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Liebe ist auch nur ein Spiel

Crystal Kaswell

Inhalt

1. Walker

2. Iris

3. Iris

4. Walker

5. Iris

6. Iris

7. Walker

8. Iris

9. Iris

10. Walker

11. Walker

12. Walker

13. Walker

14. Iris

15. Iris

16. Iris

17. Iris

18. Walker

19. Iris

20. Iris

21. Iris

22. Walker

23. Walker

24. Iris

25. Iris

26. Iris

27. Iris

28. Walker

29. Walker

30. Iris

31. Iris

32. Iris

33. Walker

34. Walker

35. Iris

36. Walker

37. Iris

38. Walker

39. Iris

40. Walker

41. Walker

42. Iris

43. Iris

44. Walker

45. Iris

46. Iris

Epilog

Mehr Lesestoff von Crystal Kaswell

Die Autorin

OBO e-Books

1

Walker

"Danke, dass Sie mir Bescheid sagen." Ich habe plötzlich ein dumpfes Gefühl im Magen. Dies hier ist unvermeidlich. Offensichtlich. Aber trotzdem überraschend.

"Es tut mir leid, Mr. Williams."

"Machen Sie sich keine Sorgen." Ich balle meine Hand zu einer Faust und presse das Handy an meine Wange. Es gibt nichts mehr zu sagen. Nichts, was das ändern würde. Trotzdem werde ich den Übermittler der Nachricht nicht dafür verantwortlich machen. "Danke für Ihre Hilfe." Ich beende den Anruf und schiebe mein Handy in meine Hosentasche.

Die kühle Luft fühlt sich heiß an, die Geräusche der Party dringen in meine Ohren. Lachen. Gespräche. Dröhnender Bass.

Bullshit.

Das ist alles Bullshit.

Das ist nicht lustig – es ist belastend.

Die laute Musik schafft es nicht, die Gedanken zu übertönen, die mir durch den Kopf gehen.

Schon wieder?

Sie hat das schon wieder durchgezogen.

Und wieder hat sich mich überrascht.

Mein Herz ist wieder schwer wie Blei.

Ich nehme das nicht mehr hin, von jetzt an ist sie auf sich allein gestellt.

Sie will sich selbst zerstören? Gut. Ich habe keine Lust mehr, in die Sache mit reingezogen zu werden.

Ich atme tief ein und schwer wieder aus. Lasse meine Schultern sinken, setze mein Pokerface auf.

Ich gehe durch die offene Tür zurück in Sandys Wohnzimmer.

Sie ist überglücklich. Sie tanzt mit ihrem Freund, eine bernsteinfarbene Bierflasche in der Hand, die sie an ihre leuchtend rosa Lippen presst.

Wir sind hier, um ihre neue Wohnung zu feiern. Sie ziehen zusammen. Ich freue mich für sie. Wirklich.

Liebe ist großartig – für andere Menschen. Ich bin nicht daran interessiert.

Versteht mich nicht falsch – ich liebe Frauen. Ich liebe es, zwischen den Beinen einer Frau zu liegen, sie auf mein Bett zu werfen, sie dazu zu bringen, meinen Namen zu schreien.

Aber danach hören meine Beziehungen auf.

Sandys Blick trifft auf meinen und sie nimmt die Flasche von ihren Lippen. Geht es dir gut?

Ich nicke. Natürlich. Es wird mir gutgehen, sobald ich jemanden finde, der mich von meinen Gedanken ablenkt.

Ich nehme einen Plastikbecher von der Bar und fülle ihn mit wohltemperiertem Whiskey. Es ist kein guter Stoff, er verbrennt mir die Kehle.

Jemand steht hinter mir. Sie drückt ihre Brust an meinen Rücken. "Bist du okay, Walker?"

Ich wende mich zu der hübschen Frau mit dem roten Schmollmund um. Eine von Brees Freundinnen. Die beiden kennen sich schon ewig, doch ihr Namen ist mir entfallen.

"Ja, klar." Ich nehme noch einen Schluck und lasse das Getränk meinen Kopf benebeln. Ich bin ein Heuchler, ja, aber es ist notwendig.

"Wie geht es Bree? Ich habe sie ewig nicht gesehen."

"Sie ist halt Bree." Und diese Unterhaltung ist vorbei. Ich nicke ihr zum Abschied zu und gehe über die behelfsmäßige Tanzfläche. Der Song geht in den nächsten über. Glaube ich zumindest – jedes Lied kommt mir vor wie das andere. Freunde plaudern auf der Couch, ein Paar sitzt im Sessel und knutscht.

Eine Frau lehnt sich an die Wand, ihre Finger um den Plastikbecher geschlungen, ihre Lippen zu einem Schmollmund verzogen.

Sie sieht so unglücklich aus, wie ich mich fühle.

Und so verzweifelt, als wünschte sie sich, woanders zu sein.

Perfekt.

Ich gehe näher ran. Sie ist kurvenreich hübsch und hat dunkle Haare in einem dieser asymmetrischen Schnitte. Wie bei Leighton, nur kürzer. Sie hat blaue Augen, weiche Lippen und sieht klug aus. Ernsthaft. Wie eine Businessfrau. Aber da ist noch etwas Besonderes an ihr. Die engen Jeans, die Lederjacke, der lila Edelstein zwischen ihren Titten.

Verdammt, hat sie schöne Titten.

Da gehen meine Gedanken dahin – gute Ablenkung.

Ich stelle mich zu ihr und ahme ihre Haltung nach. Sie sieht mich an. Mustert mich langsam und ausgiebig von oben bis unten.

Ich nehme einen Schluck aus meinem Glas. "Verrate mir dein Geheimnis. Hier hängen nur die coolen Kids rum."

