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Inhaltsverzeichnis

ERSTES KAPITEL

ZWEITES KAPITEL

DRITTES KAPITEL

VIERTES KAPITEL

FÜNFTES KAPITEL

SECHSTES KAPITEL

SIEBENTES KAPITEL

ACHTES KAPITEL

NEUNTES KAPITEL

ZEHNTES KAPITEL

ELFTES KAPITEL

ZWÖLFTES KAPITEL

DREIZEHNTES KAPITEL

VIERZEHNTES KAPITEL

FÜNFZEHNTES KAPITEL

SECHZEHNTES KAPITEL

SIEBZEHNTES KAPITEL

ERSTES KAPITEL

Als ich mit fünfzehn von der Hauptschule entlassen wurde - sozusagen im unschuldigen Alter, hihi! - ließen meine Eltern ‘ne Party steigen, sozusagen um das ganze gebührend zu feiern oder so. Um halb zwei Uhr nachts sagte mein Onkel Eduard (der den ganzen Abend immer ganz dicht neben mir gesessen hatte und der mir komischerweise laufend an die Oberschenkel griff - hinterher habe ich erfahren, daß er anscheinend motorische Störungen hatte, der Ärmste) leise zu mir: ‘Meine liebe Edelgeil - wer alt genug ist, die Schule zu verlassen, der ist auch alt genug zum Vögeln!’ - Dann fiel er stockbesoffen unter den Tisch.

Also lief ich gleich am nächsten Morgen in die Zoohandlung und kaufte mir ein Kanarienvogel-Pärchen. - Sie wissen schon, so tolle gelbe, die so schön trällern.

Als ich die putzigen kleinen Tierchen in ihrem niedlichen Käfig zu Hause in unsere Wohnküche brachte, schnitt Mama gerade Mohrrüben. Sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen und zeterte: ‘Um Gottes Willen, Kindchen, wir haben ja so schon kaum genug Platz, was willst du denn jetzt auch noch mit den beiden Viechern?’

Ich wußte nicht, was sie damit meinte und sagte nur völlig unschuldig, wie ich damals eben war: ‘Aber Onkel Eduard hat doch gesagt, ich wäre jetzt alt genug für Vögel!’

Mama schnalzte nur mit der Zunge, legte das Küchenmesser weg und schaute sich Käfig und Vögel an.’ Da hast du wahrscheinlich wieder mal was ganz und gar falsch verstanden, Edelgeil! Typisch - zum einen Ohr rein, zum anderen raus! Jetzt haben wir auch noch Piepmätze im Haus! Bei uns geht wirklich Hinz und Kunz ein und aus, es ist schlimm!’

Von diesem Augenblick an hießen unsere beiden Kanarienvögel nur noch “Hinz und Kunz”.

Das etwas einfältige Mädchen mit dem kohlrabenschwarzen Haar und den großen Brüsten plapperte munter weiter, während sie in einer düsteren, schmuddeligen und von einem alten Zaun begrenzten Ecke des Hinterhofes den steifen Pimmel eines älteren Herren bearbeitete, als handle es sich um einen Besenstiel. Der Herr öffnete nur kurz die Augen und lachte unwillkürlich, aber dann meinte er nur kurz angebunden: “Mach einfach nur weiter und rede nicht dauernd wie ein Wasserfall! Seit ich dich kenne, laberst du nur immerzu, während du mich bedienst! Naja, was will man für zwanzig Mark verlangen! Heb’ mal dein T-Shirt hoch, damit ich deine Titten streicheln kann!”

Edelgeil hob gehorsam ihr Hemdchen hoch und entblößte ihre großen Brüste. Der ältere Herr knetete wie wild daran herum und begann zu ächzen.

“Aber ich möchte Sie doch nur gut unterhalten, Herr Müller! Komisch, warum heißen eigentlich immer neun von zehn meiner Bekannten Müller, können Sie mir das mal verraten?”

“Keine Ahnung, ich … äechhchhchhch …!”

Anstatt einer Erklärung sonderte Herr Müller nur eine gehörige Portion seines Schleimes in Edelgeils Hand ab. Er zitterte und ächzte noch eine Zeitlang, dann ließ er von den Brüsten des Mädchens ab und zog den Reißverschluß seiner Hose wieder hoch.

Er sah auf die Uhr. “Schon so spät? Ich sollte längst zu Hause sein. Fußball hat schon angefangen …“ Er winkte dem schwarzhaarigen Mädchen zu, schnappte sich seinen schwarzen Aktenkoffer und verließ den Hinterhof, wobei er verstohlen rechts und links blickte und sich vergewisserte, ob er keine verräterischen Flecken auf seinem teueren Maßanzug hatte. Diese dumme kleine Nutte, dachte er. Holt mir doch tatsächlich jede Woche für zwanzig Mark einen runter. Und läßt mich noch dazu mit ihren Möpsen spielen! Wo findet man heute noch so was dämliches! Ein echter Glücksfall! Dann bestieg er seinen Mercedes und brauste nach Hause, um seiner Frau zu erzählen, was heute wieder für ein Streß in der Firma gewesen war.

Edelgeil stand im Hinterhof und suchte mit spitzen Fingern und der linken Hand in ihrem Handtäschchen nach einem Tempotaschentuch.

