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Hans Gasperl

DIE GEHEIME
KRAFT AUS DER ERDE

Wie Wasseradern und Erdstrahlen
unser Leben beeinflussen

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Sämtliche Angaben in diesem Werk erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung der Autoren bzw. Herausgeber und des Verlages ist ausgeschlossen.

ISBN 978-3-7104-0168-8
eISBN 978-3-7104-5021-1

Inhalt

Einleitung
Der Radiästhet als möglicher »Architekt« für Gesundheit und Wohlbefinden

Kapitel 1
Mein ganz persönlicher Zugang als Arzt zur Radiästhesie

Kapitel 2
Wo sind die Wurzeln zu »Grenzwissenschaften«?

Kapitel 3
Radiästhesie und Geomantie – die Kernbegriffe

Kapitel 4
Natureigenheiten sehen – Natur erfahren

Kapitel 5
Das Werkzeug des Radiästheten – Wünschelrute, Pendel und ihre Anwendung

Kapitel 6
Die radiästhetische Fährtenkunde – praktisch umgesetzt

Kapitel 7
Der Radiästhet als »Gesundheitshelfer«

Glossar

Ausgewählte Literatur

Einleitung

DER RADIÄSTHET ALS MÖGLICHER »ARCHITEKT« FÜR GESUNDHEIT UND WOHLBEFINDEN

Wir Menschen haben das Verlangen »Geheimnisvolles« zu ergründen. Der Begriff »geheim« bedeutet in seinem ursprünglichen Sinne »zum Hause gehörig, vertraut«. Besondere Erscheinungen in der Natur sind für uns immer ein gewisses Geheimnis, ein außergewöhnliches Ereignis, ein »Gegenstand« der Erfahrung. Die Wissenschaft und die Forschung vermögen vieles zu erklären, zu definieren und zu beurteilen oder sie beschreiben diese Geschehnisse. Sobald wir eine »Sache« verstehen, ist sie uns vertraut. Wir sind mehr oder weniger darauf aus, solche erforschten Prozesse in unser geistiges Haus einzubauen. Menschliche Individuen haben die Fähigkeit, allerhand naturgegebene Geschehnisse zu fühlen, zu erleben und zu sehen; eine exakte, definierbare Erklärung dafür finden wir freilich nicht in jedem Fall. Hier sprechen wir von Parawissenschaft und meinen damit ein »Wissen«, welches außerhalb oder zumindest am Rande von akademisch-universitärer Forschung vorhanden ist.

Radiästhesie und Geomantie, also die Strahlenfühligkeit und die Deutung der Erdkräfte, stellen einen derartigen undefinierbaren Graubereich dar. Wenn etwas am Rande steht, kann es sein, dass es von uns nicht beachtet wird, oder aber wir verbinden damit Unrechtes, Ungutes, oft auch Sinnloses. Hier ist beides möglich, wertvoller Gebrauch und schädlicher Missbrauch – ein Paradoxon. Sich da zurechtzufinden, um auf sicheren Pfaden zu wandeln, bedarf bestimmter Vorkenntnisse, braucht Erfahrungswissen und verlangt vor allem eines: Orientierung.

In diesem Buch möchte ich Sie auf einen Erfahrungsweg durch die Themenfelder Radiästhesie und Geomantie mitnehmen, im Bewusstsein, ein recht heikles, nicht unumstrittenes parawissenschaftliches Thema zu durchmessen. Als Arzt ist mir seriöse Information wichtig, daher verzichte ich darauf, falsche Heilsversprechen »mit den geheimen Kräften der Erde« oder gar Drohungen mit jenen verborgenen »Energien« anzubringen. Im Gegenteil soll für Sie bei der Lektüre eine spannende, ja wertvolle Mixtur aus Beobachtungen in der Natur, aus der Erfahrungswissenschaft sowie dem ärztlichakademischen Wissen erfahrbar werden. Beseelt von der Idee, Sie zu manch verloren gegangenem, jedoch noch vorhandenem, gleichsam verschüttetem »Wissen« zurückzuführen, will ich Ihnen ein Lehrbuch zu eigenem Handeln sowie ein übersichtliches Nachschlagewerk an die Hand geben.

Sollten Sie sich angesprochen fühlen und Lust verspüren, sich selbst aktiv mit dieser »Materie« zu beschäftigen, haben Sie dafür einen Wegweiser, der Ihren Einstieg in das faszinierende Thema erleichtert und Sie bei Ihrer Fährtenkunde durch die Geheimnisse unserer Umwelt unterstützt. Das Buch soll auf sachlich-verständliche Weise über jene wert- und geheimnisvollen Naturkräfte, die in den Bereichen Radiästhesie und Geomantie erfahrbar werden, informieren.

