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Sir Arthur Conan Doyle’s

SHERLOCK HOLMES

Band 1

 

SATANS FLUCH

 

von

AMANDA McGREY

IMPRESSUM

 

Sir Arthur Conan Doyle’s

SHERLOCK HOLMES

Herausgeber: ROMANTRUHE-Buchversand.

Cover: Romantruhe.

Satz und Konvertierung:

ROMANTRUHE-BUCHVERSAND.

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Sherlock Holmes blickte nachdenklich auf die Tür.

Wir hörten die leicht schleppenden Schritte von Graham North auf der Treppe. Dann dumpf – durch das Prasseln des Regens, der wie Gewehrfeuer gegen unsere Fensterscheiben schlug – das Klappen der Haustür.

Ich schluckte und musste mir eingestehen, dass mir ein unangenehmer Schauer über den Rücken gekrochen war, als unser später Besucher seine Geschichte erzählte.

Sherlock Holmes räusperte sich, stopfte aus dem persischen Pantoffel seine Pfeife neu und sah dann durch den bläulichen Rauchschwaden hindurch mich an.

»Was halten Sie davon, Watson?«, wollte er im leisen Ton wissen.

In diesem Moment rüttelte der Novembersturm mächtig an unseren Fenstern und ich stand auf, um die schweren Vorhänge zu schließen. Das milderte das Getöse etwas. Ich zog die Schultern hoch und stellte fest, dass unser Kaminfeuer mir jetzt besondere Geborgenheit vermittelte.

»Eine sehr … ungewöhnliche Geschichte«, murmelte ich und angelte nach meiner Zigarrentasche.

Holmes nickte und hatte die Hände vor der Brust erhoben, die schmalen, langen Künstlerfinger flach aneinander gepresst. »Satan selbst zieht das Seil der Totenglocke von St. Andrews in Greenshore und dann ist der Pfarrer spurlos verschwunden.«

»Vielleicht war Bürgermeister Graham North betrunken«, warf ich ein, um aber sogleich innerlich zu revidieren, dass er keineswegs den Eindruck eines Trinkers machte.

Holmes erhob sich und machte ein paar Schritte durch das unaufgeräumte Zimmer. Dabei musste er einigen Stapeln alter Zeitungen ausweichen, die er achtlos einfach auf dem abgetretenen Teppich deponiert hatte. Er blieb vor seinem Experimentiertisch stehen, wandte sich um und ging zum Kamin. Mit dem Rücken lehnte er sich gegen den Sims.

»Erinnern Sie sich an die Geschichte des Höllenhundes von Baskerville. Zuerst glaubte auch jeder an ein übernatürliches Wesen. Jetzt der Herr der Hölle persönlich, der einen Pfarrer holt …«

Mein Freund kicherte leise. »Die Menschen glauben, was sie glauben wollen. Da macht unser lieber Herr Bürgermeister keine Ausnahme.«

Ich hatte mir eine Zigarre angezündet und merkte an: »Also alles real erklärbar?«

Holmes setzte sich wieder in seinen Sessel mir gegenüber. Zwischen uns stand der kleine Barocktisch mit dem kostbaren Schachspiel, das Holmes vor einem Jahr vom König von Böhmen zum Geschenk gemacht worden war.

»Es ist kurz vor Mitternacht – vor vier Tagen. Nebel wabert um den Hügel der Kirche und den alten Friedhof. Mr. North kommt von einem späten Besuch bei seinem Schwager und trifft vor der Kirche Reverend James McColm. Der ist seit sieben Jahren Gemeindepfarrer in St. Andrews. Sie unterhalten sich über die kommende Firmung des Neffen von Mr. North, verabschieden sich und der Pfarrer marschiert über den schmalen Pfad zum Friedhof. Er nutzt diesen als Abkürzung zum Pfarrhaus. Er verschwindet im Nebel. Wenig später läutet die Totenglocke und Mr. North sieht Satan im Glockenturm das Seil schwingen. Seitdem ist der Pfarrer weg. Das sind die Fakten.«

»Richtig«, bemerkte ich nickend. »Und im Glockenturm an der Südmauer steht in den Mörtel geritzt: Mein ist die Rache

Wieder ließ der Sturm die Regentropfen gegen die Fensterscheiben knallen, als wollte das Wetter die unheimliche Geschichte noch unterstreichen.

Sherlock Holmes zog mächtig an seiner Pfeife und brummte durch den Rauch: »Ich denke, jemand hat sich da ein sehr böses Spiel ausgedacht.«

»Weshalb haben Sie Mr. North gesagt, Sie hätten momentan keine Zeit, nach Greenshore zu fahren, Holmes?«

Erneut kicherte er. »Ich benötige noch einen Tag Zeit, um ein paar Erkundigungen einzuziehen.«

 

*

 

Schnaufend lief der Zug in dem kleinen Landbahnhof ein.

»Greenshore! Greenshore –