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Wir bedanken uns bei Peter Fox, Museumspädagoge des Museums für Naturkunde in Berlin, für die Unterstützung bei der Entstehung dieses Buches.

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Copyright © by Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 2009

Umschlag- und Innenillustrationen: Herdis Albrecht

Lettering: Björn Liebchen

Lektorat: Susanne Schürmann

E-Book-Umsetzung: Satzweiss.com Print Web Software GmbH

ISBN 978-3-646-92325-4

Mehr über Conni findest Du unter: www.conni.de

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Überraschung!

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„Nun sag schon!”, ruft Conni gespannt.

Papa schüttelt den Kopf. „Dann ist es doch keine Überraschung mehr!”

„Och, Papi, bitte!” Conni hypnotisiert ihn mit großen Augen. Jetzt noch zweimal mit den Wimpern klimpern, dann hat sie ihn bestimmt so weit.

„Ja, Papa, los! Erzähl!”, kräht Jakob.

Doch Papa grinst nur. „Wartet bis Sonntag, dann werdet ihr’s ja sehen.”

Bis Sonntag warten? Conni denkt gar nicht daran! Sie will unbedingt wissen, was es mit diesem Überraschungsausflug auf sich hat.

Beim Gute-Nacht-Sagen versucht sie es wieder, da kriegt man Papa nämlich immer am besten rum.

Sie schlingt die Arme um seinen Hals und schmatzt ein Küsschen auf seine Wange.

„Mir kannst du’s doch sagen”, flüstert sie ihm ins Ohr. „Was ist denn nun am Sonntag?”

„Wird nicht verraten!”, lacht Papa.

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So was Gemeines! Conni platzt fast vor Neugier. „Ich sag’s auch nicht weiter”, verspricht sie. „Ich schweige wie ein Grab!”

Doch Papa bleibt eisern.

„Überraschung ist Überraschung!”, meint er nur und zwinkert ihr zu.

„Oh Mann!”, brummt Conni. „Ich hasse Überraschungen!”

Aber das ist natürlich gelogen.

Papa hält dicht. Bis Sonntag. Nichts, aber auch gar nichts verrät er. Nicht einmal, als sie ins Auto steigen. Und Mama? Die zuckt mit den Schultern.

„Keine Ahnung, wo’s hingeht”, behauptet sie.

Dass Eltern immer zusammenhalten müssen!

Conni versucht anhand der Strecke das Geheimnis zu lüften. „Wir fahren zum Schwimmbad”, rät sie. Aber wo sind die Badesachen? Und überhaupt, jetzt biegt Papa rechts ab. „Zum Wald?” Conni strahlt triumphierend. „Zum Wildgehege!”

„Alles falsch”, sagt Papa.

Conni weiß nicht mehr weiter. Schon sind sie aus Neustadt heraus und fahren immer weiter die Landstraße entlang, Richtung Autobahn.

„Da, eine Baustelle!”, ruft Jakob plötzlich. Conni rollt mit den Augen: Der immer mit seinen Baustellen!

„Genau da wollen wir hin”, sagt Papa und setzt den Blinker.

Was? Auf eine Baustelle? Conni stöhnt. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Und dafür diese ganze Heimlichtuerei!

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Papa parkt neben einem Bauwagen. „Heute wird hier nicht gearbeitet, da können wir uns mal in Ruhe umgucken. Na, wie findet ihr das?”

„Toll!”, brüllt Jakob. Und bekommt vor lauter Aufregung ganz rote Wangen. Die werden noch röter, als sie wegen irgendwelcher Vorschriften alle einen Helm aufsetzen müssen. „Echte Bauarbeiterhelme!” Jakob ist ganz aus dem Häuschen.

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„Wenigstens einer freut sich”, brummt Conni.

Missmutig stapft sie hinter Papa her, der ihnen lang und breit erklärt, wie hier eine neue Straße entsteht. Conni seufzt. Sie könnte sich wirklich etwas Besseres vorstellen. Warum besuchen sie nicht einen Reiterhof? Die blöden Maschinen, die hier rumstehen, interessieren sie doch gar nicht!

