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GÄRTNERN NEBENBEI

Alles wächst, gedeiht und blüht

LARS WEIGELT

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SO FUNKTIONIERT DAS BUCH

Garten, gärtnern, ich? Ja, warum eigentlich nicht?! Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Aber, hey, zum einem macht auch im Garten erst Übung den wahren Meister, und zum anderen: Nicht zu lange und zu viel überlegen, einfach anfangen, machen, losgärtnern. Übrigens, auf Perfektionismus können Sie direkt verzichten. Schauen Sie lieber, wie Sie mit Ihrer Zeit und Ihren Ressourcen so sparsam wie möglich umgehen. Wir zeigen Ihnen hier, wie.

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Samentüten über Samentüten, im schlimmsten Fall völlig ohne klärende Beschriftung. BESSER NICHT! Rätselraten deluxe.

Praxistipps für alle Gartenfragen

Dieses Buch macht Sie fit für alle Fragen zum Garten und rund ums Gärtnern. Es nimmt Sie an die Hand und hilft Ihnen, Ihren Gartentraum Wirklichkeit werden zu lassen. Spontan Lust auf Garten und Gärtnern. Super, dann können Sie sich auf dieses Buch verlassen!

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Sprechende Bilder, prägnante Texte

Meistens muss es schnell gehen. Kein Problem, denn unser Doppelseiten-Prinzip bringt Ihnen in allen Kapiteln über sprechende Bilder, ergänzt durch prägnante Texte, alles Relevante zum Thema direkt auf den Punkt. Die linken Seiten zeigen eine sagen wir mittelprächtige Lösung – auf den rechten Seiten sehen Sie, wie es einfach besser geht. In den farbigen „Sprechblasen“ auf beiden Seiten finden Sie zusätzliche Infos und Tipps zum Thema.

Entspannter gärtnern durch Expertenwissen

„Gärtnern nebenbei“ deckt nahezu alle Bereiche in puncto Garten und gärtnern ab – von Gestaltungsfragen über Know-how von Profis zu Anbau und Kultur, Pflanzenpflege usw. bis hin zu raffinierten Kniffen, die den Gartenalltag einfach entspannter machen. Ein paar coole Hacks gefällig? Bitteschön! Das Buch bietet die Quintessenz zum stressfreien Gartenalltag, führt kleine und große Gartenfragen bildreich und textstark zusammen. Wann immer möglich, wurden die Ergebnisse aktueller Tests berücksichtigt. Wollen Sie noch tiefer einsteigen oder von der Stiftung Warentest veröffentlichte Meldungen und Reports zu einem Thema sichten, werden Sie auf www.test.de fündig: Vieles ist kostenlos zugänglich, anderes lässt sich gegen geringes Entgelt downloaden.

So einfach und selbstverständlich geht`s! VIEL BESSER! Ein paar selbstgemachte Schildchen aus Alltagsgegenständen, die zum Zeitpunkt der Aussaat bzw. Pflanzung ins Erdreich gesteckt werden.

Crashkurs und Nachschlagewerk

Wie Sie dieses Buch nutzen, ist letztlich Ihnen überlassen: Sie können es klassisch von vorn bis hinten durchlesen auf dem Weg zum Gartenglück oder gezielt einzelne Themen ansteuern. Beim schnellen Zugriff helfen Ihnen Inhaltsverzeichnis und Stichwortregister. Die ersten großen Kapitel des Buches widmen sich – in mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge – Themen und Aufgaben, die Ihnen beim Gärtnern früher oder später begegnen werden. Abrundend und ergänzend finden Sie im Service-Kapitel hilfreiche Internetadressen, um bei allen Gartenthemen stets up to date zu bleiben und von vornherein die richtigen Quellen anzuzapfen.

