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Für Marvin Waitforit Eriksen…

Möge dieses Buch dir zu dem hammergeilen Leben verhelfen,
das dir deine Eltern, Marshall und Lily, niemals bieten können

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Wichtiger Hinweis

Im Gegensatz zu dem, was ich unzähligen heißen Bräuten gelegentlich suggeriert habe, bin ich – und bin es auch nie gewesen – kein niedergelassener Kinderarzt, kein Psychologe und auch kein international tätiger Spion. Deshalb sollte niemand die Ansichten, Techniken und erschreckend umfassenden Ratschläge zum Thema Elternschaft, die ich in diesem Handbuch ausbreite, als allgemein anerkannte Tatsache oder wissenschaftlich erwiesene medizinische Wahrheit auffassen, auch dann nicht, wenn sie ausdrücklich als solche dargestellt werden. Ausgenommen der Abschnitt über Herz-Lungen-Reanimation bei Kleinkindern – der ist ziemlich genau.

 

Zu beachten: Die Parodien real existierender Bücher im Bro Code für Eltern stehen in keinerlei Beziehung zu diesen Büchern und sind von ihren Autoren und Verlagen nicht autorisiert – was auf der Hand liegt, denn meine Versionen machen schließlich viel mehr her.

Inhalt

Einführung

Warum ich dieses legendäre Buch geschrieben habe

Über dieses legendäre Buch

 

Erster Teil: Wie man schwanger wird

Zweiter Teil: Schwanger – was nun?

Dritter Teil: Frühe Stadien der Kindheit

Vierter Teil: Das Krabbelalter

 

Schlussbemerkung

Wie es weitergeht

Troubleshooting und FAQs

 

Einführung

Glückwunsch! Wenn ihr dieses wegweisende Buch in Händen haltet, habt ihr die folgenschwere Entscheidung getroffen, euch kopfüber in das wasserfreie Schwimmbecken des Elterndaseins zu stürzen. Eure Welt wird sich so grundlegend und dauerhaft verändern, wie ihr euch das in diesem Augenblick noch gar nicht vorstellen könnt. Den Gedanken, ein Kind großzuziehen, findet ihr sicher aufregend, faszinierend und wohl auch ein wenig verunsichernd, und zweifellos plagen euch ernste Sorgen in puncto Zukunft:

Zerbrecht euch nicht unnötig den Kopf, denn die Antwort auf all diese Fragen ist ein knallhartes Nein. Euer Leben ist gelaufen, Bros. Schluss. Vorhang zu und aus. Soll ich euch mal etwas verraten? Wir haben abgestimmt und euch zum neuen Bürgermeisterpaar von Deppenheim gewählt. Na ja, ich habe natür­lich nicht mit abgestimmt, weil ich schließlich kein Depp bin. Aber wisst ihr, wer einer ist? Ihr. Dicke, fette, erbärmliche Deppen.

Aber es gibt noch Hoffnung. Nur weil euer Dasein plötzlich ein vor sich hintrocknender Fliegenschiss auf der Leinwand des Lebens ist, heißt das noch längst nicht, dass euer Kind ein ebenso verschüchterter, lahmarschiger, unappetitlicher Zombie werden muss, wie ihr es von jetzt an sein werdet. Und deswegen habe ich dieses Buch geschrieben – ich will euch dabei helfen, einen megageilen Sprössling heranzuziehen, der dann das großartige Leben führen kann, zu dem ihr selbst nicht mehr in der Lage seid, weil ihr nach der Entscheidung, die ihr gerade getroffen habt, emotionell und finanziell am Ende sein werdet. Aber mal ernsthaft: Danke, dass ihr dieses Buch gekauft habt.

Warum ich dieses legendäre Buch geschrieben habe

Ihr fragt euch vielleicht, warum ausgerechnet ich, Barney »Freund aller Miezen« Stinson, ein Buch über das Kinderkriegen und die Elternschaft schreibe, wo ich doch selbst nicht Vater bin, ja den Großteil meines Erwachsenenlebens damit verbracht habe, genau diese Art von schicksalhaftem Missgeschick möglichst zu vermeiden. Die Antwort ist ganz einfach: Geld, ihr Blödmänner! War nur ein Witz. Ich habe es nicht zuletzt deshalb geschrieben, weil ich, als meine guten Freunde Marshall und Lily ihr erstes Kind bekamen, schnell kapiert habe, dass dieser Junge ohne mich niemals das lernen würde, was er im Leben wirklich braucht, Sachen wie »wie man Insekten in Brand steckt« beispielsweise, »wie man jemandem am besten unter den Rock fasst« oder »wie man einen Ständer geschickt verbirgt«.

