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Tabea Tacke / Ulrich Wendel

DIE BIBEL
IN
ZWEI
STUNDEN

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ISBN 978-3-417-22975-2 (E-Book)

Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck

© 2020 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH

Die Bibeltexte sind folgender Ausgabe entnommen:

INHALT

ÜBER DIE AUTOREN

WILLKOMMEN IN DER WELT DER BIBEL

image  GOTTES GESCHICHTE MIT DER MENSCHHEIT
Aus 1. Mose 1 bis 11
image  GOTT SCHAFFT SICH EIN VOLK
Aus 1. Mose 12 bis 50
image  GOTT BEFREIT SEIN VOLK
Aus 2. Mose bis Richter
image  GOTT KÄMPFT UM SEIN VOLK
Aus 1. Samuel bis 2. Könige
image  GOTT SPRICHT ZU SEINEM VOLK
Aus Jeremia bis Sacharja
image  GOTT WIRD MENSCH
Aus Matthäus bis Johannes
image  GOTTES REICH BREITET SICH AUS
Aus Apostelgeschichte bis 1. Johannes
image  GOTTES NEUE WELT
Aus Offenbarung 1 bis 22

ÜBERSICHT ÜBER DIE BÜCHER DER BIBEL

ÜBER DIE AUTOREN

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Tabea Tacke ist Fachlektorin für Bibel und Theologie bei SCM R.Brockhaus. Sie hat einen Master in Christliche Studien.

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Dr. Ulrich Wendel ist Redakteur des Magazins Faszination Bibel und Programmleiter für den Bereich Bibel und Theologie bei SCM R.Brockhaus sowie Herausgeber verschiedener Bibelausgaben.

Willkommen in der Welt der Bibel!

Frauen und Männer.

Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Greise.

Steinreiche Nomaden, Sklavinnen und Sklaven, Schriftgelehrte, Hausfrauen, Musiker, Könige, Bauern, Fischer, Jäger, Baumeister.

Gläubige, Ungläubige, Beter, Zweifler, Prediger, Propheten, Angefochtene und Gotteslobsänger.

All das macht die Welt der Bibel aus. Und damit haben wir erst die menschliche Seite angesehen. Über der Schöpfung steht der Schöpfer, und er greift in Zeit und Geschichte ein.

Gott, der Vater. Heiliger Geist. Jesus Christus, der Messias.Gottes lebendiges Wort. Brennender Dornbusch und kaum hörbares Säuseln. Wolken- und Feuersäule. Zeichen und Wunder von ihm. Auf der anderen Seite Wunder, auf die man vergeblich wartet. Die Schlange und der Teufel. Das Schweigen Gottes. Und dann wieder neu sein Wort und sein Handeln.

Ganz am Ende: ein neuer Himmel und eine neue Erde. Und sein Versprechen: »Ja, ich mache alles neu!«

Die Bibel ist ein Buch, das über Gott und die Welt spricht.

Das Büchlein, das Sie gerade in den Händen halten, ist ein kleiner Auszug daraus. Wir haben eine repräsentative Auswahl getroffen. Sie enthält nicht einfach „die wichtigsten Texte der Bibel“ als lose Sammlung. Vielmehr war es unser Wunsch, Ihnen eine Art roten Faden zu geben, der Sie durch die große Erzählung der Heiligen Schrift führt.

Unnötig zu erwähnen, dass vieles natürlich weggelassen werden musste … Wenn Sie nach zwei hoffentlich vergnüglichen Stunden mit der Bibel noch nicht genug haben, greifen Sie doch einfach zum Original!

Tabea Tacke und Ulrich Wendel

imageGOTTES GESCHICHTE MIT DER MENSCHHEIT
  Die Bibel ist weit mehr als nur ein Buch über Gläubige und ihren Gott. Zu Beginn erzählt sie von den Anfängen der gesamten Menschheit. Das heißt: Vom Menschen, so wie er gedacht war und wie er heute nun einmal ist, also vom Menschsein überhaupt ist die Rede.