“Typisch!”, grummelte sie, “Immer sind die Dinger in der hintersten Ecke, wenn man sie sucht! Na endlich! Äääh, wenn der alte Müller nicht immer so ‘ne Menge spritzen würde! Widerlich! Gottseidank habe ich mein rotes Kleid nicht angezogen! Das letzte Mal hat er es mir doch glatt vollgesaut, als ich es gerade frisch aus der Reinigung geholt hatte! Bääh! Naja, wenigstens wieder zwanzig Märker verdient … Steifi wird sich freuen!”

Während sich das Mädchen wieder etwas herrichtete und sich summend das Haar zurechtmachte, dachte sie wieder an die Schulabschlußfeier. Alt genug zum Vögeln. Und sie hatte sich Vögel gekauft … O weh, wie naiv war sie doch damals gewesen. Naja, mit fünfzehn … Heute, fünf Jahre später, war sie gottseidank ein ganzes Stück reifer geworden.

Kurz nachdem Onkel Eduard unter den Tisch gefallen war, hatte sich Edelgeils Nachbar, Herr Sämling, der ebenfalls eingeladen worden war, an das Mädchen herangemacht. Sie war schon etwas angesäuselt gewesen, und da Mama bereits um eins ins Bett gegangen war und Papi bereits seit einer Stunde im Klo war und kotzte, waren Herr Sämling und Edelgeil nun noch allein in der Wohnküche (Onkel Eduard konnte man ja wohl nicht mehr zählen, in seinem Zustand). Der Nachbar ließ seine fleischigen Hände unter Geilis Rock gleiten und griff ins volle Leben. Dann sagte er zu dem Mädchen (wobei sein stinkender Atem sie anwehte): “Soll ich dir meine Briefmarkensammlung zeigen, Edelgeil?”

Und obwohl sie sich gar nichts aus Briefmarken machte, willigte sie ein und ließ sich von Herrn Sämling in dessen Wohnung führen, wobei sie sich heute noch nicht klar war, wer wohl wen geführt hatte, denn geschwankt hatten sie beide schon, um zwei Uhr in der Nacht.

Er lotste sie in seine schmuddelige Wohnung und dort direkt ins Schlafzimmer.

“Was wollen wir denn im Schlafzimmer?”, fragte das Mädchen mißtrauisch.

“Ähh … ja, was wollen wir hier eigentlich? Nun, ich verwahre meine Briefmarken immer im Nachttischschränkchen! Sicherheit und so, du verstehst?”

Sie verstand gar nichts, aber sie hatte langsam einen Druck auf der Blase, denn zu Hause konnte sie ja schon seit über einer Stunde nicht auf die Toilette, wegen Vaters Gekotze. “Ich muß mal pissen, Herr Sämling!”

“Oh, ja, natürlich, du kennst dich ja aus --- die Wohnung ist genauso wie eure eigene, hehe! Ich such’ schon mal die Briefmarken!”

Komischerweise war sie von dem vielen Sekt und Wein so beduselt und ermüdet, daß sie beim Pinkeln fast auf der Kloschüssel eingeschlafen wäre. Sie wankte zurück ins Schlafzimmer und sagte: “Ich gehe doch besser ins Bett, Herr Nachbar, ich bin hundemüde! Wir können uns die Briefmarken ja ein andermal …“

Verdutzt sah sie, daß Herr Sämling bereits unter der Bettdecke lag und seine Klamotten bunt verstreut auf dem Boden lagen. Wahrscheinlich war er bereits gemauso müde wie sie!

Sie wollte gehen, doch er hielt sie zurück. “Nein, nein, ruhen wir uns erst ein bißchen aus! Du kannst ja hier ein wenig ruhen, denn bei Euch in der Wohnung ist es doch so laut … sie liegt doch zur Straße hin, und dann schnarcht deine Mutter doch immer so laut … ich höre es ja manchmal sogar durch die Wände!”

Was war denn das für eine komische Erhebung unter der Bettdecke? Na, egal, irgendwie hatt er recht! Ein bißchen Schlaf konnte nicht schaden, und ihr sein Bett anzubieten war wirklich nobel von Herrn Sämling. So ein guter Mensch! Also schlüpfte sie unter seine Bettdecke - mit Kleid, denn das konnte sie nicht ausziehen, weil sie immer keinen BH anhatte.

Sie war so schläfrig, daß ihr selbst der mufflige Geruch des Bettzeugs, das schon seit Monaten nicht mehr gewechselt worden zu sein schien, nichts ausmachte. Sie wunderte sich lediglich, daß sich, kaum daß sie zu ihm unter die Bettdecke geschlüpft war, Herr Sämling sogleich an ihrem Hintern zu schaffen machte. “Ich will dir nur den Hintern anwärmen, Kleines!”, säuselte er ihr ins Ohr und sie spürte genau seine warmen Hände an ihrem Po … zuerst die eine Hand, dann die andere, dann … nanu, hatte Herr Sämling denn drei Hände? Davon hatte sie bisher noch nie was gemerkt!

Bevor sie sich noch wundern konnte, war sie schon eingeschlafen. Im Unterbewußtsein hörte sie durch die dünnen Wände noch Vaters Gewürge im Bad nebenan, aber dann war sie schon in Traumstufe sieben versunken.

