1

Cadair Idris

Gehzeit 5.30 h

8C7

Spektakulärer Aufstieg zum Sitz des Riesen

Dem Bergmassiv Cadair Idris, einem der beliebtesten Wanderziele von Wales, werden übernatürliche Kräfte zugeschrieben: Wer alleine auf dem Cadair Idris übernachte, werde Dichter, verrückt oder wache gar nicht mehr auf. Gwyn fab Nudd jage hier mit seinen Hunden und führe die Seelen der Toten in die keltische Anderswelt Annwfn. Sitz des Riesen Idris sei der tiefblaue Bergsee Llyn Cau mit seinem hufeisenförmig um ihn herum angeordneten Bergrücken Cadair Idris. Die kesselförmige, an ein Amphitheater erinnernde Vertiefung ist glazialen Ursprungs und mit ihren steilen Klippen eines der dramatischsten eiszeitlichen Täler Großbritanniens. Diese Wanderung führt auf dem spektakulärsten aller Aufstiege, dem Minffordd Path, hinauf zum felsigen Gipfel Penygadair (893 m), von dem sich grandiose Blicke – an klaren Tagen bis nach Irland – in alle Richtungen bieten.

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz, 110 m, (Parkgebühr, Toiletten) südwestlich vom Minffordd Hotel, an der Abzweigung der B 4405 von der A 487 südlich von Dolgellau. Bus nach Minffordd. Höhenunterschied: 900 m. Anforderungen: Trotz des Höhenunterschieds relativ einfache Tour. Deutliche, aber steile, z. T. durch Stufen erleichterte Wege, am Anfang ausgeschildert. Beim Craig Cau ist Abstand zu den Klippen zu halten. Bei schlechtem Wetter nicht zu empfehlen. Einkehr: Minffordd Hotel (200 m vom Parkplatz entfernt), Tŷ Te Cadair Tea Room (nur saisonal). Karte: OS Landranger 124, OS Explorer OL 23.

Vom Parkplatz bei Minffordd (1) aus folgen wir hinter den Toiletten dem Wegweiser zum »Cadair Idris« durch ein Gatter, dann geht es nach rechts und über eine Brücke. Der Pfad biegt nach links ab. Beim Tŷ Te Cadair Tea Room and Cadair Idris Visitor Centre (2) halten wir uns links und überqueren den plätschernden Nant Cadair. Rechts durch das Tor und das Naturschutzgebiet Cadair Idris wird an einer Informationstafel betreten. Stufen erleichtern immer wieder den steilen Weg, der durch einen Eichenwald und mehr oder weniger parallel zum unteren Bachteil verläuft sowie an mehreren kleinen Wasserfällen vorbeiführt. Wo der Wanderpfad den Nant Cadair erreicht, halten wir uns links (auf dem Rückweg werden wir rechts vom Mynydd Moel herunter kommen). Der Aufstiegsweg durch das Tal Cwm Cau führt nun gemäßigter und angenehm nach oben. Die ersten Felsen der Bergkette sind zu sehen: geradeaus der Penygadair, linker Hand der Craig Lwyd (»grauer Fels«). Noch bevor der See Llyn Cau (3) ins Blickfeld kommt, sich aber im Talkessel erahnen lässt, halten wir uns an einer Gabelung links und steigen über Stufen steil hinauf. Es bieten sich atemberaubende Blicke hinunter zum tiefblauen See. Wir wandern rechts weiter und schauen nach Süden auf die Berge Mynydd Dol-ffanog, Mynydd Rugog und das Tarren-Gebirge. Immer wieder wird der Aufstieg durch bequeme Stufen erleichtert, oben gibt es etwas Geröll. Über eine Zaunleiter wird der Craig Cwm Amarch (4) erreicht. Danach geht es zunächst wieder ein Stück abwärts, an einem Cairn vorbei, bevor über den Craig Cau (5) mit seinen spektakulären Klippen der Pen-ygadair (6), die Spitze des Cadair Idris mit Obelisk und kleiner Schutzhütte, erklommen ist. Die Pause nutzen wir für schöne Ausblicke: nach Nordwesten zum Llyn y Gadair und über die Trichtermündung des Mawddach zu den Rhinogydd, Moelwynion und an klaren Tagen bis zum Snowdon, nach Norden nach Dolgellau, nach Westen nach Irland und nach Südwesten zum Llyn Cau und Craig Cau, wo wir aufgestiegen sind. Diesen Ausblick genießen wir nun auch auf dem weiter nach Nordosten führenden Höhenweg. Nach einer Zaunleiter gelangen wir zum Mynydd Moel (7), wo im Nordosten der Llyn Arran zu sehen ist. Wir bleiben noch ein kurzes Stück auf dem Höhenweg und halten Ausschau nach einem Wiesenweg der nach Südosten führt. Dieser schwenkt nach rechts, nach Süden. Rechts bieten sich großartige Blicke auf den Llyn Cau und den Penygadair. Der Weg führt auf eine Zaunleiter zu. Wir überschreiten sie nicht, sondern laufen links am Zaun hinunter. Nun wird es anstrengender. An der nächsten Zaunleiter halten wir uns geradeaus (von rechts mündet ein Weg ein). Ab hier geht es weiter über Stufen, z. T. auch über Geröll. Der steile Abstieg wird versüßt durch schöne Ausblicke auf den großen See Tal-y-llyn schräg rechts. Wir wandern weiter geradeaus und steigen schließlich rechts über eine Zaunleiter. Der Weg führt wieder über den Nant Cadair (8) und der Eichenwald ist erreicht. Ab dort laufen wir nach links, wie auf dem Hinweg zurück zum Parkplatz bei Minffordd (1).