Der Schöpfungsbericht

1. Mose

1 1Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. 2Die Erde aber war wüst und öde, finster war es über den Wassern. Und der Geist Gottes schwebte über der Wasserfläche. 3Da sprach Gott: »Es soll Licht entstehen!«, und es entstand Licht. 4Und Gott sah, dass das Licht gut war. Dann trennte er das Licht von der Finsternis. 5Gott nannte das Licht »Tag« und die Finsternis »Nacht«. Es wurde Abend und Morgen: der erste Tag.

6Und Gott sprach: »Es soll Raum zwischen den Wassern entstehen, der die Wasser voneinander trennt.« 7Und so geschah es. Gott schuf diesen Raum, um die Wasser oberhalb und unterhalb dieses Raumes zu trennen. 8Und Gott nannte den Raum »Himmel«. Es wurde Abend und Morgen: der zweite Tag.

9Und Gott sprach: »Die Wasser unter dem Himmel sollen sich an einem Ort sammeln, damit trockener Boden zum Vorschein kommt.« Und so geschah es. 10Gott nannte den trockenen Boden »Erde« und die Wasserfläche »Meer«. Und Gott sah, dass es gut war. 11Dann sprach er: »Auf der Erde soll Gras wachsen und sie soll Pflanzen hervorbringen, die Samen tragen, und Bäume voller unterschiedlichster Früchte, in denen ihr Same ist.« Und so geschah es. 12Auf der Erde wuchs Gras sowie Pflanzen und Bäume, die Samen trugen. Und Gott sah, dass es gut war. 13Es wurde Abend und Morgen: der dritte Tag.

  An den ersten drei Tagen hat Gott die Welt ins Leben gerufen. Er hat Licht und Lebensraum geschaffen. In den nächsten drei Tagen besiedelt der Schöpfer diesen Raum.

14Und Gott sprach: »Am Himmel sollen Lichter entstehen, um den Tag von der Nacht zu unterscheiden. Sie sollen Zeichen sein, anhand derer die Jahreszeiten, die Tage und die Jahre bestimmt werden. 15Diese Lichter am Himmel sollen auf die Erde scheinen.« Und so geschah es. 16Gott schuf zwei große Lichter: das größere Licht für den Tag und das kleinere für die Nacht. Und Gott schuf auch die Sterne. 17Er setzte diese Lichter an den Himmel, damit sie die Erde erhellten, 18Tag und Nacht bestimmten und das Licht von der Finsternis unterschieden. Und Gott sah, dass es gut war. 19Und es wurde Abend und Morgen: der vierte Tag.

20Und Gott sprach: »Im Meer soll es von Meerestieren wimmeln und Vögel sollen in der Luft fliegen.« 21Und so schuf Gott alle Meerestiere, große und kleine, und alle Arten von Vögeln. Und Gott sah, dass es gut war. 22Dann segnete Gott sie und sprach: »Die Fische sollen sich vermehren und die Meere füllen. Auch die Vögel sollen auf der Erde zahlreich werden.« 23Und es wurde Abend und Morgen: der fünfte Tag.

24Und Gott sprach: »Die Erde soll alle Arten von Tieren hervorbringen – Vieh, Kriechtiere und wilde Tiere.« Und so geschah es. 25Gott schuf alle Arten von wilden Tieren, Vieh und Kriechtieren. Und Gott sah, dass es gut war.

26Da sprach Gott: »Wir wollen Menschen schaffen nach unserem Bild, die uns ähnlich sind. Sie sollen über die Fische im Meer, die Vögel am Himmel, über alles Vieh, die wilden Tiere und über alle Kriechtiere herrschen.« 27So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er sie, als Mann und Frau schuf er sie.

28Und Gott segnete sie und gab ihnen den Auftrag: »Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz. Herrscht über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und über alle Tiere auf der Erde.« 29Und Gott sprach: »Seht her! Ich habe euch die Samen tragenden Pflanzen auf der ganzen Erde und die Samen tragenden Früchte der Bäume als Nahrung gegeben. 30Allen Tieren und Vögeln aber habe ich Gras und alle anderen grünen Pflanzen als Nahrung zugewiesen.« Und so geschah es. 31Danach betrachtete Gott alles, was er geschaffen hatte. Und er sah, dass es sehr gut war. Und es wurde Abend und Morgen: der sechste Tag.