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Bereit zum Gärtnern in drei, zwei, …

Sie wollen jetzt endlich das grüne Glück mit den eigenen Händen erschaffen! Ein Hinweis ist vorab noch zu beachten: Das Buch soll einen leichten Einstieg in die Beschäftigung mit dem eigenen Garten geben und Ihren grünen Daumen fördern. Es erhebt nicht den Anspruch auf lexikalische Vollständigkeit. Manche Hürde zum Gartenglück werden Sie mithilfe der folgenden Seiten locker meistern können – andere nicht, zumindest nicht im ersten Anlauf. Dazu sind die Rahmenbedingungen zu unterschiedlich: Was an einem Platz wunderbar wächst und gedeiht, kümmert an anderer Stelle vor sich hin. Und was in einem Jahr reiche Ernte trägt, kann im nächsten Jahr mager ausfallen. Beim Gärtnern sind Versuch und Irrtum treue Begleiter. Gelingt aber die Anzucht, wirkt der Pflegeschnitt, dann ist die Freude über den Erfolg groß. Der Weg ist das Ziel. Auf geht`s in den Garten.

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INHALTSVERZEICHNIS

Mein Garten, große Ziele!

Endlich – der eigene Garten

Alles muss perfekt sein?

Leben und leben lassen!

Gartenträume (selbst) verwirklichen

Studieren? – Probieren!

Englischer Rasen? – Wilde Wiese!

Kräuter. Allrounder.

Hitliste

Täglich neue Bekanntschaften

Wächst auch so? – Wächst nur so!

Schnell in den Topf? – Gut getopft hält länger!

Gutes Pflanz-Saat-Gut

Zack, und rein? – Mit Gefühl, bitte!

Nur Pool ist cool? – Wasserspiele auch!

Hauptsache hoch? – Wenn, dann richtig!

Will ich ein Hochbeet?

Fest In Reihen? – Mobil in Säcken!

Kerzengerade? – Locker und bunt!

Gute Zaun-Alternativen

Entwässerung nicht vergessen!

Alles ist bepflanzbar!

Sensibelchen? – Alleskönner!

Blüten: Glücklichmacher

Klassisch kompostieren? – Ruckzuck beste Erde!

Zeit gespart zum Gartenglück

Alltag | Läuft!

Supermarkt? – Fachhandel!

Ganz verspannt? – Spuren mit Sand!

Klein und fein? – Groß und fein!

Mehr wissen schadet nie

Gute Wahl – Gehölze für geschnittene Hecken

Ein Paar Lifehacks gefällig?

Hitliste

Mehrbettzimmer? – Einzelzimmer!

Selber züchten? – Fair kaufen!

Ein Apfelbaum? – Ist einer zu wenig!

Rasenfrust? – Let’s roll!

Mähen, jetzt? – Aber richtig!

Sanfter Regen? – Schluck für Schluck!

Laissez-faire? – Autoritär!

Ex und hopp? – Viel zu schade!

Sommerdeko in Topf & Kübel

Neverending Vitaminbomben

Hitliste

Abreißen? – Abdrehen!

Gesundheit first!

Dünger streuen? – Dünger aussäen!

Jedes Jahr neu? – Alle Jahre wieder!

Immer.wieder.schön.

Es gibt immer eine Lösung

Probleme kommen …

Blättersorgen? – Im Nu laubfrei!

Buchs geht? – Ilex kommt!

Entsorgen? Behalten?

Wird das noch was?

Chemische Keule? – Kontrolle ohne Gift!

War`s das schon? – Noch lange nicht!

Gleich clever – standortgerecht pflanzen

Nasse und kalte Füße? – Trocken und mollig!

Viel hilft viel? – Weniger wird mehr!

Nützlinge willkommen!

Artenvielfalt fördern

Enges Korsett? – Raum zum Entfalten!

Vertikutieren? – Rasenkur!

Tödlicher Frost? – Überleben im Winter!

Hightech und Tradition

Status quo: Natur. Garten. Technik.

Moderne Gartentechnik

Mähen lassen? – Selber mähen!

Wasser schleppen? – Bewässern lassen!

