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Gregor Koch

Der Bildungswahnsinn und Ich


Dieses Buch widme ich besonders Leuten, die es ebenfalls im verkorksten Bildungssystem schlecht trafen und die sich durch eine Person, die damit große Erfahrungen machte, wie ich, eine Veränderung herbeiführen wollen.


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Der Bildungswahnsinn und Ich v2 (2021)

Der Bildungswahnsinn und Ich Gregor Koch 2016

Abbildung - Buch-Cover - Quelle: Gregor Koch

 

Vorwort

Wer glaubt, dass es in Bildungseinrichtungen fair zugeht, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.“ Gregor Koch

In diesem Roman wird es sicherlich zwei Seiten von Menschen als Leser geben. Die einen befürworten meine Kritiken an dem Bildungssystem, weil sie einige Dinge davon vielleicht schon selbst erlebt haben, andere wiederum denken sich, wenn sie diesen Roman fertiggelesen haben, es wäre zu 100 % meine Schuld gewesen. Ich schreibe diesen Roman jedoch nicht um möglichst viele Menschen anzusprechen oder in der Hoffnung es werde ein Bestsellerroman und ich werde viel Geld verdienen, nein ganz sicher nicht.

Ich schreibe diesen Roman um das Bildungssystem so wie es jetzt ist und in naher Zukunft wahrscheinlich noch schlimmer werden wird, anzuprangern und vielleicht gerade durch diesen Roman etwas verändern zu können und zu erzählen wie es mir in meinem Leben in den verschiedenen Bildungsinstituten erging. Ich will auch nicht alles über die verschiedenen Bildungsinstitute schlecht reden, deswegen schreibe ich sowohl negative als auch positive Erlebnisse über jede Bildungseinrichtung die ich besuchte, in mein Werk rein.

Ich will auch nicht behaupten ich wäre 100 % unschuldig an dieser Misere, jedoch bin ich auch nicht zu 100 % schuld meiner Meinung nach. Am Ende des Romans werde ich wie bei einem Verkehrsunfall analysieren zu wie viel Prozent ich beim Scheitern eines jeden Bildungsinstitutes tatsächlich Schuld habe. Außerdem werde ich am Ende dieses Romans auch von ein paar Fällen erzählen, wo das Scheitern der Abschlüsse der jeweiligen Personen weder an deren Faulheit, noch an deren Mangel an Intelligenz lag.

Disclaimer

Um eventuelle Probleme mit der Justiz zu vermeiden, verwendete ich keine Namen der jeweiligen Bildungsinstitute in meinem Roman, sondern nur die Bildungsart mit dem jeweiligen Bundesland oder auch manchmal der jeweiligen Stadt.

Firmennamen und Produktnamen (zum Beispiel Computerspiele) werden auf die jeweilige Produktbezeichnung umschrieben und kommen nicht vor. Es werden ebenfalls keine vollständigen Namen von realen Personen wie Freunde, Klassenkameraden, Lehrer, Dozenten und so weiter mit denen ich es zu tun hatte, genannt, mit Ausnahme von Vornamen und eventuellen Titeln.

Legende

Hier sind alle Wörter zum Thema Bildung der einzelnen deutschsprachigen Länder (Österreich, Deutschland, Schweiz) aufgelistet. Wörter, die in Österreich und Deutschland unterschiedlich sind, wie beispielsweise Jänner, sind mit (DE: Januar) versehen.

 

Abbildung - Legende Bildungssysteme DE/AT/CH – Quelle: Gregor Koch

Damit Sie als Leser wissen, welche Schulstufe die einzelnen von mir besuchten Schulen auch in Deutschland, wo die meisten Leser hierherkommen, bedeuten, habe ich dies in einer eigenen Grafik dargestellt:

Deutschland:

Abbildung - Organigramm Bildungssystem DE – Quelle: Gregor Koch

Österreich:

Abbildung - Organigramm Bildungssystem AT – Quelle: Gregor Koch

Natürlich gibt es auch andere Schularten und die Klassenstufen können besonders in Deutschland je nach Bundesland variieren. Ich analysierte nur die wichtigsten Bildungsinstitute und Klassenstufen in Deutschland und in Österreich, die ich in Österreich besucht habe.

Kapitel 1 – Wie alles begann

Ich, geboren als Gregor Max Haselroither, seit dem Jahr 2019 Gregor Max Koch, wurde am 2. Juni 1986 in Linz in Österreich geboren. Nach ein paar Jahren stellte sich heraus, dass mit mir etwas nicht stimmt. Es kam heraus, dass ich Autismus habe. Dies war natürlich ein Schock für meine Eltern und so wurde die ohnehin schon angespannte Lage zwischen meinem Vater und meiner Mutter noch schlimmer. Das war der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte.

