Prolog

Ich beugte mich über sie und sog ihren vertrauten Geruch ein. Sie roch wie die Blumenwiese vor dem Haus, in dem ich als Kind lebte. Zu der Zeit, in der es in unserem Heim noch Liebe gab.

Als ich ihre langen, leicht gewellten Haare betrachtete, die ihr ins Gesicht fielen, wurde mir ein wenig schwer ums Herz, weil das heute ein Abschied für immer sein würde. Wehmütig blickte ich erst auf das Messer in meiner Hand und dann auf sie. Schlafend sah sie so unschuldig aus. Aber das täuschte, wie ich inzwischen wusste.

Wir hatten uns vor zwei Wochen in einer Bar kennengelernt und waren noch in der gleichen Nacht im Bett gelandet. In der folgenden Zeit hatten wir uns noch ein paar Mal getroffen. Es war nichts Festes, denn ich hatte kein Interesse an einer Beziehung, aber wenn ich sie sehen wollte, war sie da gewesen.

Doch gestern Abend hatte ich sie zu Hause nicht angetroffen. Ich hatte mich entschieden, sie zu suchen, und sie in der Bar gefunden, in der wir uns kennengelernt hatten.

Und was musste ich sehen? Sie schenkte dem Kellner dort ihr zuckersüßes Lächeln und kokettierte mit ihm. Ich ließ sie gewähren, denn ich wusste bereits, dass sie mir das büßen würde.

Gegen Mitternacht schickte ich ihr eine SMS, in der ich schrieb, dass ich sie unbedingt sehen müsse. Eine Stunde später stand ich mit einer kleinen Reisetasche vor ihrer Wohnungstür. Seitdem gehörte sie wieder ganz mir.

Wir verbrachten eine letzte schöne Nacht miteinander, in der wir beide so taten, als hätte sie niemals mit dem Kellner geflirtet.

Nun saß ich neben ihr, strich ihr mit meinem Messer vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wollte ihr einen Kuss geben. Aber das kalte Metall auf ihrer Wange hatte sie wohl aufgeweckt.

Sie öffnete die Augen und betrachtete mich schlaftrunken. „Guten …“, setzte sie an, dann sah sie das Messer in meiner Hand und wich mit den Füßen strampelnd zum Kopfende des Bettes zurück.

„Guten Morgen, Liebling“, erwiderte ich.

Sie rollte sich zur Seite und wollte vom Bett aufspringen, aber ich war schneller als sie. Ich packte sie an den Schultern und drückte sie gegen das Kopfende. Sie versuchte, aus meinem Griff zu entkommen und sich zum Fußende des Bettes zu bewegen. Das war mir lieb, denn so konnte ich sie wieder in eine liegende Position zwingen. Mit meinem Unterarm drückte ich ihr auf den Hals und hielt sie so auf der Matratze. Mit dem Messer zerschnitt ich ihr Nachthemd. Leider hielt sie nicht still, sodass ich an einigen Stellen auch ihre Haut aufritzte. Erschrocken blickte sie auf das Blut, das aus den Wunden drang, und hörte endlich auf, sich zu wehren.

Ich betrachtete ihren Körper. Sie zitterte vor Angst. Ich spürte die Erregung in mir aufsteigen. Als sie sich erneut aufbäumen und fliehen wollte, drückte ich ihr das Messer an die Kehle. „Sei still, sonst schneide ich dich von oben bis unten auf.“

Da sie nun wieder ruhiger war, nahm ich meine Hand von ihrem Mund. Ich ließ die Messerklinge langsam ihren Körper herabgleiten. An ihren Brustwarzen verharrte ich und führte die Spitze drum herum. Ich war jetzt so hart, dass es fast schon wehtat. Mein Messer wanderte weiter.

Kurz vor ihrer Fotze machte ich halt. „Soll ich dir das Messer einführen? Ich scheine dir ja nicht gut genug zu sein.“ Ich sah das Entsetzen in ihren Augen, aber bevor sie einen Schrei ausstoßen konnte, drückte ich blitzschnell meinen Arm auf ihre Kehle. Ich legte das Messer auf den Nachttisch und schlug ihr mit der Faust gegen die Schläfe. Sie verlor das Bewusstsein. Ich fesselte ihre Handgelenke ans Bett und knebelte sie mit einem ihrer Halstücher. Ich setzte mich zu ihr aufs Bett und wartete, dass sie wieder zu sich kam.