Jakob dafür umso mehr. Schon verschwindet er mit Papa in einem Riesenbagger und dreht wie wild an dem großen Lenkrad.

„Na, ich glaube, unsere Männer sind erst einmal beschäftigt”, lacht Mama. „Wir können es uns ja solange im Bauwagen gemütlich machen.” Sie holt sich die Zeitung und eine Thermoskanne Kaffee aus dem Auto.

Doch einfach nur im Bauwagen herumzuhocken, dazu hat Conni erst recht keine Lust.

„Ich guck mich mal ein bisschen um”, meint sie und stromert los. Die neue Straße führt an Äckern und Wiesen vorbei. Vielleicht gibt’s ja doch noch irgendwo eine Pferdekoppel? Conni läuft neben der Trasse her. Sie endet bei einem großen Hügel, der für die neue Straße ein Stück weit abgetragen wird. Er ist ideal zum Klettern. Conni kann nicht widerstehen. Und außerdem kann sie von oben nach Pferden Ausschau halten. Schon ist sie den halben Hügel hochgeklettert. Nanu, was ragt denn da aus der Erde? Conni zieht daran und hat einen langen, schmalen Knochen in der Hand.

Iiih! Unwillkürlich lässt Conni ihn los und wischt sich die Hände an der Hose ab. Doch neugierig ist sie schon. Von welchem Tier mag der sein? Oder – Conni wird auf einmal ganz flau – ist das etwa ein Menschenknochen? Sie schaut ihn sich genauer an. So verwittert und braun, wie er aussieht, ist der Knochen bestimmt schon schrecklich alt. Uralt.

Connis Augen beginnen zu funkeln. Vielleicht hat sie da ja etwas ganz Besonderes entdeckt? Mit einem Taschentuch nimmt sie ihn hoch. Den muss sie unbedingt Mama zeigen. Vielleicht weiß sie ja, von wem der stammt. Schließlich ist Mama Ärztin. Da kennt sie sich doch mit Knochen aus!

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„Von einem Menschen?”, wiederholt Mama.

„Nein, da bin ich mir sicher. Der muss von irgendeinem Tier sein. Aber frag mich bitte nicht, von welchem!” Mama zuckt mit den Schultern. „Da habe ich nämlich keinen blassen Schimmer!”

Nachdenklich dreht sie den Knochen in den Händen.

„Der ist ja ganz schön schwer”, wundert sie sich. Vorsichtig klopft sie damit gegen den Tisch. „Ich glaube, der ist versteinert.”

„Versteinert?”, fragt Conni aufgeregt. „So wie die Knochen im Museum?”

„Ja, ich denke schon”, nickt Mama und lacht.

„Wahnsinn!” Conni muss ihre Entdeckung gleich Papa und Jakob zeigen.

„Menno!” Jakob passt es gar nicht, dass Conni sie beim Baggerfahren stört.

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Zu viert klettern sie den Hügel hinauf und hinunter. Doch sosehr sie auch suchen – sie finden nichts.

„Schade!” Vor allem Papa ist enttäuscht. „Ich hab einfach kein Glück bei so etwas!”

„Wie wär’s mit einem kleinen Picknick?”, fragt Mama.

„Au ja!”, ruft Jakob. Und auch Conni merkt auf einmal, wie hungrig sie ist. Wie gut, dass Mama belegte Brote und Kuchen mitgebracht hat.

Nach dem Essen schaut sich Conni noch einmal ihre Versteinerung an. Hat sie da einen echten Schatz entdeckt?

„Ich möchte zu gerne wissen, was das für ein Knochen ist”, murmelt sie.

„Wir könnten zum Naturkundemuseum fahren und nachfragen”, schlägt Papa vor.

Connis Augen leuchten. „Jetzt gleich?”

„Wieso nicht?”, fragt Papa.

Mama ist einverstanden. Und Jakob auch. Schließlich gibt es dort Dinos. Und die sind mindestens genauso spannend wie Bagger fahren!

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