Als ich in den Westen kam, hatte ich von Musik null Ahnung. In meinem Kinderzimmer, das ich nach der Flucht nie mehr wiedersehen sollte, hingen drei Poster an der Wand: von ABBA, von den Rubbets und von John Kinkade. Errungenschaften aus der BRAVO, die meine Oma aus dem Schwäbischen zwischen ihrer Unterwäsche in den Osten geschmuggelt hatte und um die mich meine Freundinnen beneideten.

Meine Mutter mochte Schlager. Die hörte sie in der Küche, das Kofferradio lief den ganzen Tag. Mein Vater liebte Klassik. Oft zog er sich zurück, spielte seine Opernplatten ab und dirigierte dazu. Und ich freute mich samstags auf Disco im ZDF mit Ilja Richter („Hallo Freunde!“ und „Licht aus – Whom! - Spot an - Jaa!“