Mir selbst bereiten diese Erfahrungen und mein mittlerweile erworbenes Können nach wie vor Freude. Die von der Natur gegebene Fühligkeit – ich werde den Weg dazu später beschreiben – habe ich mit Dankbarkeit angenommen. Beobachtet und geübt habe ich reichlich und so konnte – besser gesagt durfte – ich jenes Wissen und die Fähigkeit erweitern und zum Nutzen für viele Menschen anwenden. Diese Mischung aus Erfahrung und Zweifel wurde aus meiner medizinischen Sicht ein Remedium, ein Hilfsmittel bei meiner ärztlichen Arbeit und Freizeitgestaltung.

Es ist mir ein großes Anliegen, seriöse Informationen auf diesem Gebiet weiterzugeben. Gerade zu den komplexen Themen der Grenzwissenschaften gibt es viel an Literatur und nach meiner Erfahrung auch manche Fehlinformationen. Als Mediziner und Naturliebhaber macht es mir Spaß, manche »Geschehnisse« zu hinterfragen und dabei vielleicht Aufklärungsarbeit zu leisten. Möglicherweise gelingt es mir, bei Ihnen vorhandene (Vor-)Urteile zu relativieren oder zumindest eine Änderung mancher Gedankengänge zu bewirken. Meinem Wesen entsprechend kann ich nicht umhin, vom ärztlichen Standpunkt aus auch kritische Töne an beobachtbaren Geschehnissen anzuschlagen, weil ich gewisse »Aktionen« dieser Grenzwissenschaft in ihrem Ablauf oder Informationsmuster nicht teile. Meine Kritik wird immer wieder Warnungen beinhalten, dabei treten ärztliches Wissen und Lebenserfahrung verknüpft mit Gedanken zur Ethik unseres Lebens, so wie ich es sehe, in den Vordergrund.

Als Ihr Wegbegleiter durch dieses Buch will ich versuchen, Sie vor so manchem Stolperstein zu warnen oder auf Gefahren durch mangelnde bzw. falsche Information aufmerksam zu machen. Daher werden Sie in den einzelnen Kapiteln immer wieder Abschnitte finden, in denen ich gezielt auf Probleme verweise, also mögliche »Wirkungen und Nebenwirkungen« anspreche. Jede Medikamentenpackung beinhaltet einen Beipackzettel, der auf Nutzen und Schaden des betreffenden Heilmittels hindeutet. Aus der langjährigen Erfahrung und Beobachtung stelle ich fest, dass durch die »Arbeit« mit Rute oder Pendel seitens nicht erfahrener Rutengeher bzw. Pendler nicht wenig Unfug, ja Missbrauch betrieben wird. Beispielsweise treten unglaublich von ihrer »Kraft« überzeugte Personen auf, welche durch das Erpendeln von Diagnosen und durch Beratung betroffenen Menschen den (Nicht-)Gebrauch bestimmter Medikamente oder Nahrungsmittel empfehlen und damit mitunter beträchtlichen Schaden erzeugen. Solche »Fachleute« geben vor zu »wissen«, wie schädlich Impfungen wären und was Mediziner Falsches verordnet hätten. Sie raten vor medizinischen Eingriffen ab und zu dubiosen Therapien, welche in keiner Weise medizinischem oder wissenschaftlichem Denken entsprechen. Sie denken den »wahren« Weg zu kennen. Solche »Therapien« möchte ich als »Gesundheitsschwindel« bezeichnen, der leider oft teuer verkauft wird! Aus meiner Praxis könnte ich viele traurige Beispiele aus dem Gebiet der Radiästhesie und Geomantie erzählen. Exemplarisch werde ich ein paar signifikante Fälle schildern, um Sie für die angewandten fragwürdigen Praktiken und die damit verbundenen Risiken zu sensibilisieren.

Mein Buch soll vor allem aber positive, zum Denken anregende Kritik transportieren und Ihren Blick, Ihre Gedankengänge schärfen. Keinesfalls möchte ich den Eindruck erwecken, als unfehlbarer Experte oder Besserwisser aufzutreten, auch liegt es mir fern, von der Leserschaft fachliche Gläubigkeit einzufordern. Vielmehr geht es darum, mein im Laufe der Jahre gewonnenes und erarbeitetes Wissen aus ärztlicher sowie radiästhetischer Lebenserfahrung zu transportieren, Erlebtes und Gelerntes weiterzuvermitteln. Die Grundidee ist, Sie in fachlicher Weise zu lenken und zu begeistern.

