, erhalten den Klassenauftrag: »… breite Entfaltung der sozialistischen Körperkultur des Massensports und des Leistungssports in den Sicherheits- und Schutzorganen der DDR.«3 Am gleichen Tag noch treten die Dresdner erstmals in der neuen Sportkleidung auf, weinrote Trainingsanzüge mit dem silbernen »D« als Emblem.

Am 5. Juli 1953, nicht einmal drei Monate nach dieser Gründung und nur wenige Tage nach dem niedergeschlagenen Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953, wird die SGD Meister der DDR-Oberliga.

Grundstein für dauerhafte Abneigung gegen Berlin

Aber die Mannschaft hat wenig Zeit, zu stabilen Leistungen zu finden. Ein weiterer Exodus wird 1954 staatlich verordnet. Weil im Ostteil Berlins eine konkurrenzfähige Mannschaft zu den Vereinen im Westen fehlt, ihre Anhänger nicht nur zum Fußball in den Westteil fahren, sondern teilweise auch dort bleiben, werden kurzerhand die Spieler von Dynamo Dresden zum SC Dynamo Berlin delegiert. Das ist die Lieblingsmannschaft des als fußballverrückt geltenden Erich Mielke und Ausgangspunkt für den entstehenden BFC Dynamo. Der Grundstein für eine dauerhafte Abneigung gegenüber den Berlinern ist bei den Dresdnern gelegt. Die Sektion Fußball bleibt dennoch auch in Dresden erhalten. Die nun neugeschaffene Mannschaft wird in der Spielzeit 1954/55 in die DDR-Liga, die zweithöchste Spielklasse nach der Oberliga, eingestuft.

In den folgenden Jahren erleben die Dresdner ein sportliches Auf und Ab. 1966 werden auf Beschluss des DTSB die Fußballsektionen der Sportclubs ausgegliedert, »SGD« wird zum Synonym für eine aufstrebende Fußballhochburg. 1967 gelingt Dynamo Dresden erstmals die Teilnahme an einem europäischen Pokalwettbewerb (UEFA-Cup). Doch 1968 fällt die SGD wieder in die Zweitklassigkeit zurück.

Mit Beschluss des DTSB-Bezirksvorstandes vom 5. August 1968 wird Dynamo zum Fußball-Leistungszentrum im Bezirk Dresden, das damit in der gesamten Region auf Spielersuche gehen kann. Schließlich kehrt Dynamo 1969 in die Oberliga zurück, schafft 1971 den zweiten Meistertitel nach 1953 und mit dem Pokalsieg gegen den BFC zudem das erste sogenannte »Double« (Meisterschaft und Pokal) in der Oberligageschichte der DDR. Dynamo wird für Jahre zum »Stammspieler« auf europäischer Bühne.

Nach dem Erfolg 1978 hängt Trainer Walter Fritzsch mehr oder weniger freiwillig seinen Beruf an den Nagel, sein Nachfolger wird Gerhard Prautzsch, der in den sechziger Jahren selbst bei Dynamo als Spieler aktiv war. Bei der Meisterfeier überbringt Erich Mielke zwar Glückwünsche, für ihn ist jedoch die »falsche Mannschaft Meister geworden«. Danach gelingt es Dynamo Dresden erst wieder 1989, Fußballmeister der DDR zu werden.

Das »Staatsorgan« MfS

Selbstverständnis und Aufgabe
der gutbezahlten »Tschekisten«

Im Wörterbuch der Staatssicherheit, von der Juristischen Hochschule des Ministeriums in Potsdam (JHS) erstellt, findet sich keine allgemeine Definition für dieses »Organ«. Unter den Stichwörtern »Ministerium für Staatssicherheit; Angriffe gegen« und »Ministerium für Staatssicherheit; Innere Sicherheit« erfährt man einiges zum Selbstverständnis der »Tschekisten«. Demnach war das MfS ein »spezifisches Organ der Diktatur des Proletariats«, das »vom Volk geehrt und vom Feind gehasst wird«. Der Dienst im MfS sei »keine übliche – wenn auch gutbezahlte – Berufsausübung, sondern eine Berufung durch die Partei der Arbeiterklasse«, das Feindbild – der Imperialismus und seine Geheimdienste – und die Einhaltung von »Konspiration, Geheimhaltung und revolutionärer Wachsamkeit« werden besonders hervorgehoben.

Als »Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der DDR vor allen Angriffen innerer und äußerer Feinde« beschreibt dasselbe Werk die Hauptaufgabe des MfS. Der Partei sollten rechtzeitig strategische und taktische Informationen über den Gegner zur Verfügung gestellt, der Feind im Operationsgebiet, Bundesrepublik Deutschland, aufgeklärt, gestört und bekämpft, feindliche Machenschaften gegen die DDR verhindert, innere Feinde entlarvt und die Sicherheit der DDR unter allen Lagebedingungen gewährleistet werden, heißt es. Ausführungen über den »Feind« – »Personen, die dem Sozialismus wesensfremde politisch-ideologische Haltungen und Auffassungen absichtsvoll entwickeln« – und die diesem »Feind« gegenüber gehegten »tiefen Gefühle des Hasses«, die auf dessen Vernichtung oder wenigstens Schädigung abzielen, runden das bisweilen martialisch und fast immer schwülstig formulierte Selbstbild des Ministeriums ab.