"Wie kommst du darauf, dass ich eins von den coolen Kids bin?" Sie tippt mit ihrem violetten Fingernagel gegen ihr Glas.

"Tu ich nicht."

"Tust du nicht?"

"Noch nicht. Ich will nur sichergehen, dass ich hier richtig bin."

Sie lacht. "Weil du cool bist?"

"Bin ich das etwa nicht?" Ich fahre mir mit einer Hand durch mein gewelltes Haar. Das hier läuft eigentlich zu glatt, aber ich bin nicht in der Stimmung für eine Herausforderung heute Abend.

"Ich verbringe die meiste Zeit mit Doktoranden, meine Coolness-Skala ist verzerrt."

"Was studierst du?"

Sie starrt mir in die Augen, als würde sie überlegen, was sie antworten soll. Dann nickt sie, als wäre sie sicher. "Psychologie. Wenn du eine Chance willst, dann verkneif dir einen dummen Kommentar."

"Eine Chance?"

"Mich mit nach Hause zu nehmen."

Ich lache. "Kannst du etwa Gedanken lesen?"

Sie nimmt einen Schluck von ihrem Drink. "Nur diesen einen."

"Du magst zwar keine Leute, die Kommentare über dein Psychologiestudium machen, aber du erahnst ihre Beweggründe."

"Willst du damit sagen, dass es einen Zusammenhang gibt?"

"Vielleicht."

Ihre Lippen verziehen sich zu einem Lächeln und ihre Augen richten sich auf meine Brust. Meine Unterarme. Meine Augen. "Und du …"

"Und ich …?"

"Was machst du so?"

"Spielt das eine Rolle?"

Sie lacht. "Nein."

"Woher kennst du Sandy?"

"Ich wohne nebenan."

"Willst du hier raus?"

Sie leert ihr Glas. Ihre Augen richten sich auf meine. Sie nickt. "Ja."

Ich nehme ihre Hand und bringe sie zur Tür.

2

Iris

Die kühle Luft ist eine willkommene Erholung nach der Hitze der Party.

Meine Absätze klackern auf dem Gehweg. Was mache ich in diesen Dingern? Das sind Schuhe für Bewerbungsgespräche. Sie sind bequem, ja, aber sie sind etwas, was Mom tragen würde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Mom genau dieses Paar in ihrem Schrank hat.

Es sind nur ein paar Dutzend Schritte zu meiner Wohnung. Zum Glück ist es ruhig.

Ich ziehe meinen Schlüssel aus der Tasche und stecke ihn ins Schloss. Ich wollte nicht länger auf dieser Party sein. Nach Hause zu gehen, ist die richtige Entscheidung. Aber einen Fremden mitzunehmen?

Ich presse meine Lippen zusammen.

Ich wende mich wieder an … ihn. "Ich habe noch gar nicht nach deinem Namen gefragt."

"Walker." Er streckt mir seine Hand entgegen.

"Iris." Meine Handfläche berührt seine. Es löst etwas in mir aus und heizt die Luft zwischen uns wieder auf. Seine dunklen Augen richten sich auf meine. Sie leuchten vor Verlangen. Erwartung.

Er gefällt mir und er ist heiß.

Obszön heiß.

Er ist groß, hat breite Schultern, seine starken Arme sind mit Tattoos bedeckt. Und ich meine mit Tattoos bedeckt. Ich fand sowas nie sonderlich ansprechend – Lily und ich haben ständig darüber gestritten, damals, als sie noch mit mir sprach – aber es steht ihm gut. Es lässt ihn noch sorgloser wirken. Noch mehr wie eine perfekte Ablenkung.

Gott weiß, dass ich die Gedanken nicht zulassen will, die durch meinen Kopf rasen.

Ich drehe den Schlüssel und drücke die Tür auf. "Komm rein." Ich ziehe einen Atemzug durch meine zusammengebissenen Zähne ein. Es ist lange her, dass ich mit jemandem geschlafen habe – der Letzte war Ross. Ich habe noch nie mit einem Fremden geschlafen.

Bin ich verrückt?

"Danke." Er tritt ein und schließt die Tür hinter sich. Sein Blick streift durch meine Wohnung, als würde er jedes Detail betrachten, bleibt am Bücherregal hängen. Seine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln.

"Was?"

"Du liest Extended-Universe-Bücher."

Meine Wangen glühen. Ich habe versucht, mich wieder all den Dingen zu widmen, die ich einmal geliebt habe, doch es läuft nicht so gut. "Star Wars ist jetzt Mainstream."

"Ist dir das peinlich?"

"Nein." Vielleicht. Auf jeden Fall.

Er lacht, als er sein T-Shirt hochschiebt und mit dem Finger auf seine Schulter deutet.

Oh.

Genau da, auf seiner Schulter, ist ein Star-Wars-Tattoo. Es ist Teil eines Tattoo-Sleeves mit Themen aus Film- und Popkultur.

Es ist ziemlich cool. Nun, soweit Nerd-Tattoos cool sein können.

Okay, wem mache ich was vor?

Die gerahmte Szene von Luke auf Tattooine, mit Blick auf die untergehenden Sonnen, ist das coolste Tattoo, das ich je gesehen habe. Und ich habe die letzten Monate ununterbrochen auf Tattoos gestarrt.

"Bist du ein Nerd?", frage ich.

"Wieso, du auch?"

"Vielleicht." Ich ziehe mein Handy aus der Tasche. "Warte kurz." Walker scheint ein normaler Mann und kein Axtmörder zu sein, aber Sicherheit geht vor. Ich schreibe Sandy eine Nachricht.