Schließlich fingen ihre Augenlider an zu zucken. Als sie das Bewusstsein vollkommen wiedererlangt hatte, starrte sie mich angstvoll an. In ihrem Blick spiegelte sich das nackte Grauen.

Ich schob ihr Höschen beiseite und ließ langsam das Messer in ihre Möse gleiten. Ihr Schrei wurde durch den Knebel gedämpft, aber ich wusste, dass sie genauso erregt war wie ich. Ich sah, wie das Blut aus ihr herausfloss. Das geilte mich nur noch mehr auf. Mit zitternder Hand öffnete ich meine Hose und umschloss meinen Schwanz mit einer Faust. Ich rieb immer schneller. Als ich merkte, dass ich kam, rammte ich ihr das Messer bis zum Anschlag in ihre Vagina. Sie öffnete die Augen und bäumte sich noch einmal auf. Ihr Gesicht war verzerrt wie auf Munchs „Der Schrei“, meinem Lieblingsbild. Das Laken hatte sich inzwischen vom Blut rot verfärbt.

Ich zog das Messer aus ihrer Scheide. Ich warf einen Blick auf meinen Liebling und wusste auf einmal nicht mehr, was ich je an ihr gefunden hatte. Sie sah eigentlich erbärmlich aus.

Ich stellte mich unter die Dusche und wusch das Blut von meinem Körper. Ich sah zu, wie sich das Wasser rot färbte und dann im Abfluss verschwand. Der Anblick gab mir ein gutes Gefühl.

Ich stellte den Wasserhahn ab und trat aus der Dusche, betrachtete mich im Spiegel, überprüfte, ob noch Blutspritzer zu sehen waren, und nickte schließlich meinem Spiegelbild zufrieden zu. Dann trocknete ich mich ab und zog mir saubere Kleidung an. Die verdreckte nahm ich mit. Ich würde sie unterwegs in einem Müllcontainer entsorgen. Um die Spuren, die ich in ihrer Wohnung hinterlassen hatte, machte ich mir keine Sorgen, da meine DNA in keiner Datenbank gespeichert war.

Das Ticket würde ich am Flughafen kaufen. Ich ging den Weg bis zum Einkaufszentrum zu Fuß. Die frische Luft tat mir gut und auf meinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Ich kaufte ein paar Souvenirs, flirtete ein wenig mit der Verkäuferin und rief dann ein Taxi.

Schon bald würde ich zurück in meiner Heimat sein. Nicht alle würden sich über meine Rückkehr freuen. Einige hatten mich sicher nicht vergessen, genauso wenig wie ich sie.

Cover

Kurzbeschreibung:

Eine Mordserie an jungen Frauen in Hamburg hält die beiden Mordkommissare Lea Burckhardt und Rene Kettler in Atem. Der Täter scheint schnell gefunden, aber anstatt den Fall zu lösen, führt er sie nur zu einer weiteren Leiche. Immer neue Hinweise, die am Ende ins Leere führen, stellt nicht nur ihr Gespür als Ermittler, sondern auch ihre Beziehung auf eine harte Probe. Während sie um ihre Liebe kämpfen, hat der wahre Mörder schon das nächste Opfer in seiner Gewalt. Die Spuren führen zum Umfeld der beiden Ermittler, so dass am Ende keiner mehr weiß, was er dem anderen noch glauben kann ...



Weitere Titel des Autors bei Edel Elements:

Schuldig

Aaron Holzner

Die Vergangenheit ruht nie


Thriller


Edel Elements

1

Schwermütig saß Anja vor ihrem Computer im Reisebüro. Der Freitag war immer ziemlich ruhig. Die meisten Kunden kamen am Samstag, wenn sie freihatten. Einen entsprechend zähen Vormittag sah sie auf sich zukommen.

Auf dem Tisch neben ihr lag ein Stapel neuer Reisekataloge, aber sie konnte sich nicht aufraffen, sie wegzusortieren. Ihre Kollegin Tina schien bemerkt zu haben, dass sie gerade zu den Katalogen gesehen hatte. So unmissverständlich, wie Tina ihre Augenbrauen hob, wurde Anja klar, dass diese Arbeit in der Tat wieder an ihr hängen bleiben würde. Sie schaute zurück auf ihren Bildschirm und tat so, als wäre sie beschäftigt.