Meine Mutter lernte in dieser Zeit eine Frau namens Paula kennen, die ungefähr so alt ist wie meine Mutter. Sie wurden beste Freundinnen und verstehen sich noch heute prächtig als wären sie Geschwister. Deswegen nenne ich heute noch die beste Freundin meiner Mutter eine Tante, weil sie schon immer wie eine Schwester zu meiner Mutter war.

Wir zogen nach der Scheidung von meinem Vater, wo ich zum damaligen Zeitpunkt 6-7 Jahre alt war, wieder nach Linz zurück, wo ich geboren wurde, in eine größere Mietwohnung in einem Plattenbau im Stadtteil Auwiesen. Damals als der Autismus noch eine Seltenheit war, wurde ich stark diskriminiert, sowohl vom Staat selbst als auch von anderen Kindern und Menschen. Der Anfang in Auwiesen war ziemlich schwer für mich dort richtige Freunde zu finden, auf die man sich verlassen konnte.

Nach einem Jahr fand ich einen Freund, der benachbart im selben Stockwerk in unserer Platte von uns wohnte. Er war drei Jahre jünger als ich, jedoch wurden wir trotzdem beste Freunde. Sein Name war Stefan. Während dieser Zeit kämpfte meine Mutter um eine Schule für mich. Hier legte man meiner Mutter viele Steine in den Weg. Dies war quasi schon der Vorgeschmack der Bildungsinstitute was mir noch Jahrzehnte später bevorstand. Am Anfang hieß es:

„Dieses Kind sei nicht beschulbar.“ Obwohl sie nur von meiner Krankheit wussten aber sonst keine Ahnung hatten, ob ich es nicht wirklich schaffen könnte beziehungsweise mich eingliedern könne. Das war den Typen bei der Behörde völlig egal.

Wären meine Eltern reich und einflussreich gewesen, ähnlich wie eine bestimmte Klimaaktivistin namens Greta, dann hätten die Behörden und Schulen sich sowas sicher nicht getraut und ich wäre mit Kusshand an Hochbegabtenschulen angenommen worden, wo ich eher hingepasst hätte. Meiner Meinung nach sind die meisten Hochbegabten heutzutage Autisten, jedoch wollen es die Hochbegabten selber beziehungsweise deren Eltern nicht offiziell zugeben, eben weil sie die Benachteiligungen und Diskriminierungen fürchten.

Bei reichen Eltern kommt eine offizielle Autismus-Diagnose eher nicht in Betracht, weil diese schon viel Geld besitzen, doch gerade arme und mittelständische versuchen diese Diagnose bei ihren Kindern zu bekommen, damit sie und ihre Kinder finanziell bessergestellt sind dank Hilfen des Staates und von gemeinnützigen Organisationen. Da spreche ich aus Erfahrung, wie im späteren Kapitel des Linzer Gymnasiums zu lesen ist.


Als hätte ich nicht schon genug Pech gehabt als Kleinkind, geschah noch etwas schlimmes in dieser Zeit. In meiner Vorschulzeit geschah ein schwerer Unfall bei uns zuhause. Als ich sechs Jahre alt war, war ich an einem Tag mit meinem Vater zu zweit zuhause. Meine Mutter und ihre Freundin Paula waren derweil auf einer Konferenz, wo es um Autismus ging.

Mein Vater ließ mich die ganze Zeit im Bad im Wasser baden. Irgendwann wollte ich raus aus der Badewanne. Ich schrie meinem Vater mehrmals, jedoch meldete er sich nicht. So ging ich alleine aus dem Wasser und war ganz nass. Ich ging nass den Flur im Haus entlang an den Fliesen am Boden. Dann geschah die Katastrophe. Ich rutschte mit meinen nassen Füßen auf dem Fliesenboden aus und schlitzte mir durch die Fliesenkanten meinen gesamten linken Arm auf.

Mein Vater bemerkte dies und rief sofort die Rettung an. Die Rettung kam schließlich prompt und mein Vater bekam schwere Vorwürfe von meiner Mutter zu hören. Komischerweise weiß ich heute noch, dass ich gar nichts spürte, obwohl ich mit eigenen Augen sah, wie schwer ich verletzt war. Ich schrie nicht und sagte gar nichts dazu. Doch die größte Frechheit kam dann noch als ich schon im Krankenhaus war. Mein Vater fuhr mit dem Taxi ebenfalls ins Krankenhaus aber das Geld fürs Taxi wollte mein Vater von meiner Mutter bezahlt bekommen. Meine Mutter bezahlte jedoch keinen einzigen Groschen oder wie man heute sagen würde Cent.