Ich habe deinen Freund Walker zu mir eingeladen.

Scheiße. Wie läuft das ab? Ich sage ihr, wo sie mich finden kann. Und ihn. Das war's dann wohl. Ich denke schon.

Sandy: OMG! Genieß es. Er ist toll. Wenn ich nicht mit John zusammen wäre, wäre ich die Erste bei ihm in der Schlange.

Ist er okay?

Sandy: Er ist ein guter Kerl. Ich kenne ihn schon ewig. Aber er ist eine Schlampe. Pass auf, dass er einen überzieht! ;) Viel Spaß beim Xoxo.

Ich lege mein Handy auf den Esstisch.

Meine Wohnung hat eine anständige Größe für Brentwood. Sie ist nicht gerade riesig, doch das Wohnzimmer ist gemütlich.

Er runzelt die Stirn. "Mit wem hast du getextet?"

"Ich hab Sandy Bescheid gesagt."

"Hat sie gesagt, du sollst mit mir schlafen?"

"Ja. Woher weißt du das?"

"Es ist nicht das erste Mal."

Ich kann nicht anders, als zu lachen. "Bist du so unwiderstehlich?"

"Du hast mich hierher eingeladen."

Das ist er und er weiß es. Normalerweise ärgert mich das, aber ich mag es irgendwie an ihm.

Walker. Der tätowierte, draufgängerische Sci-Fi-Fan.

Er ist faszinierend – zu faszinierend. Ich will nicht erneut mein Herz riskieren.

Ich weiß, ich sollte nicht so klischeehaft denken, aber die Tätowierungen und das Player-Image suggerieren, dass er nicht unbedingt ein Typ für eine feste Beziehung ist.

Andererseits waren die vermeintlich guten Jungs nicht gerade gut zu mir.

Ich gehe in die Küche – sie liegt auf der anderen Seite der Couch – und hole Gläser. "Willst du ein Wasser?"

"Gerne."

Ich schenke uns ein und gebe ihm eins der Gläser.

Er lächelt.

"Was?"

"Frauen bieten mir normalerweise kein Wasser an."

"Das ist eine schlechte Strategie."

"Warum?"

"Du musst nüchtern bleiben, wenn du Höchstleistungen bringen willst."

Er lacht. "Stimmt."

"Du lachst mich aus."

"Ich lache mit dir."

"Mit mir?"

"Ich verspreche es. Ich mag dich, Iris." Er nimmt einen langen Schluck und stellt sein Glas auf den Tisch. Dann bewegt er sich auf mich zu. Kommt näher. Und näher.

Er nimmt mir das Glas ab und stellt es auf die Theke.

Er legt seine Hände auf meine Hüften.

Ich schließe meine Augen, stelle mich auf die Zehenspitzen und küsse ihn.

Er schmeckt gut. Nach Whiskey. Verdammt, es ist zu lange her, dass ich was davon hatte.

Oder einen Kuss.

Er gleitet mit einer Hand unter meine Bluse und drückt seine Handfläche auf meinen Po.

Er zieht mich näher an sich heran, saugt an meiner Unterlippe. Sanft. Dann härter.

Ich vergrabe meine Hand in seinem Haar und öffne meine Lippen, um seiner Zunge Platz zu machen.

Lust verdrängt jeden anderen Wunsch. Ich will keinen guten Whiskey. Oder Verständnis. Oder ein Abendessen.

Ich will nur, dass dieser große, gutaussehende Fremde seinen Körper an meinen presst. Ich lösche jeden anderen Gedanken aus meinem Kopf und gleite mit meiner Hand unter sein T-Shirt. Seine Muskeln fühlen sich hart an.

Meine Hand erforscht die Linien seines Oberkörpers.

Sehnsucht breitet sich in meinem Körper aus, während seine Zunge mit meiner tanzt.

Er zieht meine Lederjacke aus und wirft sie auf den Wohnzimmertisch.

Langsam legt er seine Handflächen auf meine Brüste und schiebt seinen Daumen in meinen BH, um mit meiner Brustwarze zu spielen.

Fuck.

Ist das heftig. Es ist so anders als sonst. Auf eine gute Weise anders. Aber auch beängstigend.

Langsam drängt er mich zurück und presst mich mit seinen Hüften an die Wand. Seine Zunge spielt mit meiner, sein Daumen mit meinen Nippeln. Erst mit dem einen, dann mit dem anderen.

Ich kenne nicht mal seinen Nachnamen.

Aber das ist mir egal.

Eine freie, ungehemmte Iris übernimmt die Führung. Nein, ich kenne diese Iris. Es ist nur so, dass sie normalerweise erst nach vier oder fünf Drinks hervorkommt.

Er hört auf, mich zu küssen.

Ich schaue ihm in die Augen. "Schlafzimmer."

Er nickt und tritt einen Schritt zurück.

Ich gehe durchs Wohnzimmer.

Mein Schlafzimmer ist klein, aber es ist schön. Ich mache die Lichterkette an. Das sanfte Leuchten der weißen Papierlaternen erhellt meine Bettdecke und meine Laken, meinen Ikea-Nippes und die Kommode.

Die Laternen sorgen für eine gedämpfte, angenehme Atmosphäre.

Gemütlich.

Ein Ort wie geschaffen für Lover, die sich schon eine Weile kennen.

Walker schließt die Schlafzimmertür und lehnt sich daran. Der Blick aus seinen dunklen Augen wandert über mich. Er studiert jeden Zentimeter von mir.

Dann sieht er mich an. "Zieh deine Jeans aus."

"Was?"

"Deine Jeans. Zieh sie aus."