Mehr Personal gegen innere als gegen äußere »Feinde«

Die tatsächlichen Machenschaften des Ministeriums sind erst nach der Wende in der DDR 1989 in ihrem ganzen Ausmaß bekannt geworden. Die vom Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit – zunächst war das Joachim Gauck, ehemals Pfarrer in Rostock, heute Bundespräsident – verwalteten Akten vermitteln zwar kein vollständiges Bild, es ist eben die Darstellung nur einer Seite, aber sie gewähren interessante Einblicke in das Innenleben des Spitzelapparates. Gauck bezeichnet das 1950 gegründete Ministerium als »das wichtigste Machtinstrument der SED«. Seit 1957 war Erich Mielke dessen Chef.

Obwohl Honecker die Situation als stabil darstellte und zum Beispiel der Grundlagenvertrag mit der BRD die DDR anerkannte, wurde von 1973 bis 1989 die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter (hier künftig auch Stasi- oder MfS-Mitarbeiter genannt) in der Berliner Zentrale, den Bezirksverwaltungen und den Kreisdienststellen ständig weiter erhöht.4

»Es gibt keinen Bereich des gesellschaftlichen Lebens, in den die Stasi nicht eingedrungen war«, stellt Gauck fest. Die Spionageabwehr (nach außen) band einen geringeren Teil des Personals als die nach innen gerichteten Bereiche. Das lag auch an der internationalen Entwicklung. Die DDR hatte am 1. August 1975 gemeinsam mit 34 anderen Staaten die Schlussakte von Helsinki unterzeichnet. Dieses Dokument hätte eigentlich Anlass sein müssen, die Grenzen für DDR-Bürger zu öffnen. Das geschah aber nicht. Vielmehr verstärkten sich die Aktivitäten, auch die des MfS, Übersiedlungsabsichten in die BRD zurückzudrängen. Die KSZE-Nachfolgekonferenz endete am 9. März 1978 mit schwerwiegenden Meinungsverschiedenheiten über den Stellenwert der Menschenrechte. Mit der Ausweisung des Liedermachers Wolf Biermann im November 1976 hatte sich in der DDR die Lage Ende der siebziger Jahre weiter zugespitzt. Während der SPD-Fraktionschef im Bundestag, Herbert Wehner, Anfang 1979 eine Konföderation mit der DDR »irgendwann einmal« für möglich hielt, verschärfte die DDR fast gleichzeitig zum dritten Mal seit 1968 das politische Strafrecht – die Ermittlungen in diesem Bereich waren auch ein wesentliches Betätigungsfeld des MfS. Inoffizielle Mitarbeiter (IM), je nach Einsatzgebiet in verschiedene Kategorien aufgeteilt, bildeten die maßgebliche Stütze der konspirativen Arbeit des Ministeriums.

Der eigentliche Befehlsgeber für die Stasi war die SED-Führung. Selbst wenn SED-Funktionäre auf Kreis- oder Bezirksebene den Eindruck hatten, die Stasi sei mächtiger als sie, traf dies nicht den wahren Kern. Die SED war zweifellos das Leitungsorgan des Ministeriums. Sein ganzes Selbstverständnis beruhte darauf, »Schild und Schwert der Partei« zu sein. Alle MfS-Mitarbeiter waren SED-Mitglieder, in allen Diensteinheiten spielte Parteiarbeit eine wichtige Rolle.

Die Akten des MfS

Über all dies geben heute die vom MfS selbst angelegten Akten Auskunft. 180 Kilometer – ein Meter Akten entspricht etwa 10 000 Blatt Papier mit einem Gewicht von 30 Kilogramm – lagern in den Archiven. Im Zentralarchiv liegen 18 Kilometer Personenakten, sieben Kilometer davon sind Gerichtsakten, elf Kilometer umfassen sogenannte Operative Vorgänge (OV), die unmittelbar die Überwachung einer Person betreffen. Die sogenannte F 16-Kartei, die alle Klarnamen der erfassten Bürger – Opfer wie Täter – beinhaltet, ist 1,5 Kilometer lang. Allerdings, so mahnte Gauck, können die Akten keinesfalls dazu dienen, eine Person vollständig einzuschätzen, die »gespenstische Arbeitsweise des MfS« erschließe sich jedoch nur aus personenbezogenen Akten. Beispielsweise durch eine Sicherheitsüberprüfung (OPA – operative Personenaufklärung, später SÜ) konnte jeder Bürger aktenkundig werden, wenn dabei Zweifel an der Loyalität auftauchten, konnte es zu einer Operativen Personenkontrolle (OPK) oder einem Operativen Vorgang kommen, also zu einer Opferakte. Decknamen bekamen alle Erfassten, egal ob Opfer oder Täter.