Sie träumte äußerst merkwürdige Dinge. Sie ging durch den Dschungel und lauschte dem Keckem der Affen, dem Röhren der Elefanten und sah den Pinguinen zu, wie sie lustig durch einen See watschelten. Pinguine? Egal, im Traum sollte man sich über nichts wundern. Auch nicht darüber, daß einem plötzlich eine warme Schlange am Hintern herumkrabbelte. Die Schlange schlängelte ihr zuerst an den Oberschenkeln entlang, und dann zog sie mit ihren fleischigen Händen Edelgeils Schlüpfer herunter. Schlangen haben keine Hände! Irgendetwas stimmt doch da nicht!

Ach, laß mich doch einfach weiterschlafen!

Die Schlange kringelte sich jetzt zwischen ihren knackigen Pobakken entlang und schlüpfte dann genau hinten rein, wie eine Kackwurst, die den umgekehrten Weg nahm … Eine Kackwurst die hineinschlüpft, statt heraus! Lustiger Gedanke!

Edelgeil schaute sich die Lianen an und roch an den Orchideen und Alpenveilchen. Urig, so ein Urwald! Vati sah hinter einem Baum hervor und kotzte auf den Boden. Ein Orang-Utan ließ sich von einem Baum fallen und haute Vati eins aufs Hirn. Onkel Eduard kroch unter dem Tisch hervor und brabbelte wieder etwas von Vögeln. Die Schlange schaute ihn giftig an und er wurde ganz kleinlaut.

Die Schlange rubbelte an ihren Eingeweiden herum und langsam wurde es unangenehm. Wenn sie doch nur aufhören würde! Das Mädchen versuchte wegzulaufen, aber man weiß ja, wie das so im Traum ist: der Boden schien wie Sirup an ihr zu kleben und die Schlange stieß immer vor und zurück, vor und zurück. Endlich ließ der Lindwurm von ihr ab und Edelgeil verlor den Halt. Sie plumpste auf den Boden und schien direkt mit dem Gesäß zuerst in eine kleine Schlammpfütze zu fallen, denn auf einmal wurde ihr Popo ganz feucht. Ekelhaft!

Sie erwachte und wußte zuerst gar nicht, wo sie sich befand. Schweini, ihr brauner Schmusebär, lag nicht neben ihr und so dämmerte ihr langsam, daß sie sich nicht in ihrem eigenen Bett befinden konnte.

Ach ja, richtig, sie hatte ja bei Herrn Sämling übernachtet, der ihr freundlicherweise sein Bett …

Ja, aber wo war er denn? Und sie konnte sich gar nicht erinnern, gestern nacht ihr Höschen ausgezogen zu haben. Es war auch nirgends zu sehen. Und warum war ihr Hintern so schleimig und ihr Arschloch tat ihr so weh?

Sie stand mit brummendem Schädel auf und schlagartig wurde ihr bewußt, wie schmuddelig und stinkig die Bettwäsche war. Wie hatte sie nur bei diesem schleimigen Nachbarn übernachten können? Und wo waren überhaupt seine großartig angekündigten Briefmarken?

Statt der Briefmarken fand sie einen Zettel auf dem Küchentisch, auf dem Sämlings krakeliger Handschrift stand: “Bin in die Kirche gegangen. Behalte das Geld!”

Unter dem Zettel lagen zwanzig Mark. Edelgeil wunderte sich, wieso er ihr Geld geben sollte, aber wie sagte Mutti immer? Ein geschenkter Gaul macht noch keinen Sommer oder so ähnlich. Sie nahm das Geld an sich und schlich sich wieder rüber in die elterliche Wohnung. Gottseidank schlief Mami noch, wie man sofort am gorillaähnlichen Schnarchen hören konnte, und auch Vater schien sich endlich ausgekotzt zu haben, sodaß das Bad wieder frei war. Edelgeil pinkelte, duschte sich und machte dann Kaffee.

Sie schenkte sich ein Täßchen ein, machte sich einen Honigtoast und setzte sich dann an den Tisch, nachdem sie die leeren Bier- und Schnapsflaschen sowie die Gläser und Aschenbecher links und rechts an den Tischrand geschoben hatte.

Sie summte vor sich hin und versuchte, ihren Brummschädel wieder klarzubekommen. Jetzt hatte sie also mit fünfzehn zum ersten Mal so einen richtigen Rausch gehabt. War nicht so toll gewesen. Das einzige, was sie davon gehabt hatte, war ein schleimiger Hintern. Und ihr Höschen war weg. Wo es nur geblieben war?

Der Haushund regte sich unter dem Tisch und sabberte zwischen ihren frischgewaschenen Schenkeln herum. Sie hatte nach dem Duschen ihr Kleid wieder angezogen, aber noch keine Unterhose, weil sie so hungrig gewesen war und das noch Zeit hatte. Deshalb war es jetzt sehr lästig, daß der Haushund zwischen ihren nackten Beinen herumzuschnüffeln begann.

Haushund?

“Aber wir haben doch gar keinen Hund! Wir haben nur Hinz und Kunz, und sonst keine weiteren Haustiere!”

Sie sprang auf und sah unter den Tisch.

“Onkel Eduard!”, sagte sie und gab dem alten Lüstling einen Tritt. “Hör sofort auf, an mir rumzusabbern!”

