Cover

Über dieses Buch:

Heiße Tage, coole Moves – Lea fühlt sich wie im siebten Himmel! Gemeinsam mit ihrer besten Freundin nimmt das Hip-Hop-Girl an einem exklusiven Tanz-Workshop auf Mallorca teil. Endlich mit dem Star-Choreographen Rasta Gordon arbeiten: Besser geht es gar nicht! Oder vielleicht doch? Denn schon am ersten Trainingstag steht Lea vor ihrem absoluten Traumtyp. Yannick ist alles, was Lea sich je gewünscht hat. Aber wie soll sie bitteschön vernünftig tanzen, wenn ihr das Herz bis zum Hals schlägt und Schmetterlinge im Bauch flattern?

Romantisch und witzig: Ein beschwingter Kurzroman über die erste große Liebe mit allem, was dazugehört!

Über die Autorin:

Gabriella Engelmann, geboren 1966 in München, lebt in Hamburg. Sie arbeitete als Buchhändlerin, Lektorin und Verlagsleiterin, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen, Kinder- und Jugendbüchern zu widmen begann.

Bei jumpbooks veröffentlichte Gabriella Engelmann bereits die eBooks Kuss au chocolat, Verträumt, verpeilt und voll verliebt und Dafür ist man nie zu alt.

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eBook-Parallelausgabe Juli 2017 bei jumpbooks, ein Imprint der dotbooks GmbH, München

Die Kurzgeschichte von Gabriella Engelmann, auf der dieser komplett überarbeitete und erweiterte Kurzroman beruht, erschien erstmal 2010 in der Anthologie Sommer, Liebe, Abenteuer, herausgegeben von Silke Kramer, veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg.

Copyright © der Originalausgabe 2017 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Redaktion: Rabea Güttler

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design, München, unter Verwendung von shutterstock/Wasant und shutterstock/Rohappy

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ts)

ISBN 978-3-96053-231-6

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Gabriella Engelmann

Te quiero heißt Ich liebe dich

Kurzroman

jumpbooks

Kapitel 1

Endlich in Cala Ratjada! Cosma und ich haben meine Eltern ewig bearbeitet, bis sie zugestimmt haben. Seit Wochen schon freuen wir uns auf diesen Mallorca-Urlaub – und das Training bei Rasta Gordon, dem Gott des Tanzes, bei dem wir für die Dauer der Ferien einen Hip-Hop-Kurs gebucht haben.

Ein Training bei ihm ist vergleichbar mit einer Eintrittskarte in den Tanzhimmel und hoffentlich auch unser Ticket für die süddeutschen Meisterschaften im Oktober: Hallo, Pokal, wir kommen! Mit den Moves, die Rasta uns hoffentlich beibringen wird, wird unsere Tanzgruppe den anderen weit voraus sein.

Hoffe ich zumindest.

»Meinst du, wir schaffen es, heute Abend schon im Physical vorbeizuschauen?«, fragt meine beste Freundin und hängt ihre Klamotten in den Schrank unseres Hotelzimmers. Nicht gerade ein Palast – also das Hotel –, aber wir wollen ja eh nicht im Zimmer abhängen, sondern am Strand. Und üben, üben, üben.

»Nur wenn es uns gelingt, meinen Vater um den Finger zu wickeln – und der ist echt schwer zu knacken, genau wie die hier!« Ich versuche, die Balkontür zu öffnen, die klemmt. Balkon ist in diesem Fall auch maßlos übertrieben. Austritt trifft die Sache schon eher. Endlich bewegt sich die Tür, und Cosma quetscht sich neben mich ins Freie, um mit mir die Lage zu checken. Mal sehen, wo wir hier überhaupt gelandet sind. Wir sind zwei blasse Ölsardinen unter der Sonne des Südens, bereit, die spanische Insel zu erobern.

In gelb-grün-rot-blauen Lettern blinkt mir von gegenüber der Name »Bei Currywurst-Ede« entgegen. Ich bin entsetzt. Currywurst geht schon mal gar nicht, weil sie ultrafett ist und dafür Tiere sterben mussten. Und DEUTSCH?! Hola?!

Cosmas Mund klappt einmal auf und dann wieder zu. Und dann wieder auf: »Nee, oder?! Da ist man schon mal auf Mallorca – und dann gibt’s hier olle Currywurst bei einem deutschen Imbiss! Und leise geht auch irgendwie anders. Hier geht’s zu wie auf der Autobahn!«

Neugierig hängen wir zwei uns über die Balkonbrüstung, unter uns dröhnen Mopeds, Reisebusse und Mietwagen vorbei. Jetzt weiß ich auch, wieso Malle nicht bei jedem so beliebt ist wie zum Beispiel die Party-Insel Ibiza. Dorthin will ich auch unbedingt mal, die Clubs und Diskotheken sollen der Knaller sein – man kann quasi den ganzen Tag und die ganze Nacht durchtanzen. Perfekt für Cosma und mich.

Oder es eben ganz still haben, wenn man mag. Was ich in diesem Moment definitiv bevorzugen würde.

»Na, gerade angekommen, ihr Hübschen?«, tönt es von links. Die Frage reißt mich aus meinem Traum, in dem ich gerade als Show-Act von DJ David Guetta im angesagten Club des Hotels Ushuajia auftrete und die Fans mir bei meinem super Auftritt als Go-go-Girl in einem echt heißen Kostüm zujubeln.

Cosma und ich schauen in die Gesichter von zwei Typen auf dem Nachbarbalkon, schätzungsweise 17 Jahre alt.

Und schätzungsweise ein bisschen betrunken.

