3Mentale Repräsentation

Grundlagentexte

Herausgegeben von Tobias Schlicht und Joulia Smortchkova

Aus dem Englischen von Jürgen Schröder

Suhrkamp

7Vorwort

Dieser Band versammelt Texte aus der Debatte über mentale Repräsentation und die Naturalisierung der Intentionalität. Er ist konzipiert als Reader für Seminare in der Philosophie des Geistes, richtet sich aber gleichermaßen an Studierende in der Psychologie sowie den Neuro- und Kognitionswissenschaften, die sich über die theoretischen Grundlagen ihres Fachs informieren möchten.

Alle Texte erscheinen hier erstmals in deutscher Übersetzung. Die Auswahl mag manche Leserinnen und Leser überraschen, denn alternative Texte gibt es zuhauf. Sie ist erstens durch das Ziel motiviert, Dopplungen zu vermeiden, denn einige klassische Texte aus den Debatten der 1980er und 1990er Jahre, insbesondere zum Computermodell des Geistes unter anderen von Alan Newell und Herbert Simon, Marvin Minsky, Ned Block, Jerry Fodor und John Searle, sind bereits in dem Band Kognitionswissenschaft auf Deutsch verfügbar. Peter Bieris Buch Analytische Philosophie des Geistes ergänzt wichtige Beiträge von Roderick Chisholm, Daniel Dennett und Wilfrid Sellars. Weitere einschlägige Aufsätze zum Thema von Jose-Luis Bermudez, Andy Clark und David Chalmers, Robert Cummins, Jerry Fodor, Fred Dretske und anderen stellt der Grundkurs Philosophie des Geistes bereit. Schließlich erschien unlängst der Band Philosophie der Verkörperung, in dem die Debatte über die Natur des Geistes, fokussiert auf die Rolle des Körpers (mit Beiträgen beispielsweise von John Haugeland, Rodney Brooks, Shaun Gallagher und Jonathan Cole) sowie die Rolle der Umgebung (mit Texten etwa von Andy Clark, Fred Adams, Kenneth Aizawa, J. Kevin O’Regan, Alva Noë oder Susan Hurley) fortgeführt wird. Der vorliegende Band mit wichtigen klassischen Texten aus der Philosophie und Kognitionswissenschaft versteht sich als Ergänzung zu dieser Literatur.

Die Auswahl der Texte ist zudem zweitens dadurch motiviert, dass die einschlägigen und mittlerweile klassischen Texte in einen Dialog gebracht werden mit Texten von Autoren, die in den gegenwärtigen Debatten über das Schicksal und die Form mentaler Repräsentation diskutieren und so einen Einblick in die neuesten theoretischen Entwicklungen zur Fundierung der Kognitionswissenschaften gewähren.

8Wir danken den Autoren und ihren Verlagen für die Erlaubnis, diese Texte hier verwenden zu dürfen. Besonderer Dank gebührt Jürgen Schröder für seine kompetenten Übersetzungen aller Beiträge sowie Giulia Weißmann und Nike Zohm für ihre Unterstützung bei der endgültigen Bearbeitung der Druckfassung. Auch Jan-Erik Strasser und Philipp Hölzing vom Suhrkamp Verlag danken wir für die konstruktive Begleitung des Projekts und zahlreiche hilfreiche Hinweise.

Köln und Oxford, im März 2018

Tobias Schlicht und Joulia Smortchkova