"Nein." Ich presse meine Lippen zusammen. Wo zum Teufel kommt mein Widerspruchsgeist jetzt her? Der Typ ist doch heiß wie die Hölle und hat mich bereits in Brand gesetzt. Eigentlich will ich unbedingt meine Jeans ausziehen.

"Nein?"

"Nein, ich werde das nicht machen."

"Willst du beim Sex deine Hose anbehalten?"

"Nein, aber ich stehe nicht auf Typen, die mir Befehle zubellen." Das war Ross' Sache. Ich fand es schon immer seltsam und nervend.

Sein Tonfall wird spöttisch. "Bellen?"

"Ja." Ich kann nicht anders, als zu lachen. Okay, er hat nicht unbedingt gebellt, aber zumindest habe ich meinen Standpunkt klar gemacht. Ich ahme seine Haltung nach.

Nur funktioniert das im Stehen nicht. Also setze ich mich auf das Bett und spreize meine Beine in dieser typischen blas mir einen Pose, die die Jungs so lieben.

"Zieh deine Jeans aus", verlange ich.

Seine Augen leuchten auf. "Bin mir nicht sicher, ob das sein muss für das, was ich mit dir vorhabe."

"Meinst du?"

"Ja." Er macht einen weiteren Schritt auf mich zu. Er geht auf die Knie zwischen meine Beine.

"Du … du bist aber nicht einer dieser Typen, die nicht …"

"Verdammt, nein." Er drückt seine Handflächen gegen meine Schenkel und presst meine Beine weiter auseinander. "Du wirst mich wegzerren müssen."

"Ja?" Meine Zunge gleitet über meine Lippen. Mein Körper entspannt sich. Es ist schon lange, lange her, dass ich über den Mund von jemandem gekommen bin.

Noch länger, seit ich es genossen habe.

Er macht den Knopf meiner Jeans auf und schaut mir in die Augen. "Ich belle keine Befehle."

"Was war das dann …"

"Eine Bitte." Er sieht zu mir auf. "Heb deine Hüften an."

"Und das ist eine Bitte?"

"Ich kann das nicht machen, wenn du deine Jeans anhast."

"Stimmt." Ich hebe meine Hüften.

Er öffnet meine Jeans und zieht sie mir auf die Knie, dann zu meinen Knöcheln.

Seine Fingerspitzen berühren sanft meine Haut, während seine Hände über meine Waden, meine Knie und meine Schenkel gleiten.

Dann streifen seine Finger über meinen String.

Geniale Entscheidung. Danke, brave Iris. Zum ersten Mal sind wir einer Meinung.

"Du stehst wohl nicht auf Dirty Talk?", fragt er.

"Doch, tue ich. Nur nicht …"

"Wuff. Wuff."

Was? Ich starre ihn an.

"Das ist bellen."

Ich lache. "Du weißt genau, was ich meine."

"Ja, das weiß ich." Er fährt mit seiner Zunge über die Innenseite meines Oberschenkels. "Möchtest du auf meinem Gesicht kommen?"

"Du willst mich nur ärgern, nicht wahr?"

Er lacht. "Ja. Es macht Spaß, dich zu ärgern." Seine Stimme wird tiefer. "Ich will herausfinden, wie viel Spaß es macht."

Er zieht an den Trägern meines Strings und schiebt ihn runter auf meine Knöchel.

"Ich meine es ernst, Iris." Er legt seine Hände auf meine Hüften und zieht mich an den Rand des Bettes. "Du wirst mich wegzerren müssen."

Ich versuche, eine Antwort zu finden, aber ich habe keine. Ich will es. Ihn. Alles.

Er küsst die Innenseite meines Knies.

Ich ziehe meine Bluse über den Kopf und werfe sie zur Seite.

Dann den BH.

Mein Atem stockt, als er mit seinen Lippen an meinem Oberschenkel nach oben streift.

Fuck. Ich genieße es jetzt schon und er hat noch nicht mal richtig angefangen.

"Lehn dich zurück", murmelt er. Seine Stimme ist weich, aber trotzdem fordernd.

So als ob er wirklich dringend zwischen meine Beine will.

Ich falle auf den Rücken.

Langsam bringt er seinen Mund zu mir.

Meine Hand krallt sich in sein dunkles, welliges Haar. Es hat die perfekte Länge zum Greifen.

Er drückt meine Beine aufs Bett, während er mich von unten nach oben und von oben nach unten leckt.

Er lässt sich Zeit.

Als würde er es genießen.

Wie er …

Fuck.

Er schnippt mit der Zunge gegen meine Klitoris.

Meine Beine kämpfen gegen seine Hände.

Er hält mich härter fest, schiebt meine Schenkel auseinander und presst sie gegen die Bettkante.

Es ist seltsam, sich so verletzlich zu fühlen mit einem Typen , den ich kaum kenne.

Gut.

Aber seltsam.

Jeder Zungenschlag verdrängt meine Gedanken mehr. Meine Nerven beruhigen sich. Ich vergesse, dass ich ihn kaum kenne. Ich vergesse die letzten Monate. Und die drei Jahre davor. Ich vergesse alles außer seinem weichen, nassen Mund auf mir.

Mmm.

Ich ziehe an seinen Haaren und schiebe meine Hüften an seinen Mund.

Er hält mich in Position. Er stöhnt gegen mich. Leckt mich hart. Weich. Schnell. Langsam. Hoch. Runter. Links. Rechts. Und dann genau da.

"Scheiße." Meine Schenkel kämpfen wieder gegen seine Hände.

Er drückt seine Nägel in meine Haut, ich fühle mich wie festgenagelt. Er hat die Kontrolle. Ich sollte das nicht mögen – ich mochte so etwas nie – aber jetzt mag ich es.