Kapitel 2 – Vorschule

Im Jahr 1992 ging ich, bevor ich eigentlich zur Volksschule (DE: Grundschule) kommen müsste, in eine Vorschule in Linz. Warum das meine Eltern so entschieden haben weiß ich heute nicht mehr. Die Vorschule ging jedoch nur ein Schuljahr. Das Gebäude war laut meinen Erinnerungen zum damaligen Zeitpunkt modern gestaltet und es gab sogar ein eigenes Schwimmbad in dieser Schule.

In der Vorschule gab es laut meinen Erinnerungen keine größeren Probleme wie Mobbing von Mitschülern, unfaire Beurteilungen und Verhalten seitens der Lehrkräfte oder solche Dinge. Vielleicht lag es auch daran, dass ich schon zum damaligen Zeitpunkt extra Schulbegleiter bekam, die so eine Art kostenloser Leibwächter für mich waren und so sich Schüler und Lehrer nichts getraut haben. Noch eine positive Sache war dort das Fach Sport, dass mir sehr viel Spaß machte.

Kapitel 3 – Erste Volksschule (DE: Grundschule) in Linz

Da sich meine Mutter natürlich strikt gegen diesen Beschluss, dass ich nicht beschulbar wäre wehrte, kam ich doch in eine Schule. Diese war in einem bestimmten Viertel in Linz. Dort fühlte ich mich wohl, weil es eine große Anlage mit vielen Sachen zum Spielen war. Am Anfang ging ich dort ein paar Monate in die Sonderschule. Ich wurde jedoch, weil ich zu gut war in die normale Volksschule gegeben, die es dort ebenfalls gab.

Diese Klassen waren zum Glück sehr klein (5-10 Leute) und ich kam mit den meisten Klassenkollegen gut aus. Nur einer stellte sich gegen mich, jedoch weiß ich heute nicht mehr um was es genau ging. Getan habe ich ihm jedenfalls nichts. In dieser Volksschule übersprang ich sogar eine Klasse. Jedoch half mir das gewonnene Schuljahr nichts, da ich ein Jahr durch den Tumult mit der Beschulbarkeit und der Zeit in der Sonderschule verlor. In der dritten Volksschulklasse bekam ich am Ende ein Zeugnis mit nur Einsen, das heißt ein Notendurchschnitt von 1,0.

Eine Klassenkameradin schaffte es jedoch notentechnisch nicht wirklich den Anforderungen der normalen Volksschule gerecht zu werden. Sie kam im Endeffekt dann in die Sonderschule. Diese ehemalige Schülerin wohnte auch nicht weit entfernt von meinem Zuhause und ich habe sie ein paar Mal zufällig getroffen.

Einmal bekam ich aber mit, wie andere Mädchen in unserem damaligen Alter aus unserem Viertel in Linz sie stark mobbten beziehungsweise diskriminierten, da sie die Sonderschule besuchte. Ich hielt mich jedoch raus und mischte mich nicht ein, um nicht selbst ins Visier der mobbenden Mädchen zu geraten.

Ebenfalls in Erinnerung blieb mir ein Erlebnis, dass jetzt eher weniger mit dem Thema Schule zu tun hatte. Als damals 9-Jähriger machte ich mit meinem um ein Jahr älteren Neffen Timo einen Urlaub in Kärnten in Österreich. Ich weiß es klingt abnormal, dass ich als Onkel jünger bin als mein Neffe aber was ist schon normal in meinem Leben. Es ist so aufgrund des hohen Alters meiner Eltern so, dass meine drei Halbschwestern namens Petra, Silvia und Elke über 20 Jahre älter sind als ich.

Sie könnten theoretisch sogar meine Mütter sein rein vom Alter her. Eine Schwester davon namens Petra, hat drei Kinder. Eines davon ist Timo, mein Neffe, der um ein Jahr älter ist als ich. Ich hatte aber leider nie etwas von meinen Schwestern. Sie existieren nur auf dem Papier. Das heißt im Klartext ich habe zwar Geschwister aber ich bin aufgewachsen wie ein Einzelkind und lebe bis heute so. Ich habe dafür meinen eigenen Wortschatz entwickelt, nämlich nenne ich mich immer „Halbes Einzelkind“ oder „Falsches Einzelkind“. Mein ältester Neffe ist aufgrund eines schweren Autounfalles ein wenig körperlich eingeschränkt und das merkte man schon im Kindesalter bei ihm.

