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Symbole & Preiskategorien

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Highlight
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Schöne Aussicht
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte
(*) kostenpflichtige Telefonnummer

Preiskategorien Hotels

€ € € über 150 Euro
€ € 100–150 Euro
bis 100 Euro

Die Preise gelten für zwei Personen im Doppelzimmer mit Frühstück pro Nacht

Preiskategorien Restaurants

€ € € über 40 Euro
€ € 25–40 Euro
bis 25 Euro

Die Preise beziehen sich auf ein dreigängiges Menü für eine Person ohne Getränk

Inhalt

Die Touren-App

zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte

© Laif/Hollandse Hoogte: S. Joosten

Events & News

Schnell die wichtigsten Infos auf dem Smartphone: Events, News, neue Insider-Tipps und ggf. aktualisierte Erlebnistouren als PDF zum Downloaden

Holen Sie mehr aus Ihrem MARCO POLO raus!

go.marcopolo.de/nik

© Getty Images: A. Spatari

Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!

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© huber-images: A. Armellin

Sandstrände »

An der Seekante Zeelands findet man fast endlose Sandstrände und hohe Dünen. Einige Wasserarme sind großartige Wassersportgebiete zur Karte

Veere »

Zum Verlieben gotisch: Veere ist ein malerisch verschlafenes Städtchen am See zur Karte

Mauritshuis »

Weltberühmte Gemälde Alter Meister in einem prachtvollen Stadtpalast zur Karte

Delft »

In Vermeers Geburtsstadt können Sie den Fayencemalern bei der Arbeit zuschauen zur Karte (siehe auch >>)

Keukenhof »

Tulpen, so weit das Auge reicht und noch weiter: Die Blumenzwiebelgegend ist der größte Freilandgarten der Welt (Foto) zur Karte

Hafenrundfahrt »

Rotterdam: Im zweitgrößten Hafen der Welt stapeln sich Container wie Streichholzschachteln (Foto) zur Karte (siehe auch >>)

Bergen »

Ein Familienseebad mit hübschen Landhäusern und Sandstrand zur Karte (siehe auch >>)

Zuiderzeemuseum »

Eintauchen ins Gestern: Freilichtmuseum mit Fischer- und Kaufmannshäusern, alten Läden und Werkstätten zur Karte

Schokland »

Die ehemalige Insel mit der kleinen Siedlung gehört zum Unesco-Weltkulturerbe zur Karte

Haarlem »

Der Heimatort von Maler Frans Hals lädt mit seinem pittoresken Charme zum Bummeln ein zur Karte

Inselhüpfen »

Ruhige Tage auf hoher See: Im Sommer schippern Segelboote zwischen den Watteninseln hin und her zur Karte

Ecomare »

In der Seehundstation des Museums auf Texel können Sie die Meeressäuger während der Fütterung beobachten zur Karte

Wattwandern »

Ebbe sei dank: Durch Schlick und Priele vom Festland auf die Insel Ameland zu laufen, ist ein echtes Naturerlebnis zur Karte

Koningsdag »

Das Volksfest zu Ehren des Königs hat es in sich: Freimarkt, in Strömen fließendes Bier und fantasievolle Darbietungen, nicht nur in Den Haag

Skûtsjesilen »

Skûtsjes sind friesische Schiffe, die einst den Bauern als Frachtschiffe dienten. Man kann mit ihnen aber auch wunderbar um die Wette segeln. Die Regatten finden immer von Ende Juli bis Mitte August statt zur Karte

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© Laif/Hollandse Hoogte: Versteeg

Die besten MARCO POLO Insider-Tipps

Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten

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© mauritius images/Alamy

Insider-Tipp Wie aus dem Bilderbuch »

Erst als das Geld ausging, hatte die Baulust ein Ende. Zierikzee ist heute ein niederländischer Altstadttraum: Mehr als 500 Bauwerke stehen unter Denkmalschutz