Craig Cau
Die Klippen des Craig Cau.
Mynydd Moel
Zaunübertritt am Abstieg vom Mynydd Moel.

2

Rund um den Foel Cynwch

Gehzeit 1.30 h

87

Panoramablicke auf dem »alten« Precipice Walk

Klein, aber fein: Der attraktive Höhenweg zählt zu den schönsten Ausflugszielen in Dolgellaus Umgebung. Ohne nennenswerte Aufstiege führt er rund um einen Bergkegel und bietet so herrliche Ausblicke in die Umgebung: auf Berggipfel, Täler, Wiesen und Wälder sowie die romantische Trichtermündung des Mawddach. Den Abschluss der Tour bildet das malerische Seeufer des Llyn Cynwch. Keine Angst vor dem Namen: Precipice Walk (»Weg des Abgrunds«) klingt viel gefährlicher, als der Weg ist – treffender ist der walisische Name Llwybr Cynwch (»Cynwch-Pfad«) nach dem Hügel Foel Cynwch und dem gleichnamigen See. Der einstige Schafspfad wurde bereits 1890 zum Wanderweg erklärt und gehört zum Land der Nannau Farm.

Ausgangspunkt: Parkplatz, 207 m, an der Straße von Dolgellau nach Llanfachreth. Am Nordende von Dolgellau geht es über die Brücke, dann rechts und nach ca. ½ km links in die kleine Straße nach Llanfachreth. Nach ca. 3 km ist der Parkplatz linker Hand erreicht. Bus nach Llanfachreth, Haltestelle »Coed y Groes«. Höhenunterschied: 110 m. Anforderungen: Einfache und deutliche Wege, kaum Auf- und Abstiege. An einzelnen Stellen Schwindelfreiheit von Nutzen. Einkehr: Keine. Karte: OS Landranger 124, OS Explorer OL 18.

Von der Südseite des Parkplatzes Coed y Groes (1) folgen wir dem kleinen Pfad, der gleich nach rechts schwenkt. An einem Abzweig geht es geradeaus, dann rechts, unter der Stromleitung hindurch. Bei dem Haus Gwern Offeiriaid (2) halten wir uns links, dann wandern wir immer auf dem Hauptweg weiter. In Sichtweite des Sees Llyn Cynwch gehen wir rechts hoch, dann gegen den Uhrzeigersinn um den Foel Cynwch herum. Hier beginnt nun ein herrlicher Panoramaweg, der uns großartige Ausblicke in die Umgebung bietet. Das Waldgebiet im Norden ist der Coed-y-Brenin, in der Ferne sind die Berge von Snowdonia zu sehen. Unterhalb des Wegweisers zur Glasdir-Kupfermine wird in den nächsten Jahren wieder naturnaher Wald gepflanzt werden. Wir folgen hier weiter dem Precipice Walk. Am Südwestende steht eine Bank, von der aus wir eine tolle Aussicht auf die Mündung des Mawddach genießen. Vom Aussichtspunkt breitet sich nach Süden hin die Bergkette des Cadair Idris aus. Nun schwenkt der Weg nach Nordosten und wir kommen zum Llyn Cynwch (3), der auch bei Anglern beliebt ist. Wir wandern am linken Ufer weiter. Am Ende des Sees ist der Abzweig vom Hinweg erreicht, wir halten uns rechts und folgen weiter dem Hauptweg. Kurz vor dem Parkplatz nutzen wir schräg rechts die Teerstraße zurück nach Coed y Groes (1).

