„Es ist nicht so, daß ich mir nie die ultimative Frage gestellt hätte.“

„Und wie, lautet diese Frage?“

„Wo geh ich her, wo komm ich hin und was soll der ganze Scheiß?“

aus Juli Zeh: Adler und Engel

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„Musik ist die Heilungskraft von dem ganzen Universum!“ Eigentlich ein ganz schön behämmerter Satz, findet Ben. Wenn er es genau nimmt, sogar ein richtig verkehrter – grammatikalisch gesehen –, denn es müßte ja lauten „des ganzen Universums“, aber Ben ist gerade überhaupt nicht in der Stimmung, um klugzuscheißen. Irgendwie mag er diesen Satz. Sehr sogar. Wo sie recht haben, haben sie recht, die post-68er von der Titanic, denn dort hat er ihn irgendwann einmal gelesen. Und für sie hofft er stark, daß sie es nicht ironisch gemeint haben, denn sonst würden sie ordentlich Ärger bekommen, denn Ben ist es bitterernst – mit der Musik. In der Mitte seines Sofas hat sich die eifrige Benutzung desselben eine veritable Delle in den dunkelbraunen Breitcordbezug gegraben. In dieser hockt Ben gerade im Schneidersitz, was ein bißchen grotesk aussieht, da sich seine langen Gräten nur mit Mühe in Position falten lassen. Er haßt es, wenn Frauen seiner Haarfarbe über sich selbst sagen, sie seien straßenköterblond, denn das klingt in seinen Ohren so selbstmitleidig. Seine Haare rangeln sich basisdemokratisch auf seinem Kopf, als habe er in einem Wäschetrockner übernachtet. In Wahrheit verwendet er viel Sorgfalt auf seine Frisur, damit man nicht erkennt, daß es überhaupt eine ist, was mitunter einiges an Zeit und Haargel erfordert. Wenn Ben so auf seinem Sofa sitzt, durchströmt ihn unmittelbar ein wohliges Gefühl. Durch die riesigen, fast bis zum Boden reichenden Fenster seiner Wohnung hat er einen Ausblick auf drei heruntergekommene Industriebaracken. Hinter ihnen verläuft eine Straße, an die sich ein kleiner, mit alten Kastanien bestandener Park schmiegt. Trotz geschlossener Fenster hört Ben, wie sich ein Zug hinter dem Park widerwillig quietschend in eine große Kurve zwingt. Dann verschwindet er hinter dem Haus Richtung Deutzer Bahnhof.

Bens Wohnung ist eine Art Loft. Allerdings kein kernsaniertes Backsteingebäude wie in New York oder in Schöner Wohnen, sondern eine schmucklose, graue Fabrik, in der die Firma Siemens in den 50er Jahren Rohrpostsysteme entwickelte.

Auf dem Hof stapeln sich rostige Bleche. Der Asphaltbelag zeigt an vielen Stellen derbe Risse. Aber Bens Vermieter denkt gar nicht daran, dem insgesamt sehr desolaten Zustand seiner Immobilie entgegenzuwirken, denn er spekuliert darauf, das ganze Gelände in absehbarer Zeit gewinnbringend zu verkaufen. Unlängst wurde nämlich in unmittelbarer Nähe die Kölnarena, eine riesige, 20.000 Besucher fassende Konzerthalle errichtet. Diese beschert der rechten Rheinseite Kölns, der Schääl Sick, gerade eine in Bens Augen abartige ‚Ver-Schickerung‘, die auf kurz oder lang solchen alternativen Wohnkonzepten wie der einer heruntergekommenen Fabrik keinen Raum mehr bieten wird.

Ben liebt seine Wohnung. Für ihn versprüht sie ihren ganz eigenen, morbiden Charme. Er steht darauf, daß sich, abgesehen von den sanitären Einrichtungen, alles, was er braucht, in einem siebzig Quadratmeter großen Raum befindet: Ein Bett aus Paletten (in einer Nacht- und Nebelaktion eigenhändig geklaut), ein Stahlspind (mit Dolly-Parton-Centerfold vom Vorbesitzer), ein Schreibtisch, darauf ein Laptop und ein graues Telephon mit Wählscheibe, ein paar Metallregale mit Büchern, ein Herd (mit Gasflasche zum Wechseln) und eine Stereoanlage (von Phillips, mit sehr realistischem Sound). Vor dem Sofa steht zudem noch ein Tischchen, das Ben aus einer Waschtrommel selbst gebastelt hat. Es dient als Untersatz für einen kleinen orangefarbigen Fernseher mit Zimmerantenne, denn Satellitenschüsseln findet Ben asozial. Alles weitere empfänd er als überflüssigen Schnickschnack. Aus der Glotze ertönt klassische Musik. Fasziniert beobachtet Ben, wie Sir Simon Rattle lächelnd, mit einem dünnen Stöckchen in der Hand, sein Orchester zu Höchstleistungen aufwirbelt. Kommt echt popstarmäßig, denkt er und registriert bewundernd die wilde Lockenpracht des Maestros.