Klimawandel: Beweglich bleiben im Kopf

Unkraut? – … Welches Unkraut?!

Bio-Bodenanalyse mit Zeigerpflanzen

Hitliste

In Reih und Glied? – Miteinander!

Pimpen, tunen …

Das Glück bewahren

Visionen und Alltag

Alles kaufen? – Ausleihen!

Wachsen lassen? – Schnitt ist besser!

Chaos? Ordnung!

Delegieren lernen – niemand kann alles

Was wächst denn da? – Gleich mit Ordnung!

Beschriftung à la DIY

Riesen aus Winzlingen

Alles wächst zu? – Problem gelöst im Nu!

Obst & Gemüse: Teilen macht Freu(n)de

Grundwasser anzapfen? – Regenwasser sammeln!

Richtig(es) pflanzen

Fleißig schrubben? – Ruckzuck sauber!

Kleidung gezielt reinigen

Stress mit dem Nachbarn: vermeidbar!

Service

Rat und Hilfe per Mausklick

Stichwortverzeichnis

MEIN GARTEN, GROSSE ZIELE!

„Ein eigener Garten ganz nach meinem Geschmack, am besten mit viel gesundem Obst und knackigem Gemüse, lauschigen Plätzen und einer stimmungsvollen Bepflanzung – aber ohne großen Arbeits- und Zeitaufwand – das wär`s!“ Und genau das ist möglich! Wir zeigen Ihnen, worauf es beim großen Ganzen und im Detail ankommt, um sich so entspannt wie möglich gartenglücklich zu machen. Bereit?

ENDLICH – DER EIGENE GARTEN

Ab jetzt wird gegärtnert, so viel steht fest. Der lang gehegte Traum vom eigenen Garten soll endlich real und existent sein. Dass es auf der handwerklichen Seite noch ein wenig mangelt: halb so wild, lässt sich alles erlernen (erlesen). Emotion und Motivation sprechen eine eindeutige Sprache. Es ist Zeit, Träume gegen machen und gärtnern einzutauschen. Wir helfen Ihnen dabei entspannt und effektiv – clever – vorzugehen.

Cleverness ist dabei schon lange vor der Pflege irgendwelcher Pflanzen an sich gefragt. Ohne überlegte Gartengestaltung, die sich an eigenen Maßstäben orientiert sowie an zwingende Rahmenbedingungen (Lage, Fläche, Budget, Zeit, Zweck) anpasst, kommt schnell Stress in eine Sache, die naturgemäß eigentlich eines der besten Anti-Stress-Mittel überhaupt ist. Strategisch und überlegt vorgehen, nichts überstürzen, vor allem sich selbst realistisch einschätzen: Wichtige Grundregeln auf dem Weg zum Traumgarten. Die besondere Herausforderung bei der Gartengestaltung besteht aus einem günstigen Verhältnis von Realismus und Vision. Neues zulassen, kurzlebigen Trends widerstehen, Bewährtes wiederentdecken, Anpassungsfähigkeit und Improvisationstalent zeigen, und letztlich: sich durch Rückschläge nicht vom Träumen abhalten lassen. Beim Arbeiten mit Natur und Landschaft sind Versuch und Irrtum verlässliche und ewige Begleiter. Der Faktor Natur (Wetter und Jahresverlauf) sorgt per se dafür, dass Gärten immer einzigartig und nie wirklich fertig sind, und Gärtnern sowohl von unerwarteten Pushs als auch herben Rückschlägen begleitet wird. Spannend, aber auch herausfordernd.