Wegweiser
Wegweiser
Llyn Cynwch
Am Llyn Cynwch.
Cadair Idris
Blick auf die Bergkette des Cadair Idris.

3

Aran Fawddwy, 905 m

Gehzeit 8.00 h

8

Angenehmer Aufstieg auf eine einsame Bergkette mit schönen Ausblicken

Einsam steigt der Weg hinauf auf die drei Berggipfel Aran Benllyn, Erw y Ddafad-ddu und Aran Fawddwy. Die sich von Norden nach Süden erstreckende Bergkette ist zu Unrecht relativ wenig besucht, denn auch auf dem Rückweg bieten sich wieder herrliche, völlig neue Aussichten. Der Legende nach entstand der Aran Benllyn, nachdem die Gefolgsleute von König Artus alle einen Stein auf das Grab von Rhita Gawr geworfen hatten. Der Riese war von Artus und seinen Mannen getötet worden, weil er des Königs Bart für seinen Mantel verlangt hatte. Rhita Gawr soll vorher auf dem Snowdon (Touren 10 und 11) gelebt haben.

Ausgangspunkt: Der kleine Parkplatz, 181 m, beim Flüsschen Afon Twrch östlich der Hauptstraße von Llanuwchllyn, Bus nach Llanuwchllyn. Höhenunterschied: 810 m. Anforderungen: Wenig ausgeschildert, überwiegend moderat aufwärts, sporadisch auch steile Abschnitte. Größtenteils deutliche Wege. Einkehr: Unterwegs keine Einkehr. In Llanuwchllyn gibt es The Eagles Inn (900 m vom Parkplatz). Karte: OS Landranger 124, OS Explorer OL 23.

Am Parkplatz von Llanuwchllyn (1) überqueren wir die Straße und folgen, ohne die Brücke zu nutzen, nach dem Gatter mit der Aufschrift »Llwybr Crib yr Aran Path« rechts dem zunächst geteerten Weg, der ab der Kurve in Richtung Süden führt. Stetig geht es aufwärts. An einem Zaunübertritt wandern wir geradeaus weiter. Rechts und links des Wegs grüßen saftige Schafweiden. Ca. 250 m nach einem Viehgitter verlassen wir den Fahrweg und überqueren rechts den Zaun. Der blaue Pfeil weist auf einen Reitweg hin, den wir aber benutzen dürfen. Einsam führt der Weg immer weiter über Weideland. An einem Zaunübertritt wird der Parc Cenedlaethol Eryri (Nationalpark Snowdonia) betreten. Weiter folgen wir dem Wanderweg bis an einer Gabelung links ein Pfeiler den Weg nach Aran zeigt. Hier verlassen wir den Reitweg. Etwas steiler laufen wir nun aufwärts. Je höher wir steigen, umso schöner werden die Ausblicke. Zur Rechten erblicken wir den Arenig Fawr, an klaren Tagen sogar den Snowdon. Wir bleiben links des Zauns, es geht hinauf und hinunter. Wir orientieren uns im Zweifel am Zaun, der Weg führt immer geradeaus und schließlich am kleinen See Llyn Pen Aran (»See der Spitze des Aran«) vorbei. Nun sind es nur noch wenige Meter bis zum mit Quarzgestein überstreuten Aran Benllyn (2). Spektakuläre Aussichten nach links und rechts erfreuen uns nun. Der nächste Gipfel, der Erw y Ddafad-ddu (3), ist der niedrigste des Bergtrios – nachdem wir an ihm vorbei sind, geht es weiter zum Aran Fawddwy. Wo zwei Zaunübertritte nebeneinander erreicht sind, beginnt das letzte Stück auf dem Weg zum Gipfel des höchsten Bergs auf dieser Tour. Vom Obelisken auf dem Aran Fawddwy (4) aus bietet sich ein dramatischer Rundblick. Der Rückweg erfolgt auf derselben Route.

