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Die zweite Wesenheit in Dir

Die radikalste Veränderung unserer Wahrnehmung

INHALTSVERZEICHNIS

1-Über den Autor

2-Hintergründe

3-Bevor ich es vergesse….!

4-Der Gangster und die Glaubwürdigkeit

5-Was befähigt mich dieses Buch zu schreiben?

6-Stand der Dinge

7-Prolog

7.1- Up-To-Date

7.2- Begriffserklärungen

7.3- Der Begriff Ego in der heutigen Zeit

7.4- Essenz und Nutzen dieses Buchs

8-Wissen und Erkenntnis

9-Mit Erfolgsrezepten glücklich werden

10-Die Entstehung der zweiten Wesenheit

11-Das System

12-Die unheilbare Krankheit

13-Die Stimme in deinem Kopf

14-Das Ego der Angeber

15-Das Rad der Gedanken

16-Die Sehnsucht nach dem Mehr

17-Die Distanzierung zum Verstand

18-Der Ich-habe-Recht-Mechanismus

19-Leben ist Jetzt

20-Lieben was ist

21-Das Erkennen der Illusion

22-Was wärst du ohne deine Vergangenheit

23-Duales Ego

24-Die Sucht des Egos nach Anerkennung

25-Die letzten Bastionen von Bewusstheit

26-Extremsport fordert Bewusstheit

27-Das Leben ist Dukkha

28-Zeit, eine Illusion

29-Die Geheimnisse um das Wissen

30-Die Bedeutung des „Bewusstseins“ in den Urschriften der Bibel

31-Du bist dir nicht genug

32-Probleme sind Vergangenheit

33-Wann kommt das Paradies?

34-Wer bist Du?

35-Das Ego und das Haben wollen

36-Haben und Sein

37-Die Rolle in deinem Lebensskript

38-Gefühle und Gedanken

39-Das Schmerzwesen, ein Teil des Egos

40-Sei der Herr in deinem Haus

41-Das Eine tun und das Andere nicht lassen

42-Konzentration, Kreativität und Stille

43-Über die äußere Stille zur inneren Stille

44-Wenn Ruhe zu Stress wird

45-Die Stimme des inneren Widerstands

46-Gedankenmüll

47-Gefühlsebene Bauch

48-Leben mit dem Ego

49-Leidensprojektion

50-Ein bewusster Mensch braucht keine Regeln

51-Ab 50 fliegt die Zeit

52-Musik, jede Note im Jetzt

53-Kommunikation

54-Die 2. Wesenheit, das Ego, der Feind?

55-Die Wehrhaftigkeit des Egos

56-Der Segen oder Fluch des Alters

57-Geistige Elastizität

58-Die Liebe

59-Wenn nur ein Partner den inneren Weg beschreitet

60-Das Nachlassen der Begierde in einer Beziehung

61-Dunkelheit, die Abwesenheit von Licht

62-Was ist Leben?

63-Falsch ausgedrückte Liebe

64-Der moralische Zeigefinger

65-Krankheit als Lebensinhalt – Opferego

66-In den Tiefen unseres Unterbewusstseins

67-Das Künstlerego

68-Verschiedene Stufen von Unbewusstheit

69-Wenn die Maschine sich nicht abstellen lässt

70-Zusammenfassung

71-Epilog

72-In eigener Sache

Über den Autor und das Buch

Fakten

Thomas Kautenburger ist 1961 in Dillingen an der Saar geboren und in Düppenweiler aufgewachsen. Nach einer handwerklichen Ausbildung gründete er 1984 einen Betrieb im Bereich Metallveredelung, der wegen fehlender Nachfolgerschaft leider 2010 schließen musste. Er ließ sich 1997 auf unkonventionelle Weise als Schauspieler und Sprecher ausbilden und arbeitet zunehmend erfolgreich in diesem Beruf. Thomas Kautenburger spielte bereits in vielen Fernsehserien mit, unter anderem: Tatort, Alarm für Cobra 11, Marie Brandt, Vorstadtkrokodile, Wilsberg, Danni Lowinski, verbotene Liebe, Alles was zählt, Einstein, Rentner Cops etc. Zuletzt war Kautenburger im Tatort in der Hauptrolle als Rockerchef „Mutti“ im Frühjahr 2013 zu sehen. Jüngst war der Darsteller in 2018 in einer Hauptrolle der „Soko Stuttgart“ zu sehen. 2012 gewann er beim Wiener Filmfestival „Fright Nights“ die Auszeichnung als „Bester Darsteller“.

Hintergründe

Ich bin im saarländischen Ort Düppenweiler aufgewachsen, einem kleinen wunderschönen Ort im Südwesten unserer Republik. Ich bin in einer ganz normalen Arbeiterfamilie groß geworden und habe, bedingt durch mein soziales Umfeld, in jüngsten Jahren eine entsprechende Färbung bekommen.

Weder habe ich eine besondere Schulbildung noch einen höheren akademischen Abschluss angestrebt. Das waren nicht die Werte, die man mir vorgelebt hat. Dazu kam dann noch ein schwerer Verkehrsunfall, der meine persönlichen Möglichkeiten zusätzlich einschränkte. Das Einzige, was mir aus der damaligen Sicht blieb, war ein gesunder Menschenverstand und der Wille, niemals aufzugeben. Durch die Ereignisse wurde ich recht früh erwachsen und interessierte mich für die elementarsten Fragen unseres Lebens.

Warum sind wir so geworden, wie wir sind?

Warum erlebt der Eine immer wieder gesundheitliche Rückschläge und der Andere nicht?

Warum gelingt es uns oft nicht, im entscheidenden Moment das zu bekommen, was man so sehr will?