Ben macht selbst Musik. Er ist Bassist und Sänger in Sachen Pop und Jazz.

Ergriffen sitzt er vor der Mattscheibe und hat seit langem mal wieder das seltene Gefühl, für diesen einen, kurzen Moment die Welt zu verstehen, die ihm im gerade ausklingenden Jahr so fremd und seltsam vorkam.

„Guck nicht so! ... Hey, ich red mit dir. Guck mich nicht so an, und vor allem: lächle nicht so dämlich dabei. Und den Knopf, den kannst du gleich wieder zumachen. Heute mußt du nicht sexy aussehen, du hast nämlich frei, bist nicht im Dienst. Also entspann dich.“ An Tagen wie diesem könnte sie ihr eigenes Spiegelbild mal wieder ankotzen. Einfach so, aus reinem Ekel. Und diesmal nicht, um wieder ein paar Gramm wettzumachen ...

In den letzten Monaten lief für Ben so ziemlich alles schief, was schieflaufen konnte. Seine Freundin Tine hat ihn nach fünf Jahren mit den Worten verlassen: „Werd endlich mal erwachsen!“ was an für sich schon schlimm genug ist; besonders kraß fand Ben allerdings, daß sie es feige, fernmündlich, per Telephon getan hat. Etwa zur selben Zeit wurde er dreißig, was er bis dahin immer für ausgeschlossen gehalten hatte. Das allerschlimmste jedoch war, daß sich seine Band, die SERVOKINGS, auflöste, wodurch sich Ben unterm Strich nicht nur langsam von seiner Jugend, sondern auch von seinem größten Jugendtraum verabschieden mußte: mit einer eigenen Popband riesig berühmt zu werden. Vor diesem ganzen Wahnsinn war Ben eigentlich ganz zufrieden mit sich und der Welt. Seit etwa zehn Jahren lebt er vom Musikmachen, was für sich genommen bereits ein kleines Wunder darstellt. Denn das Business ist beinhart. Aber dieses verdammte letzte Jahr lief einfach nicht so, wie es sollte, und nun sitzt er allein auf seinem Sofa aus den 70ern, und das einzige, was ihn tröstet, ist (und war eigentlich immer schon) Musik. Musik aus einem winzigen Fernseher – und an diesem Abend interessanterweise klassische Musik. Wenn man genau hinschaut, bemerkt man: Ben hat feuchte Augen, und zwar deshalb, weil sich in diesem Moment für ihn wieder einmal zeigt, daß es einen gemeinsamen Kern in jeder Musik zu geben scheint. Eine Essenz, für die es sich zu leben lohnt und die einen vergessen machen kann, was um einen herum so alles passiert. In solchen Momenten ist Ben glücklich und traurig zugleich. Melancholisch eben, und man darf ihn getrost einen der letzten Romantiker des angehenden 21. Jahrhunderts nennen.

Ein lästiger Gedanke zerstäubt den Nebel seiner musikinduzierten Trance. Ihm kommt die Party in den Sinn, auf die er heute abend noch eingeladen ist. Lustlos bindet er sich vom Sofa heruntergebuckelt seine Adidas Samba, um sich ausgehfertig zu machen, obwohl er vielmehr Lust hätte, sich daheim mal wieder ordentlich zuzulöten. Womöglich täte es mir mal wieder ganz gut, unter Leute zu kommen, denkt er, gerade an einem solchen Tag wie heute – Silvester.

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Von nix kommt nix, ich sollte mich mal wieder in der Jazzszene zeigen, denkt Ben am Abend und fährt zum Herbrands, einem Restaurant im Stadtteil Ehrenfeld, das über einen abgetrennten Partyraum verfügt, in dem am Wochenende die Vorstadtjugend willenlos abtanzt. Einmal in der Woche zeigt der Besitzer des Herbrands ein Herz für Kultur und stellt den Raum kostenlos für eine Jamsession zur Verfügung. Als Ben dort aufschlägt, ist die Session bereits in vollem Gange. Solche Sessions folgen überall denselben, unausgesprochenen Regeln: Zunächst braucht man eine Rhythmusgruppe, bestehend aus Pianist und/oder Gitarrist, Bassist und Schlagzeuger. Diesen steckt man ein paar Euro zu und läßt sie ein paar Stücke spielen, um den Abend geschmeidig einzuleiten.