»Je nach Wert der Information oder je nach dem, wie willig ein (inoffizieller – d. A.) Mitarbeiter war, zahlte die Stasi auch Informationshonorare – sie lagen zwischen zehn und mehreren hundert Mark. In den meisten Fällen war Geld jedoch nicht das alleinige oder das ausschlaggebende Motiv – bezahlt wurde ein Informant eher selten.«5 Zum Beispiel ordnete die Stasi 1976 zugunsten des IM »Wiehland«, Dynamo-Spieler Gerd Weber, für »die sehr gute operative Unterstützung des MfS bei der Aufklärung und Sicherung der Olympiakader in der Sportart Fußball und der Erringung der Goldmedaille im olympischen Fußballturnier« eine Sachprämie in Höhe von 400 Mark an. Zwischen Mai 1977 und Februar 1981 soll er – wie aus den Akten ersichtlich – auf acht Zahlungen mit Beiträgen zwischen 30 und 160 Mark verteilt, 640 Mark der DDR erhalten haben.6

Wurde ein IM uninteressant, beendete die Stasi die Zusammenarbeit. Sie legte den Vorgang ab, er ruhte fortan in der Abteilung XII, dem Archiv aller geschlossenen Akten.

So mancher IM lancierte laut Karl-Heinz Arnold seine persönlich gefärbten Erkenntnisse. Das MfS sei deshalb nicht vor Missbrauch geschützt gewesen, es verbrauchte viel Kraft dafür, aus dem Wust von Informationen Klarheit zu schaffen. Die IM »informieren nicht, sie denunzieren«, meint Arnold, der von November 1989 bis März 1990 persönlicher Mitarbeiter von DDR-Ministerpräsident Hans Modrow war und von 1966 an bis zur Berufung zu Modrow als stellvertretender Chefredakteur der »Berliner Zeitung«, dem Bezirksorgan der SED in Berlin, gearbeitet hatte.

Zweifellos waren die Informationsvermittlung und die Niederschriften interessengesteuert, der IM stand unter einem gewissen Erfolgsdruck, genauso wie sein Führungsoffizier oder dessen Vorgesetzter. Ein weiteres Beispiel aus der Akte des Dynamo-Fußballers Gerd Weber7: Als er im August 1989 über Ungarn nach Österreich floh, hieß es in einer ersten MfS-internen Sofortmeldung Nr. 15/89 vom 31. August 1989, 13 Uhr: durch die Veröffentlichung der Bild-Zeitung sei bekannt geworden, dass der ehemalige Oberligaspieler mit Ehefrau und Tochter geflohen sei. Später wird die Stasi daraus machen, der Bild-Zeitungsbericht habe vorhandene Hinweise bestätigt. Es wäre wahrscheinlich peinlich für die Offiziere gewesen, einzugestehen, sie müssten sich quasi auf den Klassenfeind stützen, um ihren Auftrag zu erfüllen.

Insofern mag Arnold recht haben, die Akteninhalte beruhen auf subjektiven Wahrnehmungen. Beim Interpretieren der Akten müssen deshalb mögliche Interessen des Berichtenden berücksichtigt werden. »Zwischen Handlung und Quelle gibt es Distanz und somit Informationsverlust. Quellen haben eine Tendenz.«8

Auf Bedenken, die gegen die Nutzung der Akten sprechen, wie es zum Beispiel Arnold nahelegen will, gibt allerdings der Bericht der Enquete-Kommission des Bundestages zur Aufarbeitung der SED-Diktatur 1994 eine klare Antwort. Die Beurteilung des Aussagewertes der archivalischen Hinterlassenschaften der DDR sei nach den »in der Wissenschaft üblichen quellenkritischen Gesichtspunkten« vorzunehmen. Die Frage, »ob die Akten lügen oder nicht, erledigt sich damit von selbst«.

»Sicherheitsinteressen« im Sport

Wer Westsender hört und sieht, ist ein Feind

Im Leistungssport sah die Staats- und Parteiführung der DDR eine hervorragende Möglichkeit, sich international darzustellen. Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre nahmen die sportlichen Erfolge der DDR zu. Das brachte immer mehr Auslandseinsätze von Aktiven mit sich. Damit stieg auch das Interesse des MfS an diesem Bereich, wie u. a. die früheren Spieler Hans-Jürgen Dörner und Klaus Sammer heute in Gesprächen schildern.