Ich lade Sie ein, mit mir gedanklich und emotional eine Reise zu erlebter Wahrnehmung zu machen und dabei eine Balance zwischen der Natur, dem Menschen als Teil der Natur sowie den vorhandenen Informationen in bzw. aus der Natur zu finden. Erfahrungswissen mit Wissenschaft zu kombinieren könnte für Sie eine Art Lebenshilfe werden. Dabei geht es darum, Intuition, Erfahrung und Wahrnehmung zu verbinden sowie den Gedanken intensiv weiterzugeben, dass wir Lebewesen und nicht nur funktionstüchtige »Einheiten« sind.

GEDANKEN ZUR NATUR UND UNSERER LEBENSWEISE

Mir ist es ein Bedürfnis, Menschen (wieder) mit der Natur zu verbinden, sie zurückzuführen zu einst bewussten und daher benützten Beobachtungen oder Geheimnissen in der Umwelt unseres Mikrokosmos. Beeinflusst von unserer Zivilisation und aufgrund der tagtäglichen Reizüberflutung unserer schnelllebigen Welt achten oder beobachten wir viele Wunder der Natur nicht mehr. Es scheint uns ganz selbstverständlich, dass alles reibungslos funktioniert und läuft. Wenn nicht, gibt es offensichtlich ein Wundermittel dagegen – so vermittelt es uns jedenfalls die Werbung. Viele wertvolle Errungenschaften der Technik oder der Medizin sind uns kein Geheimnis mehr, sondern einfach pure Tatsache. Wir nützen diese Errungenschaften und dürfen uns darüber freuen. Zugleich aber besteht ein Defizit an Achtung und Sensibilität der Umwelt gegenüber. Heutzutage herrscht ein großer Mangel an zwischenmenschlichen Beziehungen, ebenso bei der Zuneigung zur Natur. Gleichzeitig sehnen wir uns innerlich nach Einklang, Harmonie und Verbundenheit mit beiden Bereichen. »Biologisch« ist werbemäßig allenthalben angesagt – von der Nahrung über die Kleidung bis zur Freizeitgestaltung. Aber ob diese »Natürlichkeit« auch wirklich gelebt und erlebt wird, bezweifle ich. Bis zu einem gewissen Grad ging unsere Bindung zur Umwelt und damit zur Natur verloren und da möchte ich mit den Gedanken in diesem Buch gegensteuern. Schließlich muss es unser Ziel sein, die innige Kommunikation mit der Natur zu erneuern und auszubauen. Damit die Freude an der Umwelt Ihr ständiger Begleiter werden, das »Schauen« mit dem Geist und allen unseren Sinnen gelingen kann, ist es notwendig, die menschliche Sicht auf manches naturgegebene Geschehen zu schärfen. Ich werde daher versuchen, beobachtbare, aber trotzdem nicht messbare Phänomene zu beschreiben und Sie dadurch zum Denken und Schauen anzuregen.

Es sollte uns bewusst sein: Wir sind ein Teil der Natur und können uns mit und in ihr bewegen, in und mit ihren Kräften leben. Keinesfalls steht es uns zu, die Natur zu knechten. Möglicherweise unterliegen wir einer falschen Interpretation des göttlichen Schöpfungsauftrages, wie er in der Bibel formuliert wird: »Macht euch die Erde untertan.« Doch gewinnträchtige Ziele und eigennützige Gedanken, wie aus bzw. mit der Natur noch mehr Gewinn gemacht werden kann, laufen nicht in eine optimale Richtung. Denken wir nur an unseren ökologischen Fußabdruck, an die vielfältigen Klimaprobleme, an das Trinkwasser oder die Erdatmosphäre. Auch viele Facetten unserer »Gesundheitspflege« stellen alles andere als einen Idealzustand dar. Überall hier liegt schon gehörige Verantwortung bei uns und wir müssen uns fragen: Nehmen wir diese ernst? Nochmals, wir sind ein Teil dieser Natur und wir benötigen sie – nicht umgekehrt. Ob wir Vorteile und Gewinne oder auch Nachteile und Verluste für unser Dasein erzeugen, liegt bei uns.