Insider-Tipp Traumwanderungen »

Herrliche Dünen, endlose Strände und wunderbare Wanderwege. All das vereint Meijendel ganz in der Nähe spannender Städte: Das Naturschutzgebiet grenzt an Den Haag und Leiden

Insider-Tipp Kulinarische Kroketten von Tante Nel »

In der hipsten Frittenbar von Rotterdam gibt es holländische Imbissklassiker, von kroket bis frikandel – alles selbst gemacht

Insider-Tipp Flohmarkt in Delft »

Puppenhaus oder Porzellan, was darf es sein? Im Sommer verwandelt sich die historische Innenstadt von Delft samstags in einen großen Floh- und Antikmarkt

Insider-Tipp Ökosystem Wasser »

Entdecken Sie das grüne Labyrinth: Der Nationalpark Biesbosch ist ein einzigartiges Zusammenspiel von Flüssen und Bächen. Unterwegs mit dem Flüsterboot begegnen Sie Bibern und seltenen Vögeln

Insider-Tipp Ehrwürdige Handelsstadt »

Rückkehr in die Zeit der Seefahrt und der Kaufleute: Die vergangene glorreiche Zeit der Stadt Hoorn spiegelt sich in ihren historischen Bauwerken wider (Foto)

Insider-Tipp Lassen Sie Dampf ab! »

Die langsame Art des Reisens: Mit der historischen Lok fahren Sie gemächlich von Medemblik nach Hoorn

Insider-Tipp Muscheln suchen mit dem Koch »

Erst die Arbeit, dann der Genuss: Wer im Bed & Breakfast De Postoari auf Terschelling übernachtet, kann die Zutaten fürs Abendessen selber im Watt suchen

Insider-Tipp Klein-Ibiza »

Lasst die Puppen tanzen: Im Sommer tummeln sich die Jungen und Schönen in den Strandlounges von Bloemendaal

Insider-Tipp Das Weltall an der Zimmerdecke »

Das Eisinga-Planetarium in Franeker beherbergt das älteste Modell unseres Sonnensystems. Angetrieben wird das Konstrukt mittels Zahnrädern (Foto)

Insider-Tipp Was vom Walfang übrig blieb »

Das hat Charme: In Nes auf Ameland stehen bis heute die Häuser der ehemaligen Walfischflottenkommandanten, genannt Kapitänshäuschen

Insider-Tipp Sand ohne Ende »

Die größte zusammenhängende Sandfläche Europas finden Sie im Westen der Insel Vlieland. Ein Haus auf Stelzen ragt aus dem Vliehors – ein tolles Fotomotiv

Insider-Tipp Allwetterblick auf die Wellen »

Der Strandpavillon Paal 17 auf Texel wurde mehrmals zum besten der Niederlande gewählt. Das Lokal ist auch im Herbst und Winter geöffnet – und eröffnet so einen herrlich geschützten Blick auf die oft stürmische See.

Insider-Tipp Gute Nacht am Meer »

Das Rauschen der Wellen begleitet die Gäste bis in den Schlaf: Das Strandhotel auf der Insel Terschelling liegt einmalig abgeschieden mitten in den Dünen. Zum Frühstück? Möwenweckrufe!

Insider-Tipp Altes Schloss mit jungem Publikum »

Außen 13. Jh. mit Türmchen und Schlossgraben, innen Internetzugang und Fahrradverleih: Die wohl schönste Jugendherberge des Landes befindet sich im Kastell Westhove bei Domburg. Die Schlafzimmer liegen im Schloss selbst sowie im ehemaligen Kutschenhaus

Insider

© mauritius images/frans lemmens/Alamy

Best of ...
Tolle Orte zum Nulltarif

Neues entdecken und den Geldbeutel schonen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Technikschau für lau »

Die Maeslantkering bei Hoek van Holland ist das finale Stück der Deltawerke. Der Eintritt ins Besucherzentrum ist frei – und dort gibt es ein eindrucksvolles, bewegliches Modell des riesigen Flutwehrs

