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Chris S. Enibas

(ELEMENT ALPHA 3) Sturmwolf - Wenn ein Alpha liebt

Gay-Fantasy-Romance





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

KAPITEL 1

 

„Verdammter Mist!“, schrie Kyrin McKlay und fegte im nächsten Moment einen Stapel verschiedener Ordner von seinem Schreibtisch. Seit ungefähr einem Monat schon war er nun bereits auf der Suche nach irgendwelchen Informationen über seinen Gefährten Jesse Roth, doch zu seinem Bedauern konnte er nichts finden, das besagte, dass Jesse überhaupt existierte oder noch schlimmer, je existiert hatte.

Kein einziger Eintrag, nichts!

Der Alpha fand weder eine Geburtsurkunde noch eine Sterbeurkunde.

Was zum Teufel ging hier nur vor sich? Irgendjemand gab sich da wirklich große Mühe, etwas zu verbergen und es hatte mit seinem Gefährten zu tun. Genau deswegen konnte Kyrin dies auch nicht so stehenlassen.

Wirklich gar nichts in seinem Leben sehnte Kyrin so sehr herbei wie einen Gefährten und nun hatte er immerhin schon einen Anhaltspunkt und konnte dennoch nicht das Geringste machen.

 

Langsam aber sicher verlor Kyrin die klitzekleine Hoffnung, die er bis eben noch in seinem Herzen getragen hatte, seinen Gefährten jemals zu finden.

Doch genauso sehr wie er sich seinen Gefährten herbeisehnte, genauso groß war sein Ehrgeiz, weiter nach diesem zu suchen und selbst wenn die Chance noch so gering und aussichtslos war, ihn, oder auch nur Hinweise auf seinen Aufenthalt tatsächlich hier im Netz zu finden, er würde niemals aufgeben.

 

Es vergingen weitere zwei Tage ohne Aussicht auf Erfolg etwas zu finden, als der Bildschirm sich plötzlich schwarz färbte. Ohne ersichtlichen Grund stürzte Kyrins Computersystem zusammen.

Knurrend war er schon dabei, seinem Computer endgültig den Garaus zu machen, denn so etwas durfte eigentlich gar nicht passieren, immerhin hatte er dieses System selbst aufgebaut, als die Energie wieder da war und sein Computer erneut hochfuhr.

 

Doch der nächste Blick auf die nun geladene Seite verwirrte Kyrin zunehmend.

Was zum Teufel?

Ohne einen ersichtlichen Grund wurde er auf eine gesicherte Police Departement Datenbank geleitet.

Es wurde eine Polizeiakte aus dem Staate Michigan geöffnet, auf der dem verdutzten Alpha die vielen verschiedenen Gesichter vermisster Kinder entgegensprangen.

Verwirrt und mit gerunzelter Stirn studierte er dennoch interessiert und aufmerksam die erschütternden Akten, die den Alpha innerlich knurren ließ.

Es war für einen normalen Wandler schon äußerst schwer, solche Missetaten Kindern gegenüber zu akzeptieren und nicht gleich die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, doch für einen Alpha war der Zorn und die Wut fast schon zu explosiv, um nicht sofort auf die Jagd nach solchen Monstern zu gehen.

 

Ein Bericht über vermisste Kinder, Mädchen wie auch Jungen, die alle im Alter von 4-8 Jahren und in derselben Gegend als vermisst gemeldet wurden, ließ Kyrin innehalten und seine Gedanken überschlugen sich, als ihm das Bild eines etwa vierjährigen vermissten Mädchens entgegen lächelte.

Die Ähnlichkeit mit Jamie war fast schon greifbar und unglaublich gespenstisch.

Wie ein Blitz kam dem Alpha die Erkenntnis, dass dieses Mädchen zu seinem Gefährten gehören musste.

Jamie hatte immerhin keine Kinder und Jesse war dessen Zwillingsbruder, also war das doch eine gerechtfertigte Schlussfolgerung.

Außerdem war es bis jetzt der einzige Hinweis und Kyrin wollte eben jeder Spur nachgehen, die ihn zu seinem Gefährten führen konnte.

Vielleicht war alles nur reiner Zufall oder eines seiner Hirngespinste, die seine Sehnsucht nach Jesse projizierte, doch er musste sichergehen. Und selbst wenn er sich irrte, hatte er vielleicht die Möglichkeit, einem unschuldigen Mädchen und anderen Kindern, die in Not waren, zu helfen.

 

Der Name des Mädchens lautete Madison, Nachname unbekannt. Kyrin konnte auch nichts über denjenigen finden, der das Mädchen als vermisst gemeldet hatte.

Doch einen Anhaltspunkt gab es und genau dem würde der Alpha nachgehen.

Wer könnte ihm in dieser Situation und mit so geringen Angaben mehr weiterhelfen, als der Polizeibeamte, der diesen und ähnliche Fälle bearbeitete?

Der Officer, der den Vermisstenbericht über Madison bearbeitet hatte, hörte auf den Namen Costa van Dillo und arbeitete seit mehr als fünf Jahren bei der öffentlichen Polizei im Zentrum von Michigan.

Dieser Kerl war sein bisher einziger Hinweis im Zusammenhang mit seinem Gefährten, also würde Kyrin eben dort anknüpfen.

Er konnte nur hoffen, dass die Officers in Michigan anders waren, als einige andere verschiedener Staaten, die lieber keine Hilfe von Außenstehenden annahmen, denn die meisten teilten sich nicht gerne den Ruhm.

 

Seinen Fähigkeiten als Computerhacker und Detektiv geschuldet, war es für den Alpha fast schon ein Kinderspiel, zumindest schon einmal Costa van Dillos Telefonnummer herauszubekommen.

Mit klopfenden Herzen lauschte er auch bereits wenigen Minuten später dessen Stimme am anderen Ende der Leitung.

Wider Erwarten erwies sich Costa als sehr erfreut über jede Hilfe, die man ihm zukommen ließ.

Wie Kyrin erfuhr, war der Officer anscheinend der Einzige, der weiter nach den ungefähr 15 Jungen und Mädchen suchte, die bereits seit zwei Monaten vermisst wurden.

Offiziell wurden die Akten bereits geschlossen, doch Costa war zusammen mit seinem Partner immer noch eher auf eigener Faust hinter einem ziemlich großen Kinderhändlerring her.

Doch mehr wollte der Officer, von dem Kyrin spontan beschloss, ihn zu mögen, nicht am Telefon besprechen.

Er bat den Alpha, an diesem Wochenende nach Michigan zu kommen, damit Kyrin noch mehr Informationen bekam, die nicht im Netz zu finden waren, egal ob zufällig oder nicht.

 

Einer Eingebung folgend informierte Kyrin Costa darüber, dass er ihm ein Foto von Jesse, oder besser gesagt Jamie, schicken würde, damit der Officer diesen dann festhalten konnte, sollte er in der Gegend auftauchen.

 

Nach Beenden des informativen Gesprächs, verlor Kyrin auch gar keine Zeit mehr und verließ auf dem schnellsten Weg die Zentrale, um seine Familie über seine Fortschritte und seiner Absicht, nach Michigan zu fliegen, zu informieren.