Heilsame Kräfte in der Natur sollten wieder mehr in unser Bewusstsein dringen. Kräfte, welche etwa Pflanzen innewohnen, die positiv gesehen als Nahrungs- oder Heilmittel, negativ jedoch schädigend und toxisch wirken, sind größtenteils erforscht und bekannt. In der Vielfalt ihrer Wirkkräfte auf die einzelne Person stellen sie dennoch ein großes »Geheimnis« dar. Oder das Wundermolekül Wasser, unser Lebenselixier und gleichzeitig wiederum ein gefährliches, feindliches Element, vermögen wir zu verstehen und zu verwenden. Weiters gibt es bestimmte Signale, »Energien«, welche alle Lebewesen erfahren und wodurch sie beeinflusst werden. All diese Phänomene existieren zweifellos, ihre Folgewirkungen lassen sich beobachten, sind jedoch mit den Möglichkeiten der Wissenschaft nicht direkt nachweisbar und wirken darum oftmals rätselhaft. Diese faszinierenden Geheimnisse möchte ich Ihnen im Buch optisch und mental erfahrbar näherbringen. Sollten Sie nach der Lektüre nicht nur Ver- oder Bewunderung für die geschilderten Sachverhalte verspüren, sondern aus dem Vermittelten direkte, lebenspraktische Hilfe für Vorsorge und Gesundheit beziehen können oder sich gar selbst zu radiästhetischer Arbeit entschließen, wäre ein wesentliches Ziel erreicht.

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Freude in und an der Natur

Kapitel 1

MEIN GANZ PERSÖNLICHER ZUGANG ALS ARZT ZUR RADIÄSTHESIE

Der Weg zur Radiästhesie war mir nicht vorgezeichnet – im Gegenteil. Meinen Gedanken blieb jenes Thema zunächst verschlossen und ich kannte auch niemanden, der bereits mit Rute oder Pendel gearbeitet hatte. Seit jeher aber faszinierte mich das vielfältige Geschehen in der freien Natur, die mir als Kind und Heranwachsendem reiche Erlebnisse bot. Die Biologie, insbesondere die Botanik, war für mich neben Wasser ein geheimnisvolles Feld, auf dem ich mich gerne bewegte. Bäume, Sträucher sowie Tiere aus der Nachbarschaft habe ich zu meinen Freunden erklärt, sie beobachtet und beachtet. Ich selbst empfand mich als Rädchen im Getriebe dieses Wunderwerkes der Natur. Biologische Abläufe zu erleben und zu verstehen, verbunden mit Lernen und Experimentieren, formten meine Lebensanschauung und befriedigten meinen Wissensdrang. Ich muss gestehen, lieber hielt ich mich in der freien Natur auf als in der Schule. Im Unterricht hatte ich verständnisvolle und sehr prägende Lehrer, welche meine Leidenschaft erkannten und oft auch förderten. Von Menschen meiner näheren Umgebung konnte ich ebenso viel erfahren und lernen. Mein Berufswunsch war stets Gärtner oder Zimmerer zu werden. Letztendlich führten mich meine Lebenswege ins Gymnasium und später an die Universität, um Medizin zu studieren. Anschließend ging es im Krankenhaus an die Ausbildung. Dort erlebte und erfuhr ich viel Prägendes für mein weiteres Leben.

Im Laufe der Turnusausbildung im Krankenhaus sind fachlich verschiedene Abteilungen und Fächer zu absolvieren. Bei der Erhebung von Krankengeschichten unter den zur Untersuchung aufgenommenen Patienten (Anamnese) hatte ich beim Abtasten, besser gesagt beim Berühren mancher Menschen ein eigenartiges Empfinden, welches ich nicht deuten konnte. Irgendwie ließ mich jene seltsame Empfindung emotional nicht mehr los. Ich ging dazu über, in den Anamneseberichten zu den von mir untersuchten Patienten gelegentlich ein Strichmännchen zu zeichnen, zusammen mit einem Vermerk, in welcher Region des Körpers der untersuchten Person dieses auffällige »Gefühl« gegeben war. Die Empfindungen habe ich meist verdrängt, doch dann hatte ich während meiner Ausbildung in der Chirurgischen und Gynäkologischen Abteilung kurz hintereinander drei Schlüsselerlebnisse. Drei Patienten, bei denen ich Empfindungen hatte, dem aber nicht weiter nachgegangen war, waren vor etwa eineinhalb Jahren gewissenhaft durchuntersucht und ohne besondere »Vorkommnisse« (Befunde) entlassen worden. Doch nun suchten die Frauen und Männer erneut das Krankenhaus auf, weil sie unter erheblichen körperlichen Beschwerden litten und sich bei ihnen bedauerlicherweise ein bösartiges Geschehen zeigte. Das belastete mich sehr und ich sprach mit Michael Mayr, dem Oberarzt der Abteilung, dessen Arbeit und Zuwendung an Patienten aus meiner Sicht großartig war, und berichtete ihm von meinen Empfindungen und der Patientengeschichte. Er meinte: »Vielleicht hast du ein gewisse Fühligkeit!« Vorerst konnte ich gedanklich nichts damit anfangen und war eher verblüfft wegen dieser Ansage. »Bei uns arbeitet einer«, ergänzte Dr. mayr, »der ist ein exzellenter Wassersucher und hat noch anderes Wissen auf diesem Gebiet. Rede doch mit ihm.« Die Rede war von Alfred Moser aus Goldegg-Weng.