Jedenfalls waren wir beide im Urlaub und wir machten uns eine schöne Zeit während des Urlaubes. Wir verhielten uns eher wie zwei gleichaltrige Brüder oder beste Freunde anstatt wie Onkel und Neffe. Wir waren ebenfalls in einem Kinderclub. Dort gab es jedoch einen damals 14-Jährigen Jungen, der uns alles andere als gut gesinnt war. Vor allem mobbte er meinen Neffen immer wegen seiner körperlichen Behinderung. Andere Kinder die dabei waren genossen das Mobbing ebenfalls und waren Mitläufer so kann man sagen.

Zwar war ich nicht das direkte Mobbingopfer von ihm aber ich ließ meinen Neffen Timo nicht im Stich. Irgendwann als der 14-Jährige Junge meinen Neffen mobbte, ging ich zu ihm und schlug den 14-Jährigen, obwohl ich damals erst neun Jahre alt und somit eigentlich schwächer als der fünf Jahre ältere und größere Kontrahent war diesen so fest und so viel, sodass dieser Junge ohnmächtig wurde und mit der Rettung ins Krankenhaus gefahren werden musste.

Alle wunderten sich über meine körperliche Kraft aber es war meine Pflicht meinen Neffen zu helfen, weil ich eben so etwas wie Ehre besitze. Der Urlaub war natürlich für meine Eltern so gut wie gelaufen und es gab Beschwerden seitens der Eltern des 14-Jährigen Jungen. Der Vater des Jungen wollte mich schon krankenhausreif schlagen aber tat es dann doch nicht, weil sich meine Mutter und meine später angetroffene Tante Paula für mich und meinen Neffen einsetzte.

Fazit der ersten Volksschule in Linz

Die Schule war sowohl außen als auch innen sehr schön gestaltet. Es gab große Spielplätze, es gab viel Grün und es gab auch ein Hallenbad, wo wir oft mit Geräten auf dem Wasser spielten und auch Wasserball und andere Ballsportarten waren bei uns begehrt. Einziges kleines Manko an dieser Schule war die Entfernung zu unserem damaligen Wohnort in Linz. Die Schule war eher außerhalb von Linz und deshalb war die Fahrt mit dem Auto dorthin etwas länger beim Berufsverkehr. Grundsätzlich gab es dort keine Probleme mit Lehrern und unfairen Benotungen, denn ein 1,0 Schnitt sagt ja wohl alles.

Kapitel 4 – Zweite Volksschule in Linz

Nach dieser Volksschule kam ich dann im letzten Volksschuljahr in eine neue Volksschule, in einem edleren Außenbezirk von Linz. Dort wurde ich erstmals mit einer großen Klasse (25-30 Schüler) konfrontiert und manche Mitschüler lehnten mich aufgrund meines andersartigen Verhaltens ab. Dennoch gab es jetzt nicht so ein Mobbing wie man es heutzutage kennt. Ich hatte bereits schon als Kind eine rebellische Art. Das Gute war auch ein Schulbegleiter, den ich immer an meiner Seite hatte, der wie eine Art kostenloser Leibwächter fungierte.

Wenn mir jemand schlecht kam, versuchte ich zu kontern. Es gab einen Mitschüler der versuchte mich zu verarschen. Das Resultat war, dass ich ihm in seine Federschachtel reinspuckte. Natürlich gab es deswegen auch Zoff mit den Eltern des Jungen und meine Mutter schob es auf meinen Autismus.

Die vierte Volksschulklasse war eigentlich mehr oder weniger gechillt. Es gab zwar zum ersten Mal richtige Schularbeiten (DE: Klausuren), dennoch absolvierte ich die meisten Schularbeiten in den ganzen Fächern mit einem 1er oder 2er als positive Noten. Vor allem das Fach Mathematik lag mir sehr, dafür aber Sprachen wie Deutsch und Englisch weniger.

Ich kann mich an meine erste schlechte Note in meinem Leben erinnern. Glücklicherweise bekam ich noch keine Fünfer in der Volksschule, da es die Note 6 wie in Deutschland üblich, bei uns in Österreich nicht gibt. Dennoch schmerzte mich ein Vierer in einer Deutschschularbeit sehr, den ich aufgrund eines Nacherzählungsaufsatzes bekam.