Kunstgenuss für null Euro »

Der Strandboulevard von Scheveningen war lange Zeit eine etwas triste Sache. Heute jedoch lockt er mit einer Gratis-Kunstsammlung: Der Bildhauer Tom Otterness hat sich mit 23 Skulpturen hier verewigt, die Märchen und Mythen thematisieren

Uralte Hofidylle in Haarlem »

Trauen Sie sich ruhig, durch die kleine Pforte und den engen Gang zu gehen. Am Ende wartet eine echte Entdeckung: die Bakenesserkamer, eine 1395 gestiftete Wohnanlage für alleinstehende Frauen, die noch heute liebevoll gepflegt und mit Blumen bepflanzt wird

Delikatessen aus dem Watt »

Kein Geld für ein teures Fischrestaurant? Dann nichts wie raus ins Watt und Austern sammeln! Mit etwas Glück klauben Sie vor Texel ein ganzes Abendessen zusammen – mit oder ohne Austernspezialist

Eintritt frei auf dem Ozeankreuzer »

Wer mal ein Kreuzfahrtschiff von innen sehen möchte: Der Gang über das heutige Hotelschiff SS Rotterdam ist gratis

Dünenrutschen »

Die 51 m hohe Klimduin, die sich mitten ins Zentrum des Örtchens Schoorl ergießt, ist umbaut wie eine Skipiste. Trotzdem darf auf ihr ohne Eintritt nach Herzenslust geklettert und gekullert werden

Wahrzeichen auf dem Wasser »

Mit Riesenrad, Zipline und Street-Food-Ständen sieht er aus wie ein Vergnügungspark, der Pier von Scheveningen. Der Eintritt für den Spaziergang übers Wasser ist frei

Best of ...
Typisch Niederländische Küste

Das erleben Sie nur hier

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Übernachten am Strand »

Kleine, bunte Holzhäuschen säumen viele Strände. Die meisten sind saisonweise verpachtet, aber es gibt auch solche, die man tage- und wochenweise mieten kann. Schönstes Beispiel sind die Slaapzand-Häuser in Domburg

Leckeres aus Cranberries »

Amerikanische Beeren an der Niederländischen Küste – das gibt’s wirklich. Cranberries gedeihen auf den westfriesischen Inseln und werden dort zu Marmelade oder Pralinen verarbeitet. Verkauft werden die Leckereien u. a. in 'T Pieter Peit's Winkeltje auf Terschelling

Naturschutz in den Dünen »

Von hier kommt das Trinkwasser: Viele Dünenlandschaften – darunter die Kennemerduinen bei Zandvoort – sind baumbestandene Wasserschutzgebiete, in denen Sie fern des Strandtrubels herrlich spazieren gehen können

Auf dem Meer Kitesurfen »

Kitesurfer lieben die Niederländische Küste. An vielen Stränden können Sie den Ritt mit dem Drachen lernen. Den richtigen Dreh vermittelt das Team der Dreams Surfschool in Ter Heijde

Fietsen-Kultur »

Das Land ist flach, die Entfernungen sind kurz: Steigen Sie doch wie die Niederländer aufs Rad um! Auf der autofreien Insel Vlieland macht Radeln besonders Spaß, z. B. auf dem 26-km-Rundweg

Robben beobachten »

Etwa 8000 Seehunde leben vor der Niederländischen Küste. Wenn Sie Glück haben, können Sie sie auf einer der Sandbänke vor den Watteninseln in der Sonne liegen sehen. Sonst findet man sie in der Seehundaufzuchtstation Ecomare auf Texel

Aufruhr um den Hering »

Die neue Genusskultur in der niederländischen Küche können Sie am besten am Matjes festmachen: Wenn der „Hollandse Nieuwe“ im Juni auf den Markt kommt, ist das ganze Land in Aufruhr. Besonders gut ist der junge Hering bei Simonis in Scheveningen