Das ruft diverse Bläser auf den Plan. Ihre Saxophone, Trompeten und was es sonst noch so gibt im Anschlag, formieren sie sich um die Bühne herum, scharren ungeduldig mit den Füßen und warten auf die Ansage, daß die Session eröffnet sei. Wenn es soweit ist, stürmen sie nach oben. Bevor es dann richtig losgeht, wird aber erstmal mit der Rhythmusgruppe geraume Zeit diskutiert, welcher Titel gespielt werden soll. Dabei greifen die Musiker auf bekannte und den meisten Jazzmusikern geläufige Stücke zurück, die sogenannten standards. Alle zusammen spielen dann zunächst das Thema, die Melodie des Stückes, und dann beginnt der eigentlich spannende Teil, nämlich die Soli. Dabei laufen die Akkorde des Stückes immer rund, und ein Solist nach dem anderen spielt darüber, was ihm zu dem Thema einfällt. Jeder improvisiert auf der Grundlage harmonischer und melodischer Regeln (und natürlich der Inspiration, die ihn gerade küßt) ein Solo. Währenddessen begleitet ihn die Rhythmusgruppe und macht ihm ordentlich Feuer unterm Hintern. Wenn alles gut läuft, ergeben sich spontane Interaktionen, im besten Fall sogar ein musikalisches Gespräch, und alle Beteiligten kommen zu einem gemeinsamen Höhepunkt. Dann ist der nächste Solist an der Reihe. Nachdem der letzte abgedrückt hat, spielen alle noch einmal gemeinsam das Thema. An sich eine schöne Sache. Das Niveau einer öffentlichen Session ist allerdings nur schwer kalkulierbar, da man nie genau weiß, wer alles auf die Bühne kommt, um mitzuspielen. Im Herbrands hat Ben vom grottenschlechten Hobbymucker bis zum Weltklassemusiker schon alles erlebt. Mit Jazz ist es wie mit anderen anspruchsvollen Dingen. Sie sind nur dann gut, überhaupt ertragbar, wenn sie saugut sind. In diesem Fall ist Jazz allerdings ungeschlagen die emotionalste und spannendste Musik, die es gibt.

Bei einer Jamsession ist Ben immer ein gerngesehener Gast, denn es gibt deutlich weniger Bassisten als andere Musiker. Er hat sich schon oft gefragt, woran das wohl liegt und kam immer wieder zu dem Schluß, daß Baß einfach kein Poserinstrument ist. Als er zur Theke geht, um sich ein Bier zu holen, zwinkert ihm Dietmar, der Bassist, der gerade spielt, aufmunternd zu und bedeutet ihm mit seinem Kopf (er hat ja keine Hand frei), auf die Bühne zu kommen, denn er ist der einzige Sessionmusiker, der bislang noch nicht abgelöst wurde. Aber Ben möchte erstmal locker werden und das Gelände sondieren, bevor er einsteigt und winkt erstmal ab. Pünktlich zum einsetzenden Baßsolo gibt die Aufschäumdüse der Espresso-Maschine einen ohrenbetäubenden Lärm von sich, so daß es akustisch im Milchschaum untergeht. Ben stellt sich mit dem Rücken zur Bar. Dort entdeckt ihn Felix, der in seinem olivgrünen Strickpulli auf ihn zukommt und ihn sehr förmlich mit Handschlag begrüßt: „Mensch, hallo Ben, wohnst du noch in Köln?“

Was soll das denn heißen, denkt Ben. Ich habe letztes Jahr mindestens zwanzigmal in Köln gespielt, und dieser Hirni hat davon überhaupt keine Notiz genommen. Wieder so ein Jazz-Fachidiot, der nichts anderes mitkriegt. Das zeigt mal wieder, wie unglaublich hermetisch die verschiedenen Szenen nebeneinander vegetieren.

„Klar, wieso fragst du?“

„Ich hab gar nichts mehr von dir mitbekommen. Du warst lang nicht mehr im Herbrands.“ Ach so, daher weht der Wind, denkt Ben. Dieser Jazzfuzzi verwechselt „staying on the scene“ mit einmal in der Woche zur Jazzsession rennen. Ben hat ehrlich gesagt überhaupt noch nie irgend etwas von Felix mitbekommen.

„Weißt du, ich hatte einfach zu viel zu tun, um vorbeizukommen, war ständig auf Tour, und an den wenigen freien Tagen, die ich habe, bin ich auch mal gerne zu Hause.“