Warum ich das damals nicht so konnte, weiß ich heute nicht mehr. Trotzdem aber war der Vierer nicht weiter schlimm, da ich in den beiden anderen Schularbeiten in Deutsch davor zwei Zweier hatte und somit auf 2,67 am Ende des Schulhalbjahres stand. Durch meine gute Mitarbeit bekam ich schließlich im Halbjahreszeugnis die Note 2 in Deutsch.

Aufgrund einer hervorragenden Note 1 in der ersten Deutsch-Schularbeit des zweiten Semesters, die über das Thema Reizwörter handelte, schaffte ich im Endzeugnis schließlich die Note 2 in Deutsch in der vierten Volksschulklasse. Komischerweise drehte sich das dann in der Oberstufe bis heute, dass ich in Sprachen wie z.B. Deutsch besser wurde, jedoch in Naturwissenschaften wie z.B. Mathematik schlechter. Ich weiß jedoch nicht wieso. Ungefähr am Ende des Schuljahres machten wir auch eine schöne Abschlussklassenfahrt, wo meine Tante Paula als Aufsichtsperson mitfuhr.

Während meiner Freizeit bekam ich auch eine nette und kompetente private Nachhilfelehrerin, die auch an einer Schule unterrichtete. Diese Lehrerin wohnte in Linz und wir unternahmen auch andere freizeitliche Beschäftigungen, die nichts mit der Schule zu tun hatten. Sie hatte damals auch schon eigene Kinder darunter eine Tochter, die damals bereits in die Oberstufe ging und sehr nett zu mir war. Diese Nachhilfelehrerin hatte auch noch eine Tochter im Säuglingsalter zum damaligen Zeitpunkt.

Bis heute ist mir eine Polizeikontrolle in Erinnerung. Ich fuhr mit meiner Lehrerin im Auto mit und ihre jüngere Tochter war ebenfalls mit dabei in der Babywiege auf dem vorderen Beifahrersitz. Irgendwann fuhr meine Lehrerin mal zu schnell und sie wurde mit zu hoher Geschwindigkeit gemessen. Kurz danach hielten sie Polizeibeamte auf, kontrollierten und befragten sie und gaben ihr eine Strafe. Schon bei der Kontrolle fiel mir auf, dass die Babywiege mit der Tochter nicht angeschnallt war. Natürlich war ich so klug und das schon als Kind und sagte dazu nichts während der Kontrolle.

Das Lustige aber war, dass die Polizisten diesen schweren Fehler seitens meiner Nachhilfelehrerin gar nicht merkten. Meine Nachhilfelehrerin durfte mit einer Geldstrafe wegen zu schnellem fahren wieder weiterfahren. Kurz danach als wir bei ihr zuhause alle ausstiegen, wies ich sie auf den Fehler mit dem Kindersitz hin. Meine Nachhilfelehrerin erschreckte sich so sehr als hätte sie einen Geist gesehen und sagte zu sich selber, dass sie nochmal Glück im Unglück mit der Polizeistrafe hatte.

Das Zeugnis der letzten Volksschulklasse war bis auf einen Zweier in Deutsch und einen Zweier im Sachunterricht mit nur Einsern versehen. Somit bestand ich den Volksschulabschluss (DE: Grundschulabschluss) im Jahr 1997 mit einem richtig guten 1er Notendurchschnitt. Doch dann ging der Ernst des Lebens los und ich lernte die Bildungsinstitute zum ersten Mal richtig von der anderen, nämlich der unangenehmen und bösen Seite kennen.

Da ich in der Volksschule zu einem der besten Schüler in meiner Klasse gehörte, bekam ich ganz klar die Gymnasialempfehlung und meine Mutter schickte mich auf ein Gymnasium in der Innenstadt in Linz. Dies war im Schuljahr 1997/98, wo ich zum Zeitpunkt des ersten Schultages dort 11 Jahre alt war.

Reitschule

Dann gab es ebenfalls noch ein Erlebnis, dass ich beim Hobbysport Reiten hatte. Ich ging früher auch mindestens einmal pro Woche in Linz auf einem Reithof in einer Reitschule reiten. Das Reiten machte mir immer Spaß. Doch dann wurde mir dieser Spaß durch ein Schlüsselerlebnis für immer genommen. Es passierte an einem ganz normalen Tag. Ich ritt wie immer ganz normal mithilfe meiner Reitlehrerin mein Pferd (das mir nicht persönlich gehörte). Jedenfalls war ich mit der Reitstunde schon fertig und wollte vom Pferd absteigen. Doch die Reitlehrerin war beschäftigt und ich konnte nicht sofort absteigen.