ZWEITES KAPITEL

Edelgeil kicherte vor sich hin, schwenkte ihr Handtäschchen und machte Kaugummiblasen, wobei sie geflissentlich die zweideutigen Worte überhörte, die die Männer aus irgendwelchen ihr unverständlichen Gründen seit Jahren hinter ihr herriefen. Sie mußte lachen, wenn sie an die Geschichte mit Herrn Sämling denken mußte. Briefmarkensammlung, oh, oh! Wie hatte sie nur auf sowas reinfallen können! Er hatte gar keine Briefmarken, der Schelm, und hatte sich nur einen Scherz mit ihr machen wollen! Aber warum hatte er sie denn dann damals mit zu sich in die Wohnung genommen? Das war ihr heute noch nicht ganz klar, aber sie vermutete, er hatte nur gemerkt, daß sie dringend aufs Klo mußte und wollte ihr sein Klo zur Verfügung stellen, der Gute!

Die junge Frau bog in die Geiltaler Straße ein, wo sie in der Hausnummer 6 wohnte, zusammen mit ihrem Vetter Egon Schwänzel, der aus irgendwelchen Gründen von allen seinen Freundinnen und Freunden nur “Steifi” genannt wurde. Vielleicht, weil er ein wenig steif ging, aber Edelgeil fand das unfair, denn schließlich konnte er nichts dafür, das kam nur von seinen Verspannungen, unter denen er so schrecklich zu leiden hatte. Und als ob er damit nicht genug gestraft wäre, hatte der arme Steifi auch noch ein “hodinales Leiden”, worunter sich das Mädchen auch nichts rechtes vorstellen konnte, aber gegen das sie ihn jeden Tag mit ihrem Mund behandelte. Der Ärmste, er war so froh, daß sie das tat, denn hinterher sagte er immer: “Ach, Geili, was würde ich nur jeden Abend tun, wenn ich dich nicht hätte!”

Sie schloß die Tür zur Geiltaler Straße 6 auf und rief gleich beim Eingang: “Juhuuu, Steifi, ich bin wieder da! Schau mal, was ich mitgebracht habe!”

Sie stürmte ins Wohnzimmer und schmiß die achtzig Mark auf den Tisch, die sie heute verdient hatte.

Entsetzt stellte sie fest, daß Steifis hodinales Leiden anscheinend während ihrer Abwesenheit wieder ausgebrochen war, obwohl es noch gar nicht Abend war: es schien leider immer schlimmer zu werden. Er hatte wieder eine Versteifung, die er zwar in seiner heldenhaften Bescheidenheit mit beiden Händen zu bedecken versuchte, was ihm aber nicht ganz gelang. Sein Ding war ganz hart geworden und offenbar hatte er bereits versucht, sich selbst zu massieren, das Dummerchen, wo Edelgeil doch genau wußte, daß sie das mit ihrem Mund viel besser machen konnte.

Um sich abzulenken, hatte er anscheinend einen Videofilm angeschaut, der immer noch lief, aber das Mädchen war sich nicht sicher, ob dieser Film nicht vielleicht das Leiden im Gegenteil noch verschlimmern würde: da lag nämlich gerade ein hübsches junges Mädchen splitternackt auf einem Bett, hatte eine Gurke in der Hand und machte mit dieser Gurke das, was Edelgeil manchmal für einen ihrer zahlreichen Herrn Müllers machen mußte (und wofür sie dann die üblichen zwanzig Märker bekam).

Steifi wollte zur Fernbedienung greifen, um den Fernseher abzuschalten, aber dabei konnte er natürlich sein Ding nicht mehr gehörig bedecken und es schnellte nach oben, was Geili ein Kichern entlockte. Das sah aber auch jedesmal zu süß aus, obwohl es für ihren Vetter doch sehr schmerzhaft sein mußte!

“Mußt du denn immer so unverhofft reinplatzen!”, brummelte Steifi. “Du siehst doch, daß ich gerade …”

“Ach Steifi!”, fiel sie ihm ins Wort. “Du bist so edel und gut!” (Diese Worte hatte sie einmal in einem Erika-Roman gelesen: sie fand, daß sie sich ganz toll anhörten). “Aber du sollst doch nicht immer alleine leiden! Warte, ich helfe dir! Ich habe doch nicht gewußt, daß dein hodinales Leiden immer schlimmer wird und jetzt sogar schon nachmittags auftritt! Uuh, das sieht ja schlimm aus! So steif war er schon lange nicht mehr! Warte!”

Sie goß sich schnell ein Limo zum Trinken ein, nahm einige Schlucke, um ihren Gaumen anzufeuchten und kniete sich dann vor Steifi hin.

“Ach ja, deine gute alte Mundbehandlung!”, seufzte Egon Schwänzel und verdrehte die Augen zur Decke. Er hätte sich viel lieber mal zur Abwechslung wieder selber einen runtergeholt, vor allem bei einem so herrlichen Film sie “Gib mir deine geile Gurke, Teil II”, aber na ja, was tat man nicht alles, um eine so gute Geldquelle wie Edelgeil nicht versiegen zu lassen!