Kurze Zeit später betraten doch noch Kunden das Reisebüro. Es war ein älteres Ehepaar. Anja lächelte die Frau an, woraufhin diese ihren Mann zu Anjas Schreibtisch lenkte. Aus dem Augenwinkel nahm Anja wahr, wie Tina sauer den Locher auf den Schreibtisch knallte. Doch dann richtete Anja ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Kunden.

Am Ende des Verkaufsgespräches gingen die beiden zufrieden lächelnd mit ihren Reisedaten aus dem Reisebüro. Auch Anja lächelte. Für einen Moment war sie glücklich. Sie liebte es, zu sehen, wie die Augen der Reisegäste schon bei der Buchung vor lauter Vorfreude zu leuchten begannen.

Als sie sah, dass ihre Kollegin wieder zu den Reisekatalogen herüberschielte, nahm Anja demonstrativ die Zeitung zur Hand. Zunächst überflog sie einige Überschriften, bis sie an einem Artikel hängen blieb.

Leiche einer jungen Frau im Wald entdeckt

Auf einem Recyclinghof im Hamburger Stadtteil Harburg wurde gestern Morgen die Leiche einer Frau, Mitte zwanzig, entdeckt. Wie die ersten Untersuchungen der Rechtsmedizin ergaben, wurde die Frau vor ihrem Tod gefoltert. Die Leiche wies mehrere Stichwunden und tiefe Brandwunden auf. Besonders auffällig ist eine Tätowierung auf ihrem rechten Arm, die ihr wohl postmortal zugefügt worden ist. Bisher ist noch unklar, welche Bedeutung sie hat. Letztlich gestorben ist die Frau an einem Messerstich ins Herz. Das Opfer wurde bisher nicht identifiziert. Eine Mordkommission wurde eingerichtet.

Mehrere Stichwunden und tiefe Brandwunden. Besonders auffällig ist eine Tätowierung auf ihrem rechten Arm … Immer wieder glitten Anjas Gedanken zurück zu diesem Satz, und obwohl sie es zu unterdrücken versuchte, begannen ihre Hände zu zittern. Sie selbst war damals auch mit einem Messer gequält worden. Zwei Rechtecke auf ihrem rechten Arm, ein größeres und ein kleineres, erinnerten sie immer wieder daran. Das Symbol stand für Gefangenschaft und war ihr von ihrem Peiniger eintätowiert worden.

Unbewusst strichen ihre Finger über die schwulstigen Narben ihres rechten Arms. Und kaum fühlte sie sie, kamen auch schon wieder die Bilder der Folter in ihr hoch. Als wäre es gerade erst geschehen, sah sie vor sich, mit welcher Wonne ihr Peiniger das Messer über ihre nackte Haut fahren lassen und dann brutal zugestochen hatte.

Plötzlich knallte Tina ihr den Stapel Kataloge auf den Tisch und riss sie damit zurück in die Gegenwart. Doch obwohl die Bilder augenblicklich verblassten, spürte Anja weiter ein kaltes Grauen, das sich so tief in sie eingrub, dass sie fast körperliche Schmerzen litt. Auch ihr Kopf tat auf einmal höllisch weh. Sie zog die Augenbrauen zusammen und rieb sich mit den Fingern die Schläfen.

„Du willst doch jetzt keine Kopfschmerzen vortäuschen, nur um dieser Arbeit zu entgehen?“

Sie brauchte all ihre Beherrschung, um ihre Kollegin nicht anzuschreien. „Ich täusche sie nicht vor“, stöhnte Anja. „Das ist einfach meine Migräne. Die kommt, wann sie will.“

„Natürlich, und wie passend!“ Tina verzog ihre schmalen Lippen zu einem sarkastischen Grinsen.

Anja ließ sie stehen, ging geradewegs zum Büro ihrer Chefin und meldete sich krank.

Als sie ging, zischte ihr Tina hinterher: „Unglaublich, dass sie dich noch immer unterstützt.“

In ihrer Wohnung verkroch sich Anja auf das Sofa und unter eine Wolldecke. Ihr war auf einmal eiskalt, und sie sah sich wieder nackt in dem Bauernhaus in einer dunklen Ecke sitzen, die Arme um die Beine geschlungen, den Kopf in den Knien vergraben. Marc hatte sie mit Kleidungsentzug bestraft, weil ihr am Morgen, als er sein Messer über ihre Scheide gleiten ließ, Tränen an den Wangen herabgeronnen waren.