  Sechs Schöpfungstage sind vorbei. Und nun kommt die Überraschung: Nicht der Mensch ist die „Krone der Schöpfung“. Er muss sich ja den sechsten Schöpfungstag mit den Tieren teilen. Krone der Schöpfung ist vielmehr – das zeigt der siebte Tag – die heilige Ruhe!

1. Mose

2 1So wurde die Schöpfung des Himmels und der Erde mit allem, was dazugehört, vollendet. 2Am siebten Tag vollendete Gott sein Werk und ruhte von seiner Arbeit aus. 3Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig, weil es der Tag war, an dem er sich von seiner Schöpfungsarbeit ausruhte.

4Dies ist der Bericht von der Schöpfung des Himmels und der Erde.

  Die Bibel will nie nur informieren. Sie ruft den Menschen zur Antwort. Zum Beispiel mit Worten dieses Psalms:

Über die Hoheit des Menschen

Psalm

8 1Für den Chorleiter: Ein Psalm Davids, zu begleiten auf einem Saiteninstrument.

2HERR, unser Herrscher, herrlich ist dein Name auf der Erde! Deine Herrlichkeit zeigt sich am Himmel.

3Kinder und Säuglinge hast du gelehrt, dich zu loben. Sie bringen deine Feinde zum Schweigen, die auf Rache aus waren.

4Wenn ich den Himmel betrachte und das Werk deiner Hände sehe – den Mond und die Sterne, die du an ihren Platz gestellt hast –,

5wie klein und unbedeutend ist da der Mensch und doch denkst du an ihn und sorgst für ihn!

6Denn du hast ihn nur wenig geringer als Gott gemacht und ihn mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt.

7Du hast ihn über alles gesetzt, was du erschaffen hast, und ihm Vollmacht über alles gegeben –

8die Schafe und die Rinder und alle wilden Tiere,

9die Vögel am Himmel, die Fische im Meer und alles, was in den Meeren schwimmt.

10HERR, unser Herrscher, herrlich ist dein Name auf der Erde!

  Das ist die Bestimmung des Menschen: Gott gibt ihm einen hohen Rang. Er setzt ihm geradezu eine Krone auf. Der Mensch darf und soll die Schöpfung gestalten. Und er ist dazu bestimmt, Gottes Werk zu betrachten und ihn staunend zu loben.

Der Mann und die Frau sündigen

1. Mose

3 1Die Schlange war das listigste von allen Tieren, die Gott, der HERR, erschaffen hatte. »Hat Gott wirklich gesagt «, fragte sie die Frau, »dass ihr keine Früchte von den Bäumen des Gartens essen dürft?«

2»Selbstverständlich dürfen wir sie essen «, entgegnete die Frau der Schlange. 3»Nur über die Früchte vom Baum in der Mitte des Gartens hat Gott gesagt: ›Esst sie nicht, ja berührt sie nicht einmal, sonst werdet ihr sterben.‹«

4»Ihr werdet nicht sterben!«, zischte die Schlange. 5»Gott weiß, dass eure Augen geöffnet werden, wenn ihr davon esst. Ihr werdet sein wie Gott und das Gute vom Bösen unterscheiden können.«

6Die Frau sah: Die Früchte waren so frisch, lecker und verlockend – und sie würden sie klug machen! Also nahm sie eine Frucht, biss hinein und gab auch ihrem Mann davon. Da aß auch er von der Frucht. 7In diesem Augenblick wurden den beiden die Augen geöffnet und sie bemerkten auf einmal, dass sie nackt waren. Deshalb flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Lendenschurze.