So ließ er es also wieder einmal zu, daß sie sich zwischen seine Schenkel kniete und herumzulutschen begann - was sie, zugegebenermaßen, ganz gut beherrschte. Leider weigerte sie sich standhaft, es sich mal so richtig besorgen zu lassen und machte es nur oral. Zu dumm! Hätte er ihr damals nur nicht gleich am Anfang erzählt, er sei ihr verschollener Cousin! So ein Mist, denn sie stand auf dem Standpunkt, innerhalb der Verwandtschaft könne man so etwas nicht machen, und ihre “Mundbehandlung” hätte sie auch nie gemacht, wenn er ihr nicht was von einem hodinalen Leiden vorgefaselt hätte. Pech, daß sie es jetzt jeden Abend behandeln wollte …

Dabei bin ich gar nicht ihr Cousin!, dachte er und knirschte innerlich mit den Zähnen. Schon allein der Gedanke, ich könnte mit solch einem dummen Stück verwandt sein!

Das Mädchen blickte auf und hörte einen Augenblick mit der Behandlung auf, um den Mund freizubekommen und die hochintelligenten Worte zu sprechen: “Bin ich gut, Steifi?”

“Oh ja, wunderbar, du bist einfach die Beste!”, antwortete er. Zum Glück lief der Fernseher noch und “Gib mir deine geile Gurke, Teil II” half ihm, seine Krankheit weiterhin auf großartige standhafte Weise vorzutäuschen.

Jetzt steckte sich die Hauptdarstellerin, Suzie Saftloch, gerade eine Whiskyflasche rein, und das sah so toll aus, daß er spürte, wie er jetzt gleich jeden Augenblick …

Edelgeil machte es zunichte, indem sie sich im unpassendsten Moment zum Fernseher herumdrehte und, mit einem Blick auf Suzie Saftloch und die Whiskyflasche mit vollem Mund nuschelte: “Dasch tut doch beschschimmt wehmhmh!”

Steifi trommelte mit den Fingern auf die Sessellehne und knirschte innerlich noch viel lauter mit den Zähnen. “Nein, ich kann mir nicht vorstellen, daß das so weh tut, sonst würde die Dame es doch wohl nicht tun!” - Er spürte, wie bei soviel Blödheit seine Steifheit abnahm.

Das Mädchen merkte es auch und sagte: “Oh, deine Versteifung wird ja schon weniger, obwohl dein Krankheitssekret noch gar nicht rausgekommen ist! Das ist aber nicht gut!”

Egon gab es auf. Er beschloß, gar nicht mehr auf ihr Gelaber zu hören und sich nur noch auf Suzie Saftloch mit den riesigen Titten zu konzentrieren … (seine Krankheit wurde schlagartig wieder etwas schlimmer. Bleib standhaft, Junge!)

Edelgeil lutschte hingebungsvoll weiter und dachte daran, daß sie ihm vielleicht mal vorschlagen sollte, Kamillenbäder zu nehmen. Sie sollten doch auch ganz wirksam gegen Schwellungen sein.

Oder Melisse.

Oder Latschenkiefer.

Steifi bäumte sich auf, sah zu, wie sich Suzie Saftloch zusätzlich zur Whiskyflasche noch ein paar Finger reinschob und …

Edelgeil lächelte selig, als sie spürte, wie das böse, böse Krankheitssekret endlich herauskam. Sie züllte ordentlich jeden Tropfen raus und lutschte so lange, bis Steift “Aua, hör doch endlich auf, es ist ja schon gut!” brüllte.

“Geht’s jetzt besser?”, fragte sie, sah ihn schafsäugig an und wischte sich verstohlen den Mund ab.

“Jaja, ganz prima!”, erwiderte er und dachte im Stillen über die Vorteile von Pornofilmen nach. Da konnte man wenigstens den Ton abdrehen, wenn die Mädels zu doof rumlaberten. Was hier bei seiner dämlichen Pseudokusine leider nicht machbar war. Die schien manchmal wirklich einen Kassettenrecorder eingebaut zu haben!

Mal sehen, vielleicht würde er sich morgen “Schieb mir alles rein, Teil IV” anschauen. Dann würde er aber den Schlüssel in der Wohnungstür stecken lassen!

Edelgeil stand auf und nahm noch einen Schluck aus dem Limoglas, um einen anderen Geschmack in den Mund zu bekommen. Sie sah nochmal auf den Bildschirm, wo Suzie immer noch ihre Verrenkungen vollführte.

“Also ich weiß nicht!”, sagte sie skeptisch. “Das muß doch weh tun!”

Wenig später saßen Edelgeil und Egon Schwänzel am Küchentisch beim Abendessen. Sie hatte ihm sein Lieblingsessen gekocht: Ravioli aus der Dose. (Er konnte das Zeug nicht ausstehen, schließlich machte sie das fast jeden Tag, und meist ließ sie’s anbrennen, aber um sie bei Laune zu halten, täuschte er vor, es schmeckte ihm.)

Nebenher schauten sie ein wenig “Wer weiß den Scheiß?” oder so ähnlich an (er konnte sich den Namen der schwachsinnigen Quizsendungen, die sie immer anschaute, sowieso nie merken - war ja eh eine wie die andere!). Steifi hatte die achtzig Mark eingesteckt und seine Laune hatte sich wieder gebessert, wenngleich er Suzie Saftloch immer noch etwas nachtrauerte.

Der Quizmaster (oder wie immer sich dieser ewig grinsende Depp auch sonst nennen möchte) sagte gerade: “Und nun die 10 000-Mark-Frage an Frau Rensenbrink …“ Er machte eine dramatische Pause und Edelgeil knabberte in Erwartung der Frage nervös an ihren Fingernägeln rum, die dumme Kuh. Steifi klopfte ihr auf die Finger. Er haßte das!