Aran  Fawddwy
Aran Fawddwy

4

Im Waldgebiet Coed Ganllwyd

Gehzeit 2.00 h

8C7

Durch einen idyllischen alten Eichenwald zu Wasserfall und ehemaliger Goldmine

In Coed Ganllwyd lädt ein naturnaher Eichenwald zum Wandern ein, Schutzschirm für die reichste Vegetation an (Leber)moosen in Westeuropa. Grund dafür ist die kombinierte Feuchtigkeit von Gischt und Regen, geschützt von alten Bäumen. Seit der Eiszeit war Coed Ganllwyd von Wald bedeckt – heute ein Paradies für Waldvögel wie Waldlaubsäger, Kleiber, Mönchsgrasmücke, Trauerschnäpper und Rotschwanz. Außerhalb des Waldes erinnern einsame Ruinen auf Wiesen an die einstige Goldmine und ihre Arbeiter. Hier bietet sich am Höhenweg eine schöne Aussicht auf die Berge. Coed Ganllwyd gehört zum größeren Waldgebiet Coed-y-Brenin, im 19. Jh. mit über 80 Goldminen eines der wichtigsten Goldbergbaugebiete Großbritanniens und traditioneller Lieferant für das walisische Gold der Eheringe des englischen Königshauses.

Ausgangspunkt: Parkplatz, 55 m, gegenüber der Ganllwyd Village Hall (Toiletten). Bus nach Ganllwyd (den Fahrer bitten, bei der Village Hall zu halten). Höhenunterschied: 210 m. Anforderungen: Wege z. T. schwer zu finden, das Wanderzeichen »Schuhsohle auf Pfeil« bietet eine zusätzliche Orientierung. Die Steine beim Wasserfall können rutschig sein. Einkehr: Old Hall Bistro im Hotel Plas Dolmelynllyn Hall (nur im Sommer). Karte: OS Landranger 124, OS Explorer OL 18. Tipp: Abstecher zur Flussbrücke: schöner Blick auf den Afon Mawddach.

Schräg gegenüber vom Parkplatz in Ganllwyd (1) laufen wir links neben der Village Hall auf dem mit dem Wanderzeichen »weiße Schuhsohle auf Pfeil« markierten Weg zum Wasserfall Rhaeadr Ddu. Der geteerte Weg führt zunächst parallel zum Fluss Afon Gamlan durch einen Eichenwald. Wo der Teerweg nach rechts abbiegt, wird dieser verlassen, wir folgen dem Pfeil links hoch. Nach einer Brücke geht es rechts zum Wasserfall Rhaeadr Ddu (2). Der Name bedeutet »schwarzer Wasserfall«. Wir folgen weiter oben dem Pfeil links hoch. Der Weg schwenkt bei einer Mauer nach links. Zweimal wird ein Bach auf einem Steg überschritten. Vor der nächsten Mauer und dem Bach halten wir uns rechts, nach Überquerung der Brücke wieder rechts. Dann nutzen wir den Teerweg geradeaus. Nach einem Gatter ist nach 150 m links abzubiegen (ggf. steht hier ein Müllkübel). An dieser Stelle wird die Straße verlassen. Im Wald wandern wir weiter parallel zum Bach. Auf der freien Fläche geht es links über einen Zaunübertritt und einen Steg. Wir folgen den Steinplatten über die Wiese und wandern an Ruinen vorbei, Reste der Arbeiterhäuser für die Goldmine. Dann wenden wir uns nach links auf den Hauptweg und kommen an einer weiteren breiten Ruine vorbei, in der Karte als »Mine (disused)« oder »Gold Mine« (3) eingetragen. Der Weg ist wie ein Höhen-Panoramaweg mit schönem Blick auf das Gebirge. Bald geht es links über eine Mauerleiter oder durch ein Gatter nach Osten, dann hinunter. Eine Feuchtwiese ist zu überwinden. Wir übersteigen wieder eine Mauerleiter und halten uns danach geradeaus. Links wandern wir an einer Hausruine vorbei. Am Teerweg bei Berth Lwyd (4) wenden wir uns nach rechts und folgen ihm. Bei der Mauer gelangt man wieder geradeaus in den Wald (Zaunübertritt). Immer orientieren wir uns an dem Wanderzeichen Sohle auf Pfeil. Der Weg führt oberhalb der Straße nach Norden. An der T-Kreuzung geht es links über die Brücke, dann rechts an dem schönen Hotel Plas Dolmelynllyn Hall (5) vorbei. Bald ist geradeaus wieder der Ausgangspunkt in Ganllwyd (1) erreicht.