Anja schob die Bilder von sich und versuchte, sich daran zu klammern, dass ihr schließlich die Flucht gelungen war. Marc und Leon, sein Helfer, waren Schulkameraden von ihr gewesen, Leon war sogar in ihre Klasse gegangen. Obwohl Anja die beiden kannte, hatte sie nie den Mut gefunden, sie anzuzeigen. Sie war mit dem Leben davongekommen und wollte nicht noch einmal alles durchmachen.

Um sich abzulenken, nahm Anja ihr Traumbuch zur Hand. Mit zitternden Fingern strich sie über die Weltkarte gleich am Anfang des Buches, auf der einige Punkte markiert waren. Länder, die sie einmal in ihrem Leben bereisen wollte. Da war Kenia. Sie dachte an das ältere Paar, das heute in ihrem Reisebüro gewesen war. Die beiden wollten auch nach Kenia.

Es folgten Zeitungsausschnitte von Urlaubsorten und auch Berichte aus Reisekatalogen. Sie hatte eine Zeit lang alles gesammelt, was sie finden konnte. Die Seiten waren inzwischen schon ein wenig ausgeblichen, weil sie so oft darin geblättert hatte. Es hatte ihr geholfen, ihren Gedanken zu entfliehen, wenn die Bilder in ihrem Kopf sie zu überwältigen drohten. Doch heute erschienen trotzdem immer wieder Bruchstücke ihrer Vergangenheit vor ihrem inneren Auge. Was brachte es, zu träumen, wenn man der Wirklichkeit doch nicht entkommen konnte. Energisch klappte sie das Buch zu.

4

Ich hockte auf einem Stuhl vor dem Raum, in dem die widerspenstige Schlampe nun schon einige Stunden gefangen war.

Auf einmal bekam ich eine unbändige Lust auf eine Zigarette, dabei hatte ich das Rauchen in Amerika aufgegeben. Mir fiel ein, dass sich in der Nähe der Lagerhalle ein Automat befand, und ich machte mich noch einmal auf den Weg.

Als ich zurück war, ging ich sofort in ihre Kammer. Sie saß noch genauso da, wie als ich sie verlassen hatte, rückte aber, als sie mich sah, mit einem erschreckten Aufschrei bis ganz tief in die Ecke. Ich hatte sie mit einem Seil an einem Heizungsrohr festgebunden und das Seil so locker gelassen, dass sie sich bis zur Mitte des Zimmers bewegen konnte. Der Raum, der früher wohl als Abstellkammer genutzt worden war, war nicht gerade groß. Als ich die Tür schloss, flackerte das ohnehin sehr spärliche Licht von der Deckenlampe, fing sich dann aber wieder. Ich sah, dass ihre Handgelenke blutig gescheuert waren. Offenbar hatte sie versucht, sich von ihren Fesseln zu befreien.

Ich lehnte mich an die Tür und zündete mir eine Zigarette an. Ein Feuerzeug trug ich seit damals immer in meiner Jackentasche, als hätte ich schon gewusst, dass ich es eines Tages wieder brauchen würde. Als ich den nächsten Zug nahm, machte sich eine angenehme Leichtigkeit in meinem Kopf breit, zugleich aber fing es auch in meinem Hals zu kribbeln an; ich musste husten.

Sie ließ mich die ganze Zeit über nicht aus den Augen, und ich zog mein Messer aus der Scheide an meinem Gürtel. Ihre Augen weiteten sich und ihr Blick klebte voller Entsetzen an der Klinge.

Ich machte einen Schritt auf sie zu. Panisch versuchte sie, noch weiter zurückzuweichen, aber sie saß ja ohnehin schon direkt an der Wand. Ihr unnützer Versuch belustigte mich.

Ich nahm noch zwei tiefe Züge, dann trat ich meine Zigarette auf dem Boden aus, ging zu ihr, packte sie mit einer Hand an der Kehle und hielt ihr mit der anderen das Messer an den Hals.

Sie quietschte vor Angst und wand sich unter meinem Griff.