Jedenfalls war mir langweilig und ich wackelte die Zügel einfach aus Langeweile hin und her. Plötzlich reagierte das Pferd prompt und rannte mit mir los mit Höchstgeschwindigkeit als ginge es um Leben und Tot. Das Pferd rannte die ganze Halle entlang und mehrere Leute des Reithofes versuchten das Pferd zu stoppen. Glücklicherweise konnte ich mich so festhalten, dass ich nicht runterfiel und möglicherweise vom Pferd zertreten wurde. Irgendwann konnte das Pferd gestoppt werden und ich ging vom Pferd runter. Dennoch war ich so psychisch fertig als hätte ich nur knapp einen Krieg überlebt. Seitdem wollte ich nie wieder reiten gehen beziehungsweise auf einem Pferd draufsitzen.

Ebenfalls blieb mir in Erinnerung ein schwerer Autounfall den ich und meine Tante Paula erlebten, als wir gerade auf den Weg zu einer Reitstunde in dieser Reitschule waren. Es war eine Kreuzung mit einer Ampel. Ein Verkehrsteilnehmer hatte grünes Licht und fuhr ganz normal mit normaler Geschwindigkeit in die Kreuzung. Der andere Verkehrsteilnehmer hatte rotes Licht, fuhr jedoch mit hoher Geschwindigkeit durch die Kreuzung. Plötzlich gab es einen lauten Knall und beide Autos kollidierten. Meine Tante sah alles genauso wie ich. Da ich aber noch ein Kind damals war, wurde nur meine Tante als Zeugin des Unfalles von der Polizei vernommen.

Meine Tante Paula war ebenfalls mehrere Monate für mich da, als meine Mutter wegen einer schweren Operation ins Krankenhaus musste. Keiner wusste, ob meine Mutter diese Operation an der Bauchspeicheldrüse überleben würde. Ich hätte, wenn ich Pech gehabt hätte, schon mit bereits damals zehn Jahren ein Halbwaisen-Kind werden können. Vielleicht hätte das auch ein böses Ende für mein Leben nehmen können, wer weiß das schon.

Während den ganzen Monaten war meine Tante Paula sozusagen meine zweite Mutter und sie machte alles für mich, sprich den Haushalt, wir fuhren gemeinsam zur Schule damals etc. Des Weiteren gab es in meiner Volksschulzeit noch eine Sache, wo meine Mutter ebenfalls hätte sterben können. Sie hatte einen schweren Autounfall.

Glücklicherweise waren ich und meine Tante Paula nicht dabei. Es war so, dass sie normal auf der Autobahn fuhr. Auf einmal gab es vor ihr eine Massenkarambolage mit vielen Fahrzeugen. Sie reagierte schnell und versuchte auf dem Pannenstreifen durch die Wiese auszuweichen und zum Stehen zu kommen. Sie kam zwar unverletzt davon, das Auto allerdings hatte große Schäden davongetragen. Ich war glücklich, dass meine Mutter den Unfall überlebt hatte. Die Blechschäden am Auto waren egal.

Fazit der Volksschule im edleren Viertel etwas außerhalb in Linz

Das Schulgebäude war eigentlich ganz okay aber die Schule war etwas abgelegen von Linz und man hatte jetzt nicht so viel außerhalb wo man hingehen konnte aber gut als Kind hatte mich das auch noch nicht so interessiert. Auch interessant zu erwähnen ist, dass ich an dieser Schule auch meine Fahrradprüfung machte und diese gleich beim ersten Versuch positiv abschloss und ich somit den Führerschein für das Fahrrad erhalten habe.

Für mich war das natürlich ein sehr schönes Gefühl. Nach meinen Erinnerungen zufolge haben es ein paar Mitschüler nicht geschafft. Diese mussten sich dann unsere Jubel Geschreie von der Mehrheit der Klasse inklusive mir und den Freuden in den Tränen mitanhören beziehungsweise mitansehen. Es war sicher kein schönes Gefühl für diese Mitschüler. Dieses negative Gefühl lernte ich dann ja in meiner ich nenne sie „Schwarzen Zeit“ noch oft genug kennen.

Kapitel 5 – Unterstufengymnasiumzeit

Der Start meiner Bildungskarriere der Mittelstufe fing eigentlich ganz gut an. Ich bekam als Belohnung für die Annahme eines Gymnasiums von meiner Oma mütterlicherseits 5000 Schilling (ca. 400 Euro heutzutage) damals, 1000 Schilling (ca. 70 Euro heutzutage) von meinem ich nannte ihn immer dritten Opa (den damaligen Lebensgefährten von meiner Oma) und 1000 Schilling von meinen beiden Erziehungsberechtigten. Außerdem gefiel mir das Lob meiner ganzen Verwandtschaft, dass ich so viel erreicht hätte und es mir keiner anfangs zutraute wie das beste Beispiel die österreichische Schulbehörde.