Dass Gärtnern fühlbar gut tut und uns sprichwörtlich erdet, ist längt kein Geheimnis mehr. Gärtnern boomt, kann grüner Ruhepol in der Großstadt oder eine botanische Herausforderung sein – und ist längst nicht mehr spießig. Ganz im Gegenteil! Garten ist, was du draus machst. Nahezu überall und in jedem Maßstab wird in der Erde gewühlt, werden eigenes Obst und Gemüse angebaut, alte Gartenparzellen wieder urbar gemacht – das Glück in die eigenen Hände genommen. Altes Gartenhandwerk ist so angesagt wie nie zuvor. Teils als Gegenentwurf zur modernen „schönen neuen Welt“, teils aus purer Faszination ob des erlebbaren Ursache-Wirkung-Prinzips und teils auch, um die gewonnenen Erkenntnisse in die Entwicklung bestmöglicher smarter Gartenhelfer fließen zu lassen.

Im Bereich Garten und Gärtnern gibt es gleichermaßen Altes und Neues zu entdecken. Gärten sind als Ausdruck und Spiegel von Kultur und Zeit sowie Idealisierung und Komprimierung von Kultur und Landschaft seit jeher von einem besonderen Zauber gekennzeichnet, sind Anziehungsund Ankerpunkte mit Sehnsuchtspotential. Für Naturliebhaber und „grüne Querköpfe“, für ambitionierte und enthusiastische Freizeitgärtner und -gärtnerinnen, als wertvoller Alltagsausgleich (Spielplatz, Entspannung-/Rückzugsort) bis hin zum Garten als Lifestyle-Faktor („grünes Wohnzimmer“) mit Outdoor-Cooking etc. Natürlich auch für selbstbewusste Selbstdarsteller, für die Gärten purer Show-Effekt sind.

Und was man nicht unterschätzen sollte: Moderne Gärten tragen substanziell zum Erhalt der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt bei.

Der aus dieser vielfältigen Gemengelage resultierende und selbst ohne kommerzielle Erwerbsgärtnereien und landwirtschaftliche Erzeuger entsprechend umsatzkräftige, seit Jahren zuverlässig wachsende Gartenmarkt: die logische Konsequenz. Zur Verdeutlichung des Gartenphänomens ein paar Zahlen: Grob genommen besitzen rund 35 Millionen Deutsche einen Garten, etwa 58 Millionen einen Balkon oder eine Terrasse. Weit mehr noch nutzen Gärten aktiv zur Freizeitgestaltung und Entspannung genauso wie zur Selbstversorgung.

Garten und Gärtnern sind seit jeher und immer noch des Deutschen zweitliebste Freizeitbeschäftigung. Allein unter dem Dach des Bundesverbands deutscher Gartenfreunde (BDG) sind in rund 15 000 Vereinen weit über 900 000 „Hobbygärtner“ (Pächter von etwa einer Million Schrebergärten) organisiert, die eine potenzielle Nutzung durch bis zu fünf Millionen kleine wie große Gartenfreunde im Bereich „Kleingarten“ repräsentieren. Jährlich werden im Marktsegment Garten über 18,5 Milliarden Euro umgesetzt, Tendenz steigend.

Und wohin geht der Trend? Unabhängig von der persönlichen Intention und Motivation werden Gärten und das Gärtnern zukünftig von den zugleich größten, interessantesten und herausforderndsten Themen unserer Zeit geprägt werden: Klimawandel und Digitalisierung. Spannende Zeiten. Fehlt nur noch der oder besser: Ihr Garten dazu.

Zentrale Fragen vorweg. Welcher Gartentyp soll`s denn sein, und was wollen Sie mit Ihrem Garten anfangen: Familiengarten, Nutzgarten, Ziergarten, Schrebergarten oder von allem etwas? Selbstversorgung, Selbstverwirklichung, Ausgleich und Entspannung oder Ausarbeitung?

ALLES MUSS PERFEKT SEIN?

ALLZEIT ALLES IN ALLERBESTER ORDNUNG, alles sauber und in Form geschnitten: genau der falsche Ansatz, um gartenglücklich zu werden – und zu bleiben.