„Wenn du nicht willst, dass ich tatsächlich in dein schönes, zartes Fleisch schneide, solltest du nicht so zappeln.“

Sie versuchte, nach mir zu treten. Knurrend verpasste ich ihr einen Schlag ins Gesicht, der sie benommen in sich zusammensinken ließ. Ich nutzte den Moment, um ihr die Knöpfe an ihrer Bluse abzutrennen. Anschließend schob ich erst die linke, dann die rechte Seite des Oberteils beiseite, sodass ihre nackte Haut zum Vorschein kam. Ich legte das Messer auf den Boden, nur eine halbe Armlänge von ihr entfernt, strich über ihren Hals und ließ meinen Finger dann langsam abwärts wandern, bis ich sie oberhalb ihrer vollen Brüste berührte. Vielleicht war es die Kälte meiner Fingerspitzen, die sie spürte, jedenfalls regte sie sich plötzlich. Sie hatte einen schönen Körper, ihre Brüste waren geformt wie zwei kleine Melonen.

Als ich ihren BH etwas herunterschob, brüllte sie: „Du elendes Mistschwein!“ Sie spie mir mitten ins Gesicht.

Wütend wischte ich mir die Spucke von der Wange, packte die widerspenstige Göre am Hinterkopf und drückte sie mit dem Gesicht auf den Boden. Sie schrie wie am Spieß und wand sich in ihren Fesseln. Ich verpasste ihr einen Tritt in den Rücken. Um sie unter Kontrolle zu bekommen, setzte ich mich auf sie, woraufhin sie noch gellender schrie und mich mit den wüstesten Schimpfwörtern titulierte.

Ich packte sie erneut an den Haaren und war kurz davor, ihren Kopf auf den Boden zu knallen, damit sie endlich ihre dumme Klappe hielt. Doch sie sollte alles bei Bewusstsein erleben, und im nächsten Moment kam mir auch schon eine bessere Idee.

Ich stand auf, woraufhin sie sofort versuchte, wieder in eine sitzende Position zu kommen, jedes Mal wenn sie es fast geschafft hatte, verpasste ich ihr einen Tritt, sodass sie wieder zur Seite fiel.

Ich kramte ein Tuch aus meiner Jackentasche. Als ich mich ihrem Gesicht näherte, warf sie den Kopf von einer Seite zur anderen und versuchte mehrmals, mich zu beißen, aber am Ende gelang es mir doch, sie zu knebeln. Ihre Schreie waren jetzt nur noch gedämpft zu hören, dafür war das Entsetzen in ihren Augen noch größer. Ich zündete mir eine neue Zigarette an und blies ihr langsam den Qualm ins Gesicht. Sie wandte ihren Kopf ab und schloss die Augen.

Dann steckte ich mir die Zigarette in den Mundwinkel und ging vor ihr auf die Knie. Ich packte ihre Schulter und ihre Hüfte und drehte sie auf die Seite. Mit meinem Messer schnitt ich ihren BH auf.

Ich nahm einen neuen, tiefen Zug von meiner Zigarette. Als sie hell aufglühte, drückte ich sie auf ihre Brustwarzen. Der Knebel dämpfte ihren Aufschrei. Tränen liefen ihr über die Wangen. Zufrieden brannte ich noch an ein paar weiteren Stellen die Zigarette ins Fleisch und genoss es, wie sie sich jedes Mal noch heftiger aufbäumte.

Dann ließ ich sie los, zog sie in eine sitzende Position und drückte sie gegen die Wand. Ich riss ihr das Tuch aus dem Mund und hielt ihr freundlich lächelnd die Zigarette an die Lippen.

„Na komm, nimm einen Zug, das wird dir helfen, die nächste Runde zu überstehen.“

„Ich nehme nichts von dir in den Mund.“

„Du tust besser, was ich dir sage“, donnerte ich sie an und stopfte ihr den Stummel gewaltsam hinein.

Sie hatte die Zigarette kaum im Mund, da fing sie auch schon an zu husten und spuckte sie auf den Boden. Scheinbar mochte sie es auf die harte Tour. Erregt öffnete ich den Gürtel meiner Jeans, knöpfte sie auf und zog sie zusammen mit meiner Boxershorts herunter. Mein Schwanz ragte steil und stark auf. Ich stand meinen Mann wie immer und auch heute würde ich über sie siegen.

„Und jetzt bläst du mir einen“, sagte ich und drückte mich lüstern an sie heran.

Statt zu tun, was ich ihr befohlen hatte, starrte sie mich nur an. Ich riss sie an den Haaren und drückte ihr Gesicht an meinen Schwanz.