Best of ...
Schön, Auch wenn es regnet

Aktivitäten, die Laune machen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Goldenes Zeitalter »

Schwelgen in Bildern des Goldenen Zeitalters: Im Haarlemer Frans-Hals-Museum vergehen graue Nachmittage im Nu

Wasser erleben »

Bei schlechtem Wetter macht der Deltapark Neeltje Jans Laune – unter anderem mit 3D-Unterwasserfilmen

Tee mit Gebäck im Kurhaus »

Das Grand Hotel Amrâth Kurhaus in Scheveningen versprüht den Charme und Glamour von früher. Der ausführlich zelebrierte High Tea im imposanten Art-déco-Kursaal ist ein (bezahlbares) Erlebnis

Leckereien aus der ganzen Welt »

96 Stände mit Spezialitäten aus aller Herren Ländern unter dem Dach eines spektakulären Baus: So ist die Markthalle in Rotterdam in Windeseile zu einer Top-Attraktion geworden.

Shoppen auf gut Niederländisch »

Es regnet Bindfäden? Im riesigen Mode-Outletcenter Batavia Stad in Flevoland gibt es Günstiges von großen Marken – und das alles im Ambiente eines altholländischen Städtchens

3 … 2 … 1 … Go! »

Die Space Expo in Noordwijk ist das offizielle Besucherzentrum des niederländischen Zweigs der Europäischen Weltraumbehörde. Seien Sie beim simulierten Start einer Ariane-Rakete dabei

Design und Handwerk »

Das Zuiderzeemuseum in Enkhuizen hat sich vom verstaubten Heimatmuseum zum Highlight für Designfans gemausert. Gezeigt werden Objekte von jungen niederländischen Produktdesignern, die traditionelles Handwerk in ihre Arbeit integrieren

Best of ...
Entspannt zurücklehnen

Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Loungen im Sand »

Mit einem Bierchen in der Hand auf einer Loungebank in der Sonne fläzen, entspannt Musik hören und aufs Meer gucken: Das können Sie in vielen Strandclubs, etwa im Rapa Nui in Bloemendaal

Woolness statt Wellness »

Auf Texel können Sie auf ungewöhnliche Weise entspannen, etwa im Hotel Texel: Hier ist es Tradition, ein „Bad“ in frisch geschorener Schafswolle zu nehmen. Dabei wird Ihnen garantiert warm

Auf einen Tee in Nachbars Garten »

Im Garten ihres Hauses im winzigen Dörfchen Zuiderwoude schenkt Erigone Koolen jedes Wochenende Tee aus und reicht Selbstgebackenes. Man sitzt auf der Wiese, schaut auf die umliegenden Weiden und genießt die Atmosphäre in der Theeschenkerij

Yoga am Meer »

Konzentration, Ruhe und Meditation im ältesten Luftkurort der Niederlande: Dies ermöglicht das Badhotel Domburg in mehrtägigen Yoga-Kursen

Insel der Ruhe »

Schiermonnikoog, die kleinste bewohnte Wattinsel, misst gerade einmal 16 mal 4 Kilometer und ist so gut wie autofrei. Nichts als endlose Strände und Natur – mehr Ruhe geht nicht

Wellness am Strand »

Lust auf Sauna, (Whirl)Pool und Schönheitsbehandlungen? Jetzt noch das hübsche Turmzimmer mit Rundumblick auf Meer und Dünen im Hotel Noordzee in Cadzand buchen und das Wellness-Wochenende ist perfekt

Flüstern im Wasserland »

Mäuschenstill gleiten Sie im Kanu oder Flüsterboot durch die unzähligen Kanäle des Waterlands. Dank farbig markierter Routen können Sie sich nicht einmal verfahren

Auftakt

Entdecken sie die Niederländische Küste!