„Verstehe“, meint Felix kleinlaut und dackelt ab. Yeah, das hat gesessen! Lässig an die Bar gelehnt, schaut sich Ben weiter um. Er ist überrascht, im Publikum sitzen ein paar echt süße Studentinnen. Nach seiner Erfahrung eine echte Ausnahme, denn nachdem Jazz in Deutschland immer mehr zu einer Musik avanciert ist, die nach Kultur riecht, muß man junges Publikum wirklich suchen. Ab und an schaffen es ein paar Jazzbands, einen Titel von sich auf irgendwelche Lounge-Jazz-Compilations unterzubringen und gehen fortan als hip durch. Von solchen Ausnahmen abgesehen, gilt jedoch für die Ohren der meisten Menschen das gar so treffende Motto einer beliebten Kleinkunstcombo: „Jazz ist keine gute Fick-Musik!“ Ben trinkt noch ein Kölsch und kriegt langsam Bock, einzusteigen. Er schaut zur Bühne und sieht, wie Dietmar mitleiderregend seine Hand hochhält, auf der sich vom exzessiven Kontrabaßspielen zwei fette Blasen gebildet haben. Ben zieht seinen schwarzen Kapuzenpulli aus, unter dem ein AC/DC T-Shirt zum Vorschein kommt und geht auf die Bühne, wo er jeden der anderen freundlich begrüßt und sich bei den Musikern, die er nicht kennt, mit Namen vorstellt. Die neu zusammengewürfelte Combo einigt sich nach kurzer Beratung auf den Jazzstandard Have you met Miss Jones, einen entspannten Midtempo-Swinger, den seit Robbie Williams Swing when you‘re winning sogar Chantal vom Sonnenstudio kennen könnte.

Wie heißt es doch so schön: It don´t mean a thing if it ain´t got that swing, und tatsächlich kommt die Band richtig gut zusammen. Ben kriegt zunehmend Spaß an der Sache. Das ist das Schöne am Jazz, wenn es gut läuft, machen Menschen, die sich vorher noch nie begegnet sind, aus dem Stegreif wunderbare Musik zusammen. Das Stück ist vorbei, und das Publikum spendet begeistert Beifall. Irgendwie führt das beim hornbebrillten Schlagzeuger Tim zu einer plötzlichen Adrenalinausschüttung, denn er zählt Straight no Chaser an, in einem Affenzahn! Ben kommt ganz schön ins Schwitzen bei dem Tempo, und er weiß schon jetzt, daß er das nicht lange durchhalten wird. Dummerweise hat sich in diesem Moment ein ganzer Haufen Bläser zum Solieren angestellt, denn Straight no Chaser ist ein Blues, und da fällt jedem Musiker etwas zu ein. Ben hofft, daß die Jungs sich höflicherweise kurz fassen, aber da hat er sich leider geschnitten, denn Bruno ‚in-der-Früh-schmeckt’s-Horn-wie-a-Fotzen‘ Stöckl setzt gerade an zum Solo. Er gibt wie immer Vollgas, und auf seiner feuerroten Stirn sammeln sich die ersten Schweißperlen. Bruno spielt ziemlich gut Trompete, richtig oldfashioned und authentisch, da gibt es überhaupt nichts zu meckern. Aber Bruno hat auch einen ganz gewaltigen Haken: Er ist nicht gerade bekannt dafür, jemals wieder aufzuhören, wenn er sich einmal in Rage gefichtelt hat. Ben geht bereits auf dem Zahnfleisch. Ihm fallen gleich die Finger ab, aber Bruno scheint erst richtig in Fahrt zu kommen. Er schaut lächelnd zu Ben herüber, was dieser mit einem grimmigen Blick quittiert. Plötzlich fängt Bruno auch noch an, beim Spielen über die Bühne zu laufen. Langsam wird es Ben zu bunt. Als sich der entfesselte Trompetenteufel auf der engen Bühne gerade an Ben vorbeiquetschten will, stellt dieser, mit einer unauffälligen Bewegung, seinen Fuß ein Stückchen nach vorne. Bruno stolpert, gerät ins Trudeln und geht zu Boden. Seine Nickelbrille rutscht ihm von der Nase, und er selbst landet unsanft auf seinem Hintern. Selbstredend, daß er dabei nicht mehr weiterspielen kann. Die restliche Band reagiert subito und spielt gemeinsam das Thema. Das Stück und Ben ist am Ende. Unter tosendem Applaus geht er von der Bühne. Er hofft, daß niemand gesehen hat, daß er bei Brunos Abgang die Hände (beziehungsweise Füße) mit im Spiel gehabt hat. Er setzt sich erschöpft auf einen leeren Stuhl ins Publikum und wuschelt sich die Haare. Hanno, ein netter Pianist, mit dem er vor einiger Zeit mal einen Job zusammen hatte, setzt sich neben ihn.

„Hallo Ben, hast schön gespielt gerade.“

„Danke, danke. Und bei dir, alles geschmeidig?“

„Jau, kann nicht besser klagen.“

Dann beugt sich Hanno näher an Ben heran und flüstert: „Sag mal, war das eben extra?“

„Was denn?“ antwortet Ben betont unschuldig.

„Die Vollbremsung von Bruno.“

„Findest du, das Solo hätte noch weitergehen sollen?“

„Nö ...“

„Siehste.“

„Mann, Ben, du wirst echt immer härter.“

Stimmt, denkt Ben und steckt sich eine Kippe an. Nach kurzer Zeit beschleicht ihn das Gefühl, die Session habe ihren Zenit bereits überschritten, und er schickt sich an, nach Hause zu fahren. Beim Rausgehen spricht ihn ein grauhaariger Musiker mit nasaler Stimme an: „Hättest du Lust, mal ne Session zu machen, in meinem Proberaum, bin immer interessiert an neuen Bassisten.“

„Klar, wieso nicht. Willst du meine Nummer?“

Ben diktiert sie ihm in sein Handy. Draußen, an der frischen Luft, denkt er: Scheiße, ne Session. Ich brauche einen verdammten Job!

