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IN BED WITH BERLIN

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Die Reise nach Berlin

 

 

Michalina Mayerhoff

 

 

 

Cover: Oliver Rath

Copyright: BERLINABLE UG

 

 

Berlinable lädt dich ein, alle deine Ängste hinter dir zu lassen und in eine Welt einzutauchen, in der Sex der Schlüssel zur Selbstbestimmung ist.

Unsere Mission: Die Welt verändern - Seele für Seele.

Akzeptieren Menschen ihre eigene Sexualität, formen sie eine tolerantere Gesellschaft.

Worte der Inspiration, des Mutes, der Veränderung.

Öffne deinen Geist und befreie deine tiefsten Begierden.

 

 

Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht erlaubt, die Inhalte dieses eBooks ohne die ausdrückliche Genehmigung durch den Verlag zu kopieren, weiter zu verbreiten öffentlich vorzutragen oder anderweitig zu publizieren. Änderungen, Satzfehler und Rechtschreibfehler vorbehalten. Die Handlung und die handelnden Personen dieses Buchs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.

Die Reise nach Berlin

 

Sie ist schon fast nackt und kommt mit einem sehr sexy Lächeln die Stufen des Konzerthauses herab geschritten. Mit jedem ihrer Schritte löst sich der wallende weiße Stoff mehr von ihrem Körper und flattert im gleißenden Licht, das über den ganzen Gendarmenmarkt strahlt.

Kurz bevor sie Marian erreicht, reißt sich der Stoff los und gleitet von ihrer nackten Haut. Sie steht jetzt direkt vor Marian, der seine Hände nach ihren schönen, runden Brüsten ausstreckt. „Anna“ ruft er ihr zu. Sie sagt: „Hauptsache, du bist bei mir!“ und presst seinen Kopf nach unten, so dass er auf die Knie fällt.

 

Er blickt um sich: die vielen Menschen um ihn herum starren ihn ablehnend an. Da ist auch Lena, die ebenfalls nackt ist und ihm einen Kuss zuwirft. Neben ihr ist eine andere Frau. Ihre Haare strahlen golden und ihr rotes Kleid umfließt sie wie Flüssigkeit. Sie ruft „Nein!“ und streckt die Arme nach ihm aus. Sie ist wunderschön, er fühlt sich mit unglaublicher Macht zu ihr hingezogen, er will zu ihr, er will ihr antworten, da zieht Annas Hand seinen Kopf brutal zu sich, presst sein Gesicht zwischen ihre Schenkel und es wird dunkel, nass und heiß.

Gleißendes Licht brennt direkt in sein Gehirn. Er schreckt hoch.

„Fuck!“ hört er sich brüllen. Er hat beim Aufwachen versehentlich direkt in die Sonne geschaut und die Augen gleich wieder geschlossen.

Marian kann Montage nicht ausstehen. An diesem Tag der Woche fällt ihm das Aufstehen besonders schwer.

Was war das denn? Er träumt ja öfter wirklichen Mist, aber das war echt extrem. Er reibt sich die Augen und erhebt sich langsam.

 

Müde betrachtet er seinen nackten Körper. Ein großer Spiegel an der Wand reflektiert das gleißende Licht, das sein Penthouse durchflutet und die Konturen seiner schön definierten Muskeln am Bauch und den Armen deutlich hervorhebt. Er blinzelt seinem Spiegelbild in die verschlafenen Augen, streckt die Arme in die Höhe, räkelt sich in den Sonnenstrahlen und muss grinsen, als er bemerkt, wie sein Schwanz ebenfalls wach ist. Das mag auch an diesem komischen Traum liegen. Aus einer leichten Erhebung richtet er sich langsam weiter auf.

Oh, das tut gut! Marian realisiert, dass die Sonne durch die halb herunter gelassenen Jalousien seiner Dachfenster bereits jetzt für subtropische Verhältnisse sorgt. Dabei ist es erst acht Uhr! Er blickt auf sein Handy. „Hauptsache, du bist bei mir!“ steht da im Nachrichteneingang.

Eine SMS von Anna, Datum von gestern. Seltsam. So emotional sind sie schon lange nicht mehr miteinander. Es war nie mehr als eine Affäre.

 

Die heiße Braut vom gestrigen Abend taucht vor seinen Augen auf. Er schaut an sich hinab.

Liegt das jetzt an ihr oder diesem absurden Traum? Das ist doch keine normale Morgenlatte! Er verdrängt den Gedanken an Anna und denkt lieber an diese Frau aus dem Club. Traumbusen, überhaupt eine tolle Figur. Er spürt einen klitzekleinen Kater. Vielleicht war es gestern Nacht doch ein Gin Tonic zu viel? Er war mit seinem Kollegen Matthias im „New First“, dem Club in der Joachimsthaler Straße, der nach dem Mord an dem vorhergehenden Besitzer wieder geöffnet hat. Zu blöd, dass die Frau in Begleitung ihres Chefs gewesen ist. Sie konnte den Boss ja nicht im Regen stehen lassen, und wenn Marian sich nicht täuscht, ist sie mit dem Kerl abgezogen. Aber sie hat Marian ihre Handynummer aufgeschrieben und ihm den Zettel verstohlen zugeschoben. Vielleicht ruft er sie ja tatsächlich mal an.

 

Marian dreht sich auf die Seite und betrachtet sein von den Lenden abstehendes Teil. Er genießt seinen Körper. Langsam beginnt er, sich zu streicheln, seine muskulösen Schenkel entlangzufahren, seinen straffen Bauch, und schließlich seinen harten Schwanz zu umfassen und ihn langsam und fest zu massieren. Langsam bekommt er wirklich Lust...

 

Aber dann hört er ein schepperndes Klopfen. Marian fährt herum. Was zum Teufel ...?

Auf der Terrasse steht eine Frau in einem Arbeitsoverall. Sie schlägt mit der flachen Hand gegen die Terrassentür und grinst dabei über beide Ohren. „Verdammt“, fährt es ihm durch den Kopf, „hat sie mich etwa die ganze Zeit beobachtet?“

 

Wo sind seine Unterhosen? Die Klamotten liegen wild durcheinander auf dem Boden. Es klopft stärker. Verdammt noch mal! Wie kommt die Frau auf diese Terrasse? Es klopft jetzt so laut, dass die Scheibe der Tür Gefahr läuft, zu zerspringen.

„Jaaa, ich komm doch schon“, ruft er laut.

In Eile läuft er durch den relativ kleinen Flur aus dem Wohnraum, der auch die hochmoderne Küchenzeile beherbergt.

Marian greift sich von einem Garderobenhaken einen Schal und bedeckt damit den unteren Teil seines Körpers. Natürlich sieht man weiterhin, dass sein Penis hoch steht, aber das wird sich sicher gleich legen, so hofft er. Die Frau da draußen schlägt ihm gleich die Scheibe ein, wenn sie so weiter klopft.

Er eilt an die Terrassentür und öffnet sie.

„Was soll der Scheiß? Was wollen Sie hier?“

Sie betrachtet ihn eingehend von oben bis unten und grinst anzüglich.

Sie stellt den schweren Werkzeugkasten ab.

„Ich habe mehrfach geklingelt, Herr König. Und ihr Handy angerufen. Wir tauschen heute in allen Wohnungen die Armaturen aus. In der Küche und in den Bädern. Sie hatten uns extra um einen möglichst frühen Termin gebeten. Jetzt bin ich übers Dach geklettert, um zu sehen, ob Sie vielleicht doch da sind, nachdem niemand aufgemacht hat.“