8Als es am Abend kühl wurde, hörten sie Gott, den HERRN, im Garten umhergehen. Da versteckten sie sich zwischen den Bäumen. 9Gott, der HERR, rief nach Adam: »Wo bist du?«

10Dieser antwortete: »Als ich deine Schritte im Garten hörte, habe ich mich versteckt. Ich hatte Angst, weil ich nackt bin.«

11»Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott, der HERR. »Hast du etwa von den verbotenen Früchten gegessen? «

12»Die Frau«, antwortete Adam, »die du mir zur Seite gestellt hast, gab mir die Frucht. Und deshalb habe ich davon gegessen.«

13Da fragte Gott, der HERR, die Frau: »Was hast du da getan?«

»Die Schlange verleitete mich dazu«, antwortete sie. »Deshalb aß ich von der Frucht.«

  

So schnell zerbricht das Vertrauen zwischen Geschöpfen und Schöpfer! Die Schlange flüstert eine Lüge ein: Gott gönnt euch nichts. Er hält euch dumm. Nun, es ist verlockend, Gutes und Böses erkennen zu können. Doch am Ende haben die Menschen wenig gewonnen und viel verloren.

Gott aber haut nicht dazwischen, sondern spricht seine Geschöpfe an. Eine Gelegenheit, mit neuem Vertrauen zu antworten – oder sich herauszureden. Leider wählen Adam und Eva diesen zweiten Weg. Gott antwortet:

14Da sprach Gott, der HERR, zu der Schlange: »Weil du das getan hast, sollst du unter allen zahmen und wilden Tieren verflucht sein. Dein Leben lang sollst du auf dem Bauch kriechen und Staub fressen. […]

16Dann sprach er zu der Frau: »Mit großer Mühe und unter Schmerzen wirst du Kinder zur Welt bringen. Du wirst dich nach deinem Mann sehnen, doch er wird über dich herrschen.«

17Und zu Adam sprach er: »Weil du auf deine Frau gehört und von der verbotenen Frucht gegessen hast, soll der Ackerboden deinetwegen verflucht sein. Dein ganzes Leben lang wirst du dich abmühen, um dich davon zu ernähren. 18Dornen und Disteln werden auf ihm wachsen, doch du musst dich vom Gewächs des Feldes ernähren. […]

23Deshalb schickte Gott, der HERR, Adam und seine Frau aus dem Garten Eden fort. Er gab Adam den Auftrag, den Erdboden zu bearbeiten, aus dem er gemacht war. 24Nachdem er sie aus dem Garten vertrieben hatte, stellte Gott, der HERR, Cherubim auf, die mit einem flammenden, blitzenden Schwert den Weg zum Baum des Lebens bewachen.

  

Und so geht es in der Geschichte Gottes mit der Menschheit weiter: Vertrauen zerbricht. Böses entsteht. Gott zeigt den Menschen Auswege, doch sie verpassen die richtige Ausfahrt.

Nachdem das Vertrauen zu Gott zerbrochen ist, zerbricht auch die Beziehung zwischen den Menschen: Kain erschlägt seinen Bruder Abel. Am Ende der sogenannten Urgeschichte (1. Mose 1–11) zerfällt auch die Kultur der Menschheit, die man bis dahin aufbaut hat: Wegen des hochmütigen Versuchs, einen Turm bis an den Himmel zu bauen, spaltet Gott die Menschheit in viele Sprachen auf.

Zuvor aber reagiert Gott in noch anderer Weise auf die Bosheit der Menschen, die ins Unermessliche angewachsen war:

Noah und die Flut

1. Mose

6 9Dies ist die Geschichte von Noah und seiner Familie. Noah war ein Gerechter, der einzige fehlerlose Mensch, der damals auf der Erde lebte. Er lebte in enger Gemeinschaft mit Gott. 10Noah hatte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet. 11Die Menschen waren böse und gewalttätig. 12Gott sah auf die Erde, und sie war voller Verbrechen, denn die Menschen handelten böse. 13Deshalb sprach Gott zu Noah: »Ich habe beschlossen, alle Lebewesen auszulöschen, denn die Erde ist ihretwegen voller Gewalt. Ich will sie zusammen mit der Erde vernichten! 14Bau ein Schiff aus harzhaltigem Holz und dichte es innen und außen mit Teer ab. Bau anschließend Decks und Räume ein. […]