Im Dezember 1971 erließ Stasi-Chef Erich Mielke die »Dienstanweisung Nr. 4/71 über die politisch-operative Arbeit im Bereich Körperkultur und Sport mit Durchführungsbestimmungen«9. Den Kräften des Gegners, die Mielke hauptsächlich in der Bundesrepublik Deutschland sowie in Institutionen des »staatsmonopolistischen Systems« ausmachte, wurden Diversion, Aufweichung und Zersetzung sowie feindliche Kontaktpolitik vorgeworfen. Sie würden verstärkt die Diskriminierung der Sportpolitik der DDR sowie Abwerbung und andere Formen der Feindtätigkeit betreiben. Die Bekämpfung jeglicher Feindtätigkeit gegen den Bereich Körperkultur und Sport wurde zur Aufgabe »aller operativen Linien und Diensteinheiten des Ministeriums« erklärt.

Mielke machte deutlich, dass derlei Probleme wohl auch aus den eigenen Reihen hervorgehen könnten. So forderte er, durch den »Einsatz des IM/GMS-Systems«, also ein Netz inoffizieller Mitarbeiter, sollten Gruppierungen und Einzelpersonen erkannt und deren Wirksamkeit verhindert werden, die »im Zusammenhang mit dem Sportgeschehen unter dem Einfluß der politisch-ideologischen Diversion stehen, westliche Rundfunk- und Fernsehsendungen einzeln oder organisiert in Gruppen abhören, diskutieren, weiterverbreiten und prowestliche Meinungen und Verhaltensweisen zum Ausdruck bringen bzw. bei besonderen sportlichen und politischen Anlässen mit die Sicherheit und Ordnung beeinträchtigenden Handlungen in Erscheinung treten können«. Das zielte eindeutig auf die DDR-Bürger selbst und zeigte gleichzeitig die paranoiden Tendenzen, die die Gauck-Einschätzung über das »neurotische Sicherheitsverständnis« der Stasi bestätigen. Die inoffiziellen Mitarbeiter sollten vor allem unter den Reisekadern eingesetzt werden.

Post und Polizei mussten mitspielen

Um den feindlichen Kräften entgegenzutreten, wies Mielke die Federführung bei der Bearbeitung des Bereichs Leistungssport der Hauptabteilung XX seines Ministeriums zu. Diese Abteilung hatte die »zentralen Objekte, Einrichtungen und Organisationen im Bereich Körperkultur und Sport zu sichern« und die Aufgabe, »Sportler, Funktionäre, Trainer u. a. Begleiter von DDR-Mannschaften bei Reisen in das nichtsozialistische Ausland im Zusammenwirken mit den für die Personen verantwortlichen Diensteinheiten durch geeignete politisch-operative Maßnahmen abzusichern«10. Zu den einzusetzenden Mitteln zählten auch die Möglichkeiten der Abteilungen M/PZF (Postkontrolle), das Öffnen von Briefen und Paketen also. Auch die Arbeitsrichtung I der Kriminalpolizei sollte herangezogen werden.

Das MfS wollte vor allem verhindern, dass die genannten Personen Aufenthalte im Ausland nutzen, um die DDR dauerhaft zu verlassen. »Schwerer als der sportliche Verlust wog dabei der Prestigeverlust.«11

Ansonsten versuchte die Stasi auch im Sportbereich als wichtigste Frage zu klären: Wer ist wer? In der Hauptabteilung XX des Ministeriums gab es die für den Sport zuständige Abteilung 3 (HA XX/3). Ein Äquivalent dazu existierte in jeder Bezirksverwaltung (die »Linie Sport«). Zur Sicherung des internationalen Sportverkehrs der DDR gehörte die Prüfung der Reisekader, so auch der Spieler von Dynamo Dresden. Geplante Ausreisen mussten von der Stasi bestätigt werden. Alle Reisekader standen unter ständiger oder zeitweiliger operativer Personenkontrolle. Von ihnen wurden also sogenannte OPK-Vorgänge angelegt und unter anderem mit Informationen von IM gespeist.

Die Personenkontrollakten hatten neben den »Aufklärungsergebnissen über alle Verwandten 1. Grades sowie Angaben über Verwandte und Bekannte im nichtsozialistischen Ausland, speziell BRD und Westberlin, auch ein umfassendes Persönlichkeitsbild der betreffenden Person, konkrete Fakten, die die politische, charakterliche und moralische Zuverlässigkeit und Reife begründeten, sowie die Ergebnisse der allseitigen Aufklärung der Verbindungen in der DDR, in der BRD, nach Westberlin und dem übrigen Ausland, deren Charakter, Intensität, Einfluß und Auswirkungen«12 zu enthalten.