Ich entdeckte kausale Zusammenhänge zwischen der Einstellung zum Leben, zu Glück, zu Erfolg sowie zu Niederlagen. Diese Zusammenhänge studierte ich immer wieder. Ich probierte viel aus, lebte viele Dinge, die andere nicht zu denken wagten. Ich entdeckte, dass in diesem Willen und Glauben an die eigenen Fähigkeiten ein unglaubliches Potential stecken musste. Dieses Potential steckt in uns allen. Über viele Jahre erforschte ich diese wichtigen Erkenntnisse und Zusammenhänge, die in Büchern sonst kaum zu finden sind. Dabei habe ich mich immer wieder auf neue Abenteuer eingelassen.

Genau so sind meine Bücher entstanden. Ich fing an, mich allen Regelwerken, die mir widerstrebten, zu entziehen und gehe seitdem meine eigenen Wege. Ich glaube, jeder Mensch möchte etwas auf dieser Welt hinterlassen, etwas bewirken oder bewegen. Der größte Wunsch für mein Leben ist, genau dies zu erreichen. Ich möchte dich, liebe Leserin und lieber Leser, mit meinen Erkenntnissen bereichern und bewegen.

Bevor ich es vergesse … !

In keiner Weise möchte ich mir hier als „Heiligen“ darstellen. Ich habe in meinem Leben, wie alle anderen Menschen, viele Fehler gemacht und habe daraus gelernt, wie wahrscheinlich viele andere Menschen auch. Es gibt aber immer Menschen, nahe bei deinen Wurzeln, die deine Entwicklung einfach nicht nachvollziehen können und deshalb Sätze, die anfangen mit: „Der war doch früher so dick, so doof, so dies, so das …“, sagen.

Falls dies also Menschen lesen, die mich aus meinen ungestümen Jugendtagen kennen und vielleicht sagen: „Was befähigt diesen Kerl, ein Buch über solch ein Thema zu schreiben?“, euch sollte bewusst sein, dass der Mensch sehr wohl lernen und sich weiter entwickeln kann, das ist wirklich möglich! Es stört mich nicht, aber ich wollte einfach mal auf den ein- oder anderen unreflektierten Kommentar, der mir in den Jahren so widerfahren ist, antworten.

Meine Fehlbarkeit war und ist sicher nicht herausragender als die meiner Mitmenschen. Fehlbarkeit ist nur menschlich! Ich bereue in meinem Leben nur, dass ich Menschen durch unbewusstes Handeln sicherlich auch verletzt habe. Doch sind es nicht gerade die Fehler und der Schmerz, der uns Menschen zur Veränderung drängt? Dazu fällt mir ein passender Spruch ein, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

„Nur ein dummer Mensch wiederholt die gleichen Fehler, ein Intelligenter macht Neue.“

Der Gangster und die Glaubwürdigkeit

Ich habe, seitdem ich diesem Berufsstand der Schauspieler zugehörig bin, immer wieder auch feststellen können, dass es Menschen gibt, die denken, dass ein Schauspieler generell in der Lage sei, anderen Menschen ständig etwas vorzuspielen. Das soll heißen, dass ein Schauspieler dieses „Handwerkszeug“ maßlos für sich ausnutzen kann, um daraus Vorteile für sich zu gewinnen. Ich möchte diese mögliche Fehleinschätzung nicht unkommentiert lassen. Zu einem solchen Denken würde eindeutig kriminelle Energie gehören, die nicht zwangsläufig jemandem zugesprochen werden kann, der womöglich auch noch des Öfteren den „Bösewicht“ mimt. Eine Filmhandlung weist zwar oft Parallelen zur Realität auf, doch die „Bösewichte“ sind nicht wirklich böse, sie tun nur so. Auch wenn die äußerliche Erscheinung frappierend gut zu einem Ganoven passt, so ist sie von den Produzenten so gewählt, um beispielsweise ein Klischee zu bedienen. Dazu werden diese Äußerlichkeiten durch die professionelle Arbeit der Maskenbildner zusätzlich verstärkt. Tattoos und Narben lassen uns dann richtig hart aussehen.

Als Autor für Weisheitslehre habe ich es durch mein Äußeres besonders schwer. Nicht nur deshalb, weil die meisten Menschen von einem Typ Mann in seiner äußeren Erscheinung wie ich sie darstelle, keine Verbindung zu dieser Thematik herstellen würden. Gerade durch die von mir oft bekleideten „Bösewicht-Rollen“ sind meine Leser am Anfang meist etwas irritiert. Die meisten, die mich in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft wahrgenommen haben, tragen wahrscheinlich das Bild des Schurken mit sich. Ich kann dir versichern: Ich handle nicht mit Waffen, habe niemanden jemals ermordet und ich verbessere mein monatliches Einkommen nicht mit Einnahmen durch Drogengeschäfte. Mein von der Natur gegebenes Äußeres hat mich als Schauspieler in einer eindeutigen Schublade landen lassen, worüber ich nicht unglücklich bin. Man weiß zumindest schon vorher, wo man mich einsetzen kann und es sind meist die interessanteren Rollen des ganzen Spektrums. Dass es da natürlich noch einige Rollen gäbe, die ich allzu gerne verkörpern würde und könnte, versteht sich von selbst. Vielleicht traut sich irgendwann einmal ein Produzent, es auszuprobieren.

Was befähigt mich dieses Buch zu schreiben?