Rhaeadr Ddu
Der Wasserfall Rhaeadr Ddu.
Coed Ganllwyd
Durch den Eichenwald Coed Ganllwyd.

5

Rhinog Fawr, 720 m

Gehzeit 8.00 h

.

Eine herausfordernde Wanderung in wilder, rauer Berglandschaft

Diese Tour gehört zu den einsamsten und härtesten in Snowdonia. Schwach ausgetretene Wege – besonders zwischen dem See Gloyw Lyn und dem Pass Bwlch Drws Ardudwy, aber auch im Gipfelbereich – zeugen von nur wenigen Besuchern auf dem beeindruckendsten Berg der Rhinogydd und dem ihn umgebenden wilden Moorland. Obgleich der Rhinog Fawr »nur« der dritthöchste Gipfel des Gebirgszuges ist, hat es der Aufstieg über schroffe Felsen in sich. Dafür erfolgt der Rückweg problemlos über Steinstufen, den Roman Steps. Vermutlich im Mittelalter für den Marsch mit Packpferden gebaut, ermöglichen sie heute dem Wanderer leichtes Vorankommen vor dem Hintergrund einer atemberaubenden Bergkulisse.

Ausgangspunkt: Parkplatz am Ende des Tals Cwm Bychan (Parkgebühr), 161 m. Abfahrt ab Harlech oder Llanbedr. Höhenunterschied: 1170 m. Anforderungen: Anstrengende Tagestour, nur für konditionsstarke Wanderer: unmarkierte, z. T. schwach sichtbare Pfade durch das Moorland (hier ist Orientierungssinn nötig), teilweise nasser Untergrund im Moor. Klettern hinauf zur Spitze des Rhinog Fawr. Die Tour sollte auf keinen Fall im Nebel unternommen werden, da die Orientierung bis Nantcol an den Mauerleitern äußerst wichtig ist. Für die im Klettern Ungeübten ist der Aufstieg zum Rhinog Fawr nicht geeignet. Einkehr: Keine. Karte: OS Landranger 124, OS Explorer OL 18. Tipp: Wem der Aufstieg zum Rhinog Fawr zu beschwerlich ist, wartet unten im Talkessel. Die Kletterer kehren nach ca. 2 Std. wieder vom Gipfel dorthin zurück.

