Heinrich Heine

 

Englische Fragmente

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

Cover: Gemälde "Heinrich Heine" (1831) von Moritz Daniel Oppenheim (1800-1882)

Covergestaltung: nexx verlag gmbh, 2015

 

ISBN/EAN: 9783958705289

 

Rechtschreibung und Schreibweise des Originaltextes wurden behutsam angepasst.

 

www.nexx-verlag.de

 

Image

 

Glückseliges Albion, lustiges Alt-England!
Warum verließ ich dich?
Um die Gesellschaft von Gentlemen zu fliehen,
und unter Lumpengesindel der einzige zu sein,
der mit Bewusstsein lebt und handelt?

 

»Die ehrlichen Leute« von W. Alexis

 

 

I. Gespräch auf der Themse

 

Der gelbe Mann stand neben mir auf dem Verdeck, als ich die grünen Ufer der Themse erblickte und in allen Winkeln meiner Seele die Nachtigallen erwachten. »Land der Freiheit,« rief ich, »ich grüße dich! – Sei mir gegrüßt, Freiheit, junge Sonne der verjüngten Welt! Jene ältere Sonnen, die Liebe und der Glaube, sind welk und kalt geworden, und können nicht mehr leuchten und wärmen. Verlassen sie die alten Myrtenwälder, die einst so übervölkert waren, und nur noch blöde Turteltauben nisten in den zärtlichen Büschen. Es sinken die alten Dome, die einst von einem übermütig frommen Geschlechte, das seinen Glauben in den Himmel hineinbauen wollte, so riesenhoch aufgetürmt wurden; sie sind morsch und verfallen, und ihre Götter glauben an sich selbst nicht mehr. Diese Götter sind abgelebt, und unsere Zeit hat nicht Phantasie genug, neue zu schaffen. Alle Kraft der Menschenbrust wird jetzt zu Freiheitsliebe, und die Freiheit ist vielleicht die Religion der neuen Zeit, und es ist wieder eine Religion, die nicht den Reichen gepredigt wurde, sondern den Armen, und sie hat ebenfalls ihre Evangelisten, ihre Märtyrer und ihre Ischarioths!«

 

»Junger Enthusiast«, sprach der gelbe Mann, »Sie werden nicht finden, was Sie suchen. Sie mögen Recht haben, dass die Freiheit eine neue Religion ist, die sich über die ganze Erde verbreitet. Aber wie einst jedes Volk, indem es das Christentum annahm, solches nach seinen Bedürfnissen und seinem eignen Charakter modelte, so wird jedes Volk von der neuen Religion, von der Freiheit, nur dasjenige annehmen, was seinen Lokalbedürfnissen und seinem Nationalcharakter gemäß ist.

 

»Die Engländer sind ein häusliches Volk, sie leben ein begrenztes, umfriedetes Familienleben; im Kreise seiner Angehörigen sucht der Engländer jenes Seelenbehagen, das ihm schon durch seine angeborene gesellschaftliche Unbeholfenheit außer dem Haus versagt ist. Der Engländer ist daher mit jener Freiheit zufrieden, die seine persönlichsten Rechte verbürgt, und seinen Leib, sein Eigentum, seine Ehe, seinen Glauben und sogar seine Grillen unbedingt schützt. In seinem Haus ist niemand freier als ein Engländer; um mich eines berühmten Ausdrucks zu bedienen, er ist König und Bischof in seinen vier Pfählen, und nicht unrichtig ist sein gewöhnlicher Wahlspruch: My house is my castle.