Ich könnte mich jetzt seitenweise mit Eigenlob rühmen, weshalb ich dazu imstande bin, genau über das Erwachen im spirituellen Sinne, zu schreiben. Stattdessen möchte ich darauf nur mit einer einfachen Frage entgegnen: „Kann nicht jener von einer Reise berichten, der eine Reise unternommen hat?“ Über die übrigen Fragen möchte ich gerne dann Rede und Antwort stehen, wenn du dieses Buch gelesen hast. Wenn du allerdings die dogmatische Auffassung hast, ein Autor sei erst dann dazu in der Lage ein Sachbuch zu schreiben, wenn er auf dem entsprechenden Gebiet promoviert oder zumindest ein Studium mit Erfolg absolviert hat, dann solltest du das Buch vielleicht jemandem schenken, der bereit ist, mehr Vertrauen vorab zu investieren. Das soll in keinem Falle trotzig klingen, aber es gibt für dieses Thema schlichtweg nur die Möglichkeit des Selbststudiums. Wir bleiben einfach mit dem Thema Weisheit und Erkenntnis auf uns selbst gestellt und sind auf die Überlieferungen alten Wissens zurückgeworfen.

Prolog

Es ist der Schmerz, der in unserem Leben den Weg für Veränderung ebnet. Es ist, als laufen wir nackt durch einen möblierten Raum in der Dunkelheit. Und immer wieder stoßen wir auf Ecken und Kanten sowie auf Hindernisse, die uns nicht selten verletzen. Am Anfang sind wir noch etwas ungestüm, weil wir den Schmerz noch nicht kennen, doch die Dynamik verändert sich. Es ist alles andere als angenehm und wir versuchen dennoch, unbeirrt unseren Weg fortzusetzen.

Zu dieser Zeit gibt es geistig gesehen nur eine Ebene in uns, die Ebene des Erkennens und des Wahrnehmens. Es braucht ein paar heftige Schläge und ganz langsam drosseln wir das Tempo, wir werden vorsichtig. Wir machen unsere ersten Erfahrungen, die wir in unseren Hirnwindungen ablegen. Der Verstand erwacht und wird zu unserem Werkzeug. Die Welt ist voller Hindernisse, Ecken und Kanten. Langsam lernen wir unser Verhalten anzupassen, um uns nicht weiter zu verletzen. Ecken und Kanten, dies ist die duale Welt, die nicht nur das Gute für uns bereithält. Von allem was es gibt, gibt es auch das Gegenteil.

Gut und Böse sowie Liebe und Hass sind oft die ersten Begriffe, die mir einfallen, wenn ich an Gegensätzlichkeit denke. Sie stehen sowohl für die Heilung als auch für die Zerstörung in dieser Welt. Die Welt der Dualität ist aber auch die Welt des Beurteilens und des Verurteilens, des Bewertens und des Vergleichens. Doch wer bewertet, wer verurteilt und wer vergleicht? Ist die Welt nicht einfach nur so wie sie ist, mit all ihrem Facettenreichtum? Sind es nicht wir, die über die Welt befinden? Doch wer ist „Wir“? Wir Menschen sind es, wir Menschen mit unserem Verstand. Doch was ist der menschliche Verstand? Ist er nicht ein Werkzeug, das ich zuvor mit Wissen füllen muss, sodass es funktioniert? Ist es nicht wichtig, mit welchem Wissen ich ihn befrachte? Was ist, wenn ich ihn mit falschen Informationen füttere, funktioniert er dann trotzdem, oder verändern wir dadurch unser Verhalten? Verwechseln wir dann nicht oben und unten, kalt oder heiß, gar Liebe und Hass? Der menschliche Verstand empfindet und beurteilt ganz individuell, doch warum? Dank des freien Willens, weil er es kann und weil er es mag. Der Verstand führt ein Eigenleben, er genießt die Freiheit, die wir ihm lassen. Bis auf ein paar moralische Instanzen, die seine Wege immer wieder kreuzen, denkt er, was immer er will. Er liebt es, frei zu sein und zu wissen, dass ihm niemand bei seinen Werken zusieht. Er tüftelt an seinen Vorstellungen und löst in uns immer wieder Empfindungen aus. Es ist die Welt der Dualität die sich selbst erfährt, in den Gedärmen des menschlichen Verstandes. Die Welt ist weder gut noch schlecht, es sei denn, unser Verstand macht sie zu dem. Es ist dieser Verstand, der ein Eigenleben führt und der uns Menschen oft unberechenbar handeln lässt. Womit wir ihn auch immer zuvor gefüttert haben, du erkennst es an seinem Handeln. Alles an Freude und Leid dieser Welt wurzelt in diesem Freigeist. Und alles Gedankengut, das ihm innewohnt, drängt zur Veräußerung, zur Inszenierung und zur Realisierung, denn das Denken ist ihm nicht genug. Er möchte betrachtbare Dinge erschaffen, möchte alles erleben, anstatt nur darüber zu befinden und zu träumen. All dieses kann er nicht alleine tun, es braucht zum Denken ein Bewusstsein. Das Bewusstsein, das dem menschlichen Körper Leben verleiht.

Jenes Bewusstsein, das erkennt und wahrnimmt, ohne die Dinge zu beschreiben oder zu benennen. Das Bewusstsein, das aus der Stille heraus die Welt beobachtet, tonlos und leise im Hintergrund verweilend. Dies ist die Seele, die von den meisten Menschen als Lebensgeist verstanden wird.

Die Seele des Menschen ist pures Bewusstsein, immer wach, auch wenn du schläfst. Nur durch sie ist der Mensch fähig, zu erkennen und wahrzunehmen. Und all das, was dieses Bewusstsein wahrnimmt, durchläuft in konditionierter Weise unseren Verstand, der bewertet und beurteilt und allen Dingen ein „Ichgefühl“ verleiht.