Beide tragen alberne Baseballkäppis sowie »I love Physical«-Shirts und halten eine Pulle Bier in der Hand. Och nö, hängen etwa nur solche Vollidioten im Physical ab, dem Club, in dem unser Tanzkurs stattfindet?

Ich wollte gerade antworten, da zieht Cosma mich vom Balkon. »Los, komm, deine Eltern warten auf uns! Wir haben keine Zeit, uns mit denen abzulabern!«

Sie hat recht. Wieso kostbare Zeit mit diesen Affen verschwenden?

»Wie ist euer Zimmer?«, will Mama wissen, als wir uns an der Rezeption treffen, und drückt mir als Erstes einen Sonnenhut und eine Riesenflasche Sonnenmilch in die Hand. Die reicht bestimmt für die nächsten zehn Jahre!

»Ganz okay«, antworte ich. Wenn man mal davon absieht, dass wir gegenüber einer deutschen Imbissbude wohnen, Schwachmaten als Nachbarn haben und unter unserem Balkon die Autobahn dröhnt.

Cosma nickt bekräftigend und ist unter ihrem überdimensionalen Hut aus Jeansstoff und der kreischroten Sonnenbrille kaum zu erkennen. Nur eine blonde Locke kringelt sich hervor. Ich hingegen trage ein Piratentuch auf meinem roten Haarschopf. Das muss ich, weil meine Locken sonst kreuz und quer abstehen und ich aussehe, als hätte ich in die Steckdose gefasst. Oder als würden die Haare zu jemand anderem gehören.

»Na, dann mal los! Ihr habt doch Lust zu schwimmen, oder?«, fragt Papa und dirigiert uns Richtung Meer, das wenige Meter vom Hotel entfernt türkisblau in der Sonne glitzert. Vom gelbgoldenen Sand ist vor lauter Badehandtüchern und Liegen leider nicht so viel zu sehen – dafür aber jede Menge nackter Haut. Mal so blass wie unsere, mal so rot, als hätte jemand Kirschsuppe über den Körpern verschüttet, die sich hier auf Bastmatten, Strandtüchern oder in Campingstühlen in der Sonne aalen. Auf Instagram habe ich gesehen, dass es auf Ibiza diese tollen balinesischen Himmelbetten am Strand geben soll … Aber Mallorca ist eben nicht Ibiza.

Und Cala Ratjada nicht die Playa d’en Bossa.

»Gehen wir heute Abend eigentlich an den Hafen?«, pirsche ich mich vorsichtig an mein Lieblingsthema in diesem Urlaub – in einem richtigen Club tanzen gehen – heran und schaue Paps mit unschuldigem Augenaufschlag an. Wenn ich »Hafen« sage, denkt er bestimmt, ich sei touristisch interessiert, und ist stolz auf mich. Was er nicht weiß, ist, dass ich, wenn ich »Hafen« sage, in Wahrheit das Physical meine. Das liegt nämlich dort um die Ecke.

»Aber natürlich, wir wollen doch schließlich wissen, wo wir hier sind«, antwortet er und schmeißt sich auf eine der vier Sonnenliegen, die Mama schon vorher übers Hotel hat reservieren lassen. Was auch ganz schlau war, denn soweit ich sehe, ist hier sonst kein Fleckchen mehr frei, auf dem wir sonst liegen könnten.

Und erst recht kein Sonnenschirm.

Papa ist der Erste, der es bequem hat und die Augen schließt, während wir noch darüber streiten, wer welche Liege nehmen soll. Im Klartext bedeutet das, dass Papa für die nächsten drei Stunden seine Ruhe haben will. Mindestens.

Gott! Wie kann man seinen Urlaub so lahm verbringen? Ich bin 14 – ich will nicht bloß irgendwo herumliegen und die Augen zumachen – ich will tanzen! Und zwar so schnell wie möglich.

Cosma und ich lassen meine Eltern bei den Liegen zurück und springen in die Fluten. Unsere Gespräche drehen sich nur um ein Thema: der Tanzkurs, der am nächsten Nachmittag anfangen würde.

Bin ich eigentlich oberflächlich, wenn mir das Tanzen gerade wichtiger ist als Land, Leute, Sprache?

Natürlich weiß ich, dass ein Urlaub in fremden Ländern eine Offenbarung für die Sinne sein kann, eine Erweiterung des persönlichen Horizonts und so weiter und so fort, bla, bla, bla. Aber gerade interessieren mich keine schönen Worte auf Spanisch. Der Sieg bei den Tanzmeisterschaften im Herbst ist nun mal momentan mein allergrößter Wunsch! Und der soll auch, bitte schön, in Erfüllung gehen … Nichts ist mir wichtiger. Und nichts wird mich dazu bringen, dieses Ziel aus den Augen zu lassen.

***

Am späten Abend ist es endlich so weit: Nach dem Essen im Hotel und einem Spaziergang entlang der Strandpromenade erreichen wir den schnuckeligen Fischereihafen. Dort reiht sich ein Restaurant an das andere, ebenso zahlreiche kleine Buden, wo Modeschmuck verkauft wird, Porträtmaler Touristen abpinseln, man sich Tattoos machen oder die Hände mit Mehndis aus Henna färben lassen kann. Momentan sind Abziehtattoos in Gold und Silber der große Renner an den Marktständen, genau wie Selfie-Stangen.

Die werde ich mir bestimmt noch kaufen, weil mir meine Eltern kein Tattoo erlauben. Also die Abzieh-Dinger, nicht die Selfie-Stangen. Cosma und ich sind da einer Meinung: Selfies sind so was von uncool. Duckface-Schnuten-Ziehen ist überhaupt nicht unser Ding.