Am Parkplatz Cwm Bychan (1) nehmen wir ab dem Bauernhof den public footpath nach Süden. Der Weg führt nach ca. 5 Min. durch ein idyllisches Wäldchen parallel zum Bach. Danach beginnen die Steinplatten der Roman Steps, denen wir weiter am Bach entlang folgen, der Weg führt über eine kleine Buckelbrücke. An einem aus einer einzigen Steinplatte bestehenden Steg biegen wir rechts in den Pfad ein (die weiteren Steinstufen heben wir uns für später auf). Später verläuft er weiter links der Mauer, dann übersteigen wir geradeaus die Mauerleiter. Wir folgen dem Hauptpfad, halten uns an einem Abzweig links, Richtung Süden, und erreichen nach ca. 1 km den See Gloyw Lyn (2). Wir bleiben am linken Ufer und behalten die Richtung bei. Ein Bach wird überquert. Anschließend geht es noch ein Stück auf dem Hauptweg geradeaus, dann links hoch. Der Weg führt nach dem See nun steiler nach oben (z. T. klettern wir), über eine Mauerleiter und wieder talwärts. Wir befinden uns nun im Moorland und die Pfade werden schmaler. Unser Ziel ist der rechte Hof unten im Tal. An einem größeren Stein gehen Pfade in alle Richtungen ab: Wir halten uns hier links. Der Pfad wird bald undeutlicher und es kann feucht werden. Wir orientieren uns auf einen Mauerdurchgang zu. Nach dem Mauerdurchgang laufen wir geradeaus weiter. Dem Pfad ist bis zum nächsten Mauerdurchgang zu folgen. Dann biegen wir links ein. Hier ist kein Pfad mehr zu erkennen. Beim nächsten Mauerdurchgang halten wir uns schräg rechts, wandern dann auf eine Hausruine zu. Der Weg führt schräg rechts daran vorbei, auf eine Mauerleiter zu, die wir übersteigen. Wir bleiben auf dem Pfad zur nächsten, die ebenfalls überschritten wird. Nach dem Bach laufen wir links am Gebäude vorbei, an der Mauer entlang und dann durch den Mauerdurchbruch. Hier ist der Bauernhof Nantcol (3) erreicht. Weiter geht es geradeaus zum Bauernhof Maes-y-garnedd. Noch bevor wir zu diesem gelangen, biegen wir am kleinen Parkplatz links in den public footpath ein. Der Wanderweg führt über den Pass Bwlch Drws Ardudwy (4). Sobald das Tal breiter wird und ein Talkessel erreicht ist, biegen wir schräg links auf einen mehr oder weniger deutlichen Pfad ein. Am Hang zeigt das hellere Geröll den Weg. Der Aufstieg ist beschwerlich, öfters müssen die Hände zu Hilfe genommen werden. Am Ende geht es einen Spalt hinauf. Auf dem Rhinog Fawr (5) werden wir durch einen grandiosen Blick in alle Richtungen belohnt. Nach Süden hin sind die Berge Rhinog Fach und Y Llethr zu sehen. Nach einer ausgiebigen Rast folgen wir von der Spitze aus dem einzigen anderen Weg, der zunächst nach Osten, dann nach Süden führt. Kurz bevor eine steile Wand am Talkessel erreicht ist, geht es links ab. Dann biegen wir wieder rechts ab (ggf. ist der Weg durch Steinmännchen gekennzeichnet). Am Ende des Abstiegs kommen wir wieder in den Talkessel. Wir folgen nun links dem Pfad und halten uns am Hauptweg links. Der Rhinog Fach liegt nun rechter Hand. Nach einem Mauerdurchbruch biegen wir links ab. Wir kommen durch ein Tor und folgen dem Schotterweg immer weiter. An einem Wirtschaftsweg biegen wir links ab. An einer Kreuzung nahe des Wasserfalls Pistyll Gwyn (6) nehmen wir den kleinen Pfad links. Nun geht es immer geradeaus und bald über den Pass Bwlch Tyddiad (7) über die Roman Steps, die einen problemlosen Abstieg und schöne Ausblicke in die Landschaft gestatten, dann wieder hinunter zum Parkplatz bei Cwm Bychan (1).

Aufstieg
Aufstieg zum Rhinog Fawr.

6

Arenig Fawr, 854 m

Gehzeit 6.00 h

.

Ein Berg, der Maler und Dichter beeindruckte

Diese einsame Wanderung führt in die Gegend, wo sich der britische Maler James Dickson Innes (1887–1914) dem Himmel am nächsten fühlte. Den Arenig Fawr (»großer Arenig«) malte er gleich mehrfach. Der von Moor umgebene kahle Gipfel des größten Berges der Arenigs mit den beiden Reservoiren Llyn Celyn und Llyn Arenig Fawr im Vordergrund, bot seinen Ölgemälden in kräftigen Farben ein markantes Motiv. Auf der Spitze des Arenig Fawr erinnert ein Denkmal an einen kanadischen Flieger, der hier im zweiten Weltkrieg nach einem Flugzeugabsturz starb. An dieser Stelle entfaltet der Berg seinen ganz besonderen Zauber durch seine wunderbare Aussicht. Die beste Route, die wir auch für den Rückweg nutzen, führt über den Llyn Arenig Fawr.