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„Was ist dein Problem, sag mir bitte, was ist dein verdammtes Problem?“

Janine sitzt verheult auf ihrem Bett. Ihr langes, blondiertes Haar ist zerzaust. In zwei dünnen Rinnsalen läuft Schminke an ihrem Püppchengesicht herab und tropft in ihr üppiges Dekolleté, dessen Volumen sich erst unlängst durch die fachkundige Hilfe eines namhaften Schönheitschirurgen verdoppelt hat und welches einen starken Kontrast zu ihrem sonst eher mädchenhaften Körper bildet. Es ist kurz nach Mitternacht. Ein Champagnerkühler mit einer unangebrochenen Flasche steht auf einem Rollwagen mitten im Raum. Auf dem Rechnungsbeleg steht Hilton München. In Janines Zimmer läuft ein etwa fünfzig Jahre alter Mann mit Bierplautze wild gestikulierend auf und ab. Sein leichter Akzent verrät, daß er im Osten Deutschlands aufgewachsen ist. Er schüttelt unablässig seinen dicken Kopf, was das Schuppenreservoir auf dem Kragen seines schwarzen Hemdes sekündlich vergrößert.

„Das war doch immer dein Traum, da zu sein, wo du jetzt bist. Vorher warst du eine Null, ein Niemand. Eine zweitklassige Schauspielerin in einer Daily Soap. Und jetzt bist du ganz oben. Und durch wen? Sag mir, Kleines, durch wen?“

Janine antwortet leise, mit tränenerstickter Stimme: „Durch dich, Heinz, durch dich.“

„Ich hab dir immer gesagt: Wenn du das Spiel spielen willst, mußt du es richtig spielen. Und ich weiß, wie man das Spiel spielt. Wenn du etwas haben willst, dann mußt du auch bereit sein, dafür zu zahlen. Bist du das?“

„Ja.“

„Ich kann dich nicht hören.“

„Ja, ich bin bereit.“

„Na also. Und jetzt laß uns bitte noch mal den schedule von morgen durchgehen. Wir können ja gerne ein paar Interviews streichen, aber das Essen kann ich unmöglich absagen.“

„Mir geht es nicht um die Interviews.“

„Worum denn dann, bitte schön?“

„Ich hätte gerne abends frei.“

„So, die feine Dame hätte gerne frei. Warum, wenn ich fragen darf?“

„Ich bin verabredet.“

„Ich hab dir tausendmal gesagt, daß so ne Männergeschichten bei mir nicht in die Tüte kommen. Das schadet deinem Image.“

„Mensch, Heinz, darum geht es doch gar nicht.“

„Sag mir, Liebes, was kann wichtiger sein als ein Essen mit Marek Avram? Das ist der Musikveranstalter Deutschlands, ach, was sag ich, Europas. Der hat sie alle unter Vertrag: Robbie, Anastacia, Kylie ...Wenn du bei dem morgen einen guten Eindruck machst, haben wir die nächste Saison in der Tasche. Bist du so blöd, oder tust du nur so?“

„Morgen ist meine Freundin Simone für einen Tag in Deutschland, ich hab sie schon seit über einem Jahr ...“

„Jetzt paß mal auf. Das hier ist kein Kindergeburtstag. Dein Privatleben ist mir scheißegal. Wir gehen da morgen hin und Ende!“

Heinz tritt wütend gegen einen Blechpapierkorb, der mit einem apokalyptischen Lärm durch den Raum fliegt und trampelt Richtung Ausgang. An der Tür dreht er sich noch einmal um und sieht, daß Janine wieder anfängt zu weinen. Er stockt, kommt zurück und setzt sich neben sie aufs Bett.

„Guck mal, Janine, das ist doch alles nur zu deinem Besten. Jetzt hör doch bitte auf zu weinen.“

Vom Nachttisch nimmt er eine Packung Papiertaschentücher und trocknet ihr das Gesicht, was sie reaktionslos über sich ergehen läßt. Väterlich legt er ihr seinen käsigen, schwarzbehaarten Arm um die Schulter. Mit der anderen Hand knöpft er ihr langsam die Bluse auf und legt sie auf ihre Brust.

„Ist wieder gut, Baby.“

Janine schaut ins Leere und bekommt ab da nicht mehr viel mit ...

Am nächsten Morgen klingelt das Telephon. Janine schreckt auf.

