Autorin:
Brigitte Hoffmann
ist ausgebildete Foto-Ingenieurin und Filmautorin. Mehrere Jahre arbeitete sie freiberuf-
lich für das ARD-Familienfernsehen im Bereich Drehbuchdramaturgie. Seit 2007 hat sie
sich als Redakteurin und Buchautorin auf Sachthemen spezialisiert.
Fachberaterin:
Dr. Daniela Schwarz-Wings
ist Kustodin für Wirbeltier-Paläontologie am Naturkundemuseum in Berlin. Darüber
hinaus ist sie als Gutachterin für verschiedene Fachzeitschriften tätig und hat Vorlesungen
an der Freien Universität Berlin gegeben.
Illustratoren: Die Zwillingsschwestern Annalisa und Marina Durante leben und arbeiten
in Mailand. Sie haben sich auf das naturgetreue Abbilden von Menschen und Tieren spe-
zialisiert. Neben ihrer Arbeit als Illustratorinnen geben sie auch Zeichenkurse für Kinder.
Don-Oliver Matthies illustrierte seine ersten Bücher schon während seines Kunst-
studiums in Berlin. Heute arbeitet er als freier Illustrator und Dozent an der Mediadesign
Hochschule in Berlin.
eBook ISBN 978-3-8155-7843-8
Printausgabe ISBN 978-3-86233-194-9
© Schwager & Steinlein Verlag GmbH
Konzept und Text: Brigitte Hoffmann
Illustrationen: Annalisa und Marina Durante /
Milan Illustrations; Don-Oliver Matthies
Fachberatung: Dr. Daniela Schwarz-Wings
Redaktion: Lisa Pertagnol
eBook-Produktion: book2look Publishing
Gesamtherstellung:
Schwager & Steinlein Verlag GmbH
Emil-Hoffmann-Straße 1, D-50996 Köln
Alle Rechte vorbehalten
www.schwager-steinlein-verlag.de
Die
DINOSAURIER
Konzept und Text von Brigitte Hoffmann
Illustrationen von Annalisa und Marina Durante
und Don-Oliver Matthies
Schwager & Steinlein
Inhalt
Die Vorfahren
Die ersten Landbewohner der Erde wa-
ren Insekten. Nach ihnen krochen Fische
aufs Trockene und entwickelten sich zu
Tetrapoden. Manche dieser schwerfälli-
gen, auf vier Füßen kriechenden Lurche
wurden so groß wie Krokodile.
12
Die Meere zur Zeit
der Dinosaurier
Im Jura drifteten die Erdteile langsam
auseinander und es bildeten sich licht-
durchflutete, flache Meere. Hier lebten
nicht nur Meeressaurier, sondern viele
andere teils sehr große Tiere.
40
Das Zeitalter der Dinosaurier
8
Die Welt der Dinosaurier
10
Die Vorfahren
12
Viele Unterschiede
14
Pflanzen fressende Dinosaurier
16
Lange Hälse, schwere Körper –
die Sauropoden
18
Fleischfressende Dinosaurier
20
Jäger auf zwei Beinen –
die Theropoden
22
Verfolgen und angreifen
24
Wandern und verteidigen
26
Gesellige Pflanzenfresser –
die Ornithischia
28
Babys
aus Eiern
Dinosaurier legten Eier. Überall auf der
Welt hat man die fossilen Überreste von
Bodennestern gefunden. Wegen ihrer
zerbrechlichen Schalen konnten selbst
die Eier der riesenwüchsigen Sauropoden
kaum größer als ein Fußball werden.
30
Zeugen der Vergan-
genheit – Fossilien
Die meisten Lebewesen aus der Dinosau-
rierzeit sind längst zu Staub zerfallen. Die
Formen einiger Überreste blieben jedoch
im Inneren von Gesteinsschichten erhal-
ten. Je tiefer man gräbt, desto älter sind
die Fossilien, die man findet.
44
Die Dinosaurier und
das Erdmittelalter
Im späten Erdaltertum lebten die Vorfah-
ren der Dinosaurier und der Säugetiere.
Während die Säugetiere die Erdneuzeit
beherrschen, gehörte das Erdmittelalter
vielen verschiedenen Dinosauriergruppen.