 

Ist nun bei den Engländern das meiste Bedürfnis nach persönlicher Freiheit, so möchte wohl der Franzose im Notfall diese entbehren können, wenn man ihn nur jenen Teil der allgemeinen Freiheit, den wir Gleichheit nennen, vollauf genießen lässt. Die Franzosen sind kein häusliches Volk, sondern ein geselliges, sie lieben kein schweigendes Beisammensitzen, welches sie une conversation anglaise nennen, sie laufen plaudernd vom Kaffeehaus nach dem Kasino, vom Kasino nach den Salons, ihr leichtes Champagnerblut und angeborenes Umgangstalent treibt sie zum Gesellschaftsleben, und dessen erste und letzte Bedingung, ja dessen Seele ist: die Gleichheit. Mit der Ausbildung der Gesellschaftlichkeit in Frankreich musste daher auch das Bedürfnis der Gleichheit entstehen, und wenn auch der Grund der Revolution im Budget zu suchen ist, so wurde ihr doch zuerst Wort und Stimme verliehen von jenen geistreichen Roturiers, die in den Salons von Paris mit der hohen Noblesse scheinbar auf einem Fuß der Gleichheit lebten, und doch dann und wann, sei es auch nur durch ein kaum bemerkbares, aber desto tiefer verletzendes Feudallächeln, an die große, schmachvolle Ungleichheit erinnert werden; – und wenn die canaille returière sich die Freiheit nahm, jene hohe Noblesse zu köpfen, so geschah dieses vielleicht weniger, um ihre Güter als um ihre Ahnen zu erben, und statt der bürgerlichen Ungleichheit eine adlige Gleichheit einzuführen. Dass dieses Streben nach Gleichheit das Hauptprinzip der Revolution war, dürfen wir umso mehr glauben, da die Franzosen sich bald glücklich und zufrieden fühlten unter der Herrschaft ihres großen Kaisers, der, ihre Unmündigkeit beachtend, all ihre Freiheit unter seiner strengen Kuratel hielt, und ihnen nur die Freude einer völligen, ruhmvollen Gleichheit überließ.

 

Weit geduldiger als der Franzose erträgt daher der Engländer den Anblick einer bevorrechteten Aristokratie; er tröstet sich, dass er selbst Rechte besitzt, die es jener unmöglich machen, ihn in seinen häuslichen Komforts und in seinen Lebensansprüchen zu stören. Auch trägt jene Aristokratie nicht jene Rechte zur Schau wie auf dem Kontinent. In den Straßen und öffentlichen Vergnügungssälen Londons sieht man bunte Bänder nur auf den Hauben der Weiber und goldene und silberne Abzeichen nur auf den Röcken der Lakaien. Auch jene schöne bunte Livree, die bei uns einen bevorrechteten Wehrstand ankündigt, ist in England nichts weniger als eine Ehrenauszeichnung; wie ein Schauspieler sich nach der Vorstellung die Schminke abwischt, so eilt auch der englische Offizier, sich seines roten Rocks zu entledigen, sobald die Dienststunde vorüber ist, und im schlichten Rock eines Gentleman ist er wieder ein Gentleman. Nur auf dem Theater zu St. James gelten jene Dekorationen und Kostüme, die aus dem Kehricht des Mittelalters aufbewahrt worden; da flattern die Ordensbänder, da blinken die Sterne, da rauschen die seidenen Hosen und Atlasschleppen, da knarren die goldenen Sporen und altfranzösischen Redensarten, da bläht sich der Ritter, da spreizt sich das Fräulein. Aber was kümmert einen freien Engländer die Hofkomödie zu St. James! wird er doch nie davon belästigt, und verwehrt es ihm ja niemand, wenn er in seinem Haus ebenfalls Komödie spielt, und seine Hausoffizianten vor sich knien lässt, und mit dem Strumpfband der Köchin tändelt – honni soit qui mal y pense!