„Guten Morgen, das ist ihr Weckruf. Beim nächsten Ton ist es acht Uhr dreißig.“ Das zweite Bettzeug liegt zerknüllt neben ihr. Janines Augen brennen. Verpennt geht sie ins Bad und schaut in den Spiegel. Was sie sieht, hat herzlich wenig mit dem Gesicht zu tun, das sie seit Veröffentlichung ihrer inzwischen mehrfach vergoldeten CD täglich aus unzähligen Illustrierten anglotzt. Manchmal fühlt sie sich verfolgt von sich selbst oder besser von der Figur, die die Öffentlichkeit für sie hält. Nach dem, was gestern nacht mal wieder passiert ist, fühlt sie sich schmutzig und versucht, dieses Gefühl unter der heißen Dusche abzuwaschen. Nach zwanzig Minuten fühlt sie sich ein bißchen besser.

Sie rubbelt sich gründlich ab und föhnt sich die Haare. Dann überlegt sie, was sie anziehen könnte. Heinz hat gesagt, es solle etwas Scharfes sein, wegen der sich an das Interview anschließenden Photosession. Als ihr das einfällt, steigt der Haß wieder in ihr hoch und mit ihm die Erkenntnis, daß sie ihren Manager leider so schnell nicht wieder los wird, denn ein Exklusivvertrag bindet sie auf mindestens zwei weitere Jahre an ihn, und eine vorzeitige Trennung käme sie teuer zu stehen. Trotz dieser Gedanken, die sie in letzter Zeit des öfteren überfallen, versucht sie, ihren Job professionell durchzuziehen. Es hilft nichts. Sie zieht einen kurzen schwarzen Rock und ein bauchfreies pinkfarbenes T-Shirt an. Auf dem Shirt steht in silberner Schrift Rock Bitch. Dann schminkt sie sich gut eine halbe Stunde lang. Als sie in den Spiegel schaut, ist sie zufrieden: Ist das nicht die erfolgreiche Sängerin Janine Paffrath, bekannt aus Funk und Fernsehen? Sie ruft ihren Bodyguard Kai an. Zwei Minuten später öffnet sie die Tür, und Kai lächelt sie freundlich an.

„Guten Morgen, Janine.“ Und nach einem prüfenden Blick: „Wow, du siehst frisch aus.“

Sie antwortet ernst: „Zahlt dir Heinz so viel, daß du schleimen mußt?“

„Nein, ehrlich ...“

Dann müssen beide lachen, und Janine boxt ihn zum Spaß auf seine durchtrainierte Brust. Kais schwarze Haare sind standesgemäß zu einer Bürste rasiert, und sein Gesicht ziert ein gepflegter Schnauzer. Er trägt ihre Koffer zum Aufzug, als seien sie Handtaschen. In der Lobby wartet bereits Heinz Sauerbier auf sie und steht mal wieder unter Strom: „Na endlich, da seid ihr ja!“

Seine Gesichtsfarbe läßt eine Neigung zum Bluthochdruck und/oder übermäßigen Rotweingenuß vermuten. Den Mantel leger über den Arm gelegt, bespricht er mit Kai die Tagesplanung. Ohne Kai kann Janine praktisch nirgends mehr hingehen.

Nicht, daß sie dauernd Angst um ihr Leben haben müßte, aber sie kommt alleine einfach nicht vom Fleck. Sobald sie auf der Straße von einem Fan erkannt wird, bildet sich sofort eine Traube aus weiteren Schaulustigen, aus der sie sich aus eigener Kraft so schnell nicht wieder befreien kann. So eine Kampfmaschine an ihrer Seite macht einfach Eindruck und hält schon mal einen Großteil neugieriger Deppen fern. Zum Glück hat in ihrer Gegenwart noch niemand versucht, herauszufinden, wie es wohl ist, sich mit einem Träger des schwarzen Gürtels in Karate anzulegen.

Draußen fährt eine Mercedes S-Klasse vor. Kai geht voran, wobei er mit wachen Augen gewissenhaft die Umgebung scannt. Er hält Janine und Heinz die Hecktür auf und nimmt selbst vorne Platz. Die Limousine fährt sie zum Franz-Josef-Strauß-Flughafen, wo eine sechssitzige Cessna auf sie wartet, um sie nach Köln zu fliegen. Dort wird Janine in einer Suite des Hyatt ein paar Interviews geben und sich dann für das neue Magazin Blond photographieren lassen (ein bißchen „flippig“, wie die Chefredakteurin am Telephon meinte). Danach wird sie bei Top of the Pops ihre neue Single playback performen. Am frühen Abend geht es dann noch nach Frankfurt, wo Marek Avram, die graue Eminenz des Musikbusineß, sie zu einem gediegenen Fünf-Gänge-Menü in einem gediegenen Fünf-Sterne-Restaurant erwartet.