50
Babys aus Eiern
30
Flaum und Federn
32
Saurier im Wasser
34
Die Riesen der Kreidemeere
36
Fliegende Saurier
38
Die Meere zur Zeit der Dinosaurier
40
Warum starben die Dinosaurier aus?
42
Zeugen der Vergangenheit – Fossilien
44
Beruf: Dinosaurierforscher
46
Vögel und andere Überlebende
48
Die Dinosaurier
und das Erdmittelalter
50
Stichwortverzeichnis
52
Das Zeitalter
der Dinosaurier
Die Dinosaurier lebten im Erdmittelalter. 186
Millionen Jahre lang bevölkerten sie unseren
Planeten. Für uns Menschen ist das eine unvor-
stellbar lange Zeit. Erst vor einer halben Million
Jahre entwickelten sich affenähnliche, aufrecht
gehende Wesen, die unsere Vorfahren werden
sollten. Lange wussten die Menschen nicht, dass
es jemals Dinosaurier auf der Welt gegeben hatte.
Seit etwa 200 Jahren graben Wissenschaftler
gezielt nach Dinosaurierresten. Aus versteinerten
Knochen, Fußabdrücken und Pflanzenresten
konnten sie schon viele Rückschlüsse ziehen. So
entstand unser heutiges Bild von den Dinosau-
riern. Aber es ist nur eine Momentaufnahme und
wird sich weiter verändern.
Dinosaurier
Das Wort „Dinosaurier”
kommt aus dem Altgriechischen
und bedeutet „gewaltige,
schreckliche Eidechse”.
Wie verbreitete sich das
Leben über die Erde?
Die allerersten lebendigen Zel- len, winzig klei- ne Bakterien, bildeten sich im heißen Urmeer. Danach dauer- te es eine Mil- liarde Jahre bis
größere Lebe- wesen im Was- ser auftauch- ten. Ihre Körper bestanden aus
vielen Zellen und waren
komplizierter aufgebaut.
Noch einmal zwei Milliar-
den Jahre später begann
das Erdaltertum. Gepan-
zerte Trilobiten tummel-
ten sich in den warmen
Meeren, daneben selt-
same Weichtiere, frühe Knochenfische
und die Vorfahren der Tintenfische. An
Land krochen Amphibien und große
Vierfüßer durch Sümpfe und Steppen
und Riesenlibellen surrten wie kleine Hubschrauber darüber hinweg. Unter den Vierfüßern, den so genannten Tet- rapoden, fanden sich die Vorfahren der Dinosaurier und der Säugetiere.
Das Archaikum und das Pro-
terozoikum waren zusammen
9-mal so lang wie Erdal-
tertum, Erdmittelalter und
Erdneuzeit zusammen. So
müsste die Zeitleiste eigent-
lich aussehen:
Dimetrodon ist ein
entfernter Vorfahr
der Säugetiere und
lebte im Erdaltertum.
Versteinerung
Archaikum
Proterozoikum
Paläozoikum (Erdaltertum)
542 Mio. Jahre – 251 Mio. Jahre
Kambrium
Ordovizium
Silur
Devon
Karbon
2500 Mio. Jahre -
542 Mio. Jahre
4600 Mio. Jahre -
2500 Mio. Jahre
Seit etwa
3800 Mio. Jahren:
Erste Einzeller
(Bakterien) im
Wasser des Ur-
meeres
8
A
B
C
Was geschah im
Erdmittelalter?
Das Erdmittelalter wird in drei große Zeitabschnitte unterteilt: Trias, Jura und Kreide. Am Anfang der Trias und am Ende der Kreide veränderte sich die Welt dramatisch und viele Tierarten starben aus. Die Dinosaurier verdanken ihre große Zeit dem Massensterben der Tetrapoden. Als sie selbst von der Erde verschwanden, machten sie Platz für größere Säugetiere.
Wer waren die frühen
Dinosaurier?
Die ersten Dinosaurier entwickelten sich in der Trias. Gemeinsam mit den Kroko- dilen und Flugsauriern nahmen sie die Erde in Besitz. Gegen Ende der Trias gab es schon viele verschiedene Dinosau- rierarten. Die meisten von ihnen lebten in heißen und trockenen Wäldern. Zwar fielen zeitweise große Mengen Regen, aber es gab auch lange Dürreperioden.
Wann kam die Zeit
der größten Echsen?