Diesen Rat befolgte ich sofort und setzte mich mit dem Kollegen in Verbindung. Der lud mich nach Goldegg ein. Dies ist der Nachbarort von Schwarzach im Pongau, wo sich das »Kardinal Schwarzenberg Klinikum« befindet. Dort wollte er mir zeigen, wie ich meine »offensichtliche« Fühligkeit nützen könnte, um radiästhetisch zu arbeiten. Darauf konnte ich mir wiederum keinen Reim machen, war aber sehr interessiert und voller Neugierde. Ich folgte Alfreds Anweisung und brach zunächst eine »Rute«, also einen gegabelten Zweig, auch Zwiesel genannt, von einem Weidenstrauch. Alfred sah mich an, berührte mich im Nacken kurz und sagte auf Pongauerisch: »I siach scho, des tuat!« Nun war ich aber gespannt, was da geschehen würde. Alfred wies mich an, wie ich die Rute halten sollte und gab mir ein paar Anweisungen. »Jetzt gehst du ganz langsam geradeaus und stellst dir vor, dort, wo unter dir fließendes Wasser ist, soll dir die Rute helfen, das ›Signal‹, das du spürst, zu deuten. Mit der Rute musst du noch ausmachen, wohin sie die Bewegung machen soll, um dein Muten zu bestätigen.« Abgesprochen war, dass meine Rute nach unten zeigen sollte, wenn ich »etwas« – also nach Wasser suchend – empfinde und ich dies an mich herankommen lassen sollte. »Du darfst dich nicht wehren, wenn du dieses Etwas spürst«, lautete noch ein einführender Ratschlag Alfred Mosers. Nach wenigen Schritten verspürte ich ein leichtes Ziehen, es wurde stärker, ich wollte den Widerstand aufhalten und plötzlich hielt ich zwei Stücke von der Astgabel in meinen Händen. Da war ich schon sehr überrascht, eigentlich erschrocken. »No siachst’s«, lautete Alfreds Kommentar.

Mit dieser »Initialzündung« erwachte bei mir die Begeisterung für die Arbeit mit der Rute. Nunmehr kreisten meine Gedanken darum, entsprechende Unterlagen und passende Literatur zum Thema zu finden und entsprechend ernsthaft zu üben. Fließendes Wasser zu »suchen« wurde zum Freizeitvergnügen. Allmählich baute sich eine Mischung aus Neugierde, Interesse und Übungseifer auf und brachte Freude und Erfahrung. Doch ein Rutenausschlag ist vorerst weder ein Hinweis auf ein Können in dieser Materie noch ein Freibrief, Aussagen über bestimmte Informationen aus der Natur zu machen. Die ersten Ruten- oder Pendel-Ausschläge könnten mit dem Spielen eines Musikinstrumentes verglichen werden. Eine Tonleiter bzw. einige Akkorde sind mit der Klarinette leicht hervorzubringen, aber es braucht reichlich Übung, um konzertreif als Solist zu spielen. Der Eifer, verbunden mit einem Wohlgefühl, irgendwie mit der Natur Verbindung aufnehmen zu können, ein kleines Geheimnis erleben zu dürfen, trieb mich an, dieses Phänomen weiter und genauer »zu erarbeiten«. Besonders aber faszinierte mich der Gedanke, Radiästhesie als ärztliches Hilfsmittel zu verwenden. Es bestehen ja in der Behandlung von Patienten viele komplementäre Möglichkeiten, daher sehe ich auch die Radiästhesie als so eine Ergänzung.