Der Quizheini stellte jetzt die superdämliche Frage: “Wie heißt die Hauptstadt Frankreichs, deren Wahrzeichen der Eifelturm ist?”

“Das weiß ich!”, trompetete Edelgeil heraus. “Das weiß ich! Wanne-Eiffel!”

Egon Schwänzel mußte sich einen Schnaps einschenken, unbedingt.

“Sowas hält man doch nur im Suff aus!”, murmelte er.

Jetzt kam die nächste Frage: “Wieviele Tore schoß Gerd Müller in dem Spiel gegen England, das Deutschland 2:0 gewann und in dem außer ihm kein deutscher Spieler ein Tor erzielte?”

Dem Mädchen fiel etwas ein. “Wie kommt es eigentlich, daß fast alle meine Kunden Müller heißen? Kannst du mir das sagen, Steifi?”

Egon kippte den ersten Schnaps auf Ex und sofort ging es ihm besser. Er hoffte, er würde bald beduselt genug sein, um Edelgeils Gelaber ertragen zu können; deshalb schenkte er sich gleich den nächsten ein.

“Keine Ahnung”, sagte er lusdos. “Wahrscheinlich heißen sie gar nicht alle Müller und sagen nur zu dir, sie hießen so!”

Das Mädchen schürzte entrüstet die Lippen. “Ja, aber warum sollten sie mich denn anlügen? Schließlich bin ich doch immer so nett zu ihnen.”

“Das ist es ja eben, du dumme Kuh!”, murmelte Steifi eben noch hörbar und kippte den zweiten Drink runter. Schon fühlte er sich um Klassen besser.

“Was hast du gesagt?”, fragte sie.

“Ach, nichts!”, beeilte er sich zu sagen und dann fiel ihm etwas ein.

“Ach, ehe ich’s vergesse, Geili: dein großer Traum ist es doch, einmal einen blaublütigen Deppen, äh, ich meine, einen echten Adligen kennenzulernen!”

“Kennenzulernen? Ich möchte ihn heiraten, nicht nur kennenlernen!”

Sie verdrehte die Augen gen Himmel und achtete nicht mehr auf den Fernseher, was auch gar nichts ausmachte, denn momentan lief irgendeine dämliche Werbung. “Dann würde ich zur Hoht Kotür gehören und alle würden sich nach mir umdrehen und Zeitungen wie “Das Neue Kirchenblatt” oder “Heim und Herd” würden über mich berichten … Prinzessin Edelgeil von Thurn und Taxis … wie das klingt …!”

“Jaja, is’ ja schon gut!”, versuchte Steifi ihr das Wort abzuschneiden. Er wußte, wenn es auf das Thema Adel kam, konnte sich seine “Kusine” stundenlang auslassen, und dann half nur noch, ihr irgendetwas in den Mund zu stopfen - am besten sein Ding, aber das war momentan noch etwas abgeschlafft nach der Behandlung vorhin.

“Jetzt hör mir doch mal zu! Ich habe gestern abend beim Pokern einen Herrn aus dem Adel kennengelernt, der gern mal deine Bekanntschaft machen möchte! Er heißt Freiherr Hugo von Hodenstein!”

Edelgeil war ganz aus dem Häuschen und fiel Egon um den Hals, wobei sie fast die Schnapsflasche umgestoßen hätte. “Du hast einen Adligen kennengelernt? Noch dazu Freiherr von Hodenstein? Und er will mich kennenlernen? Das ist ja turbo-affengeil!”

“Ach, du kennst den?”, murmelte Steifi verblüfft. In Wirklichkeit wollte von Hodenstein Edelgeil gar nicht kennenlernen, sondern Egon hatte vielmehr zu hoch gepokert, und um seine Schulden zu begleichen, hatte er dem Freiherrn versprechen müssen, ihm seine angebliche Kusine für eine Nacht zur Verfügung zu stellen. Dabei war alles so prima gelaufen und Egon war sich sicher gewesen, zu gewinnen. Schließlich hatte er ein wunderschönes Assenpärchen und dazu zwei Könige gehabt. Aber dieser adlige Affe hatte einen Zweierdrilling gehabt … drei Zweier, man mußte sich das mal vorstellen! Sowas gehörte einfach verboten. Total unseriös …!

“Klar kenne ich ihn!”, säuselte das Mädchen und rieb ihre großen Möpse an Egons Wangen. “Er ist der Neffe von Graf von Großenwahn!”

“Hm, ja …“ Steifi war sprachlos und kippte noch einen Schnaps.

“Jedenfalls lädt er dich zu sich ein und … ich hoffe, es läuft was, ich meine, vielleicht läuft was …”

“Meinst du, er hat ein Auge auf mich geworfen?”, fragte Edelgeil und hopste auf Egons Schoß. “Mensch, das wäre ja su-per!” - Dann zögerte sie eine Sekunde. “Ja, aber … er kennt mich doch gar nicht? Woher willst du dann wissen, daß er mich sehen will?”

“Wollte er ja ursprünglich auch gar nicht - Äh, ich meine, ich habe ihm ein Bild von dir gezeigt und ihm erzählt, wie intelligent und schlagfertig und wohlerzogen du bist!” (An dieser Stelle mußte er einen Lachanfall unterdrücken.)