Aber was wären wir ohne unseren Verstand? Wären wir nicht trotzdem noch ein Mensch? Wodurch unterscheiden wir uns als Mensch von anderen Lebewesen? Hat nicht alles Leben ebenfalls ein Bewusstsein? Ist es nicht dieser Verstand, der dem Wesen Mensch von der Natur aus als Werkzeug zur Verfügung gestellt wurde? Aus welchen Gründen handeln wir unterschiedlich? Ist es nicht davon abhängig, wie unser Verstand die Welt wahrnimmt? Wie kannst du dem menschlichen Verstand vertrauen, wenn du die letzten 2000 Jahre Geschichte betrachtest? Nur weil wir Atome spalten und zum Mond fliegen können? Weil wir unsere technische Entwicklung „Fortschritt“ nennen? Warum gibt es immer noch so großes Leid auf dieser Welt, wohin du auch schaust? Der menschliche Verstand ist eine autonom gewordene Wesenheit, die immerfort Gedanken und Bedürfnisse produziert. Er treibt dich von einem Ziel zum nächsten und verspricht dir glücklich zu sein, wenn du dort angekommen bist.

Doch wenn du dort ankommst, wirst du feststellen, dass es immer noch etwas gibt, das dein Glück begrenzt und nicht perfekt sein lässt. Ob materielle Ziele, gesellschaftliche oder berufliche Positionen, − der Verstand braucht mehr. Doch warum? Wie das Wesen des Feuers darin besteht zu brennen, so ist der Verstand nur dazu da, um zu denken, um Gedanken zu produzieren. Sein Wesen hat eine harte Schale mit einem weichen Kern. Der Verstand des Menschen in seiner fragilen Gestalt, der immerfort Bestätigung im Außen sucht, der lärmend seine Gedanken ausbreitet, seine Begehrlichkeiten pflegt und krampfhaft versucht, ein beachtenswertes Spiegelbild in der Welt zu erzeugen, verdeckt dabei gänzlich die Freude am Sein. Es ist die Freude am Leben, die uns durch den lärmenden Verstand verwehrt bleibt. Erkenne diese 2. Wesenheit in Dir, die sich Verstand oder Ego nennt.

„Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.“

- Albert Einstein

Up To Date

Ich freue mich sehr darüber, dass du dich weiter für dieses Thema interessierst und beglückwünsche dich zu diesem Schritt, an deiner geistigen Entwicklung aktiv mitzuwirken! Gleich zu Anfang möchte ich allen Lesern und Leserinnen das „DU“ anbieten, denn die Themen sind so persönlich, dass ich das „du“ für angebracht halte.

Es ist keine Selbstverständlichkeit in unserer Zeit, in dieser reizüberfluteten Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint, den Blick für das Wesentliche nicht zu verlieren. Das ist natürlich alles eine Frage der Blickrichtung, der Perspektive. Dennoch kann man behaupten, dass in diesem hochtechnisierten Computerzeitalter, durch seine stetige Entwicklung neuer Produkte und Software, ein enormer Druck auf den Menschen ausgeübt wird. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo auf der Welt eine Innovation aus dem Boden sprießt. Voran im Bereich IT und Kommunikation, der mittlerweile gigantische Dimensionen angenommen hat. Diese technischen Errungenschaften werden in kleinen Schritten auf dem neuesten Stand gehalten, bis die Systemressourcen der Hardware nicht mehr ausreichen und ausgetauscht werden müssen. Von Update zu Update in unglaublich schnellen Schritten zum nächsten Konsum.

Alles wird heute up-gedated. Allein die Sprache hat sich unter dem technischen Einfluss verändert. Der Begriff „update“, der ursprünglich meist im Bereich der EDV verwendet wurde findet seine Anwendung heute in fast allen anderen Lebensbereichen. Im ursprünglichen Sinn bedeutet er überarbeitete Fassung, modernisierte oder aktuelle Version. Der artverwandte Ausdruck „up to date“ sein beschreibt bekanntlich, auf dem neuesten Stand zu sein. So ist die technische Welt gut gerüstet, alles ist auf dem neuesten Stand. Doch wo bleiben wir als Mensch mit unserer geistigen Haltung, mit unseren geistigen Fähigkeiten? Brauchen wir keine Aktualisierung, keine neuere, leistungsfähigere Version unserer Psyche?

So und nicht anders möchte ich auch mit der Zeit gehen und dir mit diesem Buch ein Update auf deine psychischen „Special Skills“ geben. Ich finde, es ist heute eine absolute Notwendigkeit, an seinen geistigen Fähigkeiten zu arbeiten, um alleine schon Stresssymptomen vorzubeugen, um geistig leistungsfähig zu bleiben, um erfolgreich zu sein in allen Lebenslagen. All dies setzt voraus, geistig vollkommen up to date zu sein.

Wir sind heute gefordert, uns ständig neues Wissen anzueignen und uns weiterzubilden, um wettbewerbsfähig zu sein oder zu bleiben. Die Belastung für unser Nervenkostüm ist dabei enorm. Zudem kommen Faktoren hinzu, die wir anscheinend immer wieder vergessen, wie z. B. unsere Zufriedenheit. Zufrieden sein, heißt glücklich zu sein, heißt Harmonie. Diese wiederum bedeutet Spaß am Leben, Freude an der Arbeit, Spaß und Freude in der Partnerschaft, usw. Auch dafür sind Programme geschrieben, sie zu installieren, bedarf es Geduld und Übung. Ja, es gibt Wege, sich Erfolg und Glücklichsein in seine Hirnwindungen zu schreiben. Diese Art von Programmen beschäftigen sich allerdings mit dem Höher, Weiter und Schneller in unserem Leben. Doch diese Art von Glücklichsein, ist mir zu oberflächlich, vor allem fehlt es an Nachhaltigkeit bei dieser Art der Veränderung.