„Du sollst ihn in den Mund nehmen, habe ich gesagt. Na los! Schön langsam auf und ab.“ Ich drückte ihr mit meiner freien Hand das Messer an die Kehle.

Sie fing an zu wimmern. „Nein, bitte, ich kann das nicht.“

Ich verstärkte den Druck meines Messers und stieß meinen Schwanz so lange gegen ihre Fresse, bis sie den Mund öffnete. Mit einem wohligen Stöhnen trieb ich ihn immer wieder in den Mund hinein.

Bevor ich richtig heiß war, zog ich meine Hose hoch und schloss den Gürtel. Ich versuchte mich durch andere Art zu erregen, packte ihre Arme und setzte das Messer an ihre Pulsschlagader.

Im gleichen Moment fing sie an zu betteln. „Ich tue es jetzt, bitte, ich tue alles, was du willst.“

„Du hattest deine Chance.“

„Ich blase dir einen, ich werde es sogar schlucken!“

Ich war kein bisschen mehr erregt und wusste, ich würde es durch sie auch nicht mehr werden. Trotzdem tat ich so, als hätte sie noch eine Chance. „Meinst du, dass du es wirklich schlucken kannst – ganz, ganz langsam?“

Sie nickte und fing gleichzeitig wieder zu schluchzen an.

Um sie für ihre Lüge zu bestrafen, schnitt ich ihr mit dem Messer in den Arm.

Sie schrie auf und zuckte erschrocken zurück. Das Blut quoll in dicken Tropfen aus der Wunde. Wie wild zerrte sie an ihren Fesseln. Ihre Tränen erstickten ihre Worte. „Ich will nicht sterben.“ Sie sah mich flehend an.

„Das hättest du dir früher überlegen müssen.“

Ihr Geheul wurde mir zu viel und ich beendete ihr jämmerliches Leben mit einem Stich ins Herz.

Mein eigentliches Werk konnte ich ohnehin erst jetzt beginnen, da sie sich nicht mehr bewegte. Mit der Nadel und Farbe tätowierte ich ihr auf ihren rechten Arm ein J, das Zeichen für Antipathie unter den Symbolen der Macht. Zufrieden betrachtete ich mein Werk.

3

Anja schaltete den Fernseher an, obwohl es sie nicht im Mindesten interessierte, was dort lief. Sie konnte die Stille in ihrer Wohnung nicht mehr ertragen. Der Bericht über den Mord an der jungen Frau und besonders das eintätowierte Zeichen auf deren rechtem Arm schien alles um sie herum von ihr abzuschirmen.

Nach einer Weile wurde ihr klar, dass sie sich hier auch nicht ewig würde vergraben können, und sie beschloss, spazieren zu gehen. Zumal die Heizungsluft immer drückender wurde und sie erneut Kopfschmerzen bekam. Sie schaltete den Fernseher aus und erhob sich. Als sie sich ihre Schuhe und ihre Jacke angezogen hatte, öffnete sie die Haustür und drückte sie sogleich von innen wieder zu. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee, hinauszugehen. Schließlich konnte der Mörder auch hinter ihr her sein. Sie ergriff noch mal die Türklinke. Ihre Peiniger hatten sie all die Jahre in Ruhe gelassen, warum sollten sie es ausgerechnet jetzt erneut auf sie abgesehen haben. Anja wusste nicht einmal, wo sich die beiden aufhielten. Es konnte alles auch nur ein Zufall sein.

Normalerweise liebte Anja Waldspaziergänge, da sie dabei ihren Gedanken nachhängen konnte, aber als sie in den Wald kam und feststellte, dass aufgrund des Nieselwetters kaum jemand unterwegs war, fragte sie sich abermals, ob der Spaziergang eine gute Idee gewesen war. Es konnte sich leicht jemand hinter einem der Bäume verstecken und abwarten, bis er freie Bahn hatte. Sie versuchte, den Gedanken zu vertreiben, und schritt zügig voran. Dabei blickte sie sich immer wieder um. Da sie nichts Ungewöhnliches sehen oder hören konnte, beruhigte sie sich wieder ein wenig.