Und wie komme ich auf die Idee, anderen helfen zu wollen? Weil ich ein Herz habe.

Klar, wenn die Leute den Namen Barney Stinson hören, dann denken sie automatisch an eine Sache: einen riesigen, allzeit bereiten Schwanz. Aber gleich ihr nächster Gedanke ist: ein gottesfürchtiger Patriot – der zufällig auch noch einen riesigen, allzeit bereiten Schwanz hat. Ich bin überzeugt davon, dass die nächste Generation von Amerikanern die vielen Schwächen ihrer lahmarschigen Eltern wettmachen wird und dass diese Jungs eines Tages genauso geile Typen sein werden wie ich. Und dann sind wir nicht nur die größte Nation auf Erden, sondern auch die am besten gekleidete.1

Kurz gesagt, ich schreibe dieses Buch, weil Leute, die sich für Pädagogen halten, unsere Jugend in eine falsche Richtung gelenkt haben. Und ich schreibe dieses Buch nicht etwa, weil meine Freunde Marshall und Lily gerade ein Baby bekommen haben und ich jetzt Angst habe, dass ich für sie nicht mehr so wichtig bin, es sei denn, ich tue, als wüsste ich jede Menge cooles Zeug über Babys – ich weiß gar nicht, wie jemand auf eine dermaßen abwegige Idee kommen kann.

 

1 Anmerkung für nicht amerikanische Leser: Stört euch nicht an meinem Patriotismus. Denn wenn es eine Sache gibt, die wir alle im Laufe des letzten Jahrzehnts gelernt haben, dann die, dass die ganze Welt Amerika liebt – auch du, selbst wenn dir das nicht passt.

Über dieses legendäre Buch

Der Bro Code für Eltern ist chronologisch aufgebaut und erklärt zunächst, wie ein Baby am besten in den Bauch hineingebracht wird, dann wie man es aus besagtem Bauch wieder herausbekommt, und geht bis zu dem Punkt, an dem das Baby schließlich im Kindergarten abgeliefert wird – also alles, was Eltern eben so wissen müssen.

In das Buch eingestreut finden sich allerlei Geschichten, Lieder und Übungen, die das Lernen ein wenig auflockern sollen. Wollt ihr euch zum Beispiel mit eurem Kind hinsetzen und ihm einen Vortrag über den Unterschied zwischen Jungs und Mädels halten, oder möchtet ihr ihm diese wichtige Sache lieber anhand eines bebilderten Kinderliedes (Ein Vogel wollte Hochzeit ­machen, schniederallala, schniederallala) erklären? Ihr könnt nach Herzenslust zu diesen Einschüben vorblättern, wenn euch danach zumute ist, denn es ist wichtig, dass ihr eurem Kind schon frühzeitig vor Augen führt, dass Lesen ääääääääätzend langweilig ist.

Bei der Lektüre des Buches wird euch auffallen, dass ich das Geschlecht eures künftigen Babys meist offenlasse. Ich hätte mich natürlich auf »er« oder »sie« festlegen oder sogar das Geschlecht wechseln können wie bei einem Tennisdoppel zwischen K. D. Lang und Jamie Lee Curtis auf der einen und Chaz Bono und Tyler Perry auf der anderen Seite, aber das wäre zu verwirrend gewesen.

Und vergesst nicht: Ihr sollt die ganze Sache genießen. Die Elternrolle sollte die lohnendste Aufgabe eures Lebens sein. Ich persönlich glaube das zwar nicht, aber da man es dauernd hört, muss es wohl stimmen.

Wenn ihr euch nach der Lektüre dieses umfassenden und informativen Ratgebers als Eltern immer noch ein bisschen unsicher fühlt, dann denkt daran, dass das Ziel im Grunde genommen ganz einfach ist:

 

 

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Sorgt dafür, dass eure Tochter keine Stripperin wird und

dass euer Sohn gerne Mädels vernascht.