Dieses Buch ist nicht eines dieser vielen Bücher, die bereits den Markt beheimaten. In diesem Buch geht es um die radikalste Veränderung in deinem Leben, die aus der heutigen Sicht der Dinge möglich ist. Vielleicht mögen die ersten Seiten dieses Buchs, inklusive meiner Biographie, klingen, wie diese typischen Erfolgsbücher, doch es ist anders. Auch wenn das eine oder andere „Erfolgsbuch“ fantastische Denkansätze bietet, so sind es doch immer wieder nur neue Denkmodelle, die ich von außen betrachte, sie mit meinem Verstand bewerte, be- und gegebenenfalls verurteile und dadurch wieder ablehne. In diesem Buch wirst Du eher, wenn überhaupt, nur wenige „Denkmodelle“ erfahren, denn das Denken als solches wird in diesem Buch auf den Prüfstand gestellt.

Es ist nicht die Fähigkeit zu denken, die ich mit dem vorhergehenden Satz bereits in Zweifel gezogen habe. Es lebt eine zweite Wesenheit in uns, die Gedanken produziert. Nein, ich bin nicht schizophren, diese Wesenheit, ebenso auch Ego genannt, ist ein autonom gewordenes Gebilde (Wesen), mit dem wir uns von jüngsten Tagen an identifiziert haben. Liebe Leserinnen und Leser, ich bitte an dieser Stelle, das Buch nicht einfach zuzuklappen und es mit einem Stempel (Unmöglich, der Kautenburger!) versehen in die Tonne zu werfen. Gib dir selbst und mir eine Chance, um damit bei Dir eine fantastische Transformation in Gang zu setzen. Eine Transformation, die dein Leben für immer verändert. Doch es bedarf einer gehörigen Portion Offenheit für dieses Thema. Du wirst im Laufe dieser nächsten Seiten Stück für Stück den Wahrheitsgehalt dieses Buchs ergründen, dazu bitte ich dich, dich einfach einmal auf die nachfolgenden Themen einzulassen. Ich wünsche Dir jetzt schon viel Spaß und vor allem Erfolg bei der Umsetzung!

„Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der Weg.“

- Siddhartha Gautama Buddha, Begründer des Buddhismus, 6.-5. Jhd. v. Chr.

Begriffserklärung

In diesem Buch verwende ich Begriffe, die dich am Anfang sicher etwas irritieren könnten. Beispielsweise, wenn ich von der zweiten Wesenheit spreche, dann meine ich damit das menschliche Ego. Das Ego aus dem lateinischem übersetzt heißt so viel wie das „Ich“. Das Ego ist die Ebene des Verstandes, die alles das was wir sehen, fühlen, erleben, wahrnehmen und erkennen, benennt, beschreibt, beurteilt und verurteilt. Es ist unser Verstand, der hierzu in der Lage ist. Wenn wir von unserem Verstand sprechen, so betrachten wir diesen Verstand als ein Werkzeug, das uns von der Natur gegeben ist und das uns von einem Tier unterscheidet. Es ist also etwas, das dem Wesen Mensch hinzugefügt wurde oder ein zusätzliches Werkzeug, das die Natur für den Menschen eingerichtet hat. Aus dieser Beschreibung ergibt sich eine natürliche Distanz zu einer neuen Perspektive, das Erkennen der Zweiheit in uns. Wir und unser Verstand. Diese Sicht erklärt, was in vielen Lehren zu vermitteln versucht wird. Es wird sehr oft von dem „Ich“ und dem „Sein“ oder vom „Ich bin“ gesprochen und viele Menschen wissen diese Begriffe oft nicht richtig zuzuordnen. Wenn wir „Ich“ sagen, beziehen wir dieses Wort „ich“ auf uns, in unserer physischen Erscheinung und meinen damit auch all unsere Erfahrungen und unser Wissen. Unsere Erfahrungen und unser Wissen bilden dabei unsere Persönlichkeit.

Wir sagen aber im Regelfall „ich“, wenn wir all dies zusammengefasst meinen. In diesem Buch unterscheiden wir jedoch das „Ich“ von einer weiteren Ebene in uns, der „Seins-Ebene“. Mit der „Ich-Ebene“ bezeichnen wir in diesem Buch, wie bereits erwähnt, die Verstandes-Ebene, die auch als Egoebene gilt.

Wenn wir jetzt schon einmal wissen, dass es auf der einen Seite den Verstand gibt, was genau ist dann das „Ich bin“ oder das „wahre Sein“ oder die „Seins-Ebene“? Das „Ich bin“ ist das „wahre Sein“, von dem in vielen Weisheitslehren gesprochen wird, das auch als „Seins-Ebene“ bezeichnet werden kann. Es bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als einfach nur zu sein. Es bedeutet: Ich bin! Es bedeutet nicht, ich bin dies und ich bin das. Du bestehst, du bist erschaffen, du bist einfach existent. Du ruhst im Sein. Das Sosein bedeutet zu sein, so wie du bist. Das Sosein ist so wie du erschaffen bist, ohne etwas hinzuzufügen. Ein Computersystem ohne Dateninhalt. Falls du es nicht verstanden hast, lies einfach weiter. Oft kommt der Verstand nicht hinterher, obwohl die Verbindung zu deiner „Seins-Ebene““ schon längst besteht. Nehmen wir beispielsweise den Zeitpunkt, an dem Du auf die Welt gekommen bist. Zu dieser Zeit spielte der Verstand noch keine große Rolle. Du hast schon mit deinen Sinnen wahrgenommen und erkannt, aber noch nicht komplex gedacht. Zu diesem Zeitpunkt wäre die Beschreibung „Ich bin“ vortrefflich (später mehr).