Ich ging dort einige Zeit lang in diese neue Schule, jedoch lehnte mich meine damalige Klasse weitestgehend ab. Manchmal mobbten sie mich. Einmal wollte mich jemand in den Schrank einsperren und sagte da drinnen wären 20 Schilling. Ich wusste sofort, dass es eine Falle war. Einmal hatten wir das Fach Werken und wir mussten etwas basteln. So sagte einer ich sollte ein Symbol (das Hakenkreuz) auf das Papier malen. Ich wusste schon damals was das ist und verweigerte dies. Das Resultat waren dann Schläge seitens der Klassenkameraden.

Keiner mochte mich wirklich, jedoch gab es zwei Menschen dort, die mich aber trotzdem in ihren Freundeskreis integrierten. Einer ging mit mir in meine Klasse und hieß Georg. Dieser und seine Eltern waren auch die einzigen, die später dagegen stimmten ob ich rausgeschmissen werden sollte (dazu später mehr). Ein anderer war glaube ich ein Türke aber 100 prozentig weiß ich das auch nicht mehr.

Ich weiß noch, dass ich ihn, bevor ich in diese Schule kam im Krankenhaus kennenlernte. In den Sommerferien 1997 war ich im Krankenhaus, weil man mir die Mandeln herausnahm. Dort waren wir Zimmergenossen. So wie es der Zufall wollte, ging er dann auch in meine Schule, jedoch war er dort schon in der fünften Klasse.

Ich war erschrocken als ich ihn das erste Mal dort sah und er ebenfalls. Er fragte gleich wie es mir geht und ob ich mich hier wohlfühle. Ich sagte nein, weil mich die Klasse sehr mobbt. Er bot mir gleich Hilfe an, indem er die Leute mal mit seinen Freunden „bearbeitet“ und es auf die russische Art klärt, wenn Sie verstehen was ich meine. Ich bedankte mich bei ihm aber lehnte ab um noch weiteren möglichen Ärger zu vermeiden. Soviel dazu, dass immer gesagt wird Türken wären nie nett zu Österreichern. Es gibt eben solche und solche.

Das erste Semester verlief mit sehr guten Noten, jedoch hatte ich in Deutsch ziemliche Probleme. Ich dachte anfangs das läge an mir aber später fanden wir (meine Mutter und ich) heraus, dass diese Lehrerin von Anfang an etwas gegen meine Person hatte. Bei der Kontrolle der Schularbeiten stellten Experten bessere Noten fest und außerdem beschuldigte sie mich dreist ich hätte eine Schularbeit versteckt beziehungsweise vernichtet. Ich wusste, dass ich das nie getan habe. Später kam raus, dass sie die Schularbeit mit Absicht einbehielt.

Das erste Semester war schon fast vorbei, doch dann kam der große Knall. Ich weiß nicht mehr genau welcher Tag es war, es war im Jahr 1998 und es war normales Wetter. Ich ging an dem Tag ganz normal zur Schule und dachte mir nichts dabei. Ich machte den Unterricht mit, bis die letzte Unterrichtsstunde vorbei war. Ich wollte ganz normal aus der Schule durch den Vorderausgang gehen, doch als die Türe geöffnet wurde, sah ich schon ein Fernsehteam herumstehend vor meiner Mutter und sie warteten nur darauf, bis ich rauskomme.

Ich dachte mir „Scheiße was ist jetzt wieder los? Was habe ich jetzt wieder falsch gemacht? Ich glaube ich sollte lieber die Hintertüre nehmen und abhauen“. Aber irgendetwas sagte mir, dass ich nicht weglaufen kann und soll, sondern mich wie ein Mann stellen soll. So ging ich beim Vorderschultor hinaus und kaum war ich draußen, umzingelten mich schon die Fernsehleute mit Kameras, Fotoapparaten und Mikrofone.

Das würde ja mir nichts ausmachen, wenn ich reich und prominent wäre und einfach ein Imageverstärker meines Rufes ist, aber ich wusste ja, dass es um eine negative Sache ging und ich eben leider nicht reich und prominent war und noch immer nicht bin. Mir wurde sofort klar, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Da ich aber bis dahin nicht wusste was genau vorgefallen war, hatte ich im Selbstschutz meine Arme und Hände vor mein Gesicht gelegt, dass man mich so wenig wie möglich erkennen konnte, ähnlich wie Schwerverbrecher die beim Weg zum Gericht beziehungsweise beim Urteilsspruch gefilmt werden und sich unkenntlich zeigen wollen.