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ALLES AUFGERÄUMT UND BLITZBLANK, weder ein einziges braunes Blatt, noch ist irgendwo etwas Verblühtes sichtbar, geschweige denn finden sich „wilde Ecken“ im Garten, und der Rasen könnte englischer bzw. golftauglicher nicht sein: Okay, können Sie haben, aber wollen … brauchen Sie das wirklich? Wer sagt eigentlich, dass im Garten – der Alltagsflucht Nr. 1! – immer alles perfekt sein muss? Was perfekt ist, bestimmen Sie allein. Es ist Ihr Garten. Gegen ein wenig Organisation und einen guten ersten Eindruck spricht natürlich nichts.

LEBEN UND LEBEN LASSEN!

DIE NATUR LÄSST SICH IHRE Laune(n) nicht nehmen, darauf können Sie sich verlassen. Wenn Sie diese annehmen, dann ist das Gartenglück perfekt.

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ZUVIELE SCHICKE GARTENMAGAZINE GELESEN? Die sind meist perfekt, aber wissen Sie was? Das perfekte Optimum erreichen Sie nicht im Garten. Irgendwas blüht immer schöner, fruchtet besser, ist standfester, dieses Jahr hat der Nachbar die größeren Kartoffeln – nächstes Jahr sind Sie wieder auf der Pole Position. Das Credo „Gärtnere lieber unperfekt, aber nicht ohne den Anspruch, sich dem Gärtnern so gut und engagiert wie nötig zu widmen“, setzt viel mehr Energie und Motivation frei, als sich von anderen unter Druck setzen zu lassen.

GARTENTRÄUME (SELBST) VERWIRKLICHEN

Wo und womit anfangen, gar nicht so einfach! Obendrein eigentlich gar keine Zeit … zu allererst gilt es, Wünsche, Rahmenbedingungen, Ansprüche und Budget auf einen vernünftigen gemeinsamen Nenner zu bringen. Setzen Sie Prioritäten und auf Qualität! Sich Inspiration holen, über andere Gartenzäune schauen, sich helfen und beraten lassen hilft indes ungemein, um sich beim Projekt Garten nicht zu überfordern.

Nein, es muss nicht perfekt sein!

Es muss glücklich machen! Was denn sonst?! Genau darum geht es doch im eigenen Garten, beim Gärtnern. Schließlich geht es nicht um einen perfekten Schaugarten, sondern um eine Alltagsoase, einen kraftspendenden Ausgleich zum hektischen und anstrengendem Tag-ein-Tag-aus-Rhythmus. Man will es sich ja hübsch machen und sich dabei nicht von ein paar Unwägbarkeiten aus der Ruhe bringen lassen. Auch nicht von ein paar herumliegenden Blättern, angemakelten Oberflächen, einigen nicht auf den Millimeter genau verlaufenden Fugen, erst recht nicht von ein paar Schnecken oder Missernten. Dennoch ist der Frustfaktor nicht zu unterschätzen und kann, unabhängig davon, ob Sie eher zum Typ „Golfrasen“ oder „Öko-Naturgarten“ gehören, recht schnell gehen. Die Kunst besteht allein darin, dennoch gelassen entspannt zu bleiben.

Keine Zeit, kein Problem!

Okay, wir wollen … müssen ehrlich sein. Den komplett arbeitsfreien schönen Garten gibt es so natürlich nicht. Aber mit der richtigen (cleveren) Gestaltung und standortgerechten Pflanzung können Sie diesem Ideal durchaus nahekommen. Clever und schlau gärtnern fängt bei der Gartengestaltung an. Ohne funktionierende Grundstruktur – Erschließung, Einfriedung, Pflanzung, Ver-/Entsorgung – wird es nichts mit dem Gartenglück.

Hängen Sie dabei Ihre Ansprüche nicht zu hoch, geben Sie sich und dem Garten Zeit. Lassen Sie Gehölze und Co. in Ruhe wachsen und setzen Sie für die Zwischenzeit auf schnelles unkompliziertes Gartenglück. „Instant-Gartenglück“ versprechen und halten Wildblumenwiesen/Einjährige, mit ein paar Samentüten sind Sie dabei. Auch an sich „wilde Ecken“ entfalten nach einiger Zeit so ihren eigenen Charme. Einfach wachsen lassen.