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 Viel Glück.

Komplikationen

29987.jpgenn du nach monate-, wenn nicht gar jahrelangen Bemühungen immer noch nicht schwanger bist, hast du womöglich ein Problem, das schwerwiegender ist als jede Form von emotionaler Erschöpfung, Sexfrust oder wund geriebenem Hodensack. Ich spreche natürlich von Unfruchtbarkeit. In diesem Falle gibt es eine Reihe möglicher Lösungen:


1. Leihmutter
In den USA vermieten manche Frauen sozusagen ihre Gebärmutter. Achte darauf, dass du eine Frau auswählst, die gesund, emotional ausgeglichen und möglichst nicht so sexy ist, dass Daddy auf die Idee kommen könnte, einen kleinen Probelauf mit ihr zu starten.

2. Adoption
Viele Mütter stellen nach der Geburt fest, dass sie schlichtweg nicht in der Lage sind, ein Kind großzuziehen, und geben es zur Adoption frei. Die Verhandlungen mit einer Adoptionsagentur sind oft langwierig und kostspielig, doch jemand, der nichts gegen Kinder aus Entwick­lungs­ländern hat, kann hier durchaus ein Schnäppchen machen. Aller­dings muss man das Baby wahrscheinlich selbst abholen, weil die Post in einem Großteil dieser Länder notorisch unzuverlässig ist.

4. Samenspende
Wenn es ein Männerproblem ist, könnt ihr auf Saatgut von anderen zurückgreifen und euch nach einem Samenspender umsehen. Da der Mann dabei im Grunde genommen einen Kerl sucht, der seine Frau, genetisch gesehen, bumst, empfiehlt es sich, auf Dinge wie Krank­hei­ten, Charaktereigenschaften und allgemeine Supermannqualitäten zu achten. Falls einer von deinen Kumpels in Frage kommt, kannst du ent­weder das teure Verfahren der Samenspende mit anschließender medi­zinischer Implantation wählen oder – wenn du es nicht so eng siehst – deiner Frau die Augen verbinden und den Bro spätabends ins Schlafzimmer schmuggeln. Die Entscheidung liegt ganz bei dir.

Allen, die auf der Suche nach dem ultimativen Samenspender sind, kann ich meinen eigenen, genetisch unvergleichlichen Bro-Samen direkt am Fuß der Eileiter ablegen. Die angehende Mutter sollte dazu folgenden Antrag ausfüllen und einreichen.

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Bereit für die Geburt

30918.jpg enn der große Tag näherrückt, sollte die Geburt bis auf die letzte Sekunde genau vorausgeplant sein. Am besten schreibt ihr alles Wichtige ordentlich auf eine Liste, die ihr dann als Klopapier herneh­men könnt, wenn die Wehen einsetzen und ihr euch vor Angst in die Hosen macht.

Als Erstes müsst ihr entscheiden, ob die Entbindung in einem Krankenhaus oder zu Hause stattfinden soll. Auch wenn die Atmosphäre bei einer Haus­geburt vielleicht gemütlicher ist, solltet ihr euch vorab fragen: Können wir je wieder mit Gästen in dem gleichen Zimmer Weihnachten feiern, in dem wir die Explosion einer Vagina miterlebt haben?

Als Nächstes stellt sich die Frage: Natürliche Geburt oder sollen Medikamente zum Einsatz kommen? Bei einer natürlichen Geburt verzichtet die Mutter auf den Einsatz von Schmerzmitteln, um die ganzheitliche Erfahrung der Geburt und die dabei entstehende Mutter-Kind-Bindung nicht zu verfälschen. Wenn du schmerzlindernde Medikamente akzeptierst, heißt das, dass du zumindest kein totaler Idiot bist.

Will ich schmerzstillende Mittel?

