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Mutterfiguren und Muttermythen in Michel Houellebecqs Elementarteilchen


Mutterfiguren und Muttermythen in Michel Houellebecqs Elementarteilchen


1. Auflage

von: Markus Weber

CHF 15.00

Verlag: Grin Verlag
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 02.03.2007
ISBN/EAN: 9783638621489
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 19

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Darstellung der menschlichen Geschlechtlichkeit in Michel Houellebecqs Roman Elementarteilchen hat nicht nur europaweit für Aufregung, sondern auch für nicht weniger Verwunderung gesorgt: „Was ist das für eine Zeit, in der ein Typ zum Idol wird, der das Gefühl des männlichen Versagens angesichts »emanzipierter Frauen« in Stärke verkehrt, Drastik kultiviert und seine sexistische Wahrnehmung von Frauen als solche ausstellt“ , fragt Mirjam Schaub bezüglich der Reduktion der weiblichen Romanfiguren auf ihren Körper und ihren sexuellen Tauschwert - eine Verstörung, welche sich nicht nur durch die immanente Position erklärt, zu welcher Houellebecq die Frauen seines Romans verurteilt, sondern v.a. auch durch die große Verbreitung und die Zustimmung, welche der Roman in seiner Rezeption erhalten hat. Ungeachtet dessen, wie man persönlich zu den Elementarteilchen steht, muß festgehalten werden, daß der Roman somit sowohl Seismograph als auch Teilhaber des aktuellen Geschlechterdiskurses ist.
Die feministische Kritik, wie sie sich in den wenigen, deutschsprachigen Publikationen zu Elementarteilchen präsentiert, konzentriert sich im Wesentlichen auf Houellebecqs vielfältige Darstellung der männlichen Sexualität und der meist impliziten Objektsetzung der Frau als bspw. „Lutschmäulchen“, „Schlampe“ oder, wie im Falle Annicks, Brunos flüchtiger Urlaubsbekanntschaft, als zwar „keine Schönheit“, aber Trägerin einer „anziehenden Möse, einer ebenso anziehenden Möse, wie die jeder Frau“ . Einen weiteren großen Bereich der feministischen Literaturkritik jedoch, nämlich die Darstellung von Frauen in ihrer sozialen Funktion als Mutter, sparen diese Veröffentlichungen überraschenderweise aus.