Mein Verlangen, sicher zu muten, war groß. »Übungsterrain« stand reichlich zur Verfügung und ich konnte es entsprechend nützen. So mutete ich in Bereichen von größeren Wasserbassins, um aufzuzeigen, wo die Ableitungen erfolgen sollen. Hier ist ständig fließendes Wasser vorhanden – dieses ist erforderlich, um das »Signal« Wasser zu erfühlen und mental einzuspeichern. Spannender noch als das Lesen eines Krimis war für mich die Arbeit oberhalb solcher Wasserbehälter, über den Arealen, wo eine oder mehrere Quellen gefasst wurden. Genauso übte ich in den Gassen mancher Ortschaften, um die Hauptwasserleitung zu lokalisieren oder Zuleitungen zu größeren Wohnblocks aufzufinden. Freude baute sich auf, wenn eine hohe Übereinstimmung mit den Plänen vorhanden war und dadurch die Mutungsergebnisse bestätigt wurden. Auch in freier Natur übte ich, in Bereichen, wo durch Wachstumseigenheiten von Bäumen oder durch Auffälligkeiten der Vegetation deutliche Hinweise auf fließendes Wasser im Untergrund ablesbar sind.

Zu Beginn meiner radiästhetischen Tätigkeit arbeitete ich in Unkenntnis der einschlägigen Literatur völlig autark und notierte bei den Mutungen meine Beobachtungen. Später brachten Vergleiche meiner Ergebnisse und der damit verbundenen Beobachtungen mit den Feststellungen anderer radiästhetisch tätiger Personen weitere Sicherheit hinsichtlich der Aussagen der von mir durchgeführten Mutungen. Die Bestätigung durch die Literatur stärkte mich in vielen meiner Anschauungen und Behauptungen sehr. Auf diese Weise konnte sich im Laufe der Zeit ein gewisses »radiästhetisches Selbstwertgefühl« entwickeln. Keineswegs hatte ich das Verlangen, Neues zu erfinden oder zu entdecken, sondern ich wollte Erfühltes und Erfahrung in mein medizinisches Arbeiten einbauen, es hilfreich und unterstützend beim Heilen verwenden. Das Rad lässt sich bekanntlich nicht neu erfinden, hingegen Verbesserungen zu erarbeiten ist sehr wohl möglich und wertvoll. Die Pharmazie forscht zu neuen Medikamenten und wir können diese verbesserten Heilmittel zu unserem Nutzen verwenden. Ebenso – dies ist mein ärztlicher Gedanke – können wir Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Fachgebiet der Radiästhesie bzw. Geobiologie als Heilhilfe (»Medikament« = Heilhilfe, Heilmittel) anwenden.

Das Vergnügen, Rutenausschläge zu erfahren und diese zu interpretieren bzw. Beobachtungen in freier Natur damit zu verknüpfen, war Genugtuung und Befriedigung von Neugierde zugleich. So versuchte ich auch immer wieder mit mehr oder weniger Erfolg, fachliche Auskunft in Form von Literatur zu erhalten. Bei meiner Suche nach seriösen Quellen zur Radiästhesie und Geomantie stieß ich auf eine Diplomarbeit von Dipl.-Ing. Christian Werbik, der über Veränderungen bestimmter Messgrößen wie Bodenleitfähigkeit, erdmagnetische Horizontalfeldstärke, Hautleitfähigkeit und weitere Parameter schrieb. Auch eine Abhandlung bzw. einen Vortrag von Dozent Dr. Otto Bergsmann, damals Leiter der Krankenanstalt der AUVA in Gröbming, habe ich in Erinnerung, der unter anderem über »Reizzonen und biologische Prozesse« berichtete. Für mich als Mediziner war die Aussage zu Unterschieden von Blutsenkungsgeschwindigkeiten an radiästhetisch auffälligen Bereichen bemerkenswert. Bergsmann beschrieb Ergebnisunterschiede an radiästhetisch auffälligen Plätzen gegenüber »neutralen« Standorten und führte auch Unterschiede von Messergebnissen bei verschiedenen Witterungseinflüssen an. Dies waren physiologisch und medizinisch beachtenswerte Feststellungen, welche zu weiterem Denken anspornten und sich gedanklich sehr einprägten. Die hier beobachteten Eigenheiten wurden als »Sekundäreffekte« beschrieben – das heißt, durch eine unbekannte Kraft geschieht an gewissen Bereichen »etwas«. Eine besondere und zugleich inspirierende Tatsache, welche meine Suche zu weiterer »Fachliteratur« beflügelte.