Nach allem, was man hört, ist eine Geburt von den schlimmsten Schmerzen begleitet, die ein Mensch erleiden kann, ohne daran zu sterben. Wenn man ein Kind zur Welt bringt, hat man also größere Schmerzen als seinerzeit Evel Knie­vel, als er sich bei dem Versuch, über die Brunnenanlage des Caesars ­Palace zu springen, Becken, Oberschenkel, Hüfte, Schädel, Rippen, Handgelenke und Knöchel brach und anschließend 29 Tage im Koma lag. Also Periduralanästhesie? Aber nicht zu knapp! Sag deinem Gynäkologen, er solle sich vorstellen, die Injektionsnadel sei eine mit Heroin gefüllte Spritze und deine untere Wirbelsäule Kurt Cobains linker Arm so etwa um das Jahr 1993.

Da Männer bei Geburten immer nur als Assistenten dabei sind, habe ich eine Tabelle erstellt, die die Geburtsschmerzen in bekannte, alltägliche Schmerzen und Wehwehchen übersetzt.

Geburtsschmerz-Umrechner

Geburtsschmerz

Männliche Entsprechung

Dehnung des Geburtskanals

Bei einer Footballwette verlieren, weil irgendein Trottel unbedingt auf Nummer sicher gehen will und deshalb einen Umweg von 99 Metern läuft, anstatt die Sache kurz und schmerzlos mit dem Knie zum Abschluss zu bringen.

Wehen

Sich über einen Baumarktangestellten lustig machen, der einem die Sicher­heitsvorkehrungen beim Gebrauch von elektrischen Werkzeugen erläutern will, und sich anschließend zu Hause prompt den halben Daumen absägen.

Druck auf die Eingeweide durch den Kopf des Babys

Der Morgen nach dem Verzehr von drei Dutzend scharf gewürzten Buffalo Wings in Kombination mit drei Litern Hefeweizen.

Presswehen

Kavaliersschmerzen

Scheidenriss

Die einzige Frau, die dich je glücklich gemacht hat, die einzige Frau, die du je wirklich geliebt hast, entscheidet sich für einen anderen Mann. Hmm – ich meine natürlich: Wenn man einen falsch geschlagenen Baseball in die Eier kriegt! Autsch, verstanden?
(Vergiss,was ich am Anfang gesagt habe, war nur ein Witz.)

 

 

 

 

 

 

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He, he-he-Bro, he-he-Bro-he-he-Bro-he-he-Bro-he-he-Bro-Bro-Bro-Bro,

Der Morgen kommt, und er will nicht nach Haus.

 

Feiern die ganze Nacht und sie trinken nur Rum,

Der Morgen kommt, und er will nicht nach Haus.

Bananenflip, denn der wirft uns nicht um,

Der Morgen kommt, und er will nicht nach Haus.

 

Komm, Mr. Barkeeper, zähl meine Bananen,

Der Morgen kommt, und er will nicht nach Haus.

Komm, Mr. Barkeeper, zähl meine Bananen.

Der Morgen kommt, und er will nicht nach Haus.

 

Sagt sechs Glas, sieben Glas, acht Glas, WUMM!

Der Morgen kommt, und er will nicht nach Haus.

Sechs Glas, sieben Glas, acht Glas, WUMM!

Der Morgen kommt, und er will nicht nach Haus.

 

He, Bro, he-he-he-Bro,

Der Morgen kommt, und er will nicht nach Haus

He, he-he-he, he-he-he, he-he-he.

Der Morgen kommt, und er will nicht nach Haus.

 

Da geht nichts drüber, einen Flip aus Bananen,

Der Morgen kommt, und er will nicht nach Haus

Wie’s danach geht, lässt sich nur ahnen.

Der Morgen kommt, und er will nicht nach Haus.

 

 

Fernsehen

29324.jpgltern haben oft Zweifel, ob Fernsehen wirklich gut für die Kleinen ist. Manche machen sich Sorgen wegen all dem Sex, den unflätigen Worten und der Gewalt und halten sich daher lieber an die harmloseren Geschichten aus der Bibel über Völkermord, Enthauptungen oder den Mann, der an ein Stück Holz genagelt und zu Tode gequält wurde.

Es ist tatsächlich schwer zu entscheiden, welche Sendungen gut für ein Kind sind und welche nicht. Um euch bei der Auswahl des Programms für euer Kind zu unterstützen, hier ein paar Sendungen und Filme, auf die ihr achten solltet.