Da wo es Sinn macht und das Budget es zulässt, setzen Sie auf Automatisierung (Bewässerung, Rasenmähroboter) und smarte Gartenhelfer (Apps und Gadgets). Nicht gleich das erstbeste Sonderangebot wählen. Geräte vorher vergleichen oder ausleihen und testen; beides ist generell gut und gehört hier zu Ihren Hausaufgaben. Mit den Testsiegern aus unseren Untersuchungen liegen Sie natürlich nie falsch …

Selbstversorgung ja, nein, vielleicht? Probieren! Es muss ja nicht gleich die komplette Vitamin-Rundumversorgung sein, aber gegen eine feine Auswahl an Küchenkräutern, Kernobst- und Beerenfrüchten, Wurzel- und Knollengemüse auf überschaubarer Fläche spricht rein gar nichts. Etwas Bodenbearbeitung, gießen, düngen und im Blick behalten: Wer ernten will, muss wenigstens ein bisschen was dafür tun. Und wer einmal selbst angebautes Obst und Gemüse probiert hat, will dabei bleiben. Garantiert!

Guidelines für die Gartengestaltung

Gute Planung, eigene Wünsche beschreiben

Prioritäten setzen

Überschaubare Flächengrößen

Bequem zu begehende Wege und Treppen

Ausnahmslos standortgerecht pflanzen

Hochwertige Materialien und Pflanzen

Logistik (Wasser, Strom, Entsorgung) bündeln und allzeit leicht zugänglich halten

Wassersparpotential erhöhen (Wasserfass, Zisterne) Automatisierungshürden vermeiden: Kleinteiligkeit, Absätze und Extremhänge „entschärfen“

Genügend Platz für Gartengerätschaften vorsehen

Guidelines für den Obst-/Gemüseanbau

Mit wenigen und sicheren Arten starten (aufrüsten und experimentieren können Sie später)

Nur gesunde Pflanzen und hochwertiges Saatgut aus vertrauenswürdigen Quellen wählen

Windschutzzäune und -hecken nutzen

Nur soviel anbauen, wie Sie auch verwerten können

Sensible Arten erst im Haus vorziehen bzw. ins Frühbeet packen, bevor`s ins Freiland geht

Kulturschutznetze und/oder Nützlinge statt Giftspritze

Mischkulturen priorisieren, Beete mulchen

In kleinen Gärten alternative Anbaumethoden bevorzugen (Gärtnern auf Strohballen/in Säcken, Kartoffelturm, Hochbeete, vertikales Gärtnern)

TIPP: Klein anfangen

Vergessen Sie die „Größer-schneller-weiter“-Maxime. Denken Sie groß beim übergeordneten Gartenkonzept und starten klein bei den Pflanz- und Kulturflächen: Sie müssen es ja auch bewältigen können, Stichwort Pflege und Bewirtschaftung. Als „blutiger Anfänger“ gilt es sich ranzutasten, ein Gefühl fürs Gärtnern zu bekommen. Und weil selbst robuste Pflanzen eben nicht immer über den Winter kommen oder das halten, was sie versprechen, können mit Blick auf Aufwand und Budget einige unverbindliche Feldversuche nicht schaden.

STUDIEREN?

WAS MAN FÜRS GÄRTNERN alles können muss! Ob ich das kann? Können Sie! Studieren können Sie später immer noch.

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SOLL ICH ODER SOLL ICH NICHT? Gewiss, aller Anfang ist schwer, und der Einstieg in die Gartenwelt scheint ob des Überangebots an Pflanzen, Gestaltungsmöglichkeiten usw. durchaus anstrengend, aber stehen Sie sich und Ihrem Gartenglück nicht durch übertriebene Angst, etwas falsch zu machen, im Wege. Gerade beim Gärtnern sind Versuch und Irrtum die beste Erfahrungsquelle, die Sie anzapfen können, bleiben diese ewige Wegbegleiter. Im Bereich Pflanzenforschung würde es ohne zig Labor- und Feldversuche keinen Schritt weitergehen.