© huberimages/TC

In den Salzwiesen von Texel

Ein Holzpfad führt über die letzte Düne. Je höher Sie steigen, desto feiner wird der Sand und desto höher wächst der Strandhafer. Oben angekommen, bietet sich Ihnen ein großartiger Ausblick: landeinwärts über hügelige Dünenlandschaften mit Sanddorn und Krüppelkiefern, seewärts über endlosen Sandstrand und das Meer.

Etwa 4 Mio. Besucher erleben jedes Jahr solch einen ersten Blick. Nicht weniger als 450 km Küste – davon 250 km Strand – haben die kleinen Niederlande entlang ihrer westlichen Küste zu bieten. Endlose Sandstrände und einsame Dünen säumen die Küstenlinie von Zeeland bis Den Helder und auf den Watteninseln. Und obwohl die Niederlande das am dichtesten bevölkerte Land Europas sind, kann man an den Nordseestränden noch Einsamkeit und Ruhe finden. Strand und Dünen bilden zudem einen natürlichen Schutz der „niedrigen Lande“ vor dem Meer – der aber nicht ausreichte, weshalb künstliche Deiche und Stauwehre ebenfalls die Geografie des Landes prägen. Dennoch brach das Wasser immer wieder in das Land ein. Und manche Naturkatastrophe brachte Landschaften hervor, die heute zu den reizvollsten der Niederlande zählen: Durch vorgeschichtliche Überschwemmungen entstanden nicht nur die Watteninseln, sondern auch das friesische Seengebiet und die zeeländischen Inseln.

Das ist der eine Reiz der niederländischen Nordseeküste. Der andere sind Orte wie Delft, Haarlem, Alkmaar, Zierikzee oder Middelburg, deren historisches Stadtbild von prächtigen Patrizierhäusern, malerischen Grachten, imposanten Kirchen, quirligen Einkaufsstraßen und geschäftigen Märkten bestimmt wird. Hinzu kommen die Fischerdörfer, die auch heute weitgehend so aussehen wie im Goldenen Jahrhundert der Niederlande, als sie noch am offenen Meer lagen und nicht am IJsselmeer. 1932 nämlich veränderte sich die niederländische Landkarte drastisch: Durch die Fertigstellung des Abschlussdeichs (Afsluitdijk) wurde der Meeresarm Zuiderzee von der Nordsee abgetrennt und in einen riesigen Süßwassersee, eben das IJsselmeer, verwandelt. Nun klatscht auf der einen Seite die See stürmisch gegen den Damm, auf der anderen Seite liegt die mehr oder weniger glatte Fläche des so entstandenen Sees. In ihm wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die neue Provinz Flevoland eingepoldert: eine riesige Nutzlandschaft aus Äckern und schnurgraden Baumreihen. Fertig sind die Küstenbewohner mit der Lebensaufgabe, sich ihr eigenes Land zu schaffen, noch lange nicht. So werden momentan einige künstliche Inseln im IJsselmeer östlich von Amsterdam angelegt, auf denen ein komplett neuer Stadtteil entstehen soll. Dringender ist allerdings das Problem der Erosion: Jedes Jahr müssen die niederländischen Strände mit neuem Sand aufgefüllt werden, um die Abtragung, der die Dünen unterworfen sind, einzudämmen. Vor der Küste Südhollands wurde deshalb 2011 der weltweit erste Sandmotor angelegt: eine künstliche Sandbank, die sich durch Wind und Strömung allmählich an den umliegenden Stränden verteilt und auf natürliche Weise Sandverluste kompensiert. Außerdem stellt die niederländische Regierung jedes Jahr ein sogenanntes Deltaprogramm auf, in dem die notwendigen Küstenschutzmaßnahmen für das Folgejahr festgelegt werden.