Mielke legte zudem vier Personengruppen fest, in denen die Werbung von IM und GMS auf dem Gebiet des Leistungssports vorrangig zu erfolgen hatte.13

– »Personen aus Sportclubs, Sportschulen, Trainingszentren, Internaten und sportmedizinischen Zentren sowie Personen aus den Wohngebieten und Arbeitsstellen der Leistungs- und Nachwuchssportler, die in der Lage sind, Leistungs- und Nachwuchssportler allseitig aufzuklären und einzuschätzen, Schwerpunkte unter operativer Kontrolle zu halten sowie erarbeitete operative Hinweise zu klären.« Diese Gruppe wird hier unter dem Begriff »Umfeld« zusammengefasst. Die nach Mielkes Definition wahrscheinlich dieser Gruppe zuzuordnenden Funktionäre von Dynamo Dresden, der Zentralen Leitung der Sportvereinigung oder auch der SED-Bezirksleitung sind in der Gruppe »Funktionäre« erfasst. Damit soll hier das sportliche Umfeld (die Offiziellen, denen gegenüber der »gelernte DDR-Bürger« laut Klaus Sammer ohnehin mit mehr Vorsicht auftrat) vom privaten getrennt werden.

– »Trainer, Ärzte, Masseure, Sportjournalisten und technische Mitarbeiter, die aufgrund ihrer Funktion und beruflichen Stellung enge Verbindungen zu einem zahlenmäßig großen Kreis von Leistungs- und Nachwuchssportlern … unterhalten und die Möglichkeit haben, diese allseitig aufzuklären und einzuschätzen, im Ausland unter Kontrolle zu halten sowie auftretende Feindtätigkeit rechtzeitig zu erkennen, zu signalisieren und zu verhindern.« Diese Gruppe wird unter »Betreuung« zusammengefasst.

– Funktionäre, Sportärzte, Sportwissenschaftler und Sportjournalisten, die vor allem im internationalen Maßstab aktiv sind – diese Gruppe spielt im Rahmen dieser Untersuchung keine Rolle.

– »Leistungs- und Nachwuchssportler, die aufgrund ihrer sportlichen Entwicklung als Reisekader eingesetzt werden und Möglichkeiten und Voraussetzungen haben, Leistungs- und Nachwuchssportler allseitig aufzuklären und bei Auslandseinsätzen unter operativer Kontrolle zu halten.« Diese Gruppe wird im Folgenden mit dem Begriff »Kameraden« zusammengefasst.

»Feindliche Handlungen« erkennen und verhindern

Natürlich legte Mielke auch die Schwerpunkte der operativen Arbeit des IM/GMS-Systems fest. Unter anderem waren ständig einzuschätzen: »Diskriminierungsversuche u. a. feindliche Handlungen, Methoden zur Durchsetzung der Alleinvertretungsanmaßung (der BRD – d. A.), besonders in den internationalen Sportföderationen u. a. Einrichtungen auf internationaler Ebene, Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden des Menschenhandels (besonders Abwerbungen) und des ungesetzlichen Verlassens der DDR sowie dabei in Erscheinung tretende Auftraggeber und Organisatoren.«14 Ständig und überall sollte die inoffizielle Aufklärung bzw. operative Kontrolle der Sportler erfolgen, durch zielgerichteten Einsatz des IM/GMS-Systems »feindliche Handlungen« rechtzeitig erkannt und verhindert werden. Ständig waren u. a. das politisch-ideologische Bewusstsein und die politische Zuverlässigkeit, das bisherige und zu erwartende Verhalten in politischen und persönlichen Konfliktsituationen, die vorhandenen und möglichen Verbindungen im In- und ins Ausland, das Ehe- und Familienverhältnis, die Verhältnisse zu Verwandten und Bekannten sowie feste Bindungen in der DDR, die Verbindungen des Ehepartners bzw. der Eltern im In- und ins Ausland sowie die Haltung gegenüber westlicher Lebensauffassung und Lebensweise, gegenüber Kontaktbestrebungen und Abwerbeversuchen »herauszuarbeiten«.

An keiner Stelle gibt es einen Hinweis darauf, dass es Mielke um die sportlichen Leistungen gegangen wäre. Vielmehr sollten die Sportler überwacht werden, um sofort im Bilde zu sein, falls sie planten, ihre persönliche Entwicklung im Westen in die eigenen Hände zu nehmen. Das wollte die Stasi vermeiden, Wackelkandidaten sollten gar nicht erst Leistungssportler werden. Ein Beleg dafür findet sich im Schreiben des Vorsitzenden des Ministerrates, das über eine zentrale Dienstkonferenz des MfS am 25. Juni 1981 informiert. Darin heißt es: »Oberflächliche Aufklärungsergebnisse bei diesem Personenkreis (Umfeld von Nachwuchssportlern an KJS – d. A.) sind mitunter der Ausgangspunkt für spätere ernste Konfliktsituationen, wenn Ablehnungsgründe (für einen Einsatz als Reisekader – d. A.) erst dann bekannt werden, wenn die Kader die leistungssportlichen Zielstellungen für den Einsatz als Nachwuchs- oder sogar Nationalmannschaftskader erreicht haben!«15 Aus einem anderen Papier geht hervor, dass allein im Bereich der Stasi-Bezirksverwaltung Leipzig »jährlich etwa 10 Prozent der KJS-Bewerber aus kaderpolitischen Gründen (Vorstrafen der Eltern, operative Bearbeitung, intensive Westverbindungen, ungeordnete familiäre Verhältnisse) unsererseits (der Stasi – d. A.) gegenüber dem DTSB-Bezirksvorstand zur Ablehnung empfohlen werden«16. Die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) in Dresden speiste ganz wesentlich das Spielerreservoir bei Dynamo Dresden, also galt ihr auch ein besonderes Interesse.