PROBIEREN!

LOS TRAUEN SIE SICH, LEGEN SIE einfach nach Lust und Laune mit dem Gärtnern los. Niemand kann alles sofort und perfekt – jeder fängt mal an.

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ES KANN LOSGEHEN. Überlegen Sie aber nicht zu lange, ob es jetzt diese oder jene Pflanze, ob hier der perfekte Platz für das gewünschte Stauden-Gräser-Arrangement sein soll, welche Supersorten an Gemüse unbedingt sein müssen. Eine Gartensaison ist schnell vorüber … und jeder wärmende Sonnenstrahl zählt. Klein und bescheiden anfangen, sowohl mit Pflanzungen als auch bei der Gartengestaltung samt Ausstattung, hilft, um sich sukzessive heranzutasten, sicherer zu werden und sich nicht durch spontane Großeinkäufe Stress aufzuhalsen.

ENGLISCHER RASEN?

EIN TRAUM, DIESER FRISCHGRÜNE RASENTEPPICH. Oft bleibt er unerfüllt. Kein Beitrag fürs Gartenglück. Und auch keiner für Natur und Umwelt.

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RASEN UND GARTEN gehören zusammen, ganz natürlich. Rasen, nicht „Englischer Rasen“ (also Golfrasen, Fußballrasen auf Bundesliganiveau usw.) wohlgemerkt. Wollen Sie das wirklich, einen ultragrünen, pickfeinen Rasenteppich in fast schon steriler Anmutung? Tun Sie sich den Stress nicht an! Ein derartiger Rasen ist in puncto Pflege „Champions Leaque“, erfordert neben hochwertigem Saatgut kontinuierliche Zuwendung – neben regelmäßigem Schnitt gehört auch Wässern in Trockenphasen dazu – und generell eine professionelle Rasenanlage.

WILDE WIESE!

AUF DEN ERSTEN BLICK nicht idealtypisch und irgendwie „zu wild“, aber für Flora, Fauna, Budget und Stresslevel geradezu optimal. Perfekt!

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SICH DAS (LÄSTIGE) RASENMÄHEN auch mal sparen zu können (Stichworte Urlaub, Krankheit), tut nicht nur gut, sondern sorgt auch bei Ihrem Rasen für sichtbare Entspannung. Das Durchwachsen bei günstiger Witterung (kein Extremwetter) stärkt Ihren Rasen als Ganzes, lässt Arten aufwachsen, die auch optisch was hermachen (Kornblume, Klatschmohn, Margeriten etc.) und ist fürs Mikroklima ein echtes Plus, einfach weil Feuchtigkeit länger an der Oberfläche verbleibt. Vom bunten Flirren und Summen im Sommer ganz zu schweigen!

KRÄUTER. ALLROUNDER.

Einem Garten ohne aromatische Kräuter fehlt es einfach an Würze. Viele Kräuter machen auch optisch etwas her, schmücken Garten und Terrasse. Anbau und Kultur sind in 99 Prozent aller Fälle easy, solange Sie keine Exoten haben „müssen“.

Zentrale Fragen vorab: Wie viel Platz an sonnigen und an schattigen Standorten können Sie bieten? Und wollen Sie Kräuter primär in der Küche verwenden, oder zielen Sie eher auf den gestalterischen Aspekt ab? Als Standort für Kräutergärten jedweden Formats kommen eher sonnige, offene Plätze infrage. Durchlässiger, lockerer, „normaler“ Boden ist ideal, alles Weitere können Sie spezifisch für jede Art einstellen (düngen, abmagern etc.). Im Zweifel können Sie immer noch auf Töpfe, Hochbeete oder Kräuterspiralen ausweichen, um das Sonnenlicht auszureizen und widrigen Bodenverhältnissen zu trotzen. Es schadet auch nicht, wenn Kräutertöpfe und -beete in Küchenähe sind.