Die Materie wurde immer spannender für mich und in Emil Worschs Buch »Erdstrahlen« konnte ich später hilfreiche Informationen nachlesen. Die Dissertation »Radiästhetische Untersuchungen an Kirchen und Kultstätten« (1981) von Jörg Purner war ein weiterer Trigger für mein Radiästhesie-Interesse. Das World Wide Web gab es ja zur damaligen Zeit noch nicht und so wusste ich weder, dass eine »Österreichische Gesellschaft für Radiästhesie und Geobiologie« existierte, noch dass im Salzburger Land Käthe Bachler staunenswerte Dokumentationen erstellte. »Erfahrungen einer Rutengängerin«, ein wiederholt aufgelegtes Werk, ist ein wahrer Informationsquell für radiästhetisch arbeitende Personen. Auf Käthe Bachler, eine Frau mit unheimlichem Charisma für die Materie Radiästhesie, werden Sie in diesem Buch noch mehrmals aufmerksam gemacht werden, durfte ich doch bei ihr nach unserem Kennenlernen so manche Prüfung ablegen bzw. mit ihr gemeinsame Arbeiten durchführen.

FREIZEIT – FREUDE – FERTIGKEIT

Meine Freude, die entsprechende Fühligkeit zu besitzen und damit arbeiten zu können, erlaubte mir mit den Mutungen eine besondere Form der »Freizeitgestaltung«. Freilich war es mir stets unangenehm, ja peinlich, beim Muten von den umgebenden fremden Leuten beobachtet zu werden. Darum ging ich dazu über, in aller Ruhe in Kirchen oder an »Kraftplätzen« zu muten, wenn dort wenig Unruhe herrschte. In solchen Bereichen tritt nämlich oftmals ein interessantes körperlich-emotionales Empfinden auf. Dies kann ein Kribbeln im Bauch sein, es mag sich eine Gänsehaut zeigen oder Sie merken eine Veränderung des Herzschlages. Immer wieder ist ein wohliges Gefühl im ganzen Leib zu verspüren. Ich bin mir sicher, dass Sie unbewusst schon solche »Begebenheiten« erfahren haben. Abschreckend hingegen war für mich das theatralische Auftreten mancher Rutengeher bzw. Pendler, welche vor lauter »Energieempfinden«, wie sie dies nannten, wahre Luftsprünge oder körperliche Verdrehungen vollbrachten. An solchen außergewöhnlichen Plätzen gibt es gewiss besondere »vegetative Signale«, wie ich es gerne bezeichne, aber nach Show bei Mutungen stand mir nie der Sinn.

Orte zu dokumentieren, an denen unser Nervensystem wie angedeutet intensiv Signale erfährt, und sie anschließend mit den Ergebnissen anderer Rutengeher zu vergleichen wurde mir zur Passion, insbesondere dann, wenn ich über deren Aussagen meine Mutungen bestätigt erhielt. Begeistert hat mich immer wieder die hohe Übereinstimmung von Mutungsergebnissen, bei welchen die eigenen Mutungen der/dem anderen nicht bekannt waren. Immer wieder, aber in selteneren Fällen, konnte keine Übereinstimmung festgestellt werden. Bei der genauen Rückfrage »Wonach mutest du?« ließ sich mancher Irrtum oder eine Fehlinterpretation klären. Wesentlich und wichtig ist die Dokumentation, denn nur so kann verglichen werden. Dies empfehle ich allen Personen, die gewissenhaft arbeiten wollen.

WERT DER DOKUMENTATION UND GEGENSEITIGER PRÜFUNG

Meine Arbeiten zu den verschiedensten Mutungen hielt ich zeichnerisch fest. Es waren viele Übungen in freier Natur, in Kirchen und über anderen bemerkenswerten Bereichen wie bei Blitzbäumen, Ameisenhaufen, Wildwechselzonen oder Stellen mit Wachstumsanomalien von Pflanzen und Bäumen. Eines Tages, an einem Nachmittag im Juli 1992, war ich mit dem Auto zu Krankenbesuchen unterwegs. Dabei hörte ich zufällig im Radio Salzburg eine Sendung über das Thema Gesundheit und Radiästhesie mit Käthe Bachler. Was hier an Erfahrung weitergegeben wurde, stimmte weitgehend mit meinem bisher erarbeiteten Wissen und Können auf dem Gebiet der Radiästhesie überein. Das erwähnte Buch dieser Radiästhetin hatte mich schon sehr »geprägt« und bei meiner radiästhetischen Arbeit emotional immens aufgebaut.

