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Sindy Lange

Mein Leibwächter

Sicherheit für meinen Laden.





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Sicherheit für meinen Laden.

 

 

 

 

 

 

 

Diese Geschichte hier ist schon fast acht Monate her, mir ist es aber so, als wäre es gestern erst gewesen.

 

Ich arbeite in einem Juweliergeschäft, umgeben von zarten Goldstücken und atemberaubenden Edelsteinen. 

 

Silberne Manschettenknöpfe, in denen sich die Kunden ihre Initialen eingravieren lassen können.

 

Oder für die Damen goldene, baumelnde Ohrringe, die der Besitzerin eine liebliche Klimpermelodie in ihr Ohr flüstert, während sie sanft über Ihren Hals streicheln. 

 

Ich liebe meine Arbeit, aber ich verkaufe nicht nur, sondern mache auch Fassungen für Juwelen und  sonstige Goldarbeiten, auch auf Bestellung.

 

Natürlich besteht bei solch einem Geschäft ein erhöhter Sicherheitsbedarf.

 

Gerade heute, ich sollte eine Lieferung Diamanten für einen Halsschmuck erhalten, die ein Kunde bestellt hatte.

 

Es besteht eine weitaus höhere Möglichkeit, dass ein solcher Goldladen bei Tage überfalle, anstatt dass er in der Nacht ausgeräumt wird, besonders auch dann, wenn jemand von der Lieferung etwas mitbekam.

 

Aus diesem Grund habe ich mit einer Sicherheitsfirma einen Vertrag abgeschlossen, dass sie während der Geschäftsstunden heute, einen ihrer Mitarbeiter abstellen, der die Sicherheitsaufgaben übernehmen sollte.

 

Ich habe mein Geschäft in einer Berliner Seitenstraße, wo schon so manches Geschäft ungebetenen Besuch bekam und später einige Euros leichter waren.

 

Wie sagte man uns und bei einer Schulung über Sicherheit am Arbeitsplatz:

 

„Wer an der Sicherheit spart, spart mit Sicherheit am falschen Platz!“

 

Leider ist es in Deutschland fast schon so, dass solche Überfälle oft als Bagatelle abgetan werden, und dementsprechend ist die Strafverfolgung lasch.

 

Wer sollte die Täter auch verfolgen, die Polizei wird zugunsten der Politiker immer weiter abgebaut.

 

Für die so eingesparten Gelder kann man wieder einen Politiker mehr bezahlen.

 

Aber dies ist wieder eine ganz andere Sache, heute möchte ich von meiner Sicherheit erzählen.

 

 

 

2. Kapitel

 

 

 

 

 

 

 

Und heute war der erste Tag, an dem mein neuer Leibwächter seine Arbeit aufnehmen sollte.

 

Es war ein heißer Junitag und die Klimaanlage funktionierte nicht richtig.

 

Gerne hätte ich die Ladentür offen stehen lassen, hatte es mich aber ohne Schutz nicht getraut.

 

Plötzlich stand ein Riese vor meiner Ladentür und klopfte zaghaft an, da er die seitliche Klingel übersah.

 

Vorsichtig wie ich war, ließ ich mir zuerst einmal seinen Ausweis zeigen.

 

Ich hatte noch nie einen Tag mit ihm zusammen gearbeitet, deshalb war es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass ich ihn zuerst einmal überprüfe, musste, um zu sehen, ob alles seine Richtigkeit hatte, bevor ich ihn hereinließ.

 

Ich rief schnell bei der Sicherheitsfirma an und fragte nach dem Namen und des Aussehens des Mitarbeiters.

 

Als dieser mit genannte Namen mit dem Namen auf dem Ausweis übereinstimmte, schloss ich die Tür auf und ließ ihn freundlich eintreten.

 

Von nun an fühlte ich mich sicherer.

 

Er war viel größer als ich, etwa eins neunzig groß,  und trug ein blasses, verwaschenes Hemd, das ordentlich in lässigere Jeans gesteckt war. 

 

Über dem Hemd trug er eine schwarze Jacke mit der Aufschrift „Security“.

 

Er hatte eine Glatze und rasierte sich diese glatt.

 

Der Leibwächter trug kein Deodorant, aber er hatte einen wunderbaren bodenständigen Männergeruch. 

 

Und er war, ich musste schlucken, er war…

 

Ich hatte noch nie einen so perfekten Körper gesehen, ausgenommen, an griechischen und römischen Statuen, die ich wegen des kunstgeschichtlichen Unterrichts, so sehr liebte.

 

Der riesige Mann hatte einen Body in Perfektion.

 

Er stellte sich vor, wir gaben uns die Hand und ich zeigte ihm die hintere Werkstatt, damit er seine Tasche und seine sonstigen Utensilien abstellen konnte.