 

Was die Deutschen betrifft, so bedürfen sie weder der Freiheit noch der Gleichheit. Sie sind ein spekulatives Volk, Ideologen, Vor- und Nachdenker, Träumer, die nur in der Vergangenheit und in der Zukunft leben, und keine Gegenwart haben. Engländer und Franzosen haben eine Gegenwart, bei ihnen hat jeder Tag seinen Kampf und Gegenkampf und seine Geschichte. Der Deutsche hat nichts, worüber er kämpfen sollte, und da er zu mutmaßen begann, dass es doch Dinge geben könne, deren Besitz wünschenswert wäre, so haben wohlweise seine Philosophen ihn gelehrt, an der Existenz solcher Dinge zu zweifeln. Es lässt sich nicht leugnen, dass auch die Deutschen die Freiheit lieben, aber anders wie andere Völker. Der Engländer liebt die Freiheit wie sein rechtmäßiges Weib, er besitzt sie, und wenn er sie auch nicht mit absonderlicher Zärtlichkeit behandelt, so weiß er sie doch im Notfall wie ein Mann zu verteidigen, und wehe dem rotgerockten Burschen, der sich in ihr heiliges Schlafgemach drängt – sei es als Galant oder als Scherge. Der Franzose liebt die Freiheit wie seine Braut. Er glüht für sie, er flammt, er wirft sich zu ihren Füßen mit den überspanntesten Beteuerungen, er schlägt sich für sie auf Tod und Leben, begeht für sie tausenderlei Torheiten. Der Deutsche liebt die Freiheit wie seine alte Großmutter.«

 

Gar wunderlich sind doch die Menschen! Im Vaterland brummen wir, jede Dummheit, jede Bekehrtheit dort verdrießt uns, wie Knaben möchten wir täglich davonlaufen in die weite Welt; sind wir endlich wirklich in die weite Welt gekommen, so ist uns diese wieder zu weit, und heimlich sehnen wir uns oft wieder nach den engen Dummheiten und Verkehrtheiten der Heimat, und wir möchten wieder dort in der alten wohlbekannten Stube sitzen, und uns, wenn es anginge, ein Haus hinter dem Ofen bauen, und warm drin hocken, und den allgemeinen Anzeiger der Deutschen lesen. So ging es auch mir auf der Reise nach England. Kaum verlor ich den Anblick der deutschen Küste, so erwachte in mir eine kuriose Nachliebe für jene teutonischen Schlafmützen- und Perückenwälder, die ich eben noch mit Unmut verlassen, und als ich das Vaterland aus den Augen verloren hatte, fand ich es im Herzen wieder.

 

Daher mochte wohl meine Stimme etwas weich klingen, als ich dem gelben Mann antwortete: »Lieber Herr, scheltet mir nicht die Deutschen! Wenn sie auch Träumer sind, so haben doch manche unter ihnen so schöne Träume geträumt, dass ich sie kaum vertauschen möchte gegen die wachende Wirklichkeit unserer Nachbarn. Da wir alle schlafen und träumen, so können wir vielleicht die Freiheit entbehren; denn unsere Tyrannen schlafen ebenfalls und träumen bloß ihre Tyrannei. Nur damals sind wir erwacht, als die katholischen Römer unsere Traumfreiheit geraubt hatten; da handelten wir und siegten, und legten uns wieder hin und träumten. Oh Herr, spottet nicht unserer Träumer, dann und wann, wie Somnambule, sprechen sie Wunderbares im Schlaf, und ihr Wort wird Saat der Freiheit. Keiner kann absehen die Wendung der Dinge. Der spleenige Brite, seines Weibes überdrüssig, legt ihr vielleicht einen Strick um den Hals und bringt sie zum Verkauf nach Smithfield. Der flatternde Franzose wird seiner geliebten Braut vielleicht treulos und verlässt sie, und tänzelt singend nach den Hofdamen (courtisanes) seines königlichen Palastes (palais royal). Der Deutsche wird aber seine alte Großmutter nie ganz von der Tür stoßen, er wird ihr immer ein Plätzchen am Herd gönnen, wo sie den horchenden Kindern ihre Märchen erzählen kann. – Wenn einst, was Gott verhüte, in der ganzen Welt die Freiheit verschwunden ist, so wird ein deutscher Träumer sie in seinen Träumen wieder entdecken.«

 