"Walker." Ich drücke mich gegen seinen Mund.

Er bleibt an Ort und Stelle. Leckt mich mit langen, weichen Schlägen. Dann härter. Härter.

Noch härter.

"Nicht aufhören", stöhne ich.

Er hält den gleichen Rhythmus und die gleiche Geschwindigkeit.

Spannung baut sich in mir auf.

Es ist intensiv. Anders, aber verdammt gut.

Er bringt mich dem Orgasmus immer näher, bis ich es kaum aushalten kann. Ich ziehe an seinen Haaren und drücke seinen Mund gegen mich.

Endlich.

Der nächste Zungenschlag stößt mich in den Abgrund.

Ich stöhne seinen Namen, als ich komme.

Mein Geschlecht pulsiert. Alles wird weiß, in diesem schönen, hellen, blendenden Farbton der sexuellen Ekstase. Es ist für den Moment das Einzige in meiner Welt, das Einzige im Universum.

Er macht weiter.

Leckt mich wieder mit diesen harten, gleichmäßigen Schlägen.

Es ist verdammt intensiv.

Ich ziehe an seinen Haaren. "Fick mich. Jetzt."

Er zieht sich langsam zurück und steht auf.

Ich sehe zu, wie er sein T-Shirt über den Kopf zerrt.

Dann zieht er ein Kondom aus seiner Gesäßtasche, öffnet seine Jeans und schiebt sie zusammen mit seiner Boxershorts nach unten.

Fuck.

Ist er groß.

Und es ist verdammt lange her.

Er starrt mich an, als er die Hülle zerreißt und das Kondom über seinen Schwanz rollt. "Dreh dich um."

Ich starre ihn an.

"Bitte." Seine Stimme ist tief. Zweifelnd. Als ob er nicht sicher wäre, ob er mich veralbern oder ärgern will.

Ich schiebe mich hoch.

Er legt seine Hände auf meine Beine und dreht mich um, auf meine Hände und Knie.

Ich mache ein Hohlkreuz, um meinen Arsch in die Luft zu strecken.

"Scheiße, Iris." Er zieht seine Fingerspitzen über mein Geschlecht. "Wirst du immer so feucht?"

Meine Antwort ist ein Stöhnen.

Gott, ist das heiß. Wie können fünf Wörter mich so heiß machen?

Er neckt mich mit einem Finger.

Dann zwei.

Ich kralle meine Finger in die Laken, um aufrecht zu bleiben.

Es fühlt sich gut an.

Zu gut.

Ich brauche ihn in mir. Seine Finger. Seinen Schwanz. Einfach alles.

Ich brauche es auf die Art und Weise, wie ich es früher immer brauchte.

"Magst du es hart?" Er schiebt einen Finger in mich hinein. Dann zwei.

Fuck.

Ich schließe meine Augen, bewege meine Hüften im Rhythmus.

Wie möchte ich es?

Ich weiß es nicht.

Ich habe immer das getan, was Ross wollte.

Er schiebt seine Finger in mich hinein. Langsam. Tief.

"Zuerst langsam." Ich schlucke hart. Wie kann er so beiläufig über so etwas reden?

Auf der anderen Seite schätze ich seine ausgezeichneten Kommunikationsfähigkeiten.

Und wie sehr mich sein Dirty Talk anmacht.

Aber ich kann schlecht kontern, zumindest nicht mit dieser Art von Selbstvertrauen.

"Später dann härter." Ich bewege meine Hüften rhythmisch.

Er murmelt ein Ja, als er mit seinen Fingern in mich fährt.

Es fühlt sich gut an. Aber ich brauche mehr.

"Fick mich", stöhne ich.

"Zuerst das hier." Er schiebt seine Finger in mich hinein. Wieder und wieder.

Es treibt mich an den Rand, erfüllt mich mit dieser seltsamen Mischung aus Befriedigung und dem Verlangen nach mehr.

Es ist gut.

Aber ich brauche ihn in mir.

"Walker. Bitte." Ich schieb meine Hüften nach oben und spreize meine Beine. "Ich brauche dich in mir."

Er stöhnt und legt seine Hände auf meine Hüften. Er hält mich fest, während er seinen Körper näher an meinen bringt.

Seine Spitze berührt mich.

Verlangen überflutet meine Sinne. Ja. Mehr. Alles.

Er zieht sich zurück und macht es wieder.

Immer wieder.

Ich kralle meine Finger in die Laken und stehe schon fast auf den Zehenspitzen. Mir wird schwindelig vor Erregung.

"Mehr." Ich schiebe all meine Hemmungen beiseite. "Härter."

Seine Finger krallen sich in meine Hüften.

Er dringt in mich mit voller Kraft.

Fuck, ist er groß.

Er hält mich in Position, als er sich zurückzieht und wieder in mich hineinstößt.

Wieder.

Er fickt mich mit tiefen, stetigen Schüben.

Jeder Stoß sendet ein Kribbeln bis in meine Finger und Zehen.

Er gleitet mit einer Hand zwischen meine Beine.

Er reibt meine Klitoris mit dem Daumen, während er in mich hineinstößt.

Verdammt, ist das heftig.

Er macht es richtig gut, fast schon zu gut.

Auch wenn das keinen Sinn macht.

Aber Logik ist im Moment sowieso nicht gefragt.

Ich …

Er …

Sein Daumen findet genau die richtige Stelle.

"Ja. Da."

Sein Stöhnen füllt den Raum, als er weiter in mich hineinstößt. Während er mich genau da reibt, wo ich es brauche. Genau so, wie ich es brauche. Und ihn bringt es zum Stöhnen. Und er …

Fuck.