Das grundsätzliche Anliegen, nämlich das Verlassen der DDR zu verhindern, spiegelt sich auch in den Akten zur geplanten »Republikflucht« des Dresdner Spielers Gerd Weber und der »Mitwisser« Matthias Müller und Peter Kotte wider: »Die Zusammensetzung der Delegationsleitung (bei Auslandsaufenthalten – d. A.) muß sichern, daß alle feindlichen Kontaktversuche wirksam unterbunden und differenzierte Kontrollmaßnahmen zu den einzelnen Sportlern … wirksam werden.«17

Wie die Mannschaft die MfS-Leute sah

In der Wahrnehmung der befragten Spieler erscheint der Auftritt des MfS bei Dynamo Dresden relativ übereinstimmend. Heidler, Prautzsch und Sammer, die alle Ende der sechziger Jahre bereits aktiv waren, stellen in Gesprächen mit dem Autor gleichermaßen fest, dass man in der Mannschaft am Anfang das Ministerium fast gar nicht registriert hatte. »Erst dann, als wir das erste Mal Meister geworden sind, da gingen hier die Türen auf und zu«, berichtet Klaus Sammer. Heidler siedelt das sich verstärkende Interesse in einem Gespräch mit dem Autor ebenfalls in dieser Zeit an. »Da musste alles dafür getan werden, als es ins kapitalistische Ausland ging, dass die Spieler auch mit den richtigen Köpfen anreisten.« Doch in den Gesprächen in der Mannschaft selbst spielte das Thema nur eine untergeordnete Rolle. Man habe sich auf die eigentliche Aufgabe, das Fußballspielen, konzentriert, damit schließlich sein Geld verdient, heißt es heute vielfach. Neue Spieler erfuhren von den älteren quasi nebenbei, »ja, der Dicke und der und der« (Klaus Sammer) sind von der Stasi. Das konnte natürlich nur die Hauptamtlichen betreffen, von den Inoffiziellen, die mit unter der Dusche standen, wussten ja nur diese selbst. Auch Reinhard Häfner erfuhr, als er 1971 nach Dresden kam, »dass man hier den ganzen Tag unter Bewachung steht, egal, ob man im Stadion ist oder in der Disko«. Oder eben in einer der damaligen Lieblingsbars: »Im Hotel Bellevue treten nur selten aktive Spieler von der SG Dynamo Dresden als Gäste in Erscheinung. Von ihnen fielen in der Vergangenheit die Spieler […]* und […] durch flegelhafte Verhaltensweisen auf, indem sie im angetrunkenen Zustand in der ›Jupiterbar‹ ihre Beine ohne Schuhe auf den Tisch legten … Im Hotel Bellevue wirkt sich das Auftreten und Verhalten der aktiven, aber vor allem der ehemaligen Spieler negativ auf das Ansehen von Dynamo Dresden aus«, heißt es in Reinhard Häfners Akte im April 1989. Der Ex-Auswahlspieler, nicht nur auf dem Spielfeld stets von erlesener Akkuratesse, der später beim Halleschen Fußballclub HFC als Trainer arbeitete und mit dem Oberligisten den Aufstieg in den bezahlten Fußball verpasste, fand in der »Einschätzung auf Grundlage mehrerer IM-Informationen aus den Objekten Hotel Bellevue und Motel«18 allerdings nur Erwähnung, weil auch der mit ihm befreundete Besitzer der Gaststätte »Linie 6«, Karl-Heinz Bellmann, darin auftauchte.

Mitte der siebziger Jahre verstärkte sich das Engagement seitens des MfS. Aktive wurden als IM geworben, wahrten aber offenbar die Konspiration. »Das haben wir gar nicht mitgekriegt«, erzählt Gerd Heidler. Klaus Sammer meint, er habe es bei einigen vermutet. Als »gelernter DDR-Bürger« war ihm klar, dass man in Gesprächen vorsichtig sein sollte. So sei kaum darüber gesprochen worden, meint auch Hans-Jürgen Dörner: »Der Apparat war gut organisiert.«

Bei ihren Kontaktversuchen stellten sich die MfS-Mitarbeiter nach dem Eindruck der Spieler offenbar recht geschickt an. »Die haben belanglose Gespräche geführt, das haben die klug gemacht. Und man hat dann im ersten Moment gar nicht gewusst, was die eigentlich so wollen«, erinnert sich Heidler. Auch Hartmut Schade bescheinigt den Emissären der Staatssicherheit einiges Geschick und ungezwungenes, wohl dosiert autoritäres Auftreten. Schade: Das Auftreten war »ganz locker …, eigentlich auch ein bisschen freundschaftlich. Nicht aggressiv, sie haben zwei, drei Brocken eingeworfen, wo man überlegen musste.« Massiver Druck sei nicht ausgeübt worden.