“Oh Steifi, das ist ja phäronormal!” (Sie meinte vermutlich phänomenal) “Aber … du hattest doch noch nie ein Bild von mir dabei!”

“Doch, doch, zufällig hatte ich gestern eins dabei, glaub’ mir! Und ich hab’s ihm gezeigt! Echt, du kannst mir glauben! Du mußt nur noch einen Termin mit ihm ausmachen!”

“Ey, echt toll!” Geili schüttelte ihre schwarze Haarpracht und ihr ohnehin schon großer Busen schwoll vor Stolz nocht etwas mehr an.

“Ganz phäronormal! Find’ ich echt toll, daß du so viel für mich tust!” Im Geiste sah sie sich schon in einem schönen Schloß sitzen, mit hunderten von Bediensteten um sich herum, ein oder zwei Reitpferden (obwohl sie gar nicht reiten und Pferde eigentlich ganz und gar nicht ausstehen konnte) und einer wunderschönen Motorjacht.

Aber was würde dann aus Steifi und seinem hodinalen Leiden werden? Er war doch so auf ihre Mundbehandlung angewiesen …

Da fiel ihr etwas ein, was sie ihrem Vetter schon seit heute morgen hatte sagen wollen.

“Du, Steifi, ich hab’ was in ‘ner Illustrierten gelesen, als ich heut’ morgen auf Herrn Müller warten mußte … ich glaube, ich weiß, wer dich vielleicht dauerhaft von deinem hodinalen Leiden befreien kann: Erwin Schönleckner!”

Sie machte eine Kunstpause, damit Egon auf diese großartige Bemerkung reagieren konnte, doch als sie seinen leeren Gesichtsausdruck bemerkte (der teils davon herrührte, daß er besagten Herrn überhaupt nicht kannte und zweitens schon angesäuselt war), doch er stammelte nur: “Häh? Erwin wer?”

“Erwin Schönleckner, der berühmte Heilpraktiker! Kennst du doch: Du und die kosmische Energie, ganz berühmtes Buch!”

“Aha! Nie davon gehört!”

“Du, der is’ ganz toll, du! Richtig zerriös! Vielleicht kann der mit seiner kosmischen Wunderbehandlung deine Versteifungen lösen! Dann brauchst du dir zur Ablenkung nicht immer diese merkwürdigen Gymnastikfilme anschauen, wie den vorhin! Weißt du was? Ich gehe morgen mal hin zu dem und mache einen Termin für dich aus! Wie wäre das?”

Egon kippte sich seinen fünften Schnaps hinter die Binde und langsam war ihm eh alles egal. “Tolle Idee!”, sagte er. “Sozusagen phäronormal!”

“Sag ich doch! Aber du mußt dafür ganz, ganz schnell einen Termin mit Freiherrn von Hodenstein ausmachen - ein Rondewuh mit einem echten Adligen --- toll!”

Sie hopste auf Steifis Schoß herum und der Alkohol, ihre wippenden Brüste und ihr fester Hintern bewirkten, daß sich bei ihm in der Hose wieder etwas rührte.

“Oh, Entschuldigung!”, sagte das Mädchen und schlug sich die Hand vor den Mund. “Ich war wohl etwas ungestüm! Jetzt hat sich dein hodinales Problem wieder verschlimmert! Es wird wirklich Zeit, daß du zu Doktor Schönleckner gehst!”

DRITTES KAPITEL

Ziemlich früh am nächsten Morgen - jedenfalls früh für ihre Verhältnisse - gleich, nachdem sie einen ihrer vielen Herrn Müllers mit dem Mund abgefertigt hatte, machte sich Edelgeil auf den Weg zur Praxis des berühmten Doktor Schönleckner. Sie war ganz aufgeregt, und vor der feudalen Eingangstür zu Schönleckners Villa, die ihm gleichzeitig als Praxis diente, puderte sie sich nochmals das Näschen und überprüfte den Sitz ihres roten Minikleidchens. Nachdem sie vor lauter Nervosität noch einen fahrengelassen hatte, drückte sie auf die vergoldete Türklingel.

“Echt schick!”, murmelte sie mit Blick auf den Klingelknopf. “Alles ganz zerriös!”

Sie fuhr zurück, als eine Frauenstimme aus der Gegensprechanlage “Ja, bitte, Sie wünschen?” säuselte. Edelgeil konnte sich doch einfach nie an diese dämlichen Sprechanlagen gewöhnen! Sie schaute ihren Gesprächspartnern beim Reden lieber in die Augen.

“Ich, äh, hätte gerne einen Termin mit Herrn Doktor, äh, Schönleckner, äh …“

Wenn ich doch nicht so verlegen wäre, dachte sie sich. Was soll das denn! Hoffentlich sind keine Flecken mehr auf meinem Kleid von vorhin!

“Ja, also, der Herr Doktor ist momentan wirklich sehr beschäftigt - es kann sein, daß Sie eine Weile warten müssen!”, sagte die Stimme aus dem Lautsprecher teilnahmslos.

“Das macht mir gar nichts!”, erwiderte das Mädchen. Sie konnte ja die neuesten Illustrierten durchblättern, oder vielleicht käme sie mit einem feschen jungen Mann ins Gespräch, um sich die Zeit zu vertreiben … Geili war leicht zufriedenzustellen.