Ich sage seinen Namen.

Er stöhnt erst leise, dann lauter.

Die Spannung in mir baut sich mit jedem Schub weiter auf, wird immer stärker und intensiver.

"Härter", keuche ich.

Er gräbt seine Nägel in meinen Oberschenkel, während er mich fickt. Härter. Schneller. Tiefer.

Oh Gott.

Noch ein paar Stöße und ich bin da.

Die ganze Spannung in mir ist mehr, als ich ertragen kann.

Eine Welle der Ekstase stürmt durch mich hindurch.

Meine Scheide pulsiert um ihn.

Ich schreie seinen Namen, als ich komme.

Mein Griff in das Laken löst sich. Meine Arme werden locker.

"Leg dich auf den Rücken." Er drückt mich flach auf das Bett.

Ich breite meine Arme und Beine aus und wölbe meinen Rücken nach oben.

Er legt sich auf mich, eine Hand auf meiner Hüfte. Die andere auf meiner Schulter.

Mit einer schnellen Bewegung fährt er in mich hinein.

Sein Gewicht drückt mich aufs Bett.

Es fühlt sich gut an. Beschützend. Wohlig.

Es ist nur körperlich. Nur Sex. Es bedeutet gar nichts. Ich werde ihn nie wiedersehen.

Ich kann diese Gedanken nicht vertreiben.

Das ist zu intim, zu gut.

Seine Bewegungen werden schneller.

Er verliert die Kontrolle über seinen Atem. Er stöhnt in meinen Nacken.

Er ist fast da.

Genau da, wo ich ihn brauche.

"Komm für mich", flüstere ich. Eine Welle von Gefühlen übermannt mich. Aber sie verschwinden mit seinem nächsten Stoß.

Ich kann schmutzige Sachen sagen.

Zumindest, wenn es jemand ist, den ich nie wieder sehen werde.

Er stößt noch härter in mich und zieh mich noch näher an sich ran.

Noch ein paar Stöße und er ist da. Er zittert und schaudert und stöhnt meinen Namen, als er kommt.

Er pulsiert in mir.

Es ist so befriedigend, wie ich es noch nie erlebt habe.

Langsam löst sich Walker von meinem Körper.

Ich rolle mich auf meinen Ellenbogen und schaue zu ihm hoch.

Seine dunklen Augen sind wunderschön.

Alles an ihm ist schön. Nicht, dass er wirklich hübsch wäre. Er sieht gut aus. Irgendwo auf halbem Weg zwischen rau und hübsch.

Er streicht eine Haarsträhne hinter mein Ohr. "Willst du eine zweite Runde?"

"Kannst du noch mal?"

Sein Lachen ist sanft. "Ich brauche zehn Minuten."

Ich nicke. Ja. Eine zweite Runde ist eine gute Idee. Und vielleicht noch eine dritte.

Aber das war's dann.

Heute Abend.

Nur heute Abend.

3

Iris

Ich spüre Arme um mich herum.

Warme, starke Arme.

Mit einem Blinzeln öffne ich meine Augen.

Helles Licht scheint durch die Jalousien.

Ich drehe mich in seinen Armen um.

Das ist er. Walker. Er schiebt sich nach oben, streckt die Arme über den Kopf und gähnt.

Er sieht noch unwiderstehlicher aus, jetzt, da das Morgenlicht über seinen gemeißelten Torso fällt.

Er schaut mich an. "Schlaf. Es ist noch früh."

Ich deute zum Fenster. "Wie früh?"

"Früh für einen Sonntag." Er nimmt seine Jeans vom Boden auf und zieht sie an. "Ich muss zur Arbeit." Er zieht sein T-Shirt über den Kopf und bedeckt diesen perfekten Oberkörper.

Ich will alle Linien seiner Tattoos mit dem Finger nachzeichnen.

Ich will …

Ich will aufstehen und ihm Kaffee machen. Und Frühstück. Was lächerlich ist. Ich kann nicht kochen, nicht mal wenn es um mein Leben ginge.

Zählt es als Frühstück zubereiten, wenn ich Milch über sein Müsli kippe?

Isst ein Kerl mit so einem Körper überhaupt Kohlehydrate?

Ich schlucke hart. Was zur Hölle soll ich sagen? "Es hat Spaß gemacht." Toll. Der beste Sex, den ich seit Ewigkeiten hatte. Oder vielleicht jemals. Definitiv jemals.

"Ja. Das hat es." Er beugt sich über das Bett und drückt seine Lippen auf meine Stirn. "Schlaf gut, Iris."

Ich nicke. "Die Vordertür verriegelt sich automatisch." Seht her, ich bin eine One-Night-Stand-Expertin. Ich mache eine mentale Geste als gäbe ich jemandem ein High Five, aber da ist niemand, mit dem ich das teilen könnte. Das könnte ich nur mit Lily teilen.

Ich presse meine Augenlider zusammen.

Die Tür öffnet und schließt sich.

Ich habe einen Termin.

Ich muss aufstehen.

Aber jetzt noch nicht.

Ich ziehe die Bettdecke über meinen Kopf gebe mich den Erinnerungen an die vergangene Nacht hin.

Die Wohnung riecht nach Kaffee. Gutem Kaffee.

Ich stemme mich hoch. Langsam schlage ich die Decke zurück, stehe auf und gehe in den Wohnraum.

Tatsächlich, eine Kanne Kaffee steht auf der Wärmeplatte.

Und daneben liegen ein Zettel und ein Stift.

Ruf mich an, wenn du noch eine Runde willst.

– Walker

Darunter steht seine Nummer.