Zumindest bei den offiziellen Kontakten zwischen den Spielern und den ihnen bekannten Hauptamtlichen war das Methode. »Der M. M. (ist) im Stadion mehrmals offiziell angelaufen (worden), allein und im Beisein anderer Spieler … Der Problemkreis der Fragen trug keinen inoffiziellen Charakter. Hauptsächlich wurden Fragen gestellt, die seinen Einsatz im Oberligakollektiv betrafen, wie es seiner Freundin geht und in welcher Stimmung sich die Mannschaft befindet. Die zwanglosen, relativ kurzen Gespräche verliefen in einer angenehmen, man kann einschätzen, in einer herzlichen und freundschaftlichen Atmosphäre«19, schrieb Unterleutnant Gutte am 10. November 1978 in die Akte von Matthias Müller.

Mit der Zeit machen die Spieler aber ihre Erfahrungen: Einzelgespräche (zum Beispiel Matthias Müller und Schade), negative Erlebnisse in der Familie (die Schwiegermutter, die nicht zu Besuch in den Westen fahren darf), die Vernehmungen nach den Fällen von versuchter oder gelungener »Republikflucht«. Klaus Sammer vermeidet es, im Ausland zu telefonieren oder Postkarten zu schreiben. Zumindest im Hinterkopf ist die Überwachung stets präsent, und manchmal habe man auch »ein bisschen Angst gehabt« (Sammer).

Redeverbot mit dem Gegenspieler

Sind die Regeln bei Auslandsreisen nicht zu absurd (wie das Redeverbot mit dem »klassenfeindlichen« Gegenspieler oder dem Kellner), halten sich die Spieler im Wesentlichen daran. »Man wollte ja eigentlich nur Fußball spielen bei dem Verein oder Trainer sein. Und da gab es ein paar Regeln, daran musstest du dich halten«, konstatiert Klaus Sammer.

Dennoch habe er sich nicht alles gefallen lassen, meint Reinhard Häfner heute. »Als wir in München zum Europacupspiel waren, sollten wir Journalisten, die uns ansprechen, sagen, wenden Sie sich an die Vereinsführung. Da habe ich gesagt, ihr seid wohl nicht ganz dicht. Wenn mich jemand fragt, was für ein Ziel haben Sie gegen Bayern, wollen Sie gewinnen, da sage ich, wenden Sie sich an die Vereinsführung, oder wieviel Tore haben Sie in der Saison bisher geschossen, so sage ich, wenden Sie sich an die Vereinsführung. Die erklären mich ja für blöd. Deshalb habe ich mich gegen solche Festlegungen immer gewehrt, wenn man im Ausland ist, muss man auch eine gewisse Persönlichkeit verkörpern, so habe ich das immer begründet. Ohne dass ich nun vorgehabt hätte, konspirative Treffen einzugehen, aber wenn mich auf offener Straße jemand anspricht, stehe ich Rede und Antwort.«

Als es im Mai 1979 nach Westberlin zu einem Spiel gegen Hertha BSC ging, fühlten sich die Spieler von der obligatorischen Einweisung vor dem Auslandsaufenthalt ziemlich genervt. Ihnen wurde in mehreren Aussprachen hintereinander nicht nur die politische Bedeutung des Spiels »überspitzt und überzogen« nahegebracht. Die Spieler erhielten auch genaue Anweisungen, was sie bei Interviews sagen sollten, die sie eigentlich sowieso nicht geben durften. Doch in diesem Fall hieß es vorsichtshalber: Wenn ein Reporter eine kurze Frage stellt, dann nur mit einem Satz antworten und dieser sollte nicht mehr als fünf Wörter besitzen. Zur allseitigen Erleichterung konnte IM »Kremer« in seinem Bericht nach dem Spiel konstatieren: »Gespräche der Spieler mit Reportern fanden nicht statt.«

Bei Meisterfeiern war zumindest die Dresdner Stasispitze stets anwesend, 1978 und 1989 zudem auch Stasi-Chef Mielke als 1. Vorsitzender der Sportvereinigung Dynamo. Anfang der achtziger Jahre, die große Ära der Mannschaft war vorbei, wurde das Dresdner MfS – an dessen Spitze mittlerweile der von Honecker ungewöhnlich schnell zum Generalmajor beförderte Horst Böhm stand – neben seiner Sicherungs- und Aufklärungsarbeit, die von den Spielern auch bei den Auslandseinsätzen registriert wurde, als Sponsor aktiver. Vielleicht trug das auch dazu bei, dass nach dem Rauswurf der Spieler Weber, Kotte und Müller sowie später nach der Flucht von Lippmann in der Mannschaft schnell wieder zur Tagesordnung übergegangen wurde. »Wir werden sicher darüber gesprochen haben, aber viel wichtiger war ja für uns, wieder eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzubekommen«, sagt Dörner rückblickend. Teilweise waren die in der DDR gebliebenen Spieler sauer darüber, dass sie nun den Kopf hinhalten mussten. Gerüchte über den Einfluss Mielkes auf die Meisterschaft wurden innerhalb der Mannschaft zwar diskutiert, über ein spekulatives Niveau ging es jedoch nicht hinaus.