Welche Kräuter? Na die, die Ihnen schon genehm sind, das Probieren und Experimentieren kommt dann von alleine. Also zuerst mit den Klassikern starten. Kräutersamen und Jungpflanzen sind nicht teuer. Sie können ja mal bei Freunden nach Absenkern, Samen etc. fragen.

Geschmack & Optik: Rosmarin, Lavendel, Thymian, Bohnenkraut, Salbei, Lorbeer, Oregano, Dill, Fenchel, iatlienische Strohblume (Currykraut).

Pflege & Ernte: Neben angepasster Nährstoff- und Wasserversorgung verlangen verholzende Arten wie Thymian, Lavendel und Oregano straffe Rückschnitte nach der Blüte, damit sie kompakt und vital (= lecker) bleiben. Regelmäßige Ernte fördert bei allen Arten neues Blattwachstum. Schneiden Sie Kräuter beim Ernten möglichst bis zu einer Knospe zurück, aus der ein neuer Trieb auswächst, aber nicht bis ins alte Holz – das könnte die Pflanze schädigen. Kräuter entwickeln ihr stärkstes Aroma kurz vor der Blüte – beste Erntezeit für Kräuter, die getrocknet werden sollen. Frühmorgendliche Ernte ist die frischeste!

TIPP: Starke Kräuter

Pflanzen Sie invasive Kräuter wie Minze und Zitronenmelisse in separate Töpfe oder in versenkte Kunststofftöpfe ohne Boden, damit nicht verdrängt wird, was mühevoll gepflegt/gehegt wurde.

HITLISTE

Diese 9 aromatisch-würzigen Kräuter-Allstars müssen Sie kennen und haben. Anbau und Pflege: unkompliziert.

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Schnittlauch Würziger Vitaminkick

Normale Böden; alle 2 – 3 Jahre verjüngen; essbare Blüten

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Petersilie Knackfrischer Allrounder

Frisch-feuchte, nährstoffreiche Böden; reichlich gießen/düngen

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Dill Pflichtprogramm

Frische, nahrhafte Böden; gut gießen; „Gurkenkraut“

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Basilikum Viva Italia!

Frische, nahrhafte Böden in warmer, windgeschützter Lage

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Lavendel Liebreizendes Sehnsuchtskraut

Trockene, kalkige Böden in voller Sonne; Frühjahrsrückschnitt

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Zitronenmelisse Erfrischende Tee- & Salatzugabe

Frische, nährstoffreiche Böden; regelmäßig zurückschneiden

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Rosmarin Küchen- und Teeklassiker

Magere, locker-durchlässige Böden; Topfkultur sinnvoll

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Oregano Würzklassiker mit Heilkraft

Locker-trockene, nährstoffarme Böden; Frühjahrsrückschnitt

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Minzen Begeisternde Aromenvielfalt

Frisch-feuchte, nährstoffreiche Böden; neigt zum Wuchern

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Allzweckwaffe

Solitäre und Sträucher lassen ohne großen Kostenaufwand viel Gartenraum-Gefühl entstehen. Voraussetzungen: standortgerecht pflanzen, genügend Entfaltungsraum lassen, mit Augenmaß beschneiden.

DAS GRUNDGERÜST – SOLITÄRE & STRÄUCHER

Gärten ohne Pflanzen – unvorstellbar. Und selbst wer sich auf ein Minimum an Grün beschränken will, ohne wenigstens einen blickfangenden Solitär oder ein, zwei markante Strauchgehölze kommen auch die progressivsten Gestaltungen nicht aus. Im Idealfall zeigen sich Gärten ganzjährig voller Leben – Pflanzenleben. Das charakteristische Grundgerüst bilden Pflanzen, die für Bezüge, Halt, Struktur – das gewisse Etwas sorgen. Solitäre und Sträucher.