Für dieses Buch ist es von großer Wichtigkeit, genau diese Begriffe zu verstehen, denn durch das Verständnis beginnt eine neue Sicht auf vieles, das wir bereits kennen. Im Weiteren wird durch die neue Sicht auch eine Transformation in Gang gesetzt, eine geistige Entwicklung, die dich für immer verändern wird. Doch bis dahin braucht es sicher noch einige Seiten sowie Gedanken, Selbstanalysen und Perspektivwechsel, um dies zu bewirken. Der menschliche Verstand ist ein Werkzeug. Dieses Werkzeug führt ein Eigenleben, denn der Verstand produziert immer wieder Gedanken, auch ohne das wir es wollen. Das Wie und Warum wird sich Dir allmählich, mit jeder weiteren Seite dieses Buchs, erschließen. Etwas, das ein Eigenleben führt, kann man durchaus auch als ein Wesen bezeichnen. Man könnte diese Ebene auch mit dem Namen „Denker“ oder „denkender Verstand“ bezeichnen. Wenn ich also von der 2. Wesenheit spreche, oder abwechselnd vom Ego, dem Denker, oder wenn von dem „denkenden Verstand“ die Rede ist, so ist dies ein und derselbe Begriff für eine Sache. Wenn wir mit unseren Sinnen Dinge erfahren, durchlaufen sie automatisch den Verstand, der uns diese Dinge dann in Worten beschreiben kann. Dieser Automatismus hat sich recht schnell im Menschen konditioniert. Wir sehen etwas und schon beginnt unser Verstand automatisch, es zu benennen oder zu beschreiben.

Zu der Ebene des Verstandes gesellt sich die „Seins-Ebene“, wie bereits erläutert. Diese Ebene begleitet uns Menschen von unserem ersten Atemzug an. Diese „Seins-Ebene“ ist der Beginn unseres Da-seins. Diese Ebene ist dazu fähig, zu erkennen und wahrzunehmen, nicht zu denken.

Ich wiederhole jetzt noch einmal zum Teil diese Passage vom Anfang des Kapitels. Als du das Licht der Welt erblicktest, hattest du bereits Bewusstsein und das eigentliche, komplexe Denken war noch Jahre fern. Du warst fähig, ohne deinen Verstand zu leben, wenngleich du dich dadurch noch nicht selbst versorgen konntest. Du warst noch nicht dies und das. Du warst nur, du warst erschaffen, geboren, ein Körper, beseelt.

Man kann diese „Seins-Ebene“ auch als die Seele bezeichnen. Sie ist die Kraft, die unseren Körper beseelt, damit er lebt. Ohne diese treibende Kraft, diese lebensbejahende „Software“ wären wir lediglich eine tote Hülle. Ich liebe diese technischen Vergleiche, denn es sind Abbilder unseres Selbst, die wir im Laufe unseres Lebens immer wieder erschaffen. Die Hardware eines Computers ist ohne das erforderliche Betriebssystem lediglich eine Sammlung technischer Bauteile. Erst durch Energiezufuhr und eine Betriebssoftware erwecken wir dieses Werkzeug zum Leben. Genauso können wir den Menschen betrachten. Der Körper ist die Hardware, die Seele die Software und sämtliche Erfahrungen und alles Wissen stellen unsere Persönlichkeit dar, welche in unserem großen menschlichen Festplattenspeicher, dem Gehirn, abgelegt ist. Erfahrungen und Wissen sind Daten, auf die ein Computer verzichten kann. Sie sind lediglich Dateninhalt, Content, wenn man es im Computerjargon aussprechen möchte. Dies bedeutet, wir sind menschliche Hardware, der Dateninhalt ist gänzlich austauschbar und veränderbar.

Sicher fühlt sich das alles noch seltsam an, mit einem Computer verglichen zu werden, doch dies wird sich im Laufe des Buchs verändern. Viele Beispiele werden auf unterschiedlichste Art und Weise immer wieder wiederholt, dabei beleuchten wir andere Facetten des möglichen Spektrums. Wenn wir etwas mit Worten beschreiben, dann können Worte nur als Wegweiser dienlich sein, sie sind niemals die Wahrheit selbst. Wir versuchen schließlich mit den uns zur Verfügung stehenden Worten, etwas zu beschreiben und dann passt eigentlich der Begriff „Umschreibung“ besser. Mit Worten des „Pudels Kern“ zu treffen, kann ja bekanntlich schwierig sein. Es kann sein, dass manche Dinge auf intellektueller Ebene nicht wirklich verstanden werden, doch ein inneres Gefühl sagt Dir, dass es sich richtig anfühlt.

Das geschieht zu dem Zeitpunkt, wenn deine Seele die Kommunikation bereits aufgenommen hat und dein Verstand nicht hinterher kommt. Die Wahrheit, die dieses Buch beseelt, kennt deine Seele bereits. Wir Menschen haben es lediglich verlernt, damit umzugehen. Dieses Thema muss vor Tausenden von Jahren für die Menschen schon eine große Rolle gespielt haben, denn woher rühren die großen Lehren wie zum Beispiel die des Buddha oder die von Jesus von Nazareth? Auch dieses Wissen, das dieses Buch beseelt, stammt aus den Überlieferungen aus Urzeiten.

Dieses Buch ist in keinem Fall religiös, denn es braucht zum „Erwachen“ weder eine „Moral“, die auf Konventionen beruht, noch eine spezielle Religion. Vieles, das die Menschen in den letzten 2000 Jahren an Wissenswertem in Bezug auf die Vorstellungen für ein menschliches Miteinander zusammengetragen haben, geschah durch die kranken Strukturen des menschlichen Egos, die immer wieder Leid und Zerstörung zur Folge hatten (Es gibt auch gesunde Strukturen unseres Egos). Auch wenn Religionen oftmals in guter Absicht ausgeübt werden, bleiben sie ein Korsett, das den Menschen in seiner Freiheit und dem Willen zur persönlichen Entfaltung einschränkt.