Wenn es um ihren Fußball ging, wurden Dresdner Stasi, Polizei und SED zu reinen Lokalpatrioten. Von einer aus Berlin durchgestellten Linie konnten die Spieler da nichts erkennen. Häfner: »Eher im Gegenteil, würde ich fast sagen. Also allein, wenn ich an die Feierlichkeit denke, als wir gegen den BFC gewonnen hatten, als ich da den Böhm gesehen habe und die Seite von der Partei … Das war der größte Sieg, gerade gegen den ›großen Bruder‹. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass, was den Fußball angeht, hier intern groß mit Berlin zusammengearbeitet wurde. Es waren Lokalpatrioten. Also die führenden Leute, gerade wie Böhm und Nyffenegger (Chef der Bezirksbehörde der Volkspolizei – d. A.). Modrow weniger, da war es mehr der Stammnitz (Lothar Stammnitz war 2. Sekretär der SED-Bezirksleitung und für Sport verantwortlich – d. A.), der war ganz verrückt. Jedes Jahr mussten wir – vor der Saison, nach der Halbserie – eine Art Rechenschaftsbericht ablegen, da gab es immer ein Essen, wir mussten unsere Bekenntnisse abgeben, dass wir kämpfen für den Bezirk Dresden.«

Gelegentlich wurden unter den Spielern grundsätzliche politische Probleme angesprochen. Sie diskutierten über ein Honecker-Interview zu politischen Häftlingen in der DDR oder auch über die Bezahlung der Fußballer in Ost und West. Gegenstand der Spieler-Gespräche war zudem die Flucht von Lutz Eigendorf am 21. März 1979, dessen mysteriöser Unfall am 5. März 1983, sein Tod zwei Tage später und die Frage, ob hier die Stasi ihre Hände mit im Spiel hatte.

Dass ansonsten ganz schlichte zwischenmenschliche Probleme den Alltag bestimmten, wird niemanden verwundern, wenn zwei Dutzend Individualisten um einen Stammplatz ringen und dennoch eine Mannschaft bilden sollen. Weil es in außergewöhnlicher Weise den Blick in das damalige Innenleben der Mannschaft freigibt, soll hier ausführlich ein bisher unveröffentlichtes Dokument aus dem Archiv der früheren SED-Bezirkszentrale wiedergegeben werden. Es handelt sich um eine Einschätzung eines wahrscheinlich ehemaligen Spielers der Mannschaft. Jedes Blatt ist von ihm unterschrieben. Wie das 25-seitige Papier in die SED-Akten geriet, ist ungeklärt. Bekannt ist aber, dass politische Gefangene über ihren Bekanntenkreis Einschätzungen schreiben mussten, die bei der Stasi landeten und so auch in die Akten der SED kommen konnten.

Dresden, den 21. 05. 1981

Meine Einschätzung zum Oberligakollektiv der SG Dynamo Dresden20

Eingangs meiner Darlegungen möchte ich darauf hinweisen, daß ich versuchen werde, alle Erläuterungen so unpersönlich als möglich zu Papier zu bringen.

Ich hatte genügend Zeit, um von allen etwas Abstand zu gewinnen. Es wird mir zwar schwerfallen, dies in jedem Fall zu gewährleisten, aber ich werde es versuchen.

Wenn es mir in einigen Fällen nicht gelingen sollte, dann ist es auf die Tatsache zurückzuführen, daß ich mit allen lange Zeit persönlich konfrontiert worden bin.

Ich bin 1974 in das Oberligakollektiv der SG Dynamo Dresden aufgenommen worden. Es war nicht gerade leicht, sich mit den vorhandenen Umständen abzufinden.

Ein Großteil der Spieler machte es den jüngeren Kadern sehr schwer (Kapitän H.-J. Dörner und Claus Boden sind in dieser Beziehung besonders hervorzuheben).

Sie diskriminierten in jeder nur erdenklichen Weise die Leistungen jüngerer Spieler. Bei mir spiegelte es sich so wider, daß ich ohne jegliches Selbstvertrauen meine Aufgaben bewältigte. Zu erwähnen wäre in diesem Zusammenhang die Tatsache, daß sich einige ältere Spieler mit dem Gedanken des Aufhörens tragen mußten.