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Straßenkreuzung der A 4212 und B 4391, 351 m. Viele Wanderer parken auch in der Ausweichbucht in der Straße südlich des Llyn Celyn (Fortsetzung der B 4391). Höhenunterschied: 570 m. Anforderungen: Anstrengender, aber überwiegend nicht schwieriger Aufstieg. Kompass und Orientierungssinn wichtig. Auf keinen Fall im Nebel losgehen. Einkehr: Keine. Karte: OS Landranger 125, OS Explorer OL 18.

Vom Parkplatz an der A 4212 / B 4391 (1) wenden wir uns zur Straßenkreuzung und folgen der kleinen Straße nach Arenig für ca. 2 km. Wir kommen an einem ehemaligen Steinbruch vorbei, im Hintergrund der Hügel Ffridd y Coed (2). Nach der Farm Coedle, bei der eine Telefonzelle steht, ist es möglich, vor dem letzten Haus rechter Hand links parallel zur Straße auf den ehemaligen Bahngleisen den permissive path (Tir Gofal) zu nutzen. Bei Häusern gehen wir wieder rechts auf die Straße, der noch weitere ca. 250 m zu folgen ist. An einer Ausweichbucht biegen wir scharf rechts über einen Zaunübertritt in den grasbewachsenen Weg ein. Bald wird der Gelli Deg rechter Hand sichtbar. Der gut ausgebaute Weg führt durch Moor- und Grasland links um das Reservoir Llyn Arenig Fawr (3) herum. Am See gehen wir links an einer Schutzhütte vorbei, dann rechts über ein Gatter. Geradeaus wird ein Bach überquert. Der See mit Damm liegt weiterhin rechter Hand. Der Pfad führt steil hinauf auf einen Bergkamm. Fast oben wird ein Zaun ohne Zaunübertritt erreicht, der an Steinen überstiegen wird. Wir wandern weiter geradeaus auf dem Pfad. Bevor es wieder hinunter geht, ist rechts erneut über einen Zaun ohne Zaunübertritt zu steigen. Wir folgen dem Pfad immer weiter. An einem Abzweig steigen wir rechts hinauf, ggf. ist der Weg mit einem Holzpfeiler gekennzeichnet. Der Wegverlauf wird nun undeutlicher und der Aufstieg anstrengender. Es geht über Geröll. Auf der übernächsten Erhebung stehen weitere Holzpfeiler, bis der Arenig Fawr (4), 854 m, mit einem Steinpfeiler erreicht ist. Oben angekommen, werden wir für unsere Mühe mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Für den Abstieg empfiehlt sich derselbe Rückweg zum Parkplatz an der A 4212 / B 4391 (1).

Llyn Arenig  Fawr
Auf dem Weg zum Llyn Arenig Fawr.

7

Cnicht, 689 m

Gehzeit 6.00 h

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Zum »Matterhorn von Wales«

Der Cnicht ist der markanteste Berggipfel der Moelwynion. Der Aufstieg von Croesor aus ermöglicht einen Ausblick auf seine scheinbare Kegelform, die ihm den Spitznamen »Matterhorn« eintrug. In Wahrheit beginnt hier ein langer, sich über einsame und wilde Berglandschaft erstreckender Bergrücken, von dem sich schöne Ausblicke auf das Snowdon-Massiv bieten. Der heute abgeschieden gelegene Ort Croesor verdankt seine Existenz dem einstmals bedeutenden Schieferabbau, von dem verlassene Schiefersteinbrüche und Ruinen auf dem Rückweg durch Cwm Croesor zeugen. Der Legende nach soll Helen, in walisischer Sprache Elen Lluyddog, Schutzpatronin der Reisenden und Gattin des römischen Kaisers Maximus, hier gerastet haben, als der Riese Cidwm ihren Sohn vom Cnicht aus mit einem Pfeil tötete. Heute bietet die Schlucht einen angenehmen Abstieg.

Ausgangspunkt: Parkplatz in Croesor (ausgeschildert), 157 m. Höhenunterschied: 530 m. Anforderungen: Gebirgspfade, z. T. sehr feucht. Das letzte Stück auf den Cnicht wird erklettert, Bachüberquerungen ohne Brücke. Die Ausschilderung zum Cnicht ist relativ gut, ansonsten nur sporadisch. Einkehr: In Croesor Caffi Croesor (April bis Oktober, nur Fr–So). Karte: OS Landranger 115 und 124, OS Explorer OL 17 und 18.