Meine Mutter sagte dann später, dass ich aus dem Gymnasium rausgeschmissen wurde, weil mein Verhalten laut der Schule nicht mehr tragbar war. Die Eltern der Schüler meiner Klasse stimmten gegen meinen weiteren Verbleib in dieser Klasse beziehungsweise Schule. Die einzige Ausnahme war mein Klassenkamerad Georg und seine Eltern. Ich weiß bis heute nicht wieso diese mich als einzige mochten aber es war ein nobler Zug von denen sich nicht anzuschließen.

Einerseits war ich sehr traurig, dass ich rausgeschmissen wurde aber andererseits war ich auch erleichtert, weil ich diese Klasse nicht mehr ertragen musste. Es gab einen riesigen Medienaufstand um meine Person und um diese Sache in der Schule. In Österreich gab es ein solches mediales Interesse nicht oft außer bei Verbrechen wie beispielsweise beim Fall Natascha.

Ebenfalls das Ausland erfuhr über meine Sache. Viele andere Mütter hätten dies sicher nicht auf sich genommen, aber manchmal trägt die russische Herangehensweise in solchen Situationen, sprich Skrupellosigkeit und „Hau drauf“ Mentalität mehr Früchte, als die österreichische Art der „Duckmäuser-Mentalität“.

Doch dieses Medienspektakel hatte für mich und für meine Mutter und Tante Paula auch etwas Gutes. Wir bekamen öffentliche Aufmerksamkeit und meine Mutter schrieb ein Buch, wodurch wir gutes Geld verdienten, denn meine Mutter hatte damals nur die Mindestpension und meine Tante Paula hat heute noch die Mindestpension, obwohl sie ihr ganzes Leben lang arbeitete. Wir waren dann sozusagen „Schilling-Millionäre“ und lebten im Plattenbau.

Meine Mutter verschwieg dies aber so gut wie möglich. Trotzdem wäre ich einmal als Kind fast entführt worden. Ob das ein Kinderschänder war oder einer der über unser Geld wusste kann ich nicht sagen. Nur mit Hilfe meiner Tante Paula konnte diese Entführung damals verhindert werden. Jedenfalls gönnten wir uns mit dem Geld, dass meine Mutter durch diese Sache verdiente schöne lange Urlaube.

Es wurde uns sogar auch angeboten, ob wir nicht nach Amerika (USA) auswandern würden. Im Nachhinein denke ich mir: „Warum haben wir das nicht getan?“. Ich wäre dort mehr respektiert worden, weil es viel mehr Autisten im Vergleich zur jeweiligen Bevölkerungszahl gibt (USA = Autisten-Hochburg) und die Bildungsinstitute wären wahrscheinlich nie so kompliziert gewesen und vielleicht sogar noch kulanter.

Das schönste für mich war, dass dieses Linzer Gymnasium einen schönen Imageschaden erlitt. Schon im darauffolgenden Jahr hatten sie nur noch ein Drittel der Anmeldungen an neuen Schülern, die sie im Vorjahr bekamen. Das nennt man eben Karma. Nach 1-2 Monaten unfreiwilligen „Homeschooling“ mit meinem damaligen Schulbegleiter namens Yahya nahm man mich an einer Hauptschule in der Nähe meines Wohnortes für das zweite Semester der ersten Klasse Hauptschule an.

Leider konnte ich auf kein anderes Gymnasium oder auf eine Mittelschule (DE: Realschule) innerhalb von Linz gehen, da mich keine andere höhere Schule aufnehmen wollte. Das lag jedoch nicht an meiner Intelligenz bzw. Noten davor, sondern wahrscheinlich an meiner Andersartigkeit, sprich meinem Autismus.

Fazit über das Gymnasium in Linz

Das Gebäude an sich war damals nicht gerade einladend. Es war ein Altbau und schaute damals schon nicht mehr sehr neu aus. Außerdem war es mitten in der Stadt ohne Spielplätze oder einem Park in der Nähe oder irgendetwas woran sich Kinder erfreuen können. Das innere des Schulgebäudes war ebenfalls alt und marode.

Leider war meine Klasse wie schon wie erwähnt ebenfalls sehr abweisend zu mir und mobbten mich auch teilweise. Somit sei gesagt ich würde diese Schule keinem empfehlen, besonders nicht Eltern von Kindern die nicht völlig gesund beziehungsweise normal sind oder aus anderen Ländern stammen.