»Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Buch jemals so berühren wird.« – Das sind die Worte einer überwältigten Rezensentin. Zu Recht. Denn diese Novelle ist ein Meisterwerk, wie es seinesgleichen sucht.
Der erfolgreiche Wiener Schriftsteller R., man erfährt den vollen Namen nicht, erhält den Brief einer Unbekannten. Früher war sie ein Mädel aus der Nachbarschaft, das sich unsterblich in ihn verliebte. Er, in seiner schnelllebigen und hedonistischen Art, ahnt nichts davon, obwohl sie ihm nachspürt, ihn beobachtet, vor seiner Wohnung angstvoll zaudernd wartet. Nachdem sie mit ihrer Mutter wegzog, kommt sie zurück in die Stadt, eine blühende Schönheit von 18 Jahren, und diesmal nimmt er sie wahr, als sie vor seinem Haus steht. Nimmt sie wahr wie eine Fremde, geht mit ihr aus wie mit einer Fremden, schläft mit ihr und vergisst sie nach ein paar Nächten ... wie eine Fremde. Für sie ist es weit mehr, und es soll nicht die letzte Begegnung der beiden sein. – Eine Geschichte von bedingungsloser Liebe auf der einen, und gnadenloser Ignoranz und Oberflächlichkeit auf der anderen Seite; ein erzählerisches Kleinod von erlesener Sprache und schmerzenden psychoanalytischen Einblicken, wie sie nur Zweig zustande bringen kann. Ein Buch, an das man noch lange, lange nach der Lektüre denkt. © Redaktion eClassica, 2020
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