Während nun das Dampfboot, und auf demselben unser Gespräch, den Strom hinaufschwamm, war die Sonne untergegangen, und ihre letzten Strahlen beleuchteten das Hospital zu Greenwich, ein imposantes pallastreiches Gebäude, das eigentlich aus zwei Flügeln besteht, deren Zwischenraum leer ist, und einen, mit einem artigen Schlösslein gekrönten, waldgrünen Berg den Vorbeifahrenden sehen lässt. Auf dem Wasser nahm jetzt das Gewühl der Schiffe immer zu, und ich wunderte mich, wie geschickt diese großen Fahrzeuge sich einander ausweichen. Da grüßt im Begegnen manch ernsthaft freundliches Gesicht, das man nie gesehen hat, und vielleicht auch nie wieder sehen wird. Man fährt sich so nahe vorbei, dass man sich die Hände reichen könnte zum Willkommen und Abschied zu gleicher Zeit.

 

Das Herz schwillt beim Anblick so vieler schwellender Segel und wird wunderbar aufgeregt, wenn vom Ufer her das verworrene Summen und die ferne Tanzmusik und der dumpfe Matrosenlärm herandröhnen. Aber im weißen Schleier des Abendnebels verschwimmen allmählich die Konturen der Gegenstände, und sichtbar bleibt nur ein Wald von Mastbäumen, die lang und kahl hervorragen.

 

Der gelbe Mann stand noch immer neben mir und schaute sinnend in die Höhe, als suche er im Nebelhimmel die bleichen Sterne. Noch immer in die Höhe schauend, legte er die Hand auf meine Schulter, und in einem Ton, als wenn geheime Gedanken unwillkürlich zu Worten werden, sprach er: »Freiheit und Gleichheit! man findet sie nicht hier unten und nicht einmal dort oben.

 

Dort jene Sterne sind nicht gleich, einer ist größer und leuchtender als der andere, keiner von ihnen wandelt frei, alle gehorchen sie vorgeschriebenen, eisernen Gesetzen – Sklaverei ist im Himmel wie auf Erden.«

 

»Das ist der Tower!«, rief plötzlich einer unserer Reisegefährten, indem er auf ein hohes Gebäude zeigte, das aus dem nebelbedeckten London wie ein gespenstisch dunkler Traum hervorstieg.

 

 

II. London

 

Ich habe das Merkwürdigste gesehen, was die Welt dem staunenden Geist zeigen kann, ich habe gesehen und staune noch immer – noch immer starrt in meinem Gedächtnisse dieser steinerne Wald von Häusern und dazwischen der drängende Strom lebendiger Menschengesichter mit all' ihren bunten Leidenschaften, mit all ihrer grauenhaften Hast der Liebe, des Hungers und des Hasses – ich spreche von London.

 

Schickt einen Philosophen nach London; beileibe keinen Poeten! Schickt einen Philosophen hin und stellt ihn an eine Ecke von Cheapside, er wird hier mehr lernen als aus allen Büchern der letzten Leipziger Messe; und wie die Menschenwogen ihn umrauschen, so wird auch ein Meer von neuen Gedanken vor ihm aufsteigen, der ewige Geist, der darüber schwebt, wird ihn anwehen, die verborgensten Geheimnisse der gesellschaftlichen Ordnung werden sich ihm plötzlich offenbaren, er wird den Pulsschlag der Welt hörbar vernehmen und sichtbar sehen – denn wenn London die rechte Hand der Welt ist, die tätige, mächtige rechte Hand, so ist jene Straße, die von der Börse nach Downing Street führt, als die Pulsader der Welt zu betrachten.

 