Der Kosmos kennt keine Moral, das wahre Sein ebenso nicht. Und dennoch wird kein Leben missachtet oder verletzt von jenem, der im „Sein“ ruht. Das Wie und Warum wird sich Dir beim Lesen sicherlich erschließen. Wenn ich hier von Moral spreche, dann von Sitten und Handlungsvorgaben, die Menschen erschaffen haben, die nach ihrer Weltsicht für einzig richtig gehalten werden. Ich möchte das aber erst einmal so stehen lassen. Auch wenn Unmenschlichkeit, also inhumanes Handeln, natürlich einem erwachten Menschen nicht zu Eigen ist.

Wer dieses Buch in seinen Kernaussagen versteht oder verstanden hat, wird sich über diese Aussage keinen Kopf mehr machen.

Hier ein Beispiel zur Moral, von der ich als Autor spreche: In Indien gilt die linke Hand als unrein, wenn ich nun einem Menschen meine linke Hand zur Begrüßung hinhalte, dann ist das aus deren Sicht unsittlich/unmoralisch. So gibt es viele von Menschenhand gemachte Sitten und moralische Vorstellungen. Gerade religiöse Menschen stülpen dem Rest der Menschheit gern ihr eigenes moralisches Korsett über: So hast du zu sein! Der Kosmos kennt keine Moralvorstellungen. All diese Moralvorstellungen sind von Menschen gemacht.

Der Begriff Ego in der heutigen Zeit

In der heutigen Zeit fällt mir immer wieder auf, dass junge Menschen nicht selten den Begriff Ego verwenden. Ich bin sicher, dass der Begriff Ego in der Gesellschaft eine andere Bedeutung hat, als ich diesen Begriff hier in diesem Buch verwende. Genauso ergeben sich in diesem Buch Unterscheidungen bei der Verwendung des Begriffs „Gott“.

Wer sich mit dem Thema der Selbsterkenntnis wirklich auseinander gesetzt hat, muss eine andere Auffassung von diesen beiden Begriffen (Gott & Ego) haben, als der Rest der Bevölkerung. Das Wort Ego findet anscheinend immer dann Anwendung, wenn damit eine überhöhte Ichbezogenheit gemeint ist. Wenn ein Mensch gefordert ist, sich beispielsweise in einer Gruppe mit seinen eigenen Interessen zurück zu nehmen, wenn er moralisch zur Anpassung aufgefordert wird. Ebenso wenn eine starke „Ichbezogenheit“ eines Individuums vorherrscht, das sich selbst gegenüber sehr zweckdienlich handelt. Also kurzum, wenn von einem Egoisten die Rede ist, wird oft von einem großen Ego gesprochen. Natürlich ist das Ego sich selbst gegenüber zweckdienlich, ein egostarker Mensch ist ich-bezogen. Dieses Ego, das die Verstandesebene beinhaltet, werden wir in sämtlichen Perspektiven beleuchten, sodass sich uns sein wahres Wesen zeigt. Dadurch erschließt sich uns eine veränderte Bedeutung für diesen Begriff Ego. Lass dich also gern auf diese Entdeckungsreise ein, um die Welt aus einem entlegeneren Blickwinkel zu betrachten.

Diese Reise wird dich in jedem Fall bereichern. Es muss mir allerdings als Autor mit meinen Texten gelingen, mit deiner Seele in Kontakt zu treten, nur dann wird sich deine Sicht auf dich selbst bezogen, komplett verändern. Was ich aber nicht unerwähnt lassen möchte ist, dass wir manchmal Begriffe verwenden, die genauer betrachtet eine andere Bedeutung haben. Wundere dich also nicht, wenn ich diese Begriffe und den Umgang damit in Frage stelle.

Genauso wirst du nicht zu einem guten Christen, wenn du das Wort Gott häufig verwendest. Die meisten Menschen wissen weder etwas von Gott noch von der Wahrheit, die sich hinter dem Begriff Ego verbirgt. Viele Menschen lehnen Gott ab, weil sie damit eigentlich „Religion“ meinen, doch sie wissen nicht, was sie da ablehnen. Genauso ist es mit vielen Gläubigen, die meinen Gott verstanden zu haben, weil ihre Religion ihnen erklärt hat, wer Gott ist. Erleuchtung ist nicht Wissen. Erleuchtung ist die völlige Befreiung vom Krampf des Wissens. Es ist göttliches Nichtwissen. Natürlich erfahren wir auch in diesem Buch Wissen, allerdings das Wissen, das uns zum göttlichen Nichtwissen führt (klingt kompliziert). Das „Sein“, oder die „Seins-Ebene“ erfordert nämlich kein Wissen, um in ihr zu ruhen. Auf einen kleinen Nenner gebracht bedeutet dies, dass es keine Gedanken oder Konzepte braucht, um im göttlichen Sein zu ruhen, um Frieden, Zufriedenheit und Glückseligkeit zu erfahren. Zufriedenheit, Frieden und Glück ist das, wonach wir Menschen streben. Doch was bedeutet Glück für den normalen Menschen? Der französische Psychiater Jacques Vigne sagte dazu: „Das kleine Glück des Materialisten ist das Maximum an Vergnügen mit einem Minimum an Langweile.“ Auch im alten Rom wurde das Volk mit Vergnüglichkeit zufrieden und ruhig gestellt: Brot & Spiele. Dies ist es, was der normale Mensch im Leben braucht. All das lenkt geschickt davon ab, sich selbst zu erkennen. So lange es nicht langweilig ist, funktioniert diese Inszenierung ganz wunderbar. Doch wenn die Spiele als Selbstbetrug entlarvt wurden und der Schmerz groß genug wird, ist man vielleicht bereit, der Wahrheit ins Auge zu sehen. Ich kann dir versichern, der Schmerz in deinem Leben kann erst dann besiegt werden, wenn diese Wahrheit dich mit jeder Faser durchdrungen hat. Und vielleicht wirst du nach dem Lesen dieses Buchs eine andere Auffassung von den Begriffen Gott und Ego haben.