© vario images/imagebroker

Es nennt sich „Meer“, ist aber ein riesiger, spiegelglatter Süßwassersee: das IJsselmeer

Das Wasser ist im Land allgegenwärtig

Wasser ist in den Niederlanden allgegenwärtig; die See und der Wind prägen das Klima ebenso wie die Mentalität der Bewohner. Im Mittelalter wagte sich kaum ein Fürst in die sumpfigen Gebiete im Westen, sodass die freien Bauern dort weitgehend selbstbestimmt leben konnten. Nach dem Freiheitskampf gegen Spanien im 17. Jh. gründeten die Niederländer eine der ersten Republiken Europas. Das Sagen hatten damals vor allem die reichen Kaufleute der VOC (Vereinigte Ostindische Kompanie), die mit exotischen Waren aus Übersee handelten und damit den Grundstein für das Goldene Zeitalter legten. Innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelten sich die Niederlande zur Weltmacht. Die dunkle Seite des Erfolgs waren Sklavenhandel und eine skrupellose Kolonialpolitik.

Der gute Protestant lässt die Vorhänge offen

Heute sind die Niederlande eine konstitutionelle Monarchie, aber der im Goldenen Zeitalter entstandene Kaufmannsgeist, die Demokratieliebe und der Pragmatismus prägen noch immer die Geisteshaltung. In den protestantischen Gegenden nördlich von Rhein und Maas hat auch der Calvinismus seine Spuren hinterlassen. Das Resultat ist eine eigentümliche Paarung von Spießbürgerlichkeit und Freigeistigkeit, von Sittenstrenge und Duldsamkeit: Der gute Protestant lässt die Vorhänge offen, denn er hat nichts zu verbergen; was Angehörige anderer Bevölkerungsgruppen jedoch hinter ihren Vorhängen tun, ist deren Sache. Toleranz ist in den dicht besiedelten Niederlanden, die schon im 17. Jh. aufgrund der wirtschaftlichen Blüte viele Einwanderer anzogen, eine notwendige Tugend – auch wenn sie in den letzten Jahren wegen des starken Zustroms von Immigranten und sozialer Probleme in den multikulturellen Vierteln der Großstädte an Bedeutung verloren hat. Seit einigen Jahren ist die PVV (Partei für die Freiheit) des islamfeindlichen Rechtspopulisten Geert Wilders eine wichtige politische Kraft im Land.

Den meisten Besuchern fallen jedoch vor allem das Sprachtalent, der lockere Umgangston und die Kinderfreundlichkeit der Niederländer auf. In Kombination mit den schönen Stränden, guten Wassersportmöglichkeiten und historischen Städten machen diese Trümpfe die Niederländische Küste zu einem beliebten Feriengebiet. Wer sonnige, feinsandige Strände und familiäre Atmosphäre sucht, der wird sich in der südlichsten Küstenprovinz Zeeland wohl fühlen. Dies ist auch die Feinschmeckergegend: Muscheln und Fisch, aber auch schwarze Johannisbeeren gehören zu den lokalen Spezialitäten. Am holländischen Abschnitt der Küste, zwischen Katwijk und Bergen, geht es etwas jugendlicher und lebhafter zu. An Sommerwochenenden füllen sich die Strände von Zandvoort und Bloemendaal mit jungen Großstädtern – in der Nebensaison kann man aber auch hier noch stundenlange, einsame Strand- und Dünenspaziergänge machen. Zudem locken die Städte im Hinterland: Orte wie Alkmaar oder Haarlem bieten hübsche historische Ortskerne mit vielen Sehenswürdigkeiten.

Von hier aus ist es nicht weit zum IJsselmeer mit seinen altehrwürdigen VOC-Städtchen wie Enkhuizen und Hoorn und nostalgischen Plattbodenbooten. Noch heute wird man beim Anblick der Segelschiffe, der weiten Wasserflächen und des niedrigen Horizonts an ein Landschaftsgemälde des 17. Jhs. erinnert. Etwas herber gibt sich die verhältnismäßig dünn besiedelte nördlichste Provinz Friesland, in der viele Menschen Friesisch sprechen und die im Winter, falls es richtig friert, vom Eislauffieber gepackt werden. Vor der Küste liegen die Westfriesischen Inseln, fünf kleine Welten für sich – mit schönen Stränden und ausgedehnten Naturschutzgebieten.