Es ist nicht gerade ein Geständnis seiner unsterblichen Liebe.

Eher eine deutliche Einladung zu weiterem Gelegenheitssex.

Ich will wieder mit ihm schlafen.

Gott, wie sehr ich wieder mit ihm schlafen will.

Aber es ist viel zu gefährlich.

Ich mag ihn.

Ich will ihn nicht mögen.

Ich werde niemandem mehr die Chance geben, mich zu verletzen.

Ich reiße die Notiz entzwei und werfe sie in den Müll unter der Spüle.

4

Walker

"Du riechst nach Pussy." Dean lächelt breit. Es ist sein normales Lächeln, nach dem Motto: Ich werde jedermanns Leben auf den Kopf stellen.

Der Kerl ist seit zehn Jahren mein engster Freund, und ich bin mir immer noch nicht sicher, wann er es ernst meint und wann er mich verarscht.

"Und?" Ich gehe zum Handwaschbecken nach hinten und öffne den Wasserhahn.

Dean folgt mir. "Du bist seit zwei Minuten fertig, ohne mir irgendwelche Details zu erzählen."

"Ich schätze, ich bin nicht ganz so verdorben wie du." Ich lasse warmes Wasser laufen und pumpe Seife in meine Hände.

"Du wirst da auch noch hinkommen."

Ich wasche meine Hände, trockne sie ab und drehe den Wasserhahn zu. "Wir alle brauchen Ziele." Nicht, dass ich im Moment welche hätte. Eigentlich habe ich alles, was ich will. Ich bin Miteigentümer. Das Studio läuft verdammt gut. Ich verbringe meine Tage damit, Menschen zu tätowieren und meine Nächte damit, die Frauen im Großraum Los Angeles zu genießen.

Das Leben ist schön.

Abgesehen von der Scheiße mit Bree.

Aber die Gedanken daran verbanne ich ganz nach hinten.

Ich bin durch damit, ihr zu helfen.

Ich bin durch damit, zu hoffen, dass sie von ihrer Sucht loskommen will.

Es ist vorbei, Punkt.

"Also …" Er lehnt sich an die Wand und schießt mir einen Blick zu. Spuck's aus.

"Es war unglaublich." Iris ist etwas ganz Besonderes. Es ist nicht nur, wie ihr Körper auf meinen reagiert, oder ihre üppigen Schenkel, ihre weichen Titten.

Scheiße, meine Gedanken gehen auf Wanderschaft.

Dean klopft mit dem Fuß auf den Boden. "Das ist alles? Es war unglaublich?"

"Ja."

"Magst du sie, oder was?"

"Ich bin 24."

"Und?"

"Glaubst du nicht, wir werden langsam zu alt für diesen Scheiß?"

"Hörst du das, Leigh?", wendet er sich an die Rezeptionistin. Er wirft Leighton einen Blick zu, der deutlich besagt: Ist das nicht das Dümmste, was ich je gehört habe?

"Keine Ahnung. Wer ist übrigens Leigh?" Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust.

"Du bist süß", sagt Dean.

"Was wäre, wenn ich dich D nenne würde?", fragt sie.

"Mach das nicht, es würde ihm gefallen", sage ich.

Er grinst. "So denkst du also über mich, als D?"

"Als doof, ja." Sie schüttelt den Kopf, ihre kurzen Haare fliegen in alle Richtungen. Die Farbe ist jetzt lila-grau. Es ist fast der gleiche Schnitt wie bei Iris, aber er sieht bei ihr anders aus.

Versteht mich nicht falsch. Leighton ist ein Schatz und sie zieht sich rattenscharf an, aber ich sehe sie nicht als potenziellen Fick. Dafür kenne ich sie zu gut.

"Ihr seid doch beide pervers." Sie streift sich ihre Haare hinters Ohr.

"Und das ist schlecht?" Dean tut so, als sei er beleidigt.

"Hast du nicht eine Verabredung?", fragt sie.

"Er ist spät dran." Dean wendet sich an mich. "Wie war sie so?"

"Sie hat sich revanchiert."

"Das ist alles?" Dean schüttelt den Kopf. "Du machst schlapp."

Leighton lacht. "Hattest du das Problem schon mal?"

"Hattest du?" Er schießt ihr einen anklagenden Blick zu.

"Ja. Alle Frauen hatten das schon mal. Und die meisten Männer auch. Eure verdammten Schwänze sind wie Primadonnen. Je nachdem wie viel ihr trinkt …"

Er zeigt ihr den Mittelfinger.

Sie lacht. "Hmm. Du scheinst das persönlich zu nehmen, D. Gibt es da etwas, was du mir sagen möchtest?"

"Ich kenne meine Grenzen", erwidert er.

"Das heißt, du hast sie ausgetestet", neckt sie.

"Ich kenne meinen Schwanz besser als du, mein Schatz. Aber wenn du ihn kennenlernen willst …"

"Ich weiß schon genug. Du hörst ja nie auf, darüber zu reden. Wenn ich nur noch ein verdammtes Mal hören muss, wie überwältigend du glaubst, dass dein Prinz Albert sei …"

"Klingt, als wolltest du es ausprobieren."

Sie ignoriert ihn. Wendet sich an mich. "Das hast du gestern schon getragen."

"Wir haben bereits festgestellt, dass er nach Pussy riecht." Dean schüttelt den Kopf. "Ich kann diesen Scheiß nicht glauben. Er erzählt mir keine Details."

Leighton verdreht die Augen. "Du benimmst dich wie ein Kind."

"Das liebst du doch", sagt er.

Sie schüttelt den Kopf und wendet sich an mich. "Ein kleines Detail? Bitte, Walker. Du weißt doch, ich stecke in einer selbst auferlegten Trockenperiode."