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So, jetzt noch ein paar Kapern drauf, fertig. Ben ist echter Experte in Sachen Pizza Tuning. Gerade legt er letzte Hand an eine handelsübliche Pizza Mozzarella von Dr. Oetker, die er mit wenigen Handgriffen in eine echte Delikatesse verwandelt. Dahinter steckt die Philosophie, daß sich alles noch verbessern läßt. Kein Wunder, daß Ben beim Mischen der SERVOKINGS-Alben auch immer als letzter noch was zu meckern hatte, da sich ja alles noch verbessern läßt.

Er holt die mit frischen Champignons, ein bißchen Speck und extra Käse verfeinerte Pizza aus dem Ofen und reibt noch ein bißchen frischen Pfeffer drüber. Als Getränk reicht der Küchenchef ein Fläschchen Mühlen Kölsch, bon appétit, der Abend kann beginnen. Mal sehen, was in der Glotze kommt. Ben hätte Lust auf einen richtigen Film-Film, irgend etwas Opulentes. Bis Viertel nach acht ist noch ein bißchen Zeit, drum schaut er mal bei den Musiksendern vorbei. Da reinzuzappen ist für ihn tagsüber der reinste Masochismus. Trotzdem macht er es immer wieder, denn er hat panische Angst davor, nicht mehr zu wissen, was abgeht im Pop-Geschäft. Freiwillig VIVA zu schauen gibt ihm ein Gefühl jovialer Toleranz: Hey Kids, laßt mich mal einen Blick in die Charts werfen, und ich analysiere mal kurz, was der neue Trend ist, und aus welchen Elementen dieser neue Stil zusammengeklaut wurde. Hier ein Soul-Groove, dort ein Glamrock-Zitat, Soundanleihen aus den 80ern, usw. Das ist ja easy. Das kann ich auch, wenn eine Plattenfirma mir endlich mal einen ordentlichen Vorschuß zahlen würde, damit ich mich aufs Musikmachen konzentrieren kann.

Ben haßt Musiker, die sich nur für ihren eigenen Kram interessieren. Besonders Jazzmusiker neigen dazu, sich in ihrem Elfenbeinturm (ohne Fernseher!) zurückzuziehen. Ben hat sich nach einer Session mal sehr nett mit einer Jazzsängerin unterhalten. Das Gespräch war allerdings schlagartig zu Ende, als sich herausstellte, daß sie den Namen Björk noch nie gehört hatte. Hallo? Wo lebt die denn? So was geht einfach nicht! Ben schaltet weiter zu MTV. Ach, guck, da ist ja Markus Kavka. Ein fürs Musikfernsehen überraschend altes Gesicht. Der hält sich schon eine ganze Weile auf der Mattscheibe. Zu Recht, findet Ben, der kann nämlich was. Der weiß echt Bescheid, recherchiert auch schon mal ein paar interessante biographische Details eines Künstlers, bevor er ihn interviewt. Ach schade, die Sendung ist gerade vorbei: „... und danke für eure Aufmerksamkeit.“

In rasendem Tempo zappt Ben weiter. So schnell, wie er zappt, kann man gar nicht gucken. Seine Ex kam da nie mit: „Mensch Ben, nun mach doch mal langsam, mir wird ganz schwindelig ...“ Soll sie doch mit ihrem neuen Stecher auf dem Sofa sitzen und in Zeitlupe zappen. Mir doch egal. Ich zappe jetzt so schnell ich will. Kann gar nicht schnell genug gehen. Ob die Sendung was kann, sehe ich in einer Millisekunde. Uninteressant, weiter, blöd, weiter, langweilig, weiter, zack, zack, ich brauche Fakten, Fakten, Fakten ... Au Backe, was ist das denn? Da war die Werbeagentur offensichtlich zu geizig, um einen Berater zu bezahlen. Bei Krankenhausserien sei es inzwischen gang und gäbe, einen echten Arzt als Berater hinzuzuziehen, hat Ben mal gehört, damit die Schauspieler das Stethoskop nicht ständig falschherum halten. Aber bei dem Spot, der gerade läuft, wurde offensichtlich am falschen Ende gespart. Whats wrong in this picture? Natürlich fällt der Fehler nur ein paar Eingeweihten auf. Ein Mann im Trenchcoat und mit Dreitagebart zaubert gerade seinen Kontrabaß aus einem winzigen Citroen C3. Dann setzt er zum Spielen an, hält die linke Hand artgerecht aufs Griffbrett, zupft allerdings mit der rechten Hand viel zu hoch, also nicht wie vorgesehen nahe am Steg, sondern kurz unter der anderen Hand. Das hat nichts mit Kontrabaßspielen zu tun, das sieht eher aus wie Nero, der seine Lyra zupft und dazu Rom besingt, wie es gerade abfackelt: „Du loderndes Feuer, du brennende Stadt ...“ Machen wir uns nichts vor: Dieser Mann ist überhaupt kein Bassist. Die profane Wahrheit ist, er ist Schauspieler und dazu ein schlechter, sonst hätte er sich vorher einmal angeschaut, wie so etwas aussieht. Was soll man davon halten? Gibt der Wagen auch nur vor, daß man damit fahren kann? Nein wirklich, so was kann Ben nicht haben. Das lehnt er ab. Aber dieser Spot ist nur die Spitze des Eisbergs der vielen in der Werbung kultivierten instrumentalen Märchen.

Zum Beispiel haben weibliche Models in Musikvideos, wenn sie Gitarre spielen, stets zu lange Fingernägel an ihrer linken Hand. Damit ist es definitiv unmöglich, einen Akkord zu greifen. Aber das ist vergleichsweise harmlos gegen das zum Glück bei Werbespots etwas aus der Mode gekommene, auf dem Kopf nach oben in die Luft gehaltene Saxophon, am besten noch mit falschrum aufgestecktem Mundstück. Der Saxophonist, der das im wirklichen Leben länger als zwei Sekunden durchhält und dabei noch einen anhörbaren Ton produziert, muß noch erfunden werden.

Rasend schnell und mißgelaunt zappt Ben weiter. Wieder bei VIVA angekommen, hält er fasziniert inne: Auf der Mattscheibe räkelt sich Janine Paffrath. Das ist die Schlimmste, denkt er, die Antichristin der Musik. Wenn man nur kurz hinsieht, meint man, sie mache alles richtig. Ihr Minirock ist extrem kurz, und ihr knapper BH verdeckt nur mit Mühe, was er verdecken soll. Aber egal, wie lasziv sie sich bewegt, irgend etwas stimmt da nicht, sie wirkt einfach nicht sexy. Sie ist kalt, denkt Ben. Das ist es, sie ist kalt wie ein Fisch. Er glaubt ihr einfach nicht, was sie da macht. Sie wirkt ferngesteuert. So stellt er sich Liebe mit einer Professionellen vor. Bei Janine kauft man die Verpackung ohne Inhalt. Auch die Musik ist perfekt produziert, keine Frage, aber sie kickt ihn einfach nicht. Es kommt nichts rüber. All das würde er ihr gerne mal mitten ins Gesicht sagen. Ihr entgegenschmettern, wie unendlich ungerecht er es findet, daß sie mit so hohler Scheiße so viel Kohle verdient. Sein Wunsch, ihr persönlich zu begegnen, wächst von Sekunde zu Sekunde. Eines Tages, da ist er sich sicher, wird er ihr gegenüberstehen und sie mit der Wahrheit konfrontieren, daß sie nichts ist ohne ihr dämliches Vollplayback. Und es wäre nicht mal eine leere Behauptung. Er könnte es ihr auf der Stelle beweisen, indem er sie auf Band singen ließe und es ihr dann vorspielte, ganz ohne Effektgeräte, eins zu eins, nackt. Dann würde ganz schnell klarwerden, daß da nichts, aber auch gar nichts übrigbleibt. Und das wäre der Strafe genug. Dann nämlich hätte er sie mit ihrer eigenen Unfähigkeit vernichtet, und bei diesem Gedanken fühlt er sich wie der Graf von Monte Christo.

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„Das mach ich nicht!“ sagt Janine entschieden. Gerade schnallt sie sich auf dem Rücksitz einer VW Phaeton Limousine an. Neben ihr im Wagen sitzt Heinz, der seinen Ohren nicht traut. Der Fahrer vom Fahrservice hat sie vom Frankfurter Flughafen abgeholt und bringt sie gerade in die Innenstadt, wo Marek Avram sie bereits erwartet.

„Was soll das denn bedeuten, du machst das nicht?“ Heinz Sauerbier ist wieder mal auf 180, kurz vorm Kollabieren: „Das sind die Käufer unserer CD, unsere Zielgruppe!“

Heinz redet immer in der ersten Person Plural, wenn er über seine Planung spricht. Er sagt auch immer: „Wir spielen morgen in ...“ oder: „Wenn wir interviewt werden ...“, dabei ist er natürlich noch nie selbst von irgendwem interviewt worden, außer vom Finanzamt.

„Die Sendung hat eine sensationelle Einschaltquote. Wenn wir da auftreten, verkaufen wir am nächsten Tag haufenweise Platten.“

„Du verlangst von mir, daß ich im Kinderfernsehen auftrete?“

„Wieso nicht? Die Kids kaufen doch unsere CD.“

„Ich mach das nicht!“

„So, die feine Dame macht das nicht ...“

„Heinz, äff mich nicht immer nach. Ich hasse das. Außerdem will ich nicht länger von dir herumkommandiert werden.“ „Ich kommandiere dich nicht, ich berate dich, ich ...“ „Du bist ein elender Blutsauger. Ich singe nicht in dieser Babysendung. Sei froh, daß ich jetzt hier sitze und mit zu diesem blöden Essen komme.“