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New Horizons

 

Ein ganz herzliches Willkommen zur diesjährigen Sommerausgabe des Corona Magazines!

 

»Mein Vater Erklärt Mir Jeden Samstag Unsere Neun Planeten.« Irgendwie vermisse ich diese hilfreiche und oft genutzte Eselsbrücke aus meinen Kindertagen, mit der ich die Planeten unseres heimischen Sonnensystems in der richtigen Reihenfolge recht problemlos aufzuzählen vermochte. Leider gilt der letzte Bestandteil dieser astronomischen Kette, der eisige Pluto im fernen Kuipergürtel, seit 2006 lediglich noch in meinem Kopf und nicht mehr unter den kritischen Augen der Wissenschaft als »normaler« Planet – wodurch sich heutige Schüler in den vergangenen Jahren zwangsläufig mit dem neuen Hilfsmittel »Mein Vater Erklärt Mir Jeden Samstag Unseren Nachthimmel.« anfreunden mussten. Ich weiß ja nicht wie es Ihnen geht und ich werde vermutlich langsam alt, aber der erste Satz (nebst dazugehöriger Bedeutung) sagt einer charakterlich eher bewahrenden und festhaltenden Natur wie mir doch deutlich mehr zu.

 

Zumindest mit dieser Ausgabe wird das Corona Magazine allerdings auch ein bisschen aus der gewohnten Reihe fallen. Sie werden sich vielleicht noch dann erinnern, dass wir in den vergangenen Jahren normalerweise unterjährig die eine oder andere schöpferische Pause eingelegt haben, um in Ruhe Kraft zu tanken und neue Ideen umzusetzen. Diese Pausen schaffen wir nun ab und beschreiten zukünftig in den Sommerferien und zu Neujahr einen etwas anderen Weg.

Wir präsentieren Ihnen daher heute erstmals ein etwas »leichteres« Corona Magazine. Leicht bedeutet hierbei, dass wir heuer nur mit etwa halbem Umfang aufwarten und viele regelmäßige Rubriken ausnahmsweise nicht mit an Bord haben… gleichwohl aber noch ausreichend interessanter Lesestoff für die eine oder andere abendliche Stunde auf dem heimatlichen Balkon oder gar am Strand auf Sie wartet.

 

So möchten wir Ihnen dieses Mal unter anderem gleich sechs Kritiken zu den aktuellen Kinofilmen Ant-Man, Mission: Impossible – Rogue Nation, Pixels, Insidious 3, It Follows und Terminator: Genisys anbieten. Weiterhin gibt es dann ja auch noch den oben bereits erwähnten Zwergplaneten Pluto, der uns im Rahmen der NASA New Horizons-Mission vor wenigen Wochen ganz neue Anblicke gewährte und dieses Mal in unserem Wissenschaftsbereich selbstverständlich die volle Aufmerksamkeit erfährt. Zusammen mit vielen weiteren Beiträgen zu Comics, phantastischen Spielen, Military SF und Fandom sollte also hoffentlich für jeden von Ihnen etwas dabei sein.

 

Zu guter Letzt möchten wir uns heute ganz herzlich für Ihr reichhaltiges Feedback zu unserem Newsletter von vor zwei Wochen bedanken. Wir haben viele Ihrer Zusendungen in unserer Rubrik »Ihre Meinung« untergebracht und hoffen, dass wir Ihnen unsere offensichtlich nicht immer leicht verdaulichen Beweggründe bezüglich des Wechsels vom damaligen HTML- in das heutige E-Book-Format transparent und nachvollziehbar darstellen konnten. Und dass Sie unserem Projekt in der sich permanent weiter entwickelnden Welt die Treue halten.

 

Aber jetzt erst einmal viel Vergnügen bei der Lektüre unserer neuen Ausgabe.

Und bleiben Sie uns gewogen!