Dann ließ ein Knacken sie aufschrecken. Sie blieb stehen und lauschte angespannt. Als im nächsten Moment ein Jogger um die Waldbiegung trabte, atmete sie auf und ging mit wackeligen Beinen weiter. Sie fragte sich, ob sie auf dem besten Weg war, verrückt oder zumindest paranoid zu werden, rieb sich das Gesicht und ging festeren Schrittes weiter.

Nach einer Weile fühlte sie sich besser, die bekannte Umgebung gab ihr ein wenig Sicherheit. In ihrer momentanen Verfassung wollte sie trotzdem lieber schnellstmöglich zurück in ihre eigenen vier Wände.

Als sie in den angrenzenden Park kam, fiel ihr Blick auf den Imbissstand. Vor der Verkaufsbude stand ein Mann Mitte zwanzig, der sich mehr für die Leute, die aus dem Wald kamen, zu interessieren schien als für die am Stand angebotenen Pommes. Im ersten Moment machte er einen sympathischen Eindruck, er war mittelgroß und gut gebaut. Doch Anja bekam bei seinem Anblick ein flaues Gefühl im Magen. Er ähnelte dem Jungen, mit dem sie mal befreundet gewesen, der aber dann zu ihrem größten Albtraum geworden war, aus dem sie bis heute nicht richtig erwacht war.

Sicher spielte ihr ihre Fantasie nur einen Streich. Er konnte es nicht sein, sie hatte ihn seit Jahren nicht gesehen. Anja atmete tief durch, sie würde einfach nach Hause gehen und sich eine heiße Dusche gönnen.

Doch nun kam der Mann auf sie zu, und sie erkannte, dass es sich tatsächlich um Leon handelte. Dafür, ihn zu ignorieren, war es jetzt zu spät. Ängstlich wich sie zwei Schritte zurück.

„Können wir reden?“ Er sah sie bittend an.

Anja wich noch weiter zurück. Diese Situation glich den Albträumen, die sie manchmal hatte.

Leon verkürzte den Abstand erneut.

Sie hoffte, ihn dadurch loszuwerden, dass sie eine Antwort gab. „Reden, worüber sollten wir beide reden?“

„Hast du die Zeitung gelesen?“

Mit dieser Frage überkam sie die Panik wie eine Flutwelle. Leon wollte ihr Angst machen, ihr drohen, ihr Leben, oder was davon übrig war, ein zweites Mal zerstören. Sie wünschte sich nur noch von ihm weg, aber ihre Beine zitterten.

Erst als Leon die Hand nach ihr ausstreckte, kam ihre Beweglichkeit zurück. Anja drehte sich blitzartig um und rannte weg.

Zuerst hatte sie gar kein Ziel vor Augen, sie lief einfach immer weiter und hoffte, dass sie Leon abhängen konnte, sofern er sie verfolgte. Irgendwann war sie so außer Puste, dass sie stehen bleiben musste. Mit keuchendem Atem schaute sich Anja nach allen Seiten um. Von ihrer Wohnung war sie noch ein ganzes Stück entfernt. Aber das Wichtigste war, dass sie Leon nirgendwo sehen konnte. Sie machte sich auf den Weg nach Hause.

Dort war sie immer noch so durch den Wind, dass sie ihren Schlüssel fallen ließ. Anja hob ihn schnell wieder auf, ihre Hände zitterten allerdings so sehr, dass sie mehrere Anläufe brauchte, bis sie die Tür aufgeschlossen hatte. Sie lief die Treppe zum ersten Stock hinauf und musste auch bei ihrer Wohnungstür ein zweites Mal ansetzen, bevor sie hineinkam. Sie schloss die Tür hinter sich, sperrte ab und hängte die Kette vor.

2

Ich stellte meinen Wagen in einer Seitenstraße hinter dem Kino ab und wartete im Schatten einer Häuserwand. Ich wusste genau, wann welcher Film zu Ende war. Die letzte Vorstellung in dieser Woche endete im Kinosaal 1 um zehn Uhr fünfzehn und im Kinosaal 2 um zehn Uhr dreißig. Danach mussten die Kinosäle noch sauber gemacht werden. Die kleine Blonde, auf die ich wartete, kam meist als Letzte gegen Viertel nach elf heraus, weil sie diejenige war, die alles absperrte.

Nur fünf Minuten nach ihren Kollegen trat sie ins Freie. Als sie die Hintertür öffnete, beleuchtete ein Lichtstrahl kurz ihr Gesicht. Wie immer waren ihre vollen Lippen in sündigem Rot geschminkt. Wenn ich bei ihr Popcorn kaufte, lächelte sie mich immer mit diesen unglaublich roten Lippen an. Immer – nur heute nicht!