1. Mose

7 1Dann sprach der HERR zu Noah: »Geh mit deiner ganzen Familie in das Schiff, denn unter allen Menschen auf der Erde bist du in meinen Augen der einzige, der gerecht ist. 2Nimm von allen reinen Tieren je sieben Paare mit, von den unreinen aber nur je ein Paar. […]

1740 Tage lang regnete es in Strömen, die Flut bedeckte den Erdboden und hob das Schiff vom Boden ab. […]

22Alles, was atmete und auf dem Festland lebte, starb. 23So ließ Gott alle Menschen und Tiere umkommen und vernichtete alles Leben auf der Erde. Allein Noah blieb am Leben und jene, die mit ihm im Schiff waren. […]

1. Mose

8 20Dann errichtete Noah dem HERRN einen Altar und brachte darauf je eines von allen reinen Tieren und allen reinen Vögeln als Brandopfer dar. 21Dem HERRN gefiel das Opfer und er sprach zu sich: »Nie mehr will ich um der Menschen willen die Erde verfluchen und alles Lebendige vernichten, so wie ich es gerade getan habe, auch wenn die Gedanken und Taten der Menschen schon von Kindheit an böse sind. 22Solange die Erde besteht, wird es Saat und Ernte geben, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.«

  Am Ende ein Ausblick, ein festes Versprechen: Gott will die Menschheit nie mehr vernichten, solange die Erde besteht. Gott bekennt sich dazu: Ja, die Gedanken und Taten der Menschen sind schon von Kindheit an böse. Das war anfangs Gottes Grund, die Vernichtungsflut zu schicken. Gott machte einen Neustart, aber der Mensch im Herzen ist geblieben, wie er nun einmal ist. Dennoch garantiert der Schöpfer: Er widerruft das geschenkte Leben nie mehr.
imageGOTT SCHAFFT SICH EIN VOLK
  Wieder macht Gott einen Neuanfang mit den Menschen, wieder wählt er sich einen einzelnen Menschen dafür: Abram (später umbenannt in Abraham). In ihm und seinen Nachkommen soll die ganze Welt gesegnet werden. Damit beginnt die Geschichte von Gottes Volk.

Die Berufung Abrams

1. Mose

12 1Dann befahl der HERR Abram: »Verlass deine Heimat, deine Verwandten und die Familie deines Vaters und geh in das Land, das ich dir zeigen werde! 2Von dir wird ein großes Volk abstammen. Ich will dich segnen und du sollst in der ganzen Welt bekannt sein. Ich will dich zum Segen für andere machen. 3Wer dich segnet, den werde ich auch segnen. Wer dich verflucht, den werde ich auch verfluchen. Alle Völker der Erde werden durch dich gesegnet werden.«

4Abram machte sich auf den Weg, wie der HERR es ihm befohlen hatte. Und Lot ging mit ihm. Abram war 75 Jahre alt, als er Haran verließ. 5Auf den Weg nach Kanaan nahm er seine Frau Sarai, seinen Neffen Lot und alles, was sie besaßen, mit samt ihrem Vieh und ihren Sklaven und Sklavinnen, die sie in Haran erworben hatten. So erreichten sie schließlich Kanaan. 6Sie zogen durch Kanaan und kamen zur Eiche More in der Nähe von Sichem. Damals war das Gebiet von den Kanaanitern bewohnt.

7Da erschien der HERR Abram und sprach: »Ich werde dieses Land deinem Nachkommen geben!« Und Abram baute dort dem HERRN, der ihm erschienen war, einen Altar. 8Danach zog Abram ins Gebirge östlich von Bethel und schlug seine Zelte zwischen Bethel im Westen und Ai im Osten auf. Dort errichtete er einen Altar und betete den HERRN an. 9Dann zog er in mehreren Etappen weiter nach Süden.

  Gott ruft, Abram antwortet – und zieht los. Noch einmal bestätigt Gott sein Versprechen und schließt einen Bund mit Abram:

Der Bund des HERRN mit Abram

1. Mose

15 1Danach sprach der HERR