Sonnenuntergang bei Bier und bitterballen

Der Hauch vergangener Zeiten durchweht noch einige küstennahe Großstädte wie Leiden oder Dordrecht. Ein Kontrastprogramm bietet die Hafenstadt Rotterdam. Keine andere niederländische Stadt ist so zukunftsorientiert: Moderne Hochhäuser, der zweitgrößte Seehafen der Welt und eine spannende Kulturszene sorgen für Großstadtflair. Dank spannender Metropolen, schöner historischer Städtchen und eines üppigen Angebots an Museen und Freizeitparks kann auch das legendär wankelmütige niederländische Wetter die Urlaubsfreude nicht trüben. Wobei es sich in den Niederlanden ohnehin selten richtig „einregnet“: Meist sorgt eine steife Brise dafür, dass die Wolken schnell wieder verschwinden und die Sonne zum Vorschein kommt. Dann strömen Einheimische ebenso wie ausländische Gäste wieder an die Strände und zum IJsselmeer – um zu schwimmen, zu segeln, Drachen steigen zu lassen oder um in einer Strandbar bei biertje und bitterballen den Sonnenuntergang über der Nordsee zu betrachten.

Vorgeschichte

Keltische Belgen und Bataver besiedeln das Gebiet

Ca. 50 v. Chr.

Römer erobern Teile der Küste

10.–14. Jh.

Die Niederlande fallen dem karolingischen, dann dem Deutschen Reich, später Burgund und Habsburg zu

1568–1648

80-jähriger Freiheitskampf gegen Spanien unter Wilhelm I. von Nassau

1579

Gründung der Utrechter Union, innere Trennung der Niederlande, Unabhängigkeitserklärung der nördlichen Provinzen (1581)

Seit 1814

Königreich der Niederlande. 1830 Aufstand und Abfall Belgiens

1863

Als eines der letzten Länder Europas schaffen die Niederlande die Sklaverei ab

1932

Vollendung des Abschlussdeichs: Die ehemalige Zuiderzee wird zum Süßwassersee IJsselmeer

1940–45

Zweiter Weltkrieg. Die Niederlande werden von Deutschland besetzt

1953

Sturmflut in Zeeland. Start des Deltaprojekts zur Absicherung der Küste

1975

Unabhängigkeit der Kolonie Surinam. 135 000 Surinamer übersiedeln in die Niederlande

1997

Einweihung des Sturmflutwehrs bei Rotterdam, Abschluss der Deltawerke

2013

Königin Beatrix dankt ab, ihr Sohn Willem-Alexander wird König der Niederlande

2018

Leeuwarden (Ljouvert) ist Europäische Kulturhauptstadt

2018

Der Afsluitdijk erhält ein Besucherzentrum und soll zur Touristenattraktion werden

© Schapowalow/SIME: A. Armellin

Giebelhäuser, Grachten und eine gotische Kirche: Leidens Altstadt zieht die Blicke auf sich

Im Trend

An der Niederländischen Küste gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten

Wohnzimmergenuss

Huiskamer-Lokale

Die niederländischen Hobbyköche laden in die eigene Wohnung: Peter und Hilda (Rijksstraatweg 5, Schalsum | www.de-bijkeuken.nl) servieren ihren Gästen Indonesisches ebenso wie Hausmannskost. Ron Belts (Kalmoeslaan 14 | www.kokaanhuis.com) edle Kreationen müssen sich vor keinem Profikoch verstecken. Mehr Huiskamer-Restaurants finden Sie unter www.sharednd.com.

Stock & Stein

Obstacle Run

Parcours in Kijkduin (kijkduinobstaclerun.nl)Texel (www.beachobstaclerun.nl)Mudmasters (mudmasters.nl)