Heute hatte sie mich kaum eines Blickes gewürdigt. Ihre gesamte Aufmerksamkeit hatte einzig und allein dem neuen Kartenverkäufer gegolten. Je länger ich beobachtet hatte, wie sie ihr Haar zurückwarf, wenn sie ihn anlächelte, wie sie über die Hitze klagte und kurz darauf erst den obersten Knopf ihrer Bluse und schließlich auch noch den zweiten öffnete, und das, ohne den Kartenverkäufer dabei auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, desto mehr hatte sich mein Magen verkrampft. Als der Typ dann auch noch mit seiner Hand über ihren Rücken gestreichelt hatte, hatte ich mich angewidert abwenden müssen. Aber eigentlich war mir schon da klar gewesen: Das würde ich ihr heimzahlen!

Ich sah, wie sie den Schlüssel von außen ins Schloss steckte und alle Lampen löschte, sodass jetzt nur noch das matte Licht der Laterne am Straßenende zu uns herüberschien. Wenn du den Horrorstreifen, der in dieser Woche bei euch im Kino läuft, gesehen hättest, würdest du es nicht wagen, hier im Dunkeln zu stehen, schoss es mir durch den Kopf.

Kaum hatte sie abgesperrt und den Schlüssel in ihrer Handtasche verstaut, vergewisserte ich mich ein letztes Mal, dass uns niemand beobachtete. Dann sprang ich vor, packte sie blitzschnell von hinten und hielt ihr mein Messer an die Kehle. „Sei still, dann passiert dir nichts.“

Ich legte ihr den Arm um den Hals und zog sie mit mir zu meinem Auto. Dort angekommen wand sie sich plötzlich in meinem Griff. Ich packte sie fester. Dabei hinterließ mein Messer eine Schnittwunde an ihrem Hals. Sie schlug nach mir. Mit beiden Händen packte ich sie an den Schultern. Mein Messer fiel zu Boden. Sie machte einen langen Hals und biss mir in die Hand. Ja, die Schlampe wagte es, mich zu beißen. Ich verpasste ihr einen kräftigen Schlag gegen die Schläfe. Sie stöhnte auf und taumelte rückwärts. Schnell packte ich sie bei den Haaren und zwang sie auf die Knie. Sie brüllte vor Schmerzen und versuchte, mir einen Schlag in die Eier zu verpassen. Aber ein weiterer kräftiger Hieb von mir ließ sie ohnmächtig niedersinken.

Ich hob mein Messer vom Boden auf und sah mich um, ob jemand auf uns aufmerksam geworden war. Es war niemand zu sehen. Schnell verfrachtete ich sie in meinen Kofferraum. Ich injizierte ihr noch das Betäubungsmittel, dann fuhr ich los.

Es war ein überlegenes Gefühl, am Steuer zu sitzen, während mein Opfer wehrlos im Kofferraum lag. Am Ende war sie mir eben doch erlegen. Im Radio lief „For you“, und nach einer Weile summte ich mit.

Ich saß in dem Zimmer in der Lagerhalle, das ich für sie hergerichtet hatte. Ich beobachtete, wie sich ihre Brust langsam hob und senkte. Mein Blick blieb an ihren Titten hängen. In Gedanken durchschnitt ich mit meinem Messer ihre Bluse. Ich sah ihre kleinen harten Brustwarzen vor meinem inneren Auge. Das kalte Metall meines Messers ließ ich langsam über ihre Brüste gleiten und dann an ihrem Körper herunterwandern. Sobald ich ihre Fotze erreichte, hörte ich sie leise aufstöhnen. Dabei war ich es, der erregt seufzte. Ich ärgerte mich, dass sie nicht bei Bewusstsein war, und ging für eine Weile aus dem Zimmer.

Als ich zurückkam, war sie immer noch nicht zu Bewusstsein gekommen. Ich fragte mich, ob sie vielleicht nur vortäuschte, noch zu schlafen. Ich richtete den Schein meiner Taschenlampe auf sie, näherte mich ihr vorsichtig und beobachtete sie. Aber nichts geschah. Dennoch glaubte ich, dass ihr linkes Augenlid etwas gezuckt hatte.