Im Jura wurde es feuchter und wärmer. Üppige, tropische Vegetation überwu- cherte viele einst trockene Flächen. Die Dinosaurier hatten überall genug zu fressen und viele Arten wuchsen zu ech- ten Giganten heran. Unterschiedliche Fleischfresser jagten zwischen Palmfar- nen und Mammutbäumen.
Wie änderte sich das Leben
in der Kreidezeit?
In der Kreide wurden die Lebensräume immer unterschiedlicher und die Dino- saurier passten sich an. Riesenformen wurden seltener. Es gab viele kleine und flinke Arten, aber auch größere wie Tyrannosaurus Rex. Zum ersten Mal wuchs auf der Erde Gras.
Wissenschaftler nennen das
Erdmittelalter Mesozoikum.
Es begann vor 25 Millionen
Jahren und endete vor rund
65 Millionen Jahren. Neben
den Dinosauriern entwickelten
sich auch die Säugetiere und
die heutigen Pflanzen.
A
Landschaft Trias
mit Coelophysis
B
Landschaft Jura
mit Diplodocus
C
Landschaft Kreide
mit Tyrannosaurus Rex
Mesozoikum (Erdmittelalter)
251 Mio. Jahre – 65,5 Mio. Jahre
heute: Känozoikum (Erdneuzeit)
65,5 Mio. Jahre – heute
Perm
Trias
251-200 Mio. Jahre
Jura
200-146 Mio. Jahre
Kreide
146-65,5 Mio. Jahre
Paläogen
Neogen
9
Die Welt der Dinosaurier
Nicht immer waren die Kontinente so wie heu-
te über den Globus verteilt. Wie Nussschalen
auf flüssigem Kuchenteig schieben sie sich ganz
langsam über den heißen, beweglichen Erdman-
tel. Zurzeit dehnt sich zum Beispiel der Atlanti-
sche Ozean zwischen Europa und Amerika immer
weiter aus. Ähnliche Verschiebungen gab es auch
im Verlauf des langen Erdmittelalters. Die Welt
der Trias wurde vom Superkontinent Pangäa be-
herrscht. Im Lauf des Jura brach er auseinander
und am Ende der Kreidezeit ähnelte die Weltkarte
schon der unseren.
Welche Kontinente
gab es in der Trias?
Der einzige Trias-Kontinent wird „All-
erde”, Pangäa, genannt. Auf seiner riesi-
gen Landmasse konnten Generationen
von Tieren sehr weite Strecken
wandern. Die andere Hälfte
des Globus bedeckte ein
weites Tiefseebecken,
der Urozean Panthalassa.
Nur am Ostrand Pangäas
ragte das große Flach-
meer Tethys weit ins Lan-
desinnere hinein. Hier
wimmelte es von Leben.
An den Nahtstellen der verschiedenen
Erdplatten brechen auch heute immer noch
Vulkane aus.
Die Namen Trias, Jura,
Kreide
Trias bedeutet „Dreiheit”. Im Boden
Norddeutschlands ist die Zeit der Trias
durch drei typische Gesteinsschich-
ten gekennzeichnet: Buntsandstein,
Muschelkalk und Keuper.
Der Name „Jura” wurde von Ablage-
rungen aus dieser Zeit im Juragebirge
übernommen, die der Naturforscher
Alexander von Humboldt so nannte.
Die „Kreide”-Zeit ist gekennzeichnet
durch Fossilien, die vor allem aus
Kreide, Kalkstein oder Marmor be-
stehen. Kalkstein und Marmor sind
Stoffe, die der Kreide sehr ähneln.
Was passierte
im Jura?
Im Jura brach Pangäa in der Mitte auseinander. Die beiden neuen Erd- teile waren immer noch riesig. Der etwas kleine- re, nördliche Teil heißt Laurasia. Der größere, Gondwana, driftete nach Süden bis in die Polarre- gion hinein. Die Pole wa- ren damals zwar eisfrei, kannten aber wie heute extreme Jahreszeiten mit monatelangen Polarta- gen und Polarnächten.
1
Weltkarte Trias
2
Weltkarte Jura
3
Weltkarte Kreide
Panthalassa
Pangäa
Tethys-Meer
Trias
Laurasia
Panthalassa
Tethys-Meer
Gondwana
Jura
Nord-
amerika
Südamerika
Antarktis
Asien
Europa
Afrika
Indien
Australien
Kreide
1
2
3
10