Ein Versuch, als Anrufer in die Sendung zu kommen, hatte Erfolg. Über Radio Salzburg tauschten Frau Bachler und ich »Gemeinsamkeiten« aus. Bald darauf konnte ich mit der Radiästhetin einen Termin zum persönlichen Kennenlernen arrangieren. Damals wusste ich noch nicht, dass Käthe Bachler in Abtenau wohnt. Wir vereinbarten, uns in Scheffau zu treffen, dort sollte sie nämlich ein Grundstück radiästhetisch beurteilen. Nach ihren Vorgaben habe ich gemutet und die Befunde entsprechend dokumentiert. Bei meiner Arbeit war Frau Bachler nicht unmittelbar zugegen, um keine gegenseitige Beeinflussung zu provozieren. Anschließend hat sie selbst gemutet und ihre Erkenntnisse mit meiner Zeichnung verglichen. Das Ergebnis war identisch, meine Freude darüber groß, ebenso mein Stolz. Dieser Erfolg bestärkte wiederum meinen Arbeitseifer. In nächster Zeit ergaben sich verschiedene gemeinsame Wohnungsmutungen, welche gleichfalls das erhoffte Ergebnis der Übereinstimmung brachten.

DER PFAD ZUR DIREKTSUCHE DES »NEUTRALEN PLATZES« – EINE WERTVOLLE OPTION

Ein Hinweis in Bachlers Büchlein »Der gute Platz« mit der Empfehlung zur Direktsuche des »guten Platzes« war eine Arbeitsoption für mich. Es blieb also bei der Empfehlung zu dieser radiästhetischen Arbeitstechnik und ich mutete die Reizzonen weiter in meiner gewohnten Art: Der Suche nach Signalen von Wasseradern, Curry- bzw. Hartmanngittern, insbesondere deren Kreuzungspunkten, und möglichen Verwerfungen (= Verschiebung der Erdkruste), welche einen ungünstigen Einfluss auf uns Menschen bewirken könnten, folgen exakte Zeichnungen der vorhandenen Reizstreifen. Anschließend wird die Empfehlung ausgesprochen, den Standort zu ändern bzw. zu verlassen oder aber zur Benützung freigegeben.

Die gewissenhafte Mutung beanspruchte viel Zeit, inklusive zeichnerischer Dokumentation. Bei späteren vergleichenden Arbeiten mit Käthe Bachler forderte sie mich einmal auf, doch jetzt die Direktsuche des »guten Platzes« vorzunehmen. Damit meint sie einen Bereich ohne feststellbare radiästhetische »Signale«. Ich persönlich bezeichne derartige Standorte als »neutral« – dazu aber später mehr. Vorausgegangen war ein Gespräch zwischen uns über die zeitliche Belastung, den körperlichen und emotionalen Kraftaufwand bei den Mutungen. Da meinte die Radiästhetin, ich hätte doch genügend Mutungserfahrung und sie habe in letzter Zeit immer wieder erfahrene Rutengeher/Pendler in dieser Technik unterwiesen. Gesagt, getan. Käthe Bachler erklärte mir diese Peiltechnik, ihre Arbeit (Mutung) der Direktsuche des »guten Platzes«. Ich arbeite ja durchwegs mit der Rute als Hilfsinstrument – ihr Anzeigeinstrument hingegen ist das Pendel. Im Grunde ist das Mutungsinstrument egal, denn der Mutende selbst bildet das Messinstrument, während die Rute oder das Pendel lediglich das Anzeigegerät, eine Anzeigehilfe darstellt.

Der wertvolle Gesichtspunkt bei der Direktsuche besteht darin, nicht mehr bzw. nicht nur das negative, das krankmachende Agens zu suchen, sondern das positive. Für Radiästheten kann ein ständiges Suchen nach Negativem tatsächlich eine beträchtliche Belastung darstellen. »Diese Arbeitsform wird für dich eine echte Hilfe sein«, gab sich Bachler überzeugt. Ich bin ihr bis heute unendlich dankbar für ihren Ratschlag, vor allem aber für ihre Hilfe, Prüfungen und Unterweisungen. Sie ist zwar eine sehr zarte Frau, doch ihr Wille und ihre Überzeugungskraft sind phänomenal.