Aber schickt keinen Poeten nach London! Dieser bare Ernst aller Dinge, diese kolossale Einförmigkeit, diese maschinenhafte Bewegung, diese Verdrießlichkeit der Freude selbst, dieses übertriebene London erdrückt die Phantasie und zerreißt das Herz. Und wolltet ihr gar einen deutschen Poeten hinschicken, einen Träumer, der vor jeder einzelnen Erscheinung stehen bleibt, etwa vor einem zerlumpten Bettelweib oder einem blanken Goldschmiede-Laden – o! dann geht es ihm erst recht schlimm, und er wird von allen Seiten fortgeschoben oder gar mit einem milden God damn! niedergestoßen. God damn! das verdammte Stoßen! Ich merkte bald, dieses Volk hat viel zu tun. Es lebt auf einem großen Fuß, es will, obgleich Futter und Kleider in seinem Land teurer sind als bei uns, dennoch besser gefüttert und besser gekleidet sein als wir; wie zur Vornehmheit gehört, hat es auch große Schulden, dennoch aus Großprahlerei wirft es zuweilen seine Guineen zum Fenster hinaus, bezahlt andere Völker, dass sie sich zu seinem Vergnügen herumboxen, gibt dabei ihren respektiven Königen noch außerdem ein gutes Douceur – und deshalb hat John Bull Tag und Nacht zu arbeiten, um Geld zu solchen Ausgaben anzuschaffen, Tag und Nacht muss er sein Gehirn anstrengen zur Erfindung neuer Maschinen, und er sitzt und rechnet im Schweiße seines Angesichts, und rennt und läuft, ohne sich viel umzusehen, vom Hafen nach der Börse, von der Börse nach dem Strand, und da ist es sehr verzeihlich, wenn er an der Ecke von Cheapside einen armen deutschen Poeten, der, einen Bilderladen angaffend, ihm im Weg steht, etwas unsanft auf die Seite stößt. »God damn!«

 

Das Bild aber, welches ich an der Ecke von Cheapside angaffte, war der Übergang der Franzosen über die Beresina.

 

Als ich, aus dieser Betrachtung aufgerüttelt, wieder auf die tosende Straße blickte, wo ein buntscheckiger Knäuel von Männern, Weibern, Kindern, Pferden, Postkutschen, darunter auch ein Leichenzug, sich brausend, schreiend, ächzend und knarrend dahinwälzte: da schien es mir, als sei ganz London so eine Beresina-Brücke, wo jeder in wahnsinniger Angst, um sein bisschen Leben zu fristen, sich durchdrängen will, wo der kecke Reiter den armen Fußgänger niederstampft, wo derjenige, der zu Boden fällt, auf immer verloren ist, wo die besten Kameraden fühllos, einer über die Leiche des andern, dahineilen, und Tausende, die, sterbensmatt und blutend, sich vergebens an den Planken der Brücke festklammern wollten, in die kalte Eisgrube des Todes hinabstürzen.

 

Wie viel heiterer und wohnlicher ist es dagegen in unserem lieben Deutschland! Wie traumhaft gemach, wie sabbatlich ruhig bewegen sich hier die Dinge! Ruhig zieht die Wache auf, im ruhigen Sonnenschein glänzen die Uniformen und Häuser, an den Fliesen flattern die Schwalben, aus den Fenstern lächeln dicke Justizrätinnen, auf den hallenden Straßen ist Platz genug: die Hunde können sich gehörig anriechen, die Menschen können bequem stehen bleiben und über das Theater diskutieren und tief, tief grüßen, wenn irgendein vornehmes Lümpchen oder Vize-lümpchen mit bunten Bändchen auf dem abgeschabten Röckchen, oder ein gepudertes, vergoldetes Hofmarschällchen gnädig wiedergrüßend vorbeitänzelt!

 

Ich hatte mir vorgenommen, über die Großartigkeit Londons, wovon ich so viel gehört hatte, nicht zu erstaunen. Aber es ging mir wie dem armen Schulknaben, der sich vornahm, die Prügel, die er empfangen sollte, nicht zu fühlen. Die Sache bestand eigentlich in dem Umstand, dass er die gewöhnlichen Hiebe mit dem gewöhnlichen Stock, wie gewöhnlich, auf dem Rücken erwartete, und statt dessen eine ungewöhnliche Tracht Schläge, auf einem ungewöhnlichen Platz, mit einem dünnen Röhrchen empfing. Ich erwartete große Paläste, und sah nichts als lauter kleine Häuser. Aber eben die Gleichförmigkeit derselben und ihre unabsehbare Menge imponiert so gewaltig.