Nachdem die Empfangsdame festgestellt hatte, daß Edelgeil nicht abzuwimmeln zu sein schien, drückte sie auf den Türknopf und das Mädchen konnte eintreten. Fasziniert schaute sie sich in dem feudalen Haus um, wo alles glänzte und angenehm roch - hier würde es ihr auch gefallen, zu wohnen!

Sie zuckte zusammen, als unmittelbar neben ihr eine weiße Eichentür aufschwang und ein in elegante Brauntöne gekleidetes Fräulein aus sie zukam. “Ich bin Empfangsschwester Veronika!”, sagte sie. “Herzlich willkommen in Doktor Schönleckners Praxis. Unser Motto ist: Heilen mit kosmischer Energie - wichtig auch für Sie! Ihre Magnetkarte, bitte!”

“Äh, was?” - Edelgeil brauchte eine Zeit, bis sie kapierte, daß sie ihre magnetische Krankenkarte abgeben sollte.

Nachdem Schwester Veronika, die mit ihren kurzen Haaren und flachen Brüsten für Edelgeils Geschmack zu sehr wie ein Mann aussah, ihre Personalien aufgenommen und bei dem Vornamen “Edelgeil” dümmlich-schamlos gekichert hatte, führte sie sie in das Wartezimmer.

“So, bitte hier herein! Es kann etwas dauern, es sind noch einige Patienten vor Ihnen dran, Fräulein --- Edelgeil, hähä!”

Veronika hatte die Tür noch nicht richtig geschlossen, als Geili sie auch schon draußen im Gang herumgröhlen hörte: “He, Mädels, ratet mal, was die neue Patientin für ‘nen komischen Namen hat …!”

Das Mädchen verdrängte den Ärger - wie konnte man ihren wunderschönen Namen nur so lächerlich machen? - und sah sich in dem Wartezimmer um.

“Heiliger Bimbam!”, entfuhr es ihr, als sie die Einrichtung des Wartezimmers begutachtete. Seidensofas und Spiegel, eine Mahagonistanduhr in der Ecke und Ölgemälde an den Wänden … hier sah es ja aus wie bei Freiherr von Hodenstein im Wohnzimmer (jedenfalls stellte sie es sich dort so vor). “Das ist ja phäronormal!”

“Das war auch meine erste Reaktion!”, sagte ein Herr mittleren Alters, der direkt neben ihr auf einem Sofa saß. “Setzen Sie sich hierher, ich rutsche ein wenig rüber!”

Erst jetzt wurde sich Geili der Tatsache bewußt, daß etwa zehn Leute hier anwesend waren, die sie vorher vor lauter Begeisterung überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Sie setzte sich neben den Mann, der gesprochen hatte und achtete nicht auf die teils lüsternen, teils neidischen (je nach Geschlecht des Beobachters) Blicke, die auf ihre langen Beine und ihren knackigen Hintern geworfen wurden. Und natürlich auf ihre großen Brüste.

Edelgeil schnappte sich die nächstbeste Ausgabe von “Schild der Frau” von dem eleganten Plexiglastisch und versteckte sich zunächst hinter den Seiten der Illustrierten. Mein Gott, wie sie Wartezimmer haßte! Jeder starrte einen an … Verstohlen lugte das Mädchen über den Rand der Zeitung und starrte genau in ein paar braune Augen, die ebenfalls über einen Zeitungsrand hinweg und sie anstarrten - aber nicht in ihre Augen, sondern zwischen ihre Beine, was bei dem kurzen Kleidchen wirklich keine Kunst war!

Der Typ sah wirklich nicht schlecht aus!

Sind Sie zum ersten Mal hier? Ich habe Sie noch nie gesehen!”, sagte der Typ neben ihr, der ihr Platz gemacht hatte.

“Äh, ja, eigentlich schon, also, eigentlich, ja!”, stotterte sie und rutschte verlegen auf dem Sofa hin und her. “Ich habe gehört, der Herr Schönleckner hat einen guten Ruf!”

“Ja, aber er verlangt dafür auch seinen Preis!”, lachte eine schrumpelige Alte meckernd, die diagonal gegenüber saß. “Kann sich nicht jeder leisten!” Sie ließ keinen Zweifel daran, daß sie Geili nicht so einschätzte, als können sie es sich auf die Dauer leisten, den Herrn Doktor zu konsultieren. Edelgeil beschloß, die alte Hexe zu ignorieren (bei der half auch keine Behandlung mehr, die hatte ja nur noch Minuten zu leben, so wie die aussah!) und sich vielmehr auf den netten jungen Mann zu konzentrieren, zu dem die angenehm braunen Augen gehörten, die ihr immer noch lüstern zwischen die Schenkel starrten.

Sieht nicht übel aus, der Kerl!, dachte sie und ließ ihre Blicke ungeniert über seinen Körper schweifen, während er wiederum ihre großen Möpse betrachtete, deren Nippelchen sich vorwitzig unter dem dünnen Kleidchen abzeichneten.

Der Ärmste, er scheint auch ein hodinales Leiden zu haben! dachte sie, als sie die Schwellung in seiner Hose bemerkte, die immer größer wurde. Herr Schönleckner scheint auf dieses Problem spezialisiert zu sein. Also gerade das richtige für Steifi!

Sie war froh, daß sie die weise Entscheidung getroffen hatte, hierherzukommen.