Ja. Habe etwas darüber gehört, dass sie es leid ist, immer die falschen Entscheidungen mit Männern zu treffen.

Sie sieht mich mit Hundeaugen an.

Ihr Augen-Make-up ist das gleiche wie das von Iris. Diese lange Linie. Nur ist ihre lila.

"Ich war auf einer Party. Sie wollte eigentlich nicht dort sein. Also gingen wir zu ihr", erzähle ich.

Leighton nickt: Weiter.

"Sie saß auf dem Bett. Ich habe ihre Jeans bis auf ihre Knöchel geschoben. Sie trug einen Spitzenstring, der sich an ihre weichen Hüften schmiegte. Sie machte dieses verdammt heiße, keuchende Geräusch, als ich ihr das Höschen auf die Knöchel zog."

"ZU VIELE DETAILS!" Leighton beißt sich auf die Lippe. In ihrem Gesicht sehe ich Verlangen.

Sie hat ja danach gefragt.

Und ich werde nicht knauserig mit den Details sein.

"Sie war so verdammt erpicht darauf. Sie fing an, ihren Rücken zu wölben und sehnsüchtig zu seufzen, als ich mit meinen Lippen an ihrem Oberschenkel entlangstrich. Als ich ihre Beine auf das Bett gepresst habe – fuck. Hat sie gut geschmeckt. Und sie hat auf alles sofort reagiert. Als wäre es eine Ewigkeit her, seit sie jemand richtig geleckt hat."

"Igitt." Sie beißt sich auf die Lippe. "Typisch Mann."

"Komm schon, Leigh. Fünfzig Dollar, dass dein Höschen durchnässt ist", sagt Dean.

"Ja. Aber … äh …" Ihr Erröten breitet sich bis zu ihrem Dekolleté aus. "Woher weißt du, dass sie in der Nacht zuvor nicht auf dem Gesicht eines anderen kam?"

"Ich weiß es eben." In Ordnung, vielleicht war sie kurz davor mit jemandem zusammen. Aber nicht mit jemandem, der sie richtig gefickt hat. Nicht so, wie sie meinen Namen gestöhnt hat.

„Bist du gerade so sanftmütig, weil du die Zunge meines Jungen auf deiner Fotze haben willst?", fragt Dean.

"Ihh. Ihr seid wie Brüder für mich. Das ist nur … nein." Sie schüttelt den Kopf.

"Du weißt, dass Dean und ich mit dir ausgehen würden. Ein Bodyguard auf jeder Seite", sage ich.

Sie spottet. "Ja, das könnte funktionieren. Zwei gut gebaute, tätowierte Bodyguards, die jeden Kerl im Umkreis von 100 Metern abschrecken."

"Das ist hoffentlich nicht dein Ernst." Dean macht einen auf demütig.

Sie stemmt ihre Hände in die Hüften. "Fängst du eigentlich immer mit deinem Mund an?"

"Normalerweise nicht." Scheiße, hoffentlich entwickelt sich das nicht zur Routine. Bei dem letzten Dutzend Frauen habe ich immer so angefangen.

Wie zum Teufel kann es nur sein, dass ich von One-Night-Stands gelangweilt bin?

Sie seufzt. "Warum tue ich mir das an?"

"Ich bin sicher, dass Brendon etwas hat, was den Schmerz lindern kann", sagt Dean.

"Ich nehme nicht Brendons benutztes Sexspielzeug. Vor allem, weil ich weiß, dass er es bei Kay einsetzt." Sie streckt ihre Zunge raus und schüttelt den Kopf vor Ekel. "Ich habe meinen eigenen … du weißt schon, was ich meine? Egal. Es geht dich sowieso nichts an."

Er dreht sich zu mir. "Komm schon, Casanova, mach weiter. Es wurde gerade erst gut."

"Ich bin doch keine Pornoseite. Wenn ich das wäre, würde ich ein Vermögen verlangen", sage ich.

"Ich will gar keine Pornoseite. Das ist gefakter Scheiß. Ich brauche den richtigen Dreck", sagt er. "Wie war sie so?"

"Anders", sage ich.

"Du magst sie wohl."

"Natürlich mag ich sie. Ich würde sie nicht vögeln, wenn ich sie nicht mögen würde."

"Nein. Du magst sie wirklich."

"Ich mag niemanden wirklich."

"Das dachte ich mir. Aber ich schätze, ich bin der einzige Herzlose hier." Er schüttelt den Kopf. "Verdammt, Walker. Zuerst Brendon. Und jetzt du. Wieder einer, der ins Gras beißt."

"Du wirst mich nicht dazu bringen, noch mehr Details zu verraten."

Er lächelt breit. "Bist du sicher?"

Nein. Er schafft es meistens. Ich liebe es, von meinen Eroberungen zu erzählen. Aber bei Iris fühlt es sich anders an. Als ob ich es nicht tun sollte.

Fuck.

Vielleicht hat er recht.

Vielleicht mag ich sie ja doch.

Aber das bedeutet nicht, dass ich mich in sie verlieben werde.

Dean liegt falsch. Nicht weil er herzloser ist als ich, sondern weil er meint, ich sei für alles offen, was über einen Fick hinausgeht.

Ich mag Iris.

Ich will sie noch einmal vögeln.

Aber das war's dann auch.

Es wird nicht weiter gehen als das.

Die Türglocke läutet.

Das muss mein Elf-Uhr-Termin sein.

Ich werfe Dean einen Blick zu, der besagt: Vergiss alles, was ich dir erzählt habe, und drehe mich zur Tür.

Das ist sie. @FreudianSlip.

Iris.