Essenz und Nutzen dieses Buchs

Wäre dieses Buch eines von den oben beschriebenen Erfolgsbüchern, so hätte ich es nicht geschrieben. Mit meinem ersten Buch „Festplatte Unterbewusstsein, wenn Du mehr vom Leben erwartest …“ habe ich sicher eine außergewöhnliche „Betriebsanleitung“ für unser Leben geschaffen, doch das Schreiben eines Buches erfordert sehr viel Disziplin und für mich mindestens ein Jahr kostbarer Zeit. Die ganze Energie, die ich als Autor also in das Schreiben investiere, sollte gut überlegt sein. Also warum schreibe ich? Die finanziellen Aspekte sind in der Regel zu vernachlässigen, wenn man die üblichen Verkaufszahlen berücksichtigt. Geht es um die Kunst des Schreibens? Ist dieses Buch für mich ein Versuch, Lob und Anerkennung zu erfahren? Nein, ich möchte schlichtweg die Welt an meinen Gedanken teilhaben lassen, weil ich einen großen Nutzen für dich als Leser darin erkenne. Natürlich freue ich mich auch als Autor, Lob und Anerkennung zu erfahren. Doch Lob und anerkennende Worte sind sicher nicht das Einzige, das mir widerfahren wird. Es wird vermutlich auch kritische Stimmen geben. Neben dem Mögen und Ablehnen erntet man auch Kommentare wie „interessant“. Doch interessant sind Dinge, zu denen ich einen gewissen Abstand halte, die ich betrachte und auf den Prüfstand stelle und sie gegebenenfalls verwerfe. Ich biete dir hier kein Konzept an. Es handelt sich um Fakten, die nachvollziehbar sind.

Als Autor möchte ich mit meinem Werk etwas verändern und es wird mir wahrscheinlich nur dann gelingen, sofern ich vom Inhalt dieses Buchs zu 100% überzeugt bin. Die Lehre aus diesem Buch wird dir eine neue Sicht auf dein Leben offenbaren, aber nur für diejenigen, die dazu bereit sind.

Zum Teil wird dies nicht geschehen, wenn Du damit beginnst die Aussagen nur auf intellektueller Ebene zu erfassen. Zum Anderen wird auch dann keine Transformation in Gang gesetzt, wenn das eigene Ego zu groß und zu mächtig in dir ist. Dein Ego wird dann versuchen zu verhindern, dass du dieses Buch liest. Ja, du hast richtig gelesen, das Ego ist wehrhaft. Mit anderen Worten, du wirst einen Grund finden, dieses Buch nicht zu lesen. Das Ego ist eine 2. Wesenheit, manchmal scheint es so, als wären wir fremdgesteuert. Dieses Buch gibt uns tiefe Einblicke in die Entstehung unserer zweiten Wesenheit, in das Ego, den denkenden Verstand oder den Denker, wie ich ihn oder es abwechselnd bezeichne. Die Menschheit ist geistig gesehen krank. Wir alle leiden an einer geistigen Störung, die man Ego nennt.

Es gab auch in meinem Leben immer wieder Stationen, bei denen ich psychisch gesehen von Weg abkam. Zeiten, in denen die vorhandenen Erfolgskonzepte ihren Zauber und zwangsläufig ihre Wirkung verloren. Zeiten der Verzweiflung, in der ich meine eigenen, vom Weg abgekommenen, kranken Gedankenzüge nicht mehr ertragen konnte. An diesem Punkt bin ich mir, demjenigen, der da so kranke Gedanken dachte, mit Sätzen begegnet wie: „Thomas Kautenburger, ich ertrage dich nicht mehr länger“. Ich habe mich selbst abgelehnt und verachtet.

Die Ablehnung dabei war so enorm, dass ich mich selbst am liebsten körperlich verletzt hätte, ich tat es jedoch nicht. Diese Momente waren jedenfalls sehr beeindruckend. Nachdem ich mich dann selbst aus meinem gröbsten Sumpf befreien konnte, wurde mir klar: Wenn ich mich als Person ablehnte, musste diese Ebene, die ablehnte und vor allem betrachtete eine andere Ebene sein, als diejenige, die abgelehnt wurde. Mit anderen Worten: Auf der einen Seite derjenige, der ablehnt und auf der anderen Seite der Abgelehnte. Betrachter und Betrachteter. Es musste also zwei Ichs geben. Ich kannte ja aus zahlreichen Büchern bereits, unter anderem aus Büchern der Bibelforschung, dass es auch eine Seinsebene gibt, die sich von unserem „falschen Ich“, dem Ego, unterscheiden sollte. Nur wurde mir die Bedeutung erst zu diesem Zeitpunkt bewusst. Dieses Begreifen zeigte ab diesem Zeitpunkt eine fundamentale Wirkung. Jetzt begriff ich, was mir ein Leben lang verborgen blieb. Die Identifikation mit dem Ego ist eine kollektive Täuschung. Die Hindus bezeichnen es als „Maya“, den Schleier der Täuschung. Wir alle gehen davon aus, dass wir derjenige sind, der da denkt. Doch es ist lediglich das Ego, unsere Ich-Wahrnehmung. Das Ego ist jedoch nur eine Ansammlung von Erfahrungen und angesammeltem Wissen, das wir fälschlicherweise als unser „Ich“ bezeichnen. Die Seins- Ebene ist die Ur-Ebene, die bereits von Anfang an vorhanden war. Als Baby hatten wir von Anfang an Bewusstsein, das erkannte und wahrnehmen konnte, doch wir dachten noch nichts. Wir konnten die Welt um uns herum noch nicht beschreiben. Erst später kam das Denken dazu, es hat sich hinzu entwickelt. Und irgendwann haben wir uns mit dem Verstand Identifiziert.