 

Herzliche Grüße

Ihre Jennifer Christina Michels

Herausgeberin

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Spotlight:

 

Marvels Ant-Man… es kommt nicht auf die Größe an!

von Verena Neubauer

 

Alles begann mit einer winzigen Werbekampagne. Und das im wahrsten Sinne des Wortes… Wieder einmal verstand sich Marvel hervorragend darauf, neugierig auf den neuesten Streich im Cinematic Universe zu machen. Heraus kam, nach Monaten des geschickten Anstachelns, ein Film, der hält, was er verspricht: Es kommt überraschenderweise tatsächlich nicht auf die Größe an! Fakt ist: Das Haus Marvel beweist mit dem neuesten Streich einmal mehr, dass es nicht nur der Flaggschiffe unter den Comichelden bedarf, um einen großartigen Film zusammen zu schustern. Mit Guardians of the Galaxy wurde dies schon einmal bewiesen – und die Rechnung geht auch mit Ant-Man wieder auf.

 

 

Mission: Impossible - Rogue Nation: Was lange währt, wird endlich gut?

von Hestia van Roest

 

Mission: Impossible ist ein Franchise, das sich ein wenig anschleicht. Man vergisst gerne, dass es existiert bis der nächste Film praktisch schon in den Startlöchern steht und dann geht alles sehr schnell. Eigentlich eine sehr passende Weise, in der Realität der Fiktion nacheifert.

Seit dem 31. Juli (In Deutschland ab dem 6. August) bittet Tom Cruise zum nunmehr 5. Mal mit seinem Mega-Blockbuster Mission: Impossible – Rogue Nation in die Kinosäle der Welt und verspricht praktisch das gleiche wie die anderen Teile auch: Tom Cruise, Explosionen, Tom Cruise, wahnwitzige Stunts, Tom Cruise und eine Bedrohung, die so absurd ist, dass man sich fragt, aus welcher Clowns-Kiste sie herausgesucht wurde.

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Star Trek:

 

Die Stars aus Star Trek in anderen Rollen - Teil 4: Sir Patrick Stewart

von Thorsten Walch

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Fernsehen:

 

TUBEnews - Nachrichten aus der Welt der Fernsehröhre

von Pia Fauerbach

 

 

 

Kino:

 

Pixels – Invasion der Flachwitze

von Bettina Petrik

 

Terminator Genisys - Wiederauferstehung eines Kino-Mythos?

von Oliver Koch

 

Insidious 3 oder: der Fluch des dritten Teils

von Oliver Koch

 

It Follows – Wenn das Gruseln zur Kunstform wird

von Bettina Petrik

 

cineBEAT - Nachrichten aus der Welt der Kinoleinwand

von Pia Fauerbach

 

Kino-Vorschau: Neuerscheinungen im August 2015

von Bettina Petrik

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Literatur (inkl. Audio):

 

Military SF: Bücher mit Bomben – Rachel Bachs Paradox-Trilogie

von Dirk van den Boom

 

Neues aus dem iFuB-Verlag

von Hestia van Roest

 

Comic-Kolumne: Der eine Tag

von Uwe Anton

 

Leseprobe: Zechengeister von Romy Wolf

von iFuB-Verlag

 

Kurzgeschichte des Monats: Die Elfte Plage von C.R. Schmidt

von Armin Rößler

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Fandom:

 

Kolumne: Tabak und Phantastik

von Hermann Ritter

 

 

 

Weitere Inhalte:

 

Phantastische Spiele: BattleLore – Zweite Edition

von Frank Stein

 

Subspace Link - Neuigkeiten von über aller Welt

von Reiner Krauss

 

Wissenschaft: Neue Horizonte

von Andreas Dannhauer

 

Ihre Meinung - Leserbriefe an das Corona Magazine

 

Corona Magazine-Gewinnspiel

 

Mitarbeit am Corona-Projekt

 

Disclaimer

 

Impressum

 

 

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Marvels Ant-Man… es kommt nicht auf die Größe an!

von Verena Neubauer

 

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(vn) – Alles begann mit einer winzigen Werbekampagne. Und das im wahrsten Sinne des Wortes… Wieder einmal verstand sich Marvel hervorragend darauf, neugierig auf den neuesten Streich im Cinematic Universe zu machen. Heraus kam, nach Monaten des geschickten Anstachelns, ein Film, der hält, was er verspricht: Es kommt überraschenderweise tatsächlich nicht auf die Größe an!

 

Scott Lang ist ein Dieb. Gerade aus dem Gefängnis entlassen wünscht er sich nichts sehnlicher, als seine Tochter sehen zu dürfen. Doch die Auflage beinhaltet ein regelmäßiges Einkommen in Form eines Jobs, um die während seiner Haft angehäuften Unterhaltszahlungen leisten zu können. Eine nicht gerade kleine Herausforderung für einen Ex-Strafgefangenen. Und in der Verzweiflung ist die Versuchung zu einem letzten Coup groß… zu groß. Doch was ihm bei dem Raub in die Hände fällt, ist nicht etwa der ersehnte Haufen Kohle, sondern etwas, das zur größten Wende in Scotts Leben führen sollte! Der Bestohlene nämlich ist kein geringerer als der mittlerweile in Rente lebende Dr. Hank Pym, der auf den Dieb aufmerksam geworden ist… der Erfinder einer unglaublichen Technologie, die es sowohl Gegenständen als auch Lebewesen möglich macht, in der Größe rapide zu schrumpfen, während sich die Kräfte dabei vervielfachen, hat nämlich ein ernstes Anliegen –eben diese Erfindung droht nun eine Gefahr für die gesamte Menschheit zu werden. Ein Verkauf der sogenannten Pym-Partikel zum militärischen Einsatz wäre fatal… und genau das ist der Plan von Pyms ehemaligem Protegé Darren Cross, der sich nun auf diese Weise einen Namen und natürlich eine Menge Geld verdienen will. An dieser Stelle kommt nun ungewollt Scott Lang ins Spiel. Um den Missbrauch von Pyms früher entwickeltem Serum und damit eine globale Bedrohung zu verhindern, braucht er die Unterstützung von jemandem mit besonderen Fähigkeiten. Denn die großen Helden können nicht helfen. Hier ist das Können eines Meisterdiebes gefragt. Die Vereitelung des gefährlichen Plans beinhaltet nämlich einen Raub, den es in der Geschichte der Einbrüche so noch nie gegeben hat!

Scott schlüpft hierfür in den legendären Anzug des Ant-Man – und lernt erstmals, was es heißt, auf der Seite der Guten zu stehen. Mit unerwarteter, krabbelnder Hilfe an seiner Seite!

 

Fakt ist: Das Haus Marvel beweist mit dem neuesten Streich einmal mehr, dass es nicht nur der Flaggschiffe unter den Comichelden bedarf, um einen großartigen Film zusammen zu schustern. Mit Guardians of the Galaxy wurde dies schon einmal bewiesen – und die Rechnung geht auch mit Ant-Man wieder auf. Denn Regisseur Peyton Reed weiß: Ein guter Film macht den Helden. Und er fügt sich so nahtlos in Marvels Cinematic Universe ein, dass man nur staunen kann. Jedes Segment, jedes Detail verrät viel Hingabe und den Wunsch, sich von dem bisher Dagewesenen abzuheben. Ganz so einfach gestaltet sich dies nicht, denn Heldenentstehungsgeschichten gab es in den vergangenen Jahren doch zu Hauf. Mit Ant-Man allerdings mogelt Reed hier, ganz dem diebischen Konsens des Filmes entsprechend, ein neues Subgenre ein. Dass Marvel nicht daran glaubt, dass Superheldenfilme in nur ein Genre gepresst werden müssen, ist nichts Neues. Das Kreieren von Subgenres ist längst fester Bestandteil des Franchise und bisher wurde abwechslungsreich aufgewartet mit Elementen aus Fantasy (Thor), Technokrimis (Iron Man), Politthrillern (Captain America: The Winter Soldier) und Science-Fiction (Guardians of the Galaxy). Mit Ant-Man gesellt sich jetzt ein Heist-Film hinzu, bei dem traditionell ein Raub im Mittelpunkt steht.

 

Die Dynamik des Films ist erwähnenswert flüssig. Die beiden Männer, Dr. Hank Pym und Scott Lang, ähneln sich nämlich in einem ganz besonders. Beide ersehnen sich nichts mehr, als die Wertschätzung ihrer Töchter. Auf ihrer Seite kämpft Hope van Dyne, Pyms Tochter, doch die über die Jahre tief verwurzelten Differenzen mit ihrem Vater sind ein Stolperstein. Die Beziehungen der Charaktere sind zu jedem Zeitpunkt glaubhaft, wenn man über das etwas holprige Ende witzelnd hinweg sehen kann, und als großer Bestandteil des Films auch sehr präsent. Dennoch schafft Regisseur Reed, auch hier Marvel treu bleibend, eine wunderbare Balance zusammen mit dem typischen Humor beizubehalten, ohne, dass das Ganze lächerlich wird. Ganz im Gegenteil verpasst dies dem Film eine Menschlichkeit, die auch auf zwischenmenschlicher Ebene sehr gut mitfühlen lässt. Überhaupt, dass ein Regisseur alles richtig gemacht hat, merkt man spätestens daran, wenn man plötzlich eine unerwartete Zuneigung für Ameisen entwickelt. Und nein, daran kommt man wohl wirklich nicht vorbei. Denn die kleinen Lebewesen sind wichtige Akteure des Films, und spätestens, wenn sie einen Namen bekommen, muss man sie einfach gern haben.

 

Die Kombination der Schauspieler ist ebenfalls gelungen gewählt. Paul Rudd, in der Rolle von Scott Lang, fand man vorher eher in komödiantischen Werken und man kann nicht sagen, dass dies bei Marvel besonders deplatziert wäre. Im Gegenteil fügt er sich eigentlich perfekt in die »kleine«, exklusive Familie ein. Zusammen mit Michael Douglas (in der Rolle des Dr. Hank Pym), der sonst eher in Dramen heimisch ist und hier sein Debüt im Superheldengenre gibt, entwickelt sich eine interessante Kombination. Man muss es Produzent Kevin Feige einfach lassen, er hat ein Gespür für Idealbesetzungen und -zusammensetzungen.

Ein kleines bisschen steif wirkt dagegen Evangeline Lilly, die Pyms Tochter Hope van Dyne verkörpert. Zuletzt bekannt aus der Hobbit-Reihe als rebellische Elbin war ihr das Marvel Cinematic Universe seither laut eigener Aussage ein Fremdbegriff. Aber da es nicht das Letzte war, was wir von ihr gesehen haben, wird sie sicher auch in ihre Rolle hinein wachsen.

Natürlich braucht auch jede gute Geschichte einen Antagonisten – und dieser wird hier verkörpert von Corey Stoll, den man hierzulande vermutlich am ehesten aus dem Film Das Bourne-Vermächtnis kennen wird. Hier bleibt nicht viel zu sagen, er mag nicht übermäßig interessant wirken auf den ersten Blick, doch entspricht er seiner Rolle vollkommen.

 

Action gibt es trotz des eigentlich geheimen und möglichst unauffälligen Raubzuges glücklicherweise zu Genüge. Das beginnt bereits bei Scotts Ausbildung zum Ant-Man und gipfelt sich im großen Showdown, der eigentlich, wenn man es wörtlich nimmt, ganz klein ist. Die wechselnden Größendimensionen sind übrigens definitiv das Highlight des Films und wurden mit viel Liebe zum Detail und in Perfektion animiert. Auch die 3D-Effekte sind ausnahmsweise erwähnenswert, denn im Gegensatz zu vielen anderen Filmen kommt dieser ganz großartig zur Geltung, was sicher an den vielen animierten Teilen liegen mag.

 

Untermalt wird das Ganze von einer Musik, die Laune macht, einfach bleibt und sich sonst eher im Hintergrund hält, was bei einem fast schon klassisch anmutenden Heistfilm richtig schön zur spannenden Stimmung beiträgt.

 

Die beiden Gastauftritte übrigens sind sehr geschickt ausgewählt und werden nicht nur eingefleischte Fans begeistern… Bei einem allerdings muss man schon genau hinschauen, um ihn zu entdecken, während der andere für ordentlich Schwung und Feuer unter dem Hintern der großen Ameise sorgt!

 

Der Film ist gespickt mit nicht immer nur dezenten Anspielungen auf sämtliche andere Marvel-Filme, was überraschend erfrischend und ein bisschen foppend wirklich Spaß macht. Denn wer würde sich nicht unweigerlich einmal fragen, während der Hochkonjunktur der Superhelden: Kann das nicht jemand anderes machen?!

Es belebt den Film herrlich und macht die Figuren einfach menschlich. Was ein guter weiterer Stichpunkt ist: Bei vielen Superheldenfilmen vermisst man manches Mal ein wenig den Bezug zu den Hauptfiguren. Und das ist das eigentlich Schöne an Ant-Man. Scott Lang ist ein jedermann. Seine Probleme, Sorgen und Gedanken sind real und vollkommen nachvollziehbar.

 

Zum Schluss bleibt eigentlich nur zu sagen, dass Ant-Man ein Film ist, der mit seiner gut gelungenen Mischung aus Spannung, Oceans Eleven-Flair und einem manchmal herrlich überforderten, neugeborenen Helden einfach Spaß macht und sicher nicht nur eingefleischten Fans der Marvelreihe Freude bereiten wird.

 

Und, es bleibt erwähnenswert, es lohnt sich dieses Mal, beide Abspanne auszusitzen, denn, wie des Öfteren bereits, erwarten den Zuschauer auch hier wieder Marvel-typisch zwei kleine Bonusszenen, die direkt zu den zukünftigen Plänen Marvels führen…

Die Stars aus Star Trek in anderen Rollen – Teil 5: Sir Patrick Stewart

von Thorsten Walch

 

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Star Trek – The Next Generation (© Paramount)

 

(tw) – In der heutigen Ausgabe dieser Kolumne soll nicht allein das Werk des (bei weitem nicht nur) Star Trek-Stars außerhalb des Roddenberry'schen Universums vorgestellt werden, sondern es sollen ihm auf diese Weise auch noch einmal die herzlichsten Glückwünsche, allerdings mittlerweile nachträglich, ausgesprochen werden – Sir Patrick Stewart beging am 13. Juli 2015 seinen 75. Geburtstag, und gemäß der Star Trek-Tradition wünschen wir ihm an dieser Stelle »Langes Leben und Frieden«.

Der Schauspieler, der im Jahr 2010 von der britischen Königin während der Neujahrszeremonie in den Ritterstand erhoben wurde, ist übrigens bekanntermaßen der einzige Star Trek-Darsteller, der das »Sir« im Namen tragen darf.

 

Sir Patrick Stewart kam am 13. Juli 1940 im englischen Mirfield als dritter Sohn der Weberin Gladys Stewart und des Soldaten Alfred Stewart zur Welt. Während seiner Kindheit litt Sir Patrick sehr unter der Gewalttätigkeit seines Vaters, die, wie er später erfuhr, durch ein schweres psychisches Trauma desselben durch dessen schlimme Kriegserlebnisse verursacht worden war. Sicher auch aus diesem Grund setzt sich der Schauspieler in mehreren gemeinnützigen Organisationen ein, die Opfern häuslicher Gewalt helfen.

Bereits als 12jähriger war Sir Patrick erstmals auf den »Brettern, die die Welt bedeuten« zu sehen gewesen, und obwohl er die Schule mit nur 16 Jahren verließ und fortan für Zeitungen schrieb, verlor er seinen Berufswunsch als Schauspieler nicht aus den Augen.

Dank eines Stipendiums konnte er schließlich die Old Vic Theatre School in der Nähe von Bristol besuchen und im Alter von 19 Jahren abschließen – von da an war er fest am professionellen Theater beschäftigt und spielte mit zunehmendem Erfolg zumeist klassische Rollen. 1963 ging er auf eine Theatertournee unter der Regie der weltbekannten Schauspielerin Vivien Leigh, die einst als Scarlett O'Hara in Vom Winde verweht berühmt geworden war.

Im Jahr 1966 schloss er sich aufgrund seiner Erfolge der renommierten Royal Shakespeare Company an, in deren Aufführungen er bis zum Jahr 1982 in so gut wie allen bekannten männlichen Rollen in Stücken des englischen Dichterkönigs zu sehen war. Ebenfalls 1966 heiratete er die Choreographin Sheila Falconer – aus dieser Ehe, die 1990 geschieden wurde, stammen seine beiden Kinder Daniel Freedom (*1968) und Sophie Alexandra (*1973).

Ich, Claudius, Kaiser und GottDame, König, Ass, SpionDer kleine Lord