1. Einleitung
Das Automobil; Die Bezeichnung ist aus dem griechischen αὐτό für „selbst“ und Latein mobilis für „beweglich“ abgeleitet. Das Auto wurde zum Leitbild der Modernität und zum Symbol für den Glauben an die Technik, besonders im späten 19. Jahrhundert. Das Fahrzeug ermöglicht es, Kraft und Geschwindigkeit einer Maschine in die individuelle Fortbewegung umzusetzen<acronym>.
Autos haben Einfluss auf unser Verhalten, indem sie das eigene Leben verändern und Einfluss auf die kollektive Psyche der so genannten Autogesellschaft nehmen können. Das Auto kann eine Wunschmaschine, ein Prestigeobjekt, ein Zeichen der Individualität und die ausgelagerte Privatsphäre sein. Es ist aber auch eine Maschine für das Flanieren oder zur Erzeugung des Geschwindigkeitsrausches. Einige Autos sind nahezu bewegliche Skulpturen oder Designerobjekte. Sie sind Gegenstände ästhetischer Bewunderung, „Symbole von Freiheit und auch reale Mittel ihrer Erfüllung“<acronym>.
Von einem Automatismus des Erfolgs des Automobils kann man dennoch nicht ausgehen. Viele verschiedene Gründe haben zum Durchsetzen dieses Fahrzeuges geführt, die sich gegenseitig bedingen und beeinflussen. In meiner Arbeit möchte ich einige ausgewählte emotionale Aspekte behandeln, die zu dem besonderen Erfolg des Autos beigetragen haben. Dabei betone ich vor allem, dass es nicht nur die praktischen und transportorientierten Eigenschaften des neuen Fortbewegungsmittels waren, die eine bis heute anhaltende Attraktivität bedingten. Viel mehr waren es Wünsche und Bedürfnisse, sowie die Faszination dieser einmaligen Erfindung, die den Menschen zu diesem Fahrzeug brachten.
Den geographischen Schwerpunkt lege ich dabei weitgehend auf Deutschland und Europa. Zeitlicher Fokus ist die so genannte Frühphase des Automobils, also die Zeit vor der Massenproduktion, das ausgehende